Andreas Rohracher: Unterschied zwischen den Versionen
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Nach ihm ist die [[Andreas-Rohracher-Straße]] im Salzburger Stadtteil [[Leopoldskron]] benannt. | Nach ihm ist die [[Andreas-Rohracher-Straße]] im Salzburger Stadtteil [[Leopoldskron]] benannt. | ||
Version vom 20. März 2008, 23:34 Uhr
Andreas Rohracher (* 31. Mai 1892 in Lienz, Osttirol, † 6. August 1976 in Altötting, Bayern) war als Andreas II. Rohracher von 1943 bis 1969 Erzbischof von Salzburg.
Leben
Sein Vorgänger als Erzbischof, Sigismund IV. von Waitz, war zwar bereits 1941 gestorben, bedingt durch die Wirren des Zweiten Weltkriegs wurde Andreas Rohracher aber erst am 3. Februar 1943 vom Salzburger Domkapitel zum neuen Erzbischof gewählt und am 10. Oktober im Salzburger Dom geweiht. Während der verbleibenden Kriegsjahre waren ihm die Hände gebunden, sofort nach Ende des Krieges bemühte er sich aber um den Wiederaufbau der 1944 zerstörten Kuppel des Salzburger Doms.
Am 27. Oktober 1946 konnte er die erste Messe im provisorisch in Stand gesetzten Dom feiern, zwei Jahre später weihte er am 17. Oktober 1948 die renovierte Kollegienkirche mit einer Festpredigt ein. Noch im selben Jahr interveniert er zu Gunsten des ehemaligen Gauleiters von Salzburg, Gustav Adolf Scheel, dem in Heidelberg der Prozess gemacht wird. Auf Rohrachers Bitten hin hatte Scheel gegen Kriegsende von der Verteidigung der Stadt Abstand genommen und so die drohende Zerstörung verhindert.
Am 14. August 1949 weiht Rohracher die nach Bombenschäden wieder errichtete Maria-Einsiedeln-Kapelle im Loretokloster in der Stadt Salzburg ein. 1950 übersiedelt das fürsterzbischöfliche Palais wieder an den Kapitelplatz.
Andreas Rohracher war eine der großen Kirchenpersönlichkeiten Österreichs seiner Zeit, ein Förderer der Jugendarbeit - groß war seine Unterstützung vor allem für die Katholische Jugend - aber auch der Caritas. Er bemühte sich zielstrebig um die Wiedererrichtung der Universität Salzburg. Vor allem aber galten seine Bemühungen den Heimatvertriebenen und Flüchtlingen in der Nachkriegszeit.
So entstand unter anderem die Pfarrkirche Sankt Erentrudis in Herrnau: Am Rande der im klösterlichen Eigentum stehenden Schwesternsiedlung plante Erzbischof Andreas Rohracher eine große Kirche als neues religiöses Zentrum, wo neben dem Pfarrhof auch die aus Böhmen vertriebenen Eucharistinnen in einem Kloster eine neue Heimat finden sollten. 1958 bis 1962 wurde daher hier einer der ersten Sakralbauten in moderner Formensprache errichtet.
Aber auch zahlreiche weitere Kirchenneubauten wurden von Rohracher gefördert und bei Zeiten dann eingeweiht: die Pfarrkirche St. Elisabeth (eingeweiht 8. Oktober 1955), Pfarrkirche Sankt Vinzenz Pallotti (1965), der Neubau der Klosterkirche der Herz-Jesu-Missionare in Liefering (1. April 1967), die neue St. Johannes Capistran Kirche in Gneis (1967) oder die Pfarrkirche Taxham (1968).
Am 15. Juli 1956 empfängt der spätere Erzbischof Georg Eder im Salzburger Dom von Rohracher die Priesterweihe, 1960 wird Eder sein bischöflicher Sekretär. 1966 bittet Andreas Rohracher die evangelischen Christen um Vergebung für die Salzburger Protestantenvertreibung von 1731. 1968 initiiert er noch den Bau des Bildungshauses St. Virgil, das erst 1976 fertiggestellt wird.
Eine seiner letzten Amtshandlungen ist die Abtweihe von Roman Hinterhöller, des 54. Abt des Benediktinerstiftes Michaelbeuern am 27. Mai 1969. Am 30. November 1969 weiht er selbst Eduard Macheiner zu seinem Nachfolger - ein Novum in der Geschichte der Erzdiözese - und zieht sich zu den Kapuzinern nach Altötting zurück. Noch einmal kehrt er nach Salzburg öffentlich zurück, als er seinen Nachfolger im Juli 1972 zu Grabe tragen muss.
Nach ihm ist die Andreas-Rohracher-Straße im Salzburger Stadtteil Leopoldskron benannt.
Ehrungen
Am 22. April 1959 wurde ihm die Ehrenbürgerschaft der Stadt Salzburg verliehen.
Quelle
- Salzburger Kulturlexikon, Adolf Haslinger, Peter Mittermayr (Hg.), erschienen 2001 im Residenzverlag Salzburg, ISBN 3-7017-1129-1
- Bautz.de [1]
| Vorgänger |
Salzburger Erzbischof 1943 - 1969 |
Nachfolger |