| Zeile 147: |
Zeile 147: |
| | [[1243]] gelangt die ''Herrschaft Straßwalchen'' an das Bistum Passau, später dann zur [[Herrschaft Wildenegg]]. [[1286]] wird die Mautstätte Straßwalchen [[Bayern|bayerisch]] und bis [[1779]] das [[Innviertel]] zu [[Österreich]] kommt, bleibt Straßwalchen ein ewiger Zankapfel zwischen dem [[Erzbistum Salzburg]], Bayern und Oberösterreich. | | [[1243]] gelangt die ''Herrschaft Straßwalchen'' an das Bistum Passau, später dann zur [[Herrschaft Wildenegg]]. [[1286]] wird die Mautstätte Straßwalchen [[Bayern|bayerisch]] und bis [[1779]] das [[Innviertel]] zu [[Österreich]] kommt, bleibt Straßwalchen ein ewiger Zankapfel zwischen dem [[Erzbistum Salzburg]], Bayern und Oberösterreich. |
| | | | |
| − | [[1390]] bzw. [[1398]] erwerben die Salzburger [[Fürsterzbischöfe]] [[Pilgrim II. von Puchheim ]] und [[Gregor Schenk von Osterwitz]] von [[Passau]] die [[Herrschaft Mattsee]] mit Straßwalchen und dem [[Gericht Hochfeld]]. [[1414]] erwirbt Fürsterzbischof [[Eberhard III. von Neuhaus]] um 10.000 [[Dukaten]] von Bayern das [[Halsgericht]] für Straßwalchen auf Wiederkauf, der [[1428]] eingelöst wurde. | + | [[1390]] bzw. [[1398]] erwerben die Salzburger [[Fürsterzbischöfe]] [[Pilgrim II. von Puchheim]] und [[Gregor Schenk von Osterwitz]] von [[Passau]] die [[Herrschaft Mattsee]] mit Straßwalchen und dem [[Gericht Hochfeld]]. [[1414]] erwirbt Fürsterzbischof [[Eberhard III. von Neuhaus]] um 10.000 [[Dukaten]] von Bayern das [[Halsgericht]] für Straßwalchen auf Wiederkauf, der [[1428]] eingelöst wurde. |
| | | | |
| | [[1420]] kam es zur Vereinigung der [[Pfleggericht]]e Straßwalchen mit jenem von [[Mattsee (Ort)|Mattsee]]. [[1431]] erhält das [[Erzbischof als Landesherr oder Grundherr#Erzstift|Erzstift]] für 9.000 [[Gulden]] von Bayern wiederum das Hals- und oberste Gericht, aber nur pfandweise, [[1442]] kommt das Halsgericht, allerdings gegen Wiedereinlösung, erneut an Salzburg. Fürsterzbischof [[Sigmund I. von Volkersdorf]] und Herzog Ludwig von Bayern schließen [[1458]] einen Vertrag bezüglich der Mautfreiheit der Straßwalchner Bürger und im selben Jahr verleiht Fürsterzbischof Sigismund I. von Volkersdorf Straßwalchen das Marktrecht. Der Marktrichter übte die Niedergerichtsbarkeit aus, das Hals- oder Blutgericht verblieb in Bayern. Sigismund war es auch dann, der [[1464]] der Bürgerschaft das Recht verleiht, ein Wappen zu führen und die Erlaubnis zur Wahl zweier Bürgermeister erteilt. [[1493]] fällt die Halsgerichtsbarkeit über Straßwalchen wegen Wiedereinlösung an Bayern zurück. | | [[1420]] kam es zur Vereinigung der [[Pfleggericht]]e Straßwalchen mit jenem von [[Mattsee (Ort)|Mattsee]]. [[1431]] erhält das [[Erzbischof als Landesherr oder Grundherr#Erzstift|Erzstift]] für 9.000 [[Gulden]] von Bayern wiederum das Hals- und oberste Gericht, aber nur pfandweise, [[1442]] kommt das Halsgericht, allerdings gegen Wiedereinlösung, erneut an Salzburg. Fürsterzbischof [[Sigmund I. von Volkersdorf]] und Herzog Ludwig von Bayern schließen [[1458]] einen Vertrag bezüglich der Mautfreiheit der Straßwalchner Bürger und im selben Jahr verleiht Fürsterzbischof Sigismund I. von Volkersdorf Straßwalchen das Marktrecht. Der Marktrichter übte die Niedergerichtsbarkeit aus, das Hals- oder Blutgericht verblieb in Bayern. Sigismund war es auch dann, der [[1464]] der Bürgerschaft das Recht verleiht, ein Wappen zu führen und die Erlaubnis zur Wahl zweier Bürgermeister erteilt. [[1493]] fällt die Halsgerichtsbarkeit über Straßwalchen wegen Wiedereinlösung an Bayern zurück. |
