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== Eiszeit auf der Salzach  ==
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== Ortsteil Raitenhaslach ==
In [[Oberndorf bei Salzburg]] war die [[Salzach]] zuletzt [[1895]] zugefroren. Am Ufer waren sogar die großen [[Salzschifffahrt|Salzplätten]] eingefroren. Man konnte damals zum Leidwesen der strengen Zöllner die zugefrorene Salzach überqueren. In den Chroniken werden ähnlich harte Winter im [[Februar]] [[1929]] und [[Jänner]] [[1985]] berichtet. Damals war die Salzach weiter flussabwärts, zwischen [[Hochburg-Ach]] und Burghausen zugefroren.
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Das ehemalige Zisterzienserkloster [[Raitenhaslach]] liegt in [[Bayern]] an der [[Salzach]].
  
Im [[Jänner 2017]] fror die Salzach erneut zu und zwar im Stadtgebiet von [[Hallein]] um die [[Pernerinsel]].<ref>{{Quelle FN|2. Februar 2017}}</ref>
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===Geschichte===
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Das [[1803]] im Zuge der [[Säkularisierung]] aufgelöste Kloster Raitenhaslach liegt südlich des Stadtzentrums von [[Burghausen]]. Der ursprüngliche Gründungsort des Klosters war Schützing an der Alz (im Dreieck [[Altötting]] - Marktl - Burghausen gelegen). [[1145]] wurde das Zisterzienserkloster dann nach Raitenhaslach verlegt. Gegründet wurde es schon [[1143]] von Graf Wolfher von Tegernbach und seiner Gemahlin. Durch großzügige Schenkungen von weltlichen und geistlichen Herren vermehrte sich der Grund– und Güterbesitz des Klosters. Im [[13. Jahrhundert]] erblühte das Kloster unter den [[Salzburger Erzbischöfe|Salzburger Erzbischöfen]].
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Der Besitz eines möglichst umfangreichen Ablassschatzes war den Mönchen des Klosters stets sehr wichtig. So findet sich der frühestes Ablassbrief bereits im Jahr [[1262]], datiert mit [[13. April]].
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Der [[barock]]e Umbau erfolgte in den Jahren [[1690]] bis [[1696]]. Im [[18. Jahrhundert]] fanden weitere umfangreiche Baumaßnahmen statt. Die heutige Gestalt und Fassade der Basilika stammen aus der Mitte des 18. Jahrhunderts und sind im Stil des [[Rokoko]] gehalten.
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Bis zur Auflösung des Klosters im Jahre [[1803]] war es eng mit dem bayerischen Herrscherhaus verbunden. In der Zeit von [[1396]] bis [[1502]] wurden hier Angehörige der [[Wittelsbacher]] beigesetzt. Die meisten Klostergebäude wurden nach der Aufhebung verkauft. Einige Gebäude sind dann abgerissen worden, wie das Refektorium und die Bibliothek.
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===Klosterküche===
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Die klösterliche Küche des heutigen Klosterbräus basiert teilweise auf einem Kochbuch von [[1719]], ist aber vom Chefkoch in Harmonie mit den heutigen Gaumengewohnheiten gebracht worden.
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Als im April [[1782]] Papst Pius VI. auf seiner Rückreise von Wien nach Rom spontan einer Einladung von Kurfürst Karl Theodor nach München folgte, herrschte im Zisterzienserkloster Raitenhaslach große Aufregung: Würde der Papst das Kloster womöglich als Nachtlager nutzen? Bis auf die Innbrücke in [[Braunau am Inn]] wurde Papst Pius VI. offiziell  vom österreichischen Grafen Kobenzel begleitet. Dann nahm ihn dann eine kurbayerische Deputation in Empfang. Sein Weg streifte das damals berühmte Kloster im nur sieben Kilometer entfernten Marktl, wo die Pferde gewechselt wurden. Am 25. April 1782 traf Pius im altehrwürdigen Wallfahrtsort Altötting ein, um von dort über Ramsau nach München weiter zu reisen.
