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== Die Heimat der Sauschneider ==
 
== Die Heimat der Sauschneider ==
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[[Bild:Sauschneider_Schwein.jpg | right| Lungauer Sauschneider beim kastrieren]]Mitten im Herzen Österreichs liegt umringt von den [[Radstädter Tauern|Radstädter]] und [[Schladminger Tauern]] sowie den [[Nockberge]]n der [[Lungau]]. Die Trennung vom [[Bundesland Salzburg|Land Salzburg]] und [[Kärnten]] durch die natürlichen Barrieren prägte die Bewohner des Lungauer Hochplateaus und beeinflusste ihr Leben. Größtenteils lebte die Bevölkerung sehr bescheiden von der kargen Landwirtschaft, die wegen des rauen Klimas kaum Getreideanbau zuließ. Deshalb konzentrierten sich die Lungauer Bauern auf die Viehzucht, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen und viele Männer gingen zusätzlich einem Nebenerwerb nach. Die eigene Viehzucht machte sie zu erfahrenen Viehkastrierern, und ihre Fähigkeiten in der „Viehschnittkunst“ ließ die Bauern auch außerhalb des Lungaus zu gefragten Männern werden.
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[[Bild:Sauschneider_Schwein.jpg |thumb| Lungauer Sauschneider beim kastrieren]]Mitten im Herzen Österreichs liegt umringt von den [[Radstädter Tauern|Radstädter]] und [[Schladminger Tauern]] sowie den [[Nockberge]]n der [[Lungau]]. Die Trennung vom [[Bundesland Salzburg|Land Salzburg]] und [[Kärnten]] durch die natürlichen Barrieren prägte die Bewohner des Lungauer Hochplateaus und beeinflusste ihr Leben. Größtenteils lebte die Bevölkerung sehr bescheiden von der kargen Landwirtschaft, die wegen des rauen Klimas kaum Getreideanbau zuließ. Deshalb konzentrierten sich die Lungauer Bauern auf die Viehzucht, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen und viele Männer gingen zusätzlich einem Nebenerwerb nach. Die eigene Viehzucht machte sie zu erfahrenen Viehkastrierern, und ihre Fähigkeiten in der „Viehschnittkunst“ ließ die Bauern auch außerhalb des Lungaus zu gefragten Männern werden.
    
== Geschichte ==
 
== Geschichte ==
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== Sauschneiderberechtigung ==
 
== Sauschneiderberechtigung ==
[[Bild: Sauschneider_Congress.jpg | right | Behördliche Bewilliigung]]Um zu gewährleisten, dass die Tiere so gut wie möglich kastriert werden, sprich möglichst komplikations- und schmerzfrei, musste man, um eine Zulassung als Sauschneider zu erhalten, eine Ausbildung absolvieren. Das war schon [[1786]] Voraussetzung für eine Bewilligung. [[1924]] schrieben die Behörden eine Lehre bei einem erfahrenen Viehschneider vor. Zuerst durfte der Lehrling seinen Lehrer drei Jahre lang nur begleiten, bevor er nach einem weiteren 2-jährigen Praktikum eine Prüfung ablegen konnte. Das theoretische und praktische Wissen aus fünf Jahre Ausbildungszeit wurde vom Amtstierarzt  unter Zeugen abgefragt und bei einer männlichen und weiblichen Tierkastration überprüft. Erst dann war man ein offizieller Viehschneider.
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[[Bild: Sauschneider_Congress.jpg |thumb| Behördliche Bewilliigung]]Um zu gewährleisten, dass die Tiere so gut wie möglich kastriert werden, sprich möglichst komplikations- und schmerzfrei, musste man, um eine Zulassung als Sauschneider zu erhalten, eine Ausbildung absolvieren. Das war schon [[1786]] Voraussetzung für eine Bewilligung. [[1924]] schrieben die Behörden eine Lehre bei einem erfahrenen Viehschneider vor. Zuerst durfte der Lehrling seinen Lehrer drei Jahre lang nur begleiten, bevor er nach einem weiteren 2-jährigen Praktikum eine Prüfung ablegen konnte. Das theoretische und praktische Wissen aus fünf Jahre Ausbildungszeit wurde vom Amtstierarzt  unter Zeugen abgefragt und bei einer männlichen und weiblichen Tierkastration überprüft. Erst dann war man ein offizieller Viehschneider.
    
== Vorschriften ==
 
== Vorschriften ==
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== Markenzeichen ==
 
== Markenzeichen ==
[[Bild:Sauschneider_Adlerflaum.jpg‎ | right | Adlerflaum am Sauschneiderhut]]Die Kleidung der Sauschneider war ihre Visitenkarte. Während ihrer Dienstreisen sollte man schon von weitem ihre Kompetenz und ihren Beruf erkennen. Zusätzlich musste die Kleidung genügend Schutz vor beißenden, ausschlagenden Tieren gewähren und durfte trotzdem nicht die Bewegungsfreiheit einschränken, die für die Kastration wichtig ist. Dazu trugen die Sauschneider Lederhosen, später Ledergamaschen und –stiefel.  Ein Arbeitsschurz in blau schützte vor Verschmutzung.
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[[Bild:Sauschneider_Adlerflaum.jpg‎ |thumb| Adlerflaum am Sauschneiderhut]]Die Kleidung der Sauschneider war ihre Visitenkarte. Während ihrer Dienstreisen sollte man schon von weitem ihre Kompetenz und ihren Beruf erkennen. Zusätzlich musste die Kleidung genügend Schutz vor beißenden, ausschlagenden Tieren gewähren und durfte trotzdem nicht die Bewegungsfreiheit einschränken, die für die Kastration wichtig ist. Dazu trugen die Sauschneider Lederhosen, später Ledergamaschen und –stiefel.  Ein Arbeitsschurz in blau schützte vor Verschmutzung.
    
Die Lungauer Sauschneider hatten als eindeutiges Erkennungsschild einen weißen Adlerflaum an den Hut gesteckt, die manchmal mit einem Truthahnflaum ersetzt wurde, wenn kein Original zur Hand war. Dank dieses unverkennbaren Markenzeichens, konnten die Bauern die Sauschneider sofort ausmachen. Mit „Austrommeln“ oder Ausrufen mussten die Sauschneider selten nachhelfen, um Aufträge zu erhalten.
 
Die Lungauer Sauschneider hatten als eindeutiges Erkennungsschild einen weißen Adlerflaum an den Hut gesteckt, die manchmal mit einem Truthahnflaum ersetzt wurde, wenn kein Original zur Hand war. Dank dieses unverkennbaren Markenzeichens, konnten die Bauern die Sauschneider sofort ausmachen. Mit „Austrommeln“ oder Ausrufen mussten die Sauschneider selten nachhelfen, um Aufträge zu erhalten.