| | | | |
| | === Dreifürsteneck mit wilder Vergangenheit === | | === Dreifürsteneck mit wilder Vergangenheit === |
| − | [[Datei:Strasswalchen_Mauthaus_Gemeindeamt.jpg|thumb|im Straßwalchener Gemeindeamt hob früher ein bayerischer Mautner Steuern ein ]] | + | [[Datei:Strasswalchen_Mauthaus_Gemeindeamt.jpg|thumb|im Straßwalchener Gemeindeamt hob früher ein bayerischer Mautner Steuern ein]] |
| | [[Datei:Amtshaus der Marktgemeinde Straßwachen.jpg|thumb|Amtshaus der Marktgemeinde Straßwachen. Foto von 2019]] | | [[Datei:Amtshaus der Marktgemeinde Straßwachen.jpg|thumb|Amtshaus der Marktgemeinde Straßwachen. Foto von 2019]] |
| | Heute ist an Straßwalchens Grenzen alles ziemlich unkompliziert, wenn auch einzigartig. Ganze sechs oberösterreichische Gemeinden hat die Marktgemeinde neben Köstendorf im Westen und Neumarkt im Süden als Nachbarn und ragt wie eine Hundeschnauze ins Oberösterreichische. Diese Randlage verursacht heute keine politischen Verwicklungen mehr, doch blickt Straßwalchen auf mehr als unruhige 500 Jahre zurück, in denen die Gemeinde am geografischen Scharnier dreier Herrschaftsbereiche diese exponierte Lage zu spüren bekam. Die Schwierigkeiten begannen [[1286]], als die Bayerischen Herzöge ihr Gebiet erweiterten und in Straßwalchen auf dem Standort des heutigen Gemeindeamts eine Mautstelle einrichteten. Schließlich wollten auch sie am lukrativen Salzburger [[Salzhandel]] mitnaschen. Da auch der Transportweg über die [[Salzach]] immer wieder von den Bayern behindert wurde, ließen die [[Erzbischöfe]] mit dem "Salzweg" über [[Irrsdorf]] eine Umgehungsroute errichten, wovon noch heute ein Grenzstein bei [[Taign]] aus dem Jahr [[1577]] zeugt. | | Heute ist an Straßwalchens Grenzen alles ziemlich unkompliziert, wenn auch einzigartig. Ganze sechs oberösterreichische Gemeinden hat die Marktgemeinde neben Köstendorf im Westen und Neumarkt im Süden als Nachbarn und ragt wie eine Hundeschnauze ins Oberösterreichische. Diese Randlage verursacht heute keine politischen Verwicklungen mehr, doch blickt Straßwalchen auf mehr als unruhige 500 Jahre zurück, in denen die Gemeinde am geografischen Scharnier dreier Herrschaftsbereiche diese exponierte Lage zu spüren bekam. Die Schwierigkeiten begannen [[1286]], als die Bayerischen Herzöge ihr Gebiet erweiterten und in Straßwalchen auf dem Standort des heutigen Gemeindeamts eine Mautstelle einrichteten. Schließlich wollten auch sie am lukrativen Salzburger [[Salzhandel]] mitnaschen. Da auch der Transportweg über die [[Salzach]] immer wieder von den Bayern behindert wurde, ließen die [[Erzbischöfe]] mit dem "Salzweg" über [[Irrsdorf]] eine Umgehungsroute errichten, wovon noch heute ein Grenzstein bei [[Taign]] aus dem Jahr [[1577]] zeugt. |
| Zeile 182: |
Zeile 182: |
| | * [[Kleindenkmäler und Kunstwerke in Straßwalchen]] | | * [[Kleindenkmäler und Kunstwerke in Straßwalchen]] |
| | * [[Kapellen und Kirchen in Straßwalchen]] | | * [[Kapellen und Kirchen in Straßwalchen]] |
| − | * [[Umfahrung Straßwalchen ]] | + | * [[Umfahrung Straßwalchen]] |
| | <!-- === Museen === --> | | <!-- === Museen === --> |
| | === Musik === | | === Musik === |