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== Ablieferung zinnerner Pfeifen für die Rüstungsindustrie 1917/18 ==
 
== Ablieferung zinnerner Pfeifen für die Rüstungsindustrie 1917/18 ==
Im [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] wurden Halbedelmetalle knapp und mussten requiriert werden.<ref>Vergleiche Wikipedia: Metallspende des deutschen Volkes im 1. Weltkrieg [https://de.wikipedia.org/wiki/Metallspende_des_deutschen_Volkes].</ref> So büßten u.a. Kirchtürme ihre Glocken aus Bronze ein, Orgeln ihre Prospektpfeifen aus Zinn. Im Laufe des Jahres 1917 waren Salzburgs Orgeln in Vorhinein schon mit sog. ''Orgelausweisen'' registriert worden.<ref>[[Archiv der Erzdiözese Salzburg|AES]]: Rn1c (12/8), ''Orgelausweise der Pfarren Salzburg 1917''.</ref> Am [[14. November]] [[1917]] erging dann in Salzburg ein Schreiben mit der Kopfzeile: ''An sämtliche Kirchenvorstehungen der Erzdiözese''. Denn das ''k.k. Ministerium für Kultus und Unterricht'' hatte die ''Inanspruchnahme der Orgel Prospektpfeifen'' verkündet. Von Seite des ''Fürsterzbischöflichen Konsistorium''s, nämlich Präses Dr. Alfred Prey<ref>RES, Alfred Prey: [http://www.res.icar-us.eu/index.php?title=Prey,_Alfred_%281843-1920%29], aufgerufen am 30. Jänner 2015.</ref> und Kanzler Joseph Gruber, wurde mitgeteilt, dass ''der Orgelbesitzer auch für die unfrankierte Aufgabe des Pfeifenmaterials an den Lagerplatz des Kriegsministeriums, Wien-Matzleinsdorf vorzusorgen und hiebei das Bruttogewicht der Sendung bahnamtlich feststellen zu lassen'' habe. Im Weiteren ist zu lesen: ''Bei dieser Gelegenheit wird ausdrücklich bemerkt, dass die geistl. Stelle sich im gegenwärtigen Zeitpunkte gegen geplante Orgelreparaturen prinzipiell ablehnend verhalten muss. Auf die Vorlage der Kostenvoranschläge für Ersatzpfeifen wird eigens noch einmal aufmerksam gemacht''.<ref>AES: Pfarrarchiv Embach, Karton Nr. 3, ''Orgel-Sachen 19. und 20. Jahrhundert''. Zitiert nach: [[Roman Schmeißner]]: ''Orgelbau in Salzburger Wallfahrtskirchen'', Duisburg & Köln: WiKu-Verlag 2015, S. 72.</ref><br/>Anton Bäumer,<ref>RES, Anton P. Bäumer: [http://www.res.icar-us.eu/index.php?title=B%C3%A4umer,_Anton_P._%281872-1953%29], aufgerufen am 6. Jänner 2016.</ref> der [[Pfarrer von Faistenau|Pfarrer]] von [[Pfarrkirche Faistenau|Faistenau]] z.B., war der Entwicklung zuvorgekommen und hatte wohlweislich bereits Ersatzpfeifen durch Adam Grünsfelder einbauen lassen. Er konnte daher, offenbar etwas schnoddrig im Ton, folgendes in den ''Orgelausweis'' eintragen:<br/>'''Name des Orgelbauers:''' ''[[Albert Mauracher]]'' […] ''Grünsfelder''<br/>''Sämtliche Zinnpfeifen wurden bei der Orgel Renovierung mit Erlaubnis des Hochw. f. e. Konsistoriums l. Kostenvoranschlag gleichzeitig unentgeltlich bereits gegen neue Zinkpfeifen ausgetauscht die sich sehr gut ausnehmen u. tadellos klingen: 7 Register: Orgelbauer A. Grünsfelder Salzburg.<br/>Es gibt also nichts mehr zum abgeben hier''.<br/>'''Gehäuse:''' ''Holzwerk gestrichen teilweise vergoldet''<br/>''14. Oktober 1917 Anton Bäumer, Pfarrer''<ref>AES: Rn1c (12/8), ''Orgelausweise der Pfarren Salzburg 1917''.</ref>