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Das Kloster Raitenhaslach, etwa in der Mitte der Route gelegen, schien also die ideale Übernachtungsstätte für den Heiligen Vater zu sein. Abt Theobald Weissenbach, ein Bierwirtssohn aus Wemding, wollte den Papst nicht nur entsprechend bewirten, sondern ließ das mit religiösen Motiven bereits prunkvoll ausgemalte Gästezimmer auf Hochglanz bringen und versah die linke Zimmerecke mit einem verzierten Schrank – in der Form identisch dem großen geschwungenen Kaminofen in der rechten Zimmerecke – um den [[Erklärungen früherer Bezeichnungen und Ausdrücke#L|Leibstuhl]] dezent zu kaschieren. Der barocke Prunksaal („Steinerner Saal“) wurde feierlich geschmückt, ebenso die große Klosterkirche. An den Küchenmeister erging der Auftrag, sowohl eine üppige Mahlzeit mit mehreren Gängen als auch eine bescheidene Brotzeit (ganz in der Tradition des Ordens, also fleischlos) vorzubereiten. Dazu ein frisches Bier aus der klostereigenen Brauerei oder ein Wein (Muskateller oder grüner Veltliner) aus den Lesegärten des Klosters in Weinzierl bei Krems ([[Nö]].).
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Ob der Heilige Vater nun tatsächlich im Kloster übernachtet und, falls ja, was er dort gegessen hat – das ist bedauerlicherweise nicht belegt. Wohl aber weiß man, dass alles für den Fall bereitet war. Und dass es in Strömen regnete an jenem Apriltag anno 1782.
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===Pfarrkirche heute===
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[[1806]] wurde aus der ehemaligen Klosterkirche die heutige Pfarrkirche. Die Innenausstattung der Kirche wurde immer dem aktuellen Kunststil angepasst. Besonders sehenswert sind die Altäre, die Fresken und der Kreuzgang mit den Grabplatten.
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===Bildergalerie===
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Datei:Ehem. Stiftskirche in Raitenhaslach.jpg|Ehem. Stiftskirche in Raitenhaslach, Eingangsseite
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Datei:Schmiedeeisernes Gitter beim Eingang in die Pfarrkirche Raitenhaslach.jpg|Schmiedeeisernes Gitter beim Eingang in die Pfarrkirche Raitenhaslach
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Datei:Ehemalige Stiftskirche, heutige Pfarrkirche in Raitenhaslach.jpg|Ehemalige Stiftskirche, heutige Pfarrkirche in Raitenhaslach
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Datei:Chorseite in der ehem. Stiftskirche Raitenhaslach.jpg|Chorseite in der ehem. Stiftskirche Raitenhaslach
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Datei:Auferstellungsdarstellung in Raitenhaslach.jpg|Auferstellungsdarstellung in Raitenhaslach
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Datei:Raitenhaslach, Kirchenansicht vom Klosterinnenhof aus.jpg|Raitenhaslach, Kirchenansicht vom Klosterinnenhof aus
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Datei:Kreuzgang mit Grabplatten im ehemaligen Stift Raitenhaslach.jpg|Kreuzgang mit Grabplatten im ehemaligen Stift Raitenhaslach
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Datei:Grabplatte des Ulrich von Straßwalchen im Kreuzgang von Raitenhaslach.jpg|Grabplatte des Ulrich von Straßwalchen im Kreuzgang von Raitenhaslach
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Datei:Grabstein des Jörg von Trenbeck.jpg|besonders eindrucksvoller Grabstein des Jörg von Trenbeck
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Datei:Salzachverlauf bei Raitenhaslach.jpg|Salzachverlauf bei Raitenhaslach
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Datei:Skulptur im geräumigen Klosterhof.jpg|Skulptur im geräumigen Klosterhof
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Datei:Raitenhaslach, ehemalige Klosterbrauerei.jpg|Raitenhaslach, ehemalige Klosterbrauerei
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Datei:Ehemaliger Brauereisudkessel als Brunnen in Raitenhaslach.jpg|Ehemaliger Braukessel als Brunnen in Raitenhaslach
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Datei:Klostergasthof Raitenhaslach.jpg|Klostergasthof Raitenhaslach
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Datei:Plättenanlegestelle Raitenhaslach.jpg|Plättenanlegestelle Raitenhaslach
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==Salzburgbezug==
 
