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Max von Pettenkofer schrieb 1878 über den ersten Choleraausbruch in Salzburg: "Vom 13. August bis 14. Oktober 1873 kamen in Salzburg 19 Cholerafälle vor, von denen nur acht von aussen, von Choleraorten zugereist waren, mithin elf als in Salzburg selbst entstanden angenommen werden mussten, und fünf davon sogar in einem Armenquartier. Vom 1. bis 26. Februar 1874 erhob die Krankheit ein zweites Mal ihr Haupt und verursachte neun Fälle, von welchen ein einziger sich die Cholera möglicherweise auswärts geholt haben konnte: sechs Fälle (ein männlicher und fünf weibliche) trafen auf ein Krankenhaus, auf das St. Johannisspital, wo also eine kleine Hausepidemie war, ähnlich wie 1849 im Hôtel Dieu und im Militärspital zu Lyon, oder im Juliusspitale zu Würzburg 1866 und 1873.
 
Max von Pettenkofer schrieb 1878 über den ersten Choleraausbruch in Salzburg: "Vom 13. August bis 14. Oktober 1873 kamen in Salzburg 19 Cholerafälle vor, von denen nur acht von aussen, von Choleraorten zugereist waren, mithin elf als in Salzburg selbst entstanden angenommen werden mussten, und fünf davon sogar in einem Armenquartier. Vom 1. bis 26. Februar 1874 erhob die Krankheit ein zweites Mal ihr Haupt und verursachte neun Fälle, von welchen ein einziger sich die Cholera möglicherweise auswärts geholt haben konnte: sechs Fälle (ein männlicher und fünf weibliche) trafen auf ein Krankenhaus, auf das St. Johannisspital, wo also eine kleine Hausepidemie war, ähnlich wie 1849 im Hôtel Dieu und im Militärspital zu Lyon, oder im Juliusspitale zu Würzburg 1866 und 1873.
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Als sich diese Spuren der Cholera in Salzburg zeigten, gewahrte man dieselben auch in dem benachbarten Badeort [[Bad Reichenhall|Reichenhall]], wo im August einige Fälle unter den Badegästen grossen Schrecken hervorriefen. Aber sowohl in Reichenhall als auch in Salzburg erfolgte 1873/74 keine epidemische Verbreitung, so dass die Immunität der beiden Städte unerschüttert blieb, und sich aufs Neue bewährte. Die Immunität vieler Orte gegen epidemische Cholera, wenn die Krankheit auch vielfach und wiederholt wie man sich gewöhnlich ausdrückt eingeschleppt wird, das ist, wenn auch Cholerakranke hinkommen und sterben, ist eine epidemiologische Thatsache, welche feststeht und contagionistisch nicht erklärt werden kann."<ref>Max von Pettenkofer, Zum gegenwärtigen Stand der Cholerafrage, Oldenbourg 1887, 520.</ref>
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Als sich diese Spuren der Cholera in Salzburg zeigten, gewahrte man dieselben auch in dem benachbarten Badeort [[Bad Reichenhall|Reichenhall]], wo im August einige Fälle unter den Badegästen grossen Schrecken hervorriefen. Aber sowohl in Reichenhall als auch in Salzburg erfolgte 1873/74 keine epidemische Verbreitung, so dass die Immunität der beiden Städte unerschüttert blieb, und sich aufs Neue bewährte. Die Immunität vieler Orte gegen epidemische Cholera, wenn die Krankheit auch vielfach und wiederholt - wie man sich gewöhnlich ausdrückt - eingeschleppt wird, das ist, wenn auch Cholerakranke hinkommen und sterben, ist eine epidemiologische Thatsache, welche feststeht und contagionistisch nicht erklärt werden kann."<ref>Max von Pettenkofer, Zum gegenwärtigen Stand der Cholerafrage, Oldenbourg 1887, 520.</ref>