Bergputzer: Unterschied zwischen den Versionen

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In der Nacht vom [[16. Juli|16.]] auf [[17. Juli]] [[1699]] kam es zu einem gewaltigen Bergsturz am [[Mönchsberg]] im Bereich der [[Gstättengasse]]. Nach einem ersten Bergsturz versuchten die Menschen zu retten und wurde Opfer eines zweiten Bergsturzes. An die 220 Tote erinnert noch heute an der [[Ursulinenkirche]] und im [[St.-Sebastian-Kirche#Der Sebastiansfriedhof|St.-Sebastians-Friedhof]] eine Gedenktafel.
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In der Nacht vom [[16. Juli|16.]] auf [[17. Juli]] [[1699]] kam es zu einem gewaltigen Bergsturz am [[Mönchsberg]] im Bereich der [[Gstättengasse]]. Nach einem ersten Bergsturz versuchten die Menschen zu retten und wurde Opfer eines zweiten Bergsturzes. An die 220 Tote erinnert noch heute an der [[Ursulinenkirche]] und im [[Sebastiansfriedhof]] eine Gedenktafel.
  
 
[[1493]] begrub wieder ein Felsblock vier Menschen, [[1694]] ein ganzes Haus.  
 
[[1493]] begrub wieder ein Felsblock vier Menschen, [[1694]] ein ganzes Haus.  

Version vom 1. November 2007, 10:23 Uhr

Der Beruf Bergputzer ist ein für die Altstadt von Salzburg überlebenswichtiger Beruf.

Geschichte

In der Nacht vom 16. auf 17. Juli 1699 kam es zu einem gewaltigen Bergsturz am Mönchsberg im Bereich der Gstättengasse. Nach einem ersten Bergsturz versuchten die Menschen zu retten und wurde Opfer eines zweiten Bergsturzes. An die 220 Tote erinnert noch heute an der Ursulinenkirche und im Sebastiansfriedhof eine Gedenktafel.

1493 begrub wieder ein Felsblock vier Menschen, 1694 ein ganzes Haus.

Das war der Grund, weshalb man 1778 drei Salinenarbeiter aus Hallein anstellte, die an Seilen angebunden, "den Berg herunter fuhren", um den Fels zu "putzen". Also von losem Gestein zu befreien und auf Spaltenbildungen hin zu untersuchen.

Die Bergputzer

Seit nunmehr fast drei Jahrhunderten "reiten" der Brandauer, Jager und Hauser (genannt nach diesen ersten drei Salinenarbeitern) auf ihren Schimmeln (das sind spindelförmige, etwa 30 cm lange Holzsitze am Seilende) fest umgurtet, die Wände über den Häusern und Straßen der Salzburger Altstadt herunter. Dabei kontrollieren sie, ob nicht durch Schnee und Kälte oder Regen Steine oder gar ganze Blöcke gelockert wurden. Auch Sträucher sind gefährlich, denn ihre Wurzeln können das Gestein sprengen: daumendick sprengen sie Zentner schwere Felsbrocken aus der Wand!

Heute überwachen auch moderne Spione die Wand. Glasstreifen von 20 x 3 cm, die über breitere Spalten geklebt sind, können Bewegungen von Blöcken registieren.

Die Bergputzer lassen sich abseilen, stoßen sich mit den Beinen von der Wand ab und klopfen pendelnd die Wand ab. Dabei verwenden sie auch heute noch die über die Zeit überlieferten Kommandos, mit denen das Seil nachgelassen oder stramm gehalten wird.

Acht Tage nach Ostern beginnt die Arbeit im St.-Peter-Bezirk, geht weiter an den Mönchsbergwänden bis Mülln, dann übersiedelt man Ende Juli zum Kapuzinerberg und schließlich Anfang Herbst zum Festungs- und Rainberg.

Das Seil ist bis zu 120 m lang und drei Zentimeter dick mit Perlon verstärkt. Der Bergmeister überwacht dabei die gesamte Mannschaft, während der Loser (der, der die Kommandos hört) in Verbindung mit dem Abfahrer (dem eigentlichen Bergputzer) und dem Seilhalter ist.

Siehe auch

Quelle