==Salzburgbezug==
 
König Ludwig von Bayern hatte Burghausen [[1336]] das Privileg erteilt, dass das [[Hallein]]er [[Salz]] bis hier auf der Salzach verschifft werden musste, bevor es auf den Landweg umgeladen werden durfte.
 
König Ludwig von Bayern hatte Burghausen [[1336]] das Privileg erteilt, dass das [[Hallein]]er [[Salz]] bis hier auf der Salzach verschifft werden musste, bevor es auf den Landweg umgeladen werden durfte.
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Das bayerische Kreiskommissariat fungierte als leitende Verwaltungsbehörde im königlich bayerischen [[Salzachkreis]] [[1810]] bis [[1816]]. Große Teile der Salzburger Verwaltungsakten des Kreiskommissariats wurden 1816 nach Burghausen und später nach München gebracht, wo sie sich heute im Staatsarchiv München befinden.<ref>Quelle [https://www.salzburg.gv.at/verwaltung_/Seiten/unterbehoerden.aspx www.salzburg.gv.at], abgefragt am 21. April 2017</ref>
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Die [[Wallfahrtskirche Marienberg]] gehörte bis [[1818]] zum [[Erzbistum Salzburg]].
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[[Franz Xaver Gruber]], der Komponist des Liedes "[[Stille Nacht, Heilige Nacht]]",  erhielt von seinem Vater ein gebrauchtes Spinett, das er in Burghausen um fünf [[Gulden]] kaufte.
 
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Datei:Burghausen Burgansicht v. West.jpg|Panoramaaufnahme der Burganlage von Westen
 
Datei:Blick in die Stadt.jpg|Blick in die Stadt Burghausen
 
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Datei:Burghausen, Grenzbücke über die Salzach nach Österreich.jpg|Burghausen, Grenzbrücke über die Salzach nach Österreich
 
Datei:Uhrturm auf der Burganlage Burghausen.jpg|Uhrturm auf der Burganlage Burghausen
 
Datei:Burginnenhof B.jpg|Burginnenhof in Burghausen
 
Datei:Aussichtsplattform-Pano nach Westen.jpg|Burgturm-Aussichtsplattform-Pano nach Westen (Bayernseite)
 
Datei:Wehrgang.jpg|Burggebäude mit Toranlage
 
Datei:Hausfront am Stadtplatz.JPG|Gebäudedetail am Stadtplatz in Burghausen
 
Datei:Inn in Burghausen.jpg|Burghausen
 
Datei:Pfarrkirche St. Jakob, Burghausen, Innenansicht.jpg|Pfarrkirche St. Jakob, Burghausen, Innenansicht
 
Datei:Orgel und Empore in St. Jakob, Burghausen.jpg|Orgel und Empore in St. Jakob, Burghausen
 
Datei:Pfarrkirche St. Jakob, Innenansicht.jpg|Pfarrkirche St. Jakob, Innenansicht
 
Datei:Burghausen, Altstadtpano.jpg|Burghausen, Altstadtpano
 
Datei:Burghausen-Altstadtpano B.jpg|Burghausen-Altstadtpano Westseite
 
Datei:Mächtiger Turm in Burghausen.jpg|Mächtiger Turm der Pfarrkirche St. Jakob in Burghausen
 
Datei:Pfarrkiche St. Jakob in Burghausen, Ostansicht.jpg|Pfarrkiche St. Jakob in Burghausen, Ostansicht.JPG
 