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Im [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] wurden Halbedelmetalle knapp und mussten requiriert werden.<ref>Vergleiche Wikipedia: Metallspende des deutschen Volkes im 1. Weltkrieg [https://de.wikipedia.org/wiki/Metallspende_des_deutschen_Volkes].</ref> So büßten u.a. Kirchtürme ihre Glocken aus Bronze ein, Orgeln ihre Prospektpfeifen aus Zinn. Im Laufe des Jahres 1917 waren Salzburgs Orgeln im Vorhinein schon mit sog. ''Orgelausweisen'' registriert worden.<ref>[[Archiv der Erzdiözese Salzburg|AES]]: Rn1c (12/8), ''Orgelausweise der Pfarren Salzburg 1917''.</ref> Am [[14. November]] [[1917]] erging dann in Salzburg ein Schreiben mit der Kopfzeile: ''An sämtliche Kirchenvorstehungen der Erzdiözese''. Denn das ''k.k. Ministerium für Kultus und Unterricht'' hatte die ''Inanspruchnahme der Orgel Prospektpfeifen'' verkündet. Von Seite des ''Fürsterzbischöflichen Konsistorium''s, nämlich Präses Dr. Alfred Prey<ref>RES, Alfred Prey: [http://www.res.icar-us.eu/index.php?title=Prey,_Alfred_%281843-1920%29], aufgerufen am 30. Jänner 2015.</ref> und Kanzler Joseph Gruber, wurde mitgeteilt, dass ''der Orgelbesitzer auch für die unfrankierte Aufgabe des Pfeifenmaterials an den Lagerplatz des Kriegsministeriums, Wien-Matzleinsdorf vorzusorgen und hiebei das Bruttogewicht der Sendung bahnamtlich feststellen zu lassen'' habe. Im Weiteren ist zu lesen: ''Bei dieser Gelegenheit wird ausdrücklich bemerkt, dass die geistl. Stelle sich im gegenwärtigen Zeitpunkte gegen geplante Orgelreparaturen prinzipiell ablehnend verhalten muss. Auf die Vorlage der Kostenvoranschläge für Ersatzpfeifen wird eigens noch einmal aufmerksam gemacht''.<ref>AES: Pfarrarchiv Embach, Karton Nr. 3, ''Orgel-Sachen 19. und 20. Jahrhundert''. Zitiert nach: [[Roman Schmeißner]]: ''Orgelbau in Salzburger Wallfahrtskirchen'', Duisburg & Köln: WiKu-Verlag 2015, S. 72.</ref><br/>Anton Bäumer,<ref>RES, Anton P. Bäumer: [http://www.res.icar-us.eu/index.php?title=B%C3%A4umer,_Anton_P._%281872-1953%29], aufgerufen am 6. Jänner 2016.</ref> der [[Pfarrer von Faistenau|Pfarrer]] von [[Pfarrkirche Faistenau|Faistenau]] z.B., war der Entwicklung zuvorgekommen und hatte wohlweislich bereits Ersatzpfeifen durch Adam Grünsfelder einbauen lassen. Er konnte daher, offenbar etwas schnoddrig im Ton, folgendes in den ''Orgelausweis'' eintragen:<br/>'''Name des Orgelbauers:''' ''[[Albert Mauracher]]'' […] ''Grünsfelder''<br/>''Sämtliche Zinnpfeifen wurden bei der Orgel Renovierung mit Erlaubnis des Hochw. f. e. Konsistoriums l. Kostenvoranschlag gleichzeitig unentgeltlich bereits gegen neue Zinkpfeifen ausgetauscht die sich sehr gut ausnehmen u. tadellos klingen: 7 Register: Orgelbauer A. Grünsfelder Salzburg.<br/>Es gibt also nichts mehr zum abgeben hier''.<br/>'''Gehäuse:''' ''Holzwerk gestrichen teilweise vergoldet''<br/>''14. Oktober 1917 Anton Bäumer, Pfarrer''<ref>AES: Rn1c (12/8), ''Orgelausweise der Pfarren Salzburg 1917''.</ref>
    
== Orgeln ohne Zinnpfeifen nach 1918 ==
 
== Orgeln ohne Zinnpfeifen nach 1918 ==