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{{Dieser Artikel|behandelt die therapeutischen Anwendungen der '''Gasteiner Kur '''. <br />
 
{{Dieser Artikel|behandelt die therapeutischen Anwendungen der '''Gasteiner Kur '''. <br />
 
Ein Artikel über die Geschichte der Kur in Gastein findet sich unter [[Gasteiner Kur (Geschichte)]].}}<br />
 
Ein Artikel über die Geschichte der Kur in Gastein findet sich unter [[Gasteiner Kur (Geschichte)]].}}<br />
Die klassische ''' '' Gasteiner Kur '' ''' besteht aus einem mehrere Wochen andauernden Aufenthalt in alpiner Höhenlage auf 1.000 [[m ü. A.]] in Kombination mit täglichen Bädern im mineralisierten Radon-Thermalwasser.
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Die klassische '''Gasteiner Kur''' besteht aus einem mehrere Wochen andauernden Aufenthalt in alpiner Höhenlage auf 1&nbsp;000 [[m ü. A.]] in Kombination mit täglichen Bädern im mineralisierten Radon-Thermalwasser.
    
== Beschreibung ==
 
== Beschreibung ==
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Bad Gastein ist ein sogenannter Real-Kurort, d.h. er ist bereits allgemein als Heilbad und Kurort angesehen worden, bevor Gesetze die Voraussetzungen dazu reglementierten. Das gleiche gilt für die Quellen, die sogenannte Real-Heilquellen sind. Die Quellen und ihre Nutzung werden jedoch durch die Behörden regelmäßig wasserhygienisch überwacht.
 
Bad Gastein ist ein sogenannter Real-Kurort, d.h. er ist bereits allgemein als Heilbad und Kurort angesehen worden, bevor Gesetze die Voraussetzungen dazu reglementierten. Das gleiche gilt für die Quellen, die sogenannte Real-Heilquellen sind. Die Quellen und ihre Nutzung werden jedoch durch die Behörden regelmäßig wasserhygienisch überwacht.
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=== ärztliche Anordnung und Aufsicht===
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=== Ärztliche Anordnung und Aufsicht===
 
Die Gasteiner Kur darf nur auf ''ärztliche Anordnung'' und nur unter ''ärztlicher Aufsicht'' angewendet werden. <ref>[https://www.ris.bka.gv.at/GeltendeFassung.wxe?Abfrage=Bundesnormen&Gesetzesnummer=10010285 vgl. KaKuG § 42a (2)]</ref> <br />
 
Die Gasteiner Kur darf nur auf ''ärztliche Anordnung'' und nur unter ''ärztlicher Aufsicht'' angewendet werden. <ref>[https://www.ris.bka.gv.at/GeltendeFassung.wxe?Abfrage=Bundesnormen&Gesetzesnummer=10010285 vgl. KaKuG § 42a (2)]</ref> <br />
 
Auf Grund der besonderen Eigenschaften des Gasteiner Radon-Thermalwassers ist bei der Anwendung auf die ''' Dosierung ''' (Badedauer, Anwendungsdauer) genau zu achten und sind medizinische Kontra-Indikationen (z.B. Fehlfunktionen und Krankheiten der Schilddrüse) unbedingt vom Arzt vorher zu prüfen und die ärztlichen Anordnungen vom Kurpatienten bei den Anwendungen zu beachten.
 
Auf Grund der besonderen Eigenschaften des Gasteiner Radon-Thermalwassers ist bei der Anwendung auf die ''' Dosierung ''' (Badedauer, Anwendungsdauer) genau zu achten und sind medizinische Kontra-Indikationen (z.B. Fehlfunktionen und Krankheiten der Schilddrüse) unbedingt vom Arzt vorher zu prüfen und die ärztlichen Anordnungen vom Kurpatienten bei den Anwendungen zu beachten.
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=== Kurmittel und Anwendungsform  ===
 
=== Kurmittel und Anwendungsform  ===
 
Das typische Gasteiner Thermalbad ist baulich als klassische ''römische Wanne'' ausgeführt; d.h. als Senke, mit einem Abstieg zu einer Unterwasser–Sitzbank, ausgeführt (= Senkbad ). Das natürlich heiße [[Thermalwasser]] wird mit gekühltem Thermalwasser auf die vorgeschriebene und verträgliche Badetemperatur individuell gemischt. Ergänzend kann eine Druckstrahl-Massage während der Badezeit angewendet werden.
 