Datei:Kurbayerisches Wappen am Stadtsaal von Burghausen.JPG|Kurbayerisches Wappen am Stadtsaal von Burghausen
 
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==Quelle==
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==Quellen==
 
* Karte [[Donau-Alpen-Adria-Radpilgerweg]]
 
* Karte [[Donau-Alpen-Adria-Radpilgerweg]]
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* [http://www.klosterwelten.com/klosterwelten_pressemit_06_08.pdf Presseinformation Juni 2008]
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* [http://tourismus.burghausen.de/content/index.cfm/fuseaction/11,dsp,0,1,0,0,0,0,Sehenswuerdigkeiten---Raitenhaslach.html  Infos über das Kloster Raitenhaslach]
 
== Fußnoten ==
 
== Fußnoten ==
 
<references/>
 
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Version vom 21. April 2017, 17:26 Uhr

Vorlage:Historischer Salzburgbezug

Burghausen, Ostansicht
Karte
Blick von Ach im Innviertel über die Salzach zur Altstadt von Burghausen, oberhalb die Festung Burghausen
Burggebäude mit Toranlage

Burghausen ist eine Stadt in Bayern an der Salzach.

Allgemeines

Westlich oberhalb der Stadt und der Salzach erstreckt sich auf einem Höhenzug die längste Burganlage Deutschlands mit 1 043 Metern. Seit einem Eintrag im Guinness-Buch der Rekorde gilt sie als „längste Burg der Welt“.[1].

Die Stadt ist auch Mitglied in der Tourismuswerbegemeinschaft Seelentium.

Ortsteil Raitenhaslach

Kloster Raitenhaslach
die ehemalige Stiftkirche inmitten des ausgedehnten ehemaligen Klosterareals
Kloster Raitenhaslach nach einem Kupferstich von Michael Wening von 1721
prunkvoller Altar in Raitenhaslach

Das ehemalige Zisterzienserkloster Raitenhaslach liegt in Bayern an der Salzach.

Geschichte

Das 1803 im Zuge der Säkularisierung aufgelöste Kloster Raitenhaslach liegt südlich des Stadtzentrums von Burghausen. Der ursprüngliche Gründungsort des Klosters war Schützing an der Alz (im Dreieck Altötting - Marktl - Burghausen gelegen). 1145 wurde das Zisterzienserkloster dann nach Raitenhaslach verlegt. Gegründet wurde es schon 1143 von Graf Wolfher von Tegernbach und seiner Gemahlin. Durch großzügige Schenkungen von weltlichen und geistlichen Herren vermehrte sich der Grund– und Güterbesitz des Klosters. Im 13. Jahrhundert erblühte das Kloster unter den Salzburger Erzbischöfen.

Der Besitz eines möglichst umfangreichen Ablassschatzes war den Mönchen des Klosters stets sehr wichtig. So findet sich der frühestes Ablassbrief bereits im Jahr 1262, datiert mit 13. April.

Der barocke Umbau erfolgte in den Jahren 1690 bis 1696. Im 18. Jahrhundert fanden weitere umfangreiche Baumaßnahmen statt. Die heutige Gestalt und Fassade der Basilika stammen aus der Mitte des 18. Jahrhunderts und sind im Stil des Rokoko gehalten.

Bis zur Auflösung des Klosters im Jahre 1803 war es eng mit dem bayerischen Herrscherhaus verbunden. In der Zeit von 1396 bis 1502 wurden hier Angehörige der Wittelsbacher beigesetzt. Die meisten Klostergebäude wurden nach der Aufhebung verkauft. Einige Gebäude sind dann abgerissen worden, wie das Refektorium und die Bibliothek.

Klosterküche

Die klösterliche Küche des heutigen Klosterbräus basiert teilweise auf einem Kochbuch von 1719, ist aber vom Chefkoch in Harmonie mit den heutigen Gaumengewohnheiten gebracht worden.

