Ainring: Unterschied zwischen den Versionen

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Eine bedeutende Ansiedlung der späten Steinzeit (Altheimer Gruppe 3800-3400 v. Chr.) lag auf dem Auhögl  südlich des Ainringer Ortsteils Hammerau. In der römischen Epoche führte die Straße von Augusta Vindelicorum (Augsburg) nach Iuvavum (Salzburg) über das Gebiet der heutigen Gemeinde Ainring, etwa dort, wo heute die B 304 verläuft. Nach Süden, in Richtung Salinas (Bad Reichenhall) zweigte in Bruch ein Weg von dieser Straße ab und verlief auf der Hochterrasse der Saalach über Hausmoning, Feldkirchen und Hammerau, wo Funde auf römische Besiedlung hindeuten.
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Während der bajuwarischen Landnahme ab dem frühen 6. Jahrhundert entstanden die frühbairischen Ortsnamen.  Dabei drückt die Nachsilbe –ing die Zugehörigkeit zu etwas oder jemanden  aus. Der Name Ainring (Ainheringa) steht für eine bairische Siedlergruppe, die sich unter der Leitung eines Anführers namens „Einher“ dort niedergelassen hat. Der Ortsname  bedeutet soviel, wie „bei den Leuten des Einher“.
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Als herzogliches Hauskloster war das Stift Nonnberg in Salzburg von Anfang an besonders reich mit Besitz ausgestattet, wie das älteste Salzburger Güterverzeichnis, die Notitia Arnonis (788-790) belegt: „Es übergab zuerst Herzog Theodbert im Gau Salzburggau ein Dorf namens Ainheringa (Ainring) mit 30 Hufen… und Wehrmänner, und was zu dem selben Dorf gehörte mit Mühlen im Fluss, der Saalach heißt.“ Dies ist die erste Erwähnung des Ortes Ainring in der Geschichte, welche sich auf die Zeit zwischen 713 und 715 bezieht, da die Schenkung in diesem Zeitraum erfolgte. Nach einer Besitzbestätigung aus dem Jahre 1117 gehörte die „Bichlbruck“ über die Saalach und die dazugehörige Mautstelle ebenfalls dem Stift. Auch nach den Urbaren (Besitzrechtsverzeichnissen) des 14. Jahrhunderts war das Kloster Nonnberg in der Gegend von Ainring reich begütert. Dort besaß es 13 Güter, die vom „Amt Bicheln“ aus verwaltet wurden.  Den umfangreichsten Besitz im heutigen Gemeindegebiet mit dem Verwaltungssitz in Thundorf aber hatte das Salzburger Domkapitel. Das Kloster St. Peter verfügte über Güter in Straß, Perach, Gehring und Bruch. Daneben hatten noch einige Adelige Grundbesitz in diesem Bereich.
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Vom 14. bis zum Ende des 18. Jahrhunderts war der Ortsteil Feldkirchen ein bekannter Wallfahrtsort. Die Kirche zu „Unserer Lieben Frau“ zählte bis ins 18. Jahrhundert hinein zu den bedeutendsten Gnadenorten im gesamten Erzstift Salzburg.
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Die 1537 von Erzbischof Matthäus Lang von Wellenburg gegründete Annahütte in Hammerau, in der in erster Linie Drahtseile, Waffen, Werkzeuge, Nägel und Bleche hergestellt wurden bezog ihr Eisen aus Achthal bei Neukirchen, wo ein Erzbergwerk betrieben wurde. Die Produkte verkaufte man außerhalb Salzburgs bis nach Ober- und Niederbayern, Tirol und Schwaben. Ein weiterer überregional bedeutender Wirtschftszweig waren der Abbau und die Verarbeitung von „Högler Sandstein“ im Ortsteil Ulrichshögl.
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Im Jahre 1810 fiel das Land Salzburg an das Königreich Bayern. Als Salzburg 1816 zum zweiten Mal an Österreich fiel, blieb Ainring, zusammen mit dem so genannten Rupertiwinkel, in dem es liegt, bei Bayern.
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[[1933]] entstand neben dem in [[Salzburg]] benachbarten [[Salzburg Airport W. A. Mozart|Flughafen]] auch ein kleiner in Ainring. Die ehemalige Deutsche Forschungsanstalt für Segelflug hatte dort Forschungsstätten für Aerodynamik, Flugmechanik und Sondertriebwerke.  
 
[[1933]] entstand neben dem in [[Salzburg]] benachbarten [[Salzburg Airport W. A. Mozart|Flughafen]] auch ein kleiner in Ainring. Die ehemalige Deutsche Forschungsanstalt für Segelflug hatte dort Forschungsstätten für Aerodynamik, Flugmechanik und Sondertriebwerke.  
  

Version vom 2. August 2012, 13:36 Uhr

Ainring, im Hintergrund der Haunsberg

Ainring ist eine Gemeinde im oberbayerischen Landkreis Berchtesgadener Land in Bayern.

