Abraham und Edith Morpurgo: Unterschied zwischen den Versionen

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(wobei der name edith morpurgo nicht ganz korrekt ist, da sie mit einem herrn essinger verheiratet gewesen ist.)
 
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Morpurgo wohnte mit seiner Gattin und seiner Tochter im Haus Rainerstraße 15 (damals: Schlachthofgasse 19). Er arbeitete als Kaufmann und war, bis 1938, Inhaber einer großen Handels- und Versicherungsagentur, Generalagentur "Der Anker", die ihren Sitz im Haus [[Lessingstraße]] 6/[[Rainerstraße]] 17 hatte.  
 
Morpurgo wohnte mit seiner Gattin und seiner Tochter im Haus Rainerstraße 15 (damals: Schlachthofgasse 19). Er arbeitete als Kaufmann und war, bis 1938, Inhaber einer großen Handels- und Versicherungsagentur, Generalagentur "Der Anker", die ihren Sitz im Haus [[Lessingstraße]] 6/[[Rainerstraße]] 17 hatte.  
  
1938 wurden Morpurgo und seine Familie aus Salzburg vertrieben. Sie gingen in die Niederlande, da Morpurgo nach wie vor Staatsbürger des Königreichs der Niederlande war. Morpurgos Tochter Edith heiratete dort am [[27. April]] [[1939]] Julius Jakob David Essinger (* [[21. April]] [[1902]] in München), der ebenfalls in die Niederlande geflüchtet war. Gemeinsam hatten sie zwei Kinder: Eveline Franziska (* [[15. Februar]] [[1940]] und René (* [[20. April]] [[1942]].  
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1938 wurden Morpurgo und seine Familie aus Salzburg vertrieben. Sie gingen in die Niederlande, da Morpurgo nach wie vor Staatsbürger des Königreichs der Niederlande war. Morpurgos Tochter Edith heiratete dort am [[27. April]] [[1939]] Julius Jakob David Essinger (* [[21. April]] [[1902]] in München), der ebenfalls in die Niederlande geflüchtet war. Gemeinsam hatten sie zwei Kinder: Eveline Franziska (* [[15. Februar]] [[1940]] und René (* [[20. April]] [[1942]]).  
  
 
Die Niederlande wurden von den Nationalsozialisten besetzt. Dies wurde Morpurgo und seiner Familie zum Verhängnis. Morpurgo, seine Schwiegermutter und seine Tochter, sowie sein Schwiegersohn und die Enkeltochter wurden nach Auschwitz deportiert, wo Edith, Julius und Eveline am 31. August 1942 ermordert wurden. Morpurgo selbst starb am 26. Jänner 1943.  
 
Die Niederlande wurden von den Nationalsozialisten besetzt. Dies wurde Morpurgo und seiner Familie zum Verhängnis. Morpurgo, seine Schwiegermutter und seine Tochter, sowie sein Schwiegersohn und die Enkeltochter wurden nach Auschwitz deportiert, wo Edith, Julius und Eveline am 31. August 1942 ermordert wurden. Morpurgo selbst starb am 26. Jänner 1943.  

Version vom 14. April 2013, 22:18 Uhr

Stolperstein für Abraham Morpurgo und seine Tochter Edith Morpurgo (verheiratete Essinger); an der Ecke Rainerstraße Nr. 15/Hans-Prodinger-Straße Nr. 19

Abraham Morpurgo (* 23. August 1882 in Amsterdam, † 26. Jänner 1943) und seine Tochter Edith Morpurgo (verheiratete Essinger) (* 20. November 1912 in Salzburg, † 31. August 1942); waren Opfer des Nationalsozialismus in Salzburg.

Leben

Morpurgo gehörte dem jüdischen Glauben an und heiratete am 26. Dezember 1911 Elsa (Tochter von Johanna Klein und Moritz Klein), (* 24. September 1887 in Böhmisch (Cesky) Brod, Österreich-Ungarn (heute: Tschechoslowakei). Knapp 11 Monate nach der Eheschließung wurde die Tochter Edith am 20. November 1912 in Salzburg geboren.

Morpurgo wohnte mit seiner Gattin und seiner Tochter im Haus Rainerstraße 15 (damals: Schlachthofgasse 19). Er arbeitete als Kaufmann und war, bis 1938, Inhaber einer großen Handels- und Versicherungsagentur, Generalagentur "Der Anker", die ihren Sitz im Haus Lessingstraße 6/Rainerstraße 17 hatte.

1938 wurden Morpurgo und seine Familie aus Salzburg vertrieben. Sie gingen in die Niederlande, da Morpurgo nach wie vor Staatsbürger des Königreichs der Niederlande war. Morpurgos Tochter Edith heiratete dort am 27. April 1939 Julius Jakob David Essinger (* 21. April 1902 in München), der ebenfalls in die Niederlande geflüchtet war. Gemeinsam hatten sie zwei Kinder: Eveline Franziska (* 15. Februar 1940 und René (* 20. April 1942).

Die Niederlande wurden von den Nationalsozialisten besetzt. Dies wurde Morpurgo und seiner Familie zum Verhängnis. Morpurgo, seine Schwiegermutter und seine Tochter, sowie sein Schwiegersohn und die Enkeltochter wurden nach Auschwitz deportiert, wo Edith, Julius und Eveline am 31. August 1942 ermordert wurden. Morpurgo selbst starb am 26. Jänner 1943.

Morpurgos Gattin Elsa schied bereits am 28. Oktober 1942 aus dem Leben. Von der großen Familie überlebte lediglich der Morpurgos Enkelsohn René, unter der Obhut einer niederländischen Familie.

Zum Andenken an Abraham und Edith Morpurgo wurden am 7. Juli 2011 an der Ecke Rainerstraße Nr. 15/Hans-Prodinger-Straße Nr. 19 zwei Stolpersteine verlegt.

Quelle