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| | === Wie entstand die Bezeichnung "Sauterbogen"? === | | === Wie entstand die Bezeichnung "Sauterbogen"? === |
| − | Diese Frage stellte sich trotz der eindeutigen Aussagen im Buch über die "Salzburger Stadttore" im Jahr [[2019]] Mag. [[Thomas Schmiedbauer]]. Bei seiner Recherche fand er [[Robert Sauter]], einen Fleischer- und Selcher, der sich ab [[1875]] mit seinem Geschäft in im damaligen Andräbogen angesiedelt hatte. Auf Grund dieser Entdeckung und weiterer Fundstellen äußerte Schmiedbauer im [[Salzburgwiki]] die Vermutung, dass der oben angeführte bisherige Namenszusammenhang nicht richtig sein könnte. Er verwies auf den Lebenslauf von Anton Sauter, der seinen Wohnsitz in der [[Sigmund-Haffner-Gasse]] hatte, somit einen fehlenden persönlichen Bezug und dass formell für eine ehrende Namensgebung kein Gemeinderatsbeschluss und auch keine Antrag für eine solchen festgestellt werden konnte. Diese Quellen und seine These erschien ihm schlüssiger. | + | Diese Frage stellte sich trotz der eindeutigen Aussagen im Buch über die "Salzburger Stadttore" im Jahr [[2019]] Mag. [[Thomas Schmiedbauer]]. Bei seiner Recherche fand er [[Robert Sauter]], einen Fleischer- und Selcher, der sich ab [[1875]] mit seinem Geschäft in im damaligen Andräbogen angesiedelt hatte. Auf Grund dieser Entdeckung und weiterer Fundstellen äußerte Mag. Schmiedbauer im [[Salzburgwiki]] die Vermutung, dass der oben angeführte bisherige Namenszusammenhang nicht richtig sein könnte. Er verwies auf den Lebenslauf von Anton Sauter, der seinen Wohnsitz in der [[Sigmund-Haffner-Gasse]] hatte, somit einen fehlenden persönlichen Bezug und dass formell für eine ehrende Namensgebung kein Gemeinderatsbeschluss und auch keine Antrag für eine solchen festgestellt werden konnte. Diese Quellen und seine These erschien ihm schlüssiger. |
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| | Die Bezeichnung "Sauterbogen" findet sich in den digitalisierten Zeitungen und Zeitschriften der Österreichischen Nationalbibliothek ([[ANNO]]) erstmals in dem Artikel "''"Offen lassen" - ein Beitrag zur Portikusfrage''" in der [[Salzburger Chronik]] [[12. Dezember]] [[1891]]<ref>Quelle [http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=sch&datum=18911212&seite=1&zoom=33 ANNO], Salzburger Chronik, Ausgabe vom 12. Dezember 1891, Seite 33</ref>. Dabei ging es – nach Demolierung des [[Mitterbacherbogen]]s – um die Frage der Neugestaltung der Dreifaltigkeitsgasse, die dringend notwendige Straßenerweiterung, sowie neuerlich um die Verkehrsregelung zwischen dem [[Salzburger Hauptbahnhof]] und der [[Altstadt]] auf der linken Salzachseite. Bedeutende Fragen, die damals im [[Salzburger Gemeinderat]] seit langer Zeit, intensiv und kontrovers diskutiert wurden. Die Verkehrsregelung lieferte den Hinweis, wo und wie die neue Bezeichnung "Sauterbogen" seinen Ursprung genommen haben könnte, sich zunehmend verfestigte und zuletzt zum Beschluss erhoben wurde. | | Die Bezeichnung "Sauterbogen" findet sich in den digitalisierten Zeitungen und Zeitschriften der Österreichischen Nationalbibliothek ([[ANNO]]) erstmals in dem Artikel "''"Offen lassen" - ein Beitrag zur Portikusfrage''" in der [[Salzburger Chronik]] [[12. Dezember]] [[1891]]<ref>Quelle [http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=sch&datum=18911212&seite=1&zoom=33 ANNO], Salzburger Chronik, Ausgabe vom 12. Dezember 1891, Seite 33</ref>. Dabei ging es – nach Demolierung des [[Mitterbacherbogen]]s – um die Frage der Neugestaltung der Dreifaltigkeitsgasse, die dringend notwendige Straßenerweiterung, sowie neuerlich um die Verkehrsregelung zwischen dem [[Salzburger Hauptbahnhof]] und der [[Altstadt]] auf der linken Salzachseite. Bedeutende Fragen, die damals im [[Salzburger Gemeinderat]] seit langer Zeit, intensiv und kontrovers diskutiert wurden. Die Verkehrsregelung lieferte den Hinweis, wo und wie die neue Bezeichnung "Sauterbogen" seinen Ursprung genommen haben könnte, sich zunehmend verfestigte und zuletzt zum Beschluss erhoben wurde. |