Geschichte

Eine bedeutende Ansiedlung der späten Steinzeit (Altheimer Gruppe 3800-3400 v. Chr.) lag auf dem Auhögl südlich des Ainringer Ortsteils Hammerau. In der römischen Epoche führte die Straße von Augusta Vindelicorum (Augsburg) nach Iuvavum (Salzburg) über das Gebiet der heutigen Gemeinde Ainring, etwa dort, wo heute die B 304 verläuft. Nach Süden, in Richtung Salinas (Bad Reichenhall) zweigte in Bruch ein Weg von dieser Straße ab und verlief auf der Hochterrasse der Saalach über Hausmoning, Feldkirchen und Hammerau, wo Funde auf römische Besiedlung hindeuten. Während der bajuwarischen Landnahme ab dem frühen 6. Jahrhundert entstanden die frühbairischen Ortsnamen. Dabei drückt die Nachsilbe –ing die Zugehörigkeit zu etwas oder jemanden aus. Der Name Ainring (Ainheringa) steht für eine bairische Siedlergruppe, die sich unter der Leitung eines Anführers namens „Einher“ dort niedergelassen hat. Der Ortsname bedeutet soviel, wie „bei den Leuten des Einher“. Als herzogliches Hauskloster war das Stift Nonnberg in Salzburg von Anfang an besonders reich mit Besitz ausgestattet, wie das älteste Salzburger Güterverzeichnis, die Notitia Arnonis (788-790) belegt: „Es übergab zuerst Herzog Theodbert im Gau Salzburggau ein Dorf namens Ainheringa (Ainring) mit 30 Hufen… und Wehrmänner, und was zu dem selben Dorf gehörte mit Mühlen im Fluss, der Saalach heißt.“ Dies ist die erste Erwähnung des Ortes Ainring in der Geschichte, welche sich auf die Zeit zwischen 713 und 715 bezieht, da die Schenkung in diesem Zeitraum erfolgte. Nach einer Besitzbestätigung aus dem Jahre 1117 gehörte die „Bichlbruck“ über die Saalach und die dazugehörige Mautstelle ebenfalls dem Stift. Auch nach den Urbaren (Besitzrechtsverzeichnissen) des 14. Jahrhunderts war das Kloster Nonnberg in der Gegend von Ainring reich begütert. Dort besaß es 13 Güter, die vom „Amt Bicheln“ aus verwaltet wurden. Den umfangreichsten Besitz im heutigen Gemeindegebiet mit dem Verwaltungssitz in Thundorf aber hatte das Salzburger Domkapitel. Das Kloster St. Peter verfügte über Güter in Straß, Perach, Gehring und Bruch. Daneben hatten noch einige Adelige Grundbesitz in diesem Bereich. Vom 14. bis zum Ende des 18. Jahrhunderts war der Ortsteil Feldkirchen ein bekannter Wallfahrtsort. Die Kirche zu „Unserer Lieben Frau“ zählte bis ins 18. Jahrhundert hinein zu den bedeutendsten Gnadenorten im gesamten Erzstift Salzburg. Die 1537 von Erzbischof Matthäus Lang von Wellenburg gegründete Annahütte in Hammerau, in der in erster Linie Drahtseile, Waffen, Werkzeuge, Nägel und Bleche hergestellt wurden bezog ihr Eisen aus Achthal bei Neukirchen, wo ein Erzbergwerk betrieben wurde. Die Produkte verkaufte man außerhalb Salzburgs bis nach Ober- und Niederbayern, Tirol und Schwaben. Ein weiterer überregional bedeutender Wirtschftszweig waren der Abbau und die Verarbeitung von „Högler Sandstein“ im Ortsteil Ulrichshögl. Im Jahre 1810 fiel das Land Salzburg an das Königreich Bayern. Als Salzburg 1816 zum zweiten Mal an Österreich fiel, blieb Ainring, zusammen mit dem so genannten Rupertiwinkel, in dem es liegt, bei Bayern.


1933 entstand neben dem in Salzburg benachbarten Flughafen auch ein kleiner in Ainring. Die ehemalige Deutsche Forschungsanstalt für Segelflug hatte dort Forschungsstätten für Aerodynamik, Flugmechanik und Sondertriebwerke.

Nach dem Zweiten Weltkrieg dienten die ehemaligen Flughafengebäude als erste Unterkunft für tausende von Heimatvertriebenen. Aus dem ehemaligen Flughafengelände entwickelte sich Mitterfelden, heute mit über 4 200 Einwohnern der größte Ortsteil der Gemeinde Ainring.

Wirtschaft

Der größte Betrieb der Gemeinde Ainring ist das Stahlwerk Annahütte im Ortsteil Hammerau, dessen Geschichte auf das Jahr 1537 zurückgeht. Es dürfte das älteste noch existierende „Eisenwerk“ Europas sein. Das zur Max-Aicher-Unternehmensgruppe gehörende Werk beschäftigte 2008 mehr als 400 Mitarbeiter und produziert hochwertige Spezialstähle, die es weltweit vermarktet.

Einwohner

1939:  3 850 Einwohner
2006: 10 020 Einwohner

Ortsteile

(nicht vollständig): Thundorf

Sehenswert

Zum Gemeindegebiet gehörten der Högl mit dem Ulrichshögl und der dort befindlichen Filialkirche St. Ulrich.

Kultur

  • Ainringer Theatersommer

Im Spieljahr 2012 hat sich eine Ainringer Laienspielgruppe ein Historienspiel um das Thema Protestantenvertreibung zur Aufgabe gemacht. Es ist ein grenzüberschreitendes Projekt ("drent und herent"), an dem Darsteller aus Wals-Siezenheim und Ainring teilnehmen. Als Spielstätte dient eine Freilichtbühne unterhalb der Pfarrkirche St. Laurentius in Ainring.

Bildergalerie

Panoramaaufnahmen


Sonstige Aufnahmen

Weblinks

Quelle