Das typische Gasteiner Thermalbad ist baulich als klassische ''römische Wanne'' ausgeführt; d.h. als Senke, mit einem Abstieg zu einer Unterwasser–Sitzbank, ausgeführt (= Senkbad ). Das natürlich heiße [[Thermalwasser]] wird mit gekühltem Thermalwasser auf die vorgeschriebene und verträgliche Badetemperatur individuell gemischt. Ergänzend kann eine Druckstrahl-Massage während der Badezeit angewendet werden.
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In dem der gesamte Körper im Thermalwasser versenkt oder soweit untergetaucht wird, dass nur mehr der Kopf heraus sieht, wird über die Haut und den Körper eine maximale Kontaktoberfläche zum ortsgebundenen Kurmittel, dem wirksam heilenden ''agens'', hergestellt. Dazu kommt, dass Radon sehr flüchtig ist. Es hat ein höheres spezifisches Gewicht als die Luft. Daher sammelt sich das Radon in hoher Konzentration über der Wasseroberfläche an. Es entweicht rasch aus dem Thermalwasser und ist nur wenige Zentimeter über der Wasseroberfläche in der dort wabernden Dunstglocke im Wasserdampf gefangen, bevor es entweder zerfällt oder rasch nach oben entweicht. In dem Kopf und Nase zusätzlich genau in diese Dunstglocke hinein gehalten werden, kann das natürliche Edelgas Radon zusammen mit der Atemluft in die Lungen eingeatmet werden. Dort geht es zum Teil in den Blutkreislauf über. Vice-versa wird es über die Atmung wieder ausgeschieden. Nach ungefähr 3 Stunden ist das natürliche Edelgas Radon jedenfalls vollständig abgebaut.
 
In dem der gesamte Körper im Thermalwasser versenkt oder soweit untergetaucht wird, dass nur mehr der Kopf heraus sieht, wird über die Haut und den Körper eine maximale Kontaktoberfläche zum ortsgebundenen Kurmittel, dem wirksam heilenden ''agens'', hergestellt. Dazu kommt, dass Radon sehr flüchtig ist. Es hat ein höheres spezifisches Gewicht als die Luft. Daher sammelt sich das Radon in hoher Konzentration über der Wasseroberfläche an. Es entweicht rasch aus dem Thermalwasser und ist nur wenige Zentimeter über der Wasseroberfläche in der dort wabernden Dunstglocke im Wasserdampf gefangen, bevor es entweder zerfällt oder rasch nach oben entweicht. In dem Kopf und Nase zusätzlich genau in diese Dunstglocke hinein gehalten werden, kann das natürliche Edelgas Radon zusammen mit der Atemluft in die Lungen eingeatmet werden. Dort geht es zum Teil in den Blutkreislauf über. Vice-versa wird es über die Atmung wieder ausgeschieden. Nach ungefähr 3 Stunden ist das natürliche Edelgas Radon jedenfalls vollständig abgebaut.
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=== Dr. Hermann Greinwald ===
 
=== Dr. Hermann Greinwald ===
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Medizinalrat Dr. med. univ. '''Hermann Greinwald''' (geb. [[21. Jänner]] [[1927]] in [[Bad Gastein]]; gest. [[25. Dezember]] [[1990]] ebenda) war Arzt für Allgemeinmedizin (Praktischer Arzt), Kurarzt, Bergrettungsarzt und Sprengelarzt in [[Bad Gastein]]. <br />
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Medizinalrat Dr. med. univ. [[Hermann Greinwald]] (* [[21. Jänner]] [[1927]] in [[Bad Gastein]]; [[25. Dezember]] [[1990]] ebenda) war Arzt für Allgemeinmedizin (Praktischer Arzt), Kurarzt, Bergrettungsarzt und Sprengelarzt in [[Bad Gastein]]. <br />
 
: ''medizinische Schriften und Bücher'' :
 
: ''medizinische Schriften und Bücher'' :
 
* Phlebologische Indikationen der Gasteiner Kur – '''Ulcus cruris''' von Dr. [[Hermann Greinwald]],  
 
* Phlebologische Indikationen der Gasteiner Kur – '''Ulcus cruris''' von Dr. [[Hermann Greinwald]],