Als im April 1782 Papst Pius VI. auf seiner Rückreise von Wien nach Rom spontan einer Einladung von Kurfürst Karl Theodor nach München folgte, herrschte im Zisterzienserkloster Raitenhaslach große Aufregung: Würde der Papst das Kloster womöglich als Nachtlager nutzen? Bis auf die Innbrücke in Braunau am Inn wurde Papst Pius VI. offiziell vom österreichischen Grafen Kobenzel begleitet. Dann nahm ihn dann eine kurbayerische Deputation in Empfang. Sein Weg streifte das damals berühmte Kloster im nur sieben Kilometer entfernten Marktl, wo die Pferde gewechselt wurden. Am 25. April 1782 traf Pius im altehrwürdigen Wallfahrtsort Altötting ein, um von dort über Ramsau nach München weiter zu reisen.

Das Kloster Raitenhaslach, etwa in der Mitte der Route gelegen, schien also die ideale Übernachtungsstätte für den Heiligen Vater zu sein. Abt Theobald Weissenbach, ein Bierwirtssohn aus Wemding, wollte den Papst nicht nur entsprechend bewirten, sondern ließ das mit religiösen Motiven bereits prunkvoll ausgemalte Gästezimmer auf Hochglanz bringen und versah die linke Zimmerecke mit einem verzierten Schrank – in der Form identisch dem großen geschwungenen Kaminofen in der rechten Zimmerecke – um den Leibstuhl dezent zu kaschieren. Der barocke Prunksaal („Steinerner Saal“) wurde feierlich geschmückt, ebenso die große Klosterkirche. An den Küchenmeister erging der Auftrag, sowohl eine üppige Mahlzeit mit mehreren Gängen als auch eine bescheidene Brotzeit (ganz in der Tradition des Ordens, also fleischlos) vorzubereiten. Dazu ein frisches Bier aus der klostereigenen Brauerei oder ein Wein (Muskateller oder grüner Veltliner) aus den Lesegärten des Klosters in Weinzierl bei Krems (.).

Ob der Heilige Vater nun tatsächlich im Kloster übernachtet und, falls ja, was er dort gegessen hat – das ist bedauerlicherweise nicht belegt. Wohl aber weiß man, dass alles für den Fall bereitet war. Und dass es in Strömen regnete an jenem Apriltag anno 1782.

Pfarrkirche heute

1806 wurde aus der ehemaligen Klosterkirche die heutige Pfarrkirche. Die Innenausstattung der Kirche wurde immer dem aktuellen Kunststil angepasst. Besonders sehenswert sind die Altäre, die Fresken und der Kreuzgang mit den Grabplatten.

Bildergalerie

Salzburgbezug

König Ludwig von Bayern hatte Burghausen 1336 das Privileg erteilt, dass das Halleiner Salz bis hier auf der Salzach verschifft werden musste, bevor es auf den Landweg umgeladen werden durfte.

Das bayerische Kreiskommissariat fungierte als leitende Verwaltungsbehörde im königlich bayerischen Salzachkreis 1810 bis 1816. Große Teile der Salzburger Verwaltungsakten des Kreiskommissariats wurden 1816 nach Burghausen und später nach München gebracht, wo sie sich heute im Staatsarchiv München befinden.[2]

Die Wallfahrtskirche Marienberg gehörte bis 1818 zum Erzbistum Salzburg.

Franz Xaver Gruber, der Komponist des Liedes "Stille Nacht, Heilige Nacht", erhielt von seinem Vater ein gebrauchtes Spinett, das er in Burghausen um fünf Gulden kaufte.

Weiterführend

Für Informationen zum Thema Burghausen, die über den Bezug zu Salzburg hinausgehen, siehe zum Beispiel den Eintrag in der deutschsprachigen Wikipedia zum selben Thema.

Bilder

 Burghausen – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im SALZBURGWIKI
 Burghausen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons

Quellen

Fußnoten

  1. Quelle Die Welt, 29. August 2009
  2. Quelle www.salzburg.gv.at, abgefragt am 21. April 2017