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| | Den Begriff "Sauterbogen" wurde vom Salzburger Gemeinderat in seiner Sitzung am 1. August verwendet und in zumindest einer Zeitung so zitiert. Die Bezeichnung der Örtlichkeit basierte damals auf den Eigentumsverhältnissen der Gebäude (vergleiche → "Mitterbacherbogen", →"Oppacherbogen", →"Zellereck", usw.). Die Ehrung einer bestimmten Person war damit nicht beabsichtigt. Die Verkehrsregelung für die Linzer Gasse und für die Dreifaltigkeitsgasse vom [[Zellereck am Platzl|Zellereck]] bis zum Sauterbogen wurde mit Wirkung vom [[1. September]] 1898 durch Verordnung erlassen.<ref>[http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=svb&datum=18980813&query=%22sauterbogen%22&seite=4 ANNO], Salzburger Volksblatt, 13. August 1898, Seite 4</ref> <ref>[http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=svb&datum=18980820&query=%22sauterbogen%22&ref=anno-search&seite=15 ANNO], Salzburger Volksblatt, 20. August 1898, Seite 15</ref> <ref>[http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=svb&datum=18980827&query=%22sauterbogen%22&ref=anno-search&seite=14 ANNO], Salzburger Volksblatt, 27. August 1898, Seite 4</ref>. | | Den Begriff "Sauterbogen" wurde vom Salzburger Gemeinderat in seiner Sitzung am 1. August verwendet und in zumindest einer Zeitung so zitiert. Die Bezeichnung der Örtlichkeit basierte damals auf den Eigentumsverhältnissen der Gebäude (vergleiche → "Mitterbacherbogen", →"Oppacherbogen", →"Zellereck", usw.). Die Ehrung einer bestimmten Person war damit nicht beabsichtigt. Die Verkehrsregelung für die Linzer Gasse und für die Dreifaltigkeitsgasse vom [[Zellereck am Platzl|Zellereck]] bis zum Sauterbogen wurde mit Wirkung vom [[1. September]] 1898 durch Verordnung erlassen.<ref>[http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=svb&datum=18980813&query=%22sauterbogen%22&seite=4 ANNO], Salzburger Volksblatt, 13. August 1898, Seite 4</ref> <ref>[http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=svb&datum=18980820&query=%22sauterbogen%22&ref=anno-search&seite=15 ANNO], Salzburger Volksblatt, 20. August 1898, Seite 15</ref> <ref>[http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=svb&datum=18980827&query=%22sauterbogen%22&ref=anno-search&seite=14 ANNO], Salzburger Volksblatt, 27. August 1898, Seite 4</ref>. |
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| − | Daraus ergibt sich für Mag. Schmiedbauer, dass Robert Sauter, der [[1893]]/[[1894]] als Hauseigentümer genannt wurde,<ref>[http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=svb&datum=18931111&query=%22sauter%22&seite=18 ANNO], Salzburger Volksblatt, 11. November 1893, Seite 18</ref> <ref>[http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=rhb&datum=18940829&query=%22St.%22+%22Andr%c3%a4bogen%22&seite=1 ANNO], Reichenhaller Badeblatt, 29. August 1894, Seite 1</ref> als Namensgeber angenommen werden kann. | + | Daraus ergibt sich für Mag. Schmiedbauer, dass Robert Sauter, der [[1893]]/[[1894]] als Hauseigentümer genannt wurde<ref>[http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=svb&datum=18931111&query=%22sauter%22&seite=18 ANNO], Salzburger Volksblatt, 11. November 1893, Seite 18</ref> <ref>[http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=rhb&datum=18940829&query=%22St.%22+%22Andr%c3%a4bogen%22&seite=1 ANNO], Reichenhaller Badeblatt, 29. August 1894, Seite 1</ref>, als Namensgeber angenommen werden kann. |
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| | === Weitere Abklärung der Namensherkunft === | | === Weitere Abklärung der Namensherkunft === |