ROCO Modellspielwaren GmbH: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 4. Januar 2016, 11:22 Uhr
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Die Firma ROCO Modellspielwaren GmbH war ein bekannter Spielwarerhersteller von Kleinbahnen.
Geschichte
Die Firma begann in Salzburg in den ehemaligen Hallen des Lagers Glasenbach in Salzburg Süd. 2002 übernahm der 47-jährige Deutsche Peter Maegdefrau den Betrieb mit 570 Mitarbeitern bereits am neuen Standort in Hallein-Rif. 2005 ging die Firma jedoch in den Konkurs. 880 Gläubiger meldeten über 53 Mill. Euro an Forderungen an. Die Löschung der Firma in Hallein-Rif wurde am 7. November 2008 infolge Vermögenslosigkeit im Firmenbuch des Landesgerichts Salzburg eingetragen.
Maegdefrau wurde in der Folge wegen versuchter und vollendeter betrügerischer Krida der Prozess [1] gemacht. Jedoch konnte ihm dies nicht einmal die Salzburger Justiz nachweisen, so dass er von dieser Anklage freigesprochen wurde. Die dubiose Rolle der Hausbank des Unternehmens, dem Raiffeisenverband Salzburg, vor, während und nach der Insolvenz wurde von der Salzburger Justiz bislang (Stand Ende 2015) nicht beachtet. Strafanzeigen mit Belegen höchstwahrscheinlich strafbarer Handlungen durch Hausbank und Masseverwalter, RA Dr. Aichinger, wurden entgegen den Bestimmungen des § 2 StPO entweder ohne Ermittlungen eingestellt oder nicht bearbeitet. So bleibt die Insolvenz ein immer noch ein ungelöstes Rätsel in der Salzburger Wirtschaftsgeschichte.
Eine Nachfolgefirma existiert unter der Bezeichnung Modelleisenbahn Eisenbahn Holding GmbH in der Plainbachstraße 4 in Bergheim.
2010
Die Nachfolgefirma konnte für 2010 wieder ein beachtliches Wirtschaftsergebnis vorweisen. Hauptgrund hierfür war die unter Maegdefrau erfolgte weitgehende Sanierung der ROCO-Gruppe, ein volles Warenlager und die weit unter Wert erfolgten Übertragungen der in Konkurs geschickten ROCO-Gruppe durch Masseverwalter Aichinger. Der Gewinn vor Steuern (Roco und Fleischmann in Heilsbronn, Bayern) betrug 800.000 Euro (2009: ein Minus von fünf Millionen Euro), der Umsatz betrug 50,7 Mill. Euro. Die Gruppe beschäftigt wieder 740 Mitarbeiter und ist hinter Märklin mit einem Marktanteil von 25 Prozent wieder die europäische Nummer zwei.
Geschäftsführer Leopold Heher erläutert im Interview mit den Salzburger Nachrichten vom 14. Jänner 2011, dass die Sanierung seit 2006/2007 mit Fleischmann jetzt beendet sei, deren Einschnitte recht hart waren. In Heilsbronn sank der Mitarbeiterstand von 336 auf 130, 2008 und 2009 musste die Unternehmensgruppe für zwei Sozialpläne insgesamt 8,8 Mill. Euro aufbringen. In Österreich waren 2010 in Bergheim und Gloggnitz, Steiermark, 190 Mitarbeiter, in Heilsbronn 160 und 390 in Rumänien und in der Slowakei bei der Unternehmensgruppe beschäftigt. 4,8 Mill. Euro werden 2011 investiert, davon vier Millionen in neue Produkte.
2015
Inzwischen ist das Ergebnis der "Modelleisenbahn Holding GmbH" deutlich schlechter geworden, die Fleischmann GmbH in Heilsbronn wurde im Sommer 2015 nach mehreren Sozialplänen in die Insolvenz geschickt. Aus der Bilanz 2014 der Modelleisenbahn Holding GmbH:
- Kreditverbindlichkeiten € 34.349.631,78
Allein 2014 weitere € 4.000.000,00 Kredit-Neuaufnahme
Zum Vergleich vor der Insolvenz: € 28.254.200,00
- Genussrechtskapital (Schulden gegenüber der Hausbank (Raiffeisenverband Salzburg) € 18.755.911,32
Allein 2014 wurden € 7.489.000,00 von Fremd- auf Eigenkapital umgewandelt
SUMME: € 53.105.543,10
Die Summe ist ungefähr doppelt so hoch wie zum Zeitpunkt der Insolvenz (damals € 26,1 Mio)
- Verbindlichkeiten Lieferanten € 4.138.610,01 (Roco 2005: € 3.756.000,00)
- Fertigwarenlager € 21.919.478,66 (Roco 2005: € 12.500.000,00)
- Ergebnis gewöhnlicher Geschäftstätigkeit (Verlust): - € 3.424.503,73
= Bilanzverlust: - € 12.421.291,11
Weblink
Quellen
- Salzburger Wirtschaft (Zeitung)
- Salzburger Nachrichten, 10. Oktober 2009 und 14. Jänner 2011
- Berichterstattungen über den Prozessverlauf zwischen 2007 und 2010: