Straßwalchen: Unterschied zwischen den Versionen
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* diverses Kartenmaterial | * diverses Kartenmaterial | ||
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Version vom 14. November 2012, 12:10 Uhr
| Karte | |
|---|---|
| Basisdaten | |
| Politischer Bezirk: | Flachgau (SL) |
| Fläche: | 44,51 km² |
| Geografische Koordinaten: | 47° 59′ N, 13° 15′ O |
| Höhe: | 528 m ü. A. |
| Einwohner: | 7 006 (1. Jänner 2011) |
| Postleitzahl: | 5204 |
| Vorwahl: | 0 62 15 |
| Gemeindekennziffer: | 5 03 35 |
| Gliederung Stadtgebiet: | 6 Katastralgemeinden |
| Gemeindeamt: | Mayburgerplatz 1 5204 Straßwalchen |
| Offizielle Website: | www.strasswalchen.at/ |
| Politik | |
| Bürgermeister: | Friedrich Kreil (ÖVP) |
| Gemeinderat (2009): | 25 Mitglieder: 13 ÖVP, 7 SPÖ, 3 FPÖ, 2 FWS |
| Bevölkerungs- entwicklung | |
|---|---|
| Datum | Einwohner |
| 1869 | (ANZAHL) |
| 1880 | |
| 1890 | |
| 1900 | |
| 1910 | |
| 1923 | |
| 1934 | |
| 1939 | |
| 1951 | |
| 1961 | |
| 1971 | |
| 1981 | |
| 1991 | |
| 2001 | |
Straßwalchen ist eine Marktgemeinde im Nordosten des Flachgaus.
Geografie
Geografische Lage
Straßwalchen befindet sich im nordöstlichen Bereich des Flachgaus. Nach Norden hin sind es nur zwei Kilometer bis zur oberösterreichischen Grenze zum Innviertel, nach Osten auch nur fünf Kilometer zur oberösterreichischen Grenze, nach Süden drei Kilometer.
Ortsgliederung
Straßwalchen besteht aus sechs Katastralgemeinden: Bruckmoos, Brunn, Haselreith, Irrsdorf, Straßwalchen-Land und Straßwalchen-Markt;
Nachbargemeinden
Im Westen Köstendorf, Lochen und Lengau (beide in Oberösterreich), im Süden Neumarkt am Wallersee und Oberhofen sowie im Norden Pöndorf und Südosten Zell am Moos (alle drei in Oberösterreich).
Geschichte
Von der Urgeschichte bis zur ersten Namensnennung
Der Fund eines Lochbeils aus der Jüngeren Steinzeit in Watzlberg bezeugt eine frühe Besiedelung des Raumes Straßwalchen (4 000 bis 2 000 vor Christus). An die Römerzeit erinnern nicht nur Orte mit der Endung "walchen", sondern auch einige Funde im Raum Straßwalchen belegen die Zeit, als Straßwalchen Teil der Provinz Norikum war: ein Steinblock mit Reiterrelief in der Filialkirche Maria Himmelfahrt von Irrsdorf, Reste der römischen Straße bei Pfenninglanden sowie ein Skelett mit Schmuck, das 1938 beim Neubau der Volksschule Irrsdorf gefunden worden war. Auf die Zeit der Bajuwaren, die ab etwa 550 in dieser Gegend siedelten, weisen Ortsnamen mit den Endungen -ing, -ham und -dorf hin.
Am 11. April 799 kommt es zur ersten urkundlichen Nennung von Straßwalchen als "strazzuualaha".
Vom Mittelalter zur Neuzeit
Das Bistum Regensburg erhält von König Ludwig der Deutsche im jahr 833 das Kloster Mondsee übergeben, zu dem auch die Pfarre Straßwalchen gehörte. Nachdem 1101 das Kloster Mondsee wieder seine Unabhängigkeit erlangte, verbleibt aber die Pfarre Straßwalchen beim Kloster Mondsee.
1243 gelangt die Herrschaft Straßwalchen an das Bistum Passau, später dann zur Herrschaft Wildenegg. 1286 wird die Mautstätte Straßwalchen bayerisch und bis 1779 das Innviertel zu Österreich komt, bleibt Straßwalchen ein ewiger Zankapfel zwischen dem Erzbistum Salzburg, Bayern und Oberösterreich.
1390 bzw. 1398 erwerben die Salzburger Fürsterzbischöfe Pilgrim II. von Puchheim und Gregor Schenk von Osterwitz von Passau die Herrschaft Mattsee mit Straßwalchen und dem Gericht Hochfeld. 1414 erwirbt Fürsterzbischof Eberhard III. von Neuhaus um 10.000 Dukaten von Bayern das Halsgericht für Straßwalchen auf Wiederkauf, der 1428 eingelöst wurde.
1420 kam es zur Vereinigung der Pfleggerichte Straßwalchen mit jenem von Mattsee. 1431 erhält das Erzstift Salzburg für 9.000 Gulden von Bayern wiederum das Hals- und oberste Gericht, aber nur pfandweise, 1442 kommt das Halsgericht, allerdings gegen Wiedereinlösung, erneut an Salzburg. Fürsterzbischof Sigismund I. von Volkersdorf und Herzog Ludwig von Bayern schließen 1458 einen Vertrag bezüglich der Mautfreiheit der Straßwalchner Bürger und im selben Jahr verleiht Fürsterzbischof Sigismund I. von Volkersdorf Straßwalchen das Marktrecht. Der Marktrichter übte die Niedergerichtsbarkeit aus, das Hals- oder Blutgericht verblieb in Bayern. Sigismund war es auch dann, der 1464 der Bürgerschaft das Recht verleiht, ein Wappen zu führen und die Erlaubnis zur Wahl zweier Bürgermeister erteilt. 1493 fällt die Halsgerichtsbarkeit über Straßwalchen wegen Wiedereinlösung an Bayern zurück.
(bitte ergänzen)
Bauwerke
Wirtschaft und Infrastruktur
In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts entstand nordwestlich von Straßwalchen einer der größten Automobil-Zolllager Österreichs. Die Gasspeicher Straßwalchen stellen einige der größten unterirdischen Erdgasspeicher Mitteleuropas dar. Sie werden u.a. von der RAG betrieben.
Verkehr
Schon seit Jahrhunderten liegt Straßwalchen an einem wichtigen Verkehrsknoten. Heute treffen sich hier die Wiener Straße (B 1) von Salzburg kommend über Linz nach Wien führend, die B 15 aus dem Mondseer Land kommend und die L 147 ins Innviertel nach Mattighofen führend.
Die Westbahn führt über Straßwalchen von Salzburg kommend nach Wien.
Ansässige Unternehmen
Autohaus Reiser, Autobusunternehmen Fischwenger GmbH & Co KG, Erlebnispark Straßwalchen
Persönlichkeiten
Ehrenbürger
- Gottfried Baumann (* 1920), Seppenbauer, Vizebürgermeister a. D.
- Herbert Holzinger, Bürgermeister, Verleihung 2002
- Josef Härtlnagl (* um 1874, † 7. März 1927), Schuldirektor und Bürgermeister von Straßwalchen
- Franz Loibichler, Vizebürgermeister a. D.
- Josef OberascherOSR, Gemeindrat a.D.
- Josef Reindl, Vizebürgermeister a. D., Verleihung 2002
- Josef Rosenstatter (* 1888, † 1979), Pfarrer i. R. in Oberndorf bei Salzburg, Ehrenbürger von Straßwalchen und Ebenau
- Wolfgang Rößlhuber (* 1935, † 2012), OMR Dr., praktischer Arzt, Sprengelarzt i. R.
Töchter und Söhne der Marktgemeinde
- Harald Bartol (* 1955), ehemaliger Motorradrennfahrer, 13-facher österreichischer Motorrad-Staatsmeister und heute Technik-Chef bei KTM
- Gerhard Dorfinger (* 1947?), erfolgreicher Salzburger Judo Trainer
- Georg Kriechbaum (* 1910; † 1988), Prälat, Salzburger römisch-katholischer Geistlicher
- Josef Lugstein (* 1900, † 1990), Stiftspropst von Seekirchen
- Josef Mayburger (* 1814, † 1908), Maler
- Thomas Schleicher (* 1972, † 2001), ein Judosportler und wurde 1996 zum Salzburger Sportler des Jahres gewählt
Persönlichkeiten mit Bezug zur Marktgemeinde
- Bernhard Karrer (* 1977), Pianist, Organist
- Ferdinand Klostermann (* 1907, † 1982), Theologe
- Friedrich Kreil (* 1955), amtierender ÖVP-Bürgermeister der Flachgauer Marktgemeinde Straßwalchen
- Karl Merkatz (* 1930), Schauspieler
- Ludwig Paischer (* 1981), Judoka
- Gerhard Reiter, Optikermeister in Straßwalchen, 2012 Weltmeister der Vorderlader-Schützen
Bildergalerie
- Irrsberg, 844m, Gemeinde Straßwalchen, davor das Zeughaus der Feuerwehr Sommerholz.JPG
Irrsberg, 844m, Gemeinde Straßwalchen, davor das Zeughaus der Feuerwehr Sommerholz
Panoramabilder von Straßwalchen
Weblinks
- Eintrag in der deutschsprachigen Wikipedia zum Thema "Straßwalchen"
Quellen
- diverses Kartenmaterial
- www.strasswalchen.com Geschichte, PDF
- www.openstreetmap.org
- "Salzburger Woche", Ausgabe "Flachgauer Nachrichten", 12. Juli 2012
| Städte und Gemeinden im Flachgau | |
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Stadtgemeinden:
Neumarkt am Wallersee ∙
Oberndorf bei Salzburg ∙
Seekirchen am Wallersee
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