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In der frühen Neuzeit hat der Hexenglaube auch dem an einzelnen Orten verbreiteten Werwolf-Glauben neu belebt. Im Hexenhammer "Malleus maleficarum" (1486) wird bereits die magische Verwandlung in eine Katze erwähnt. Der in einen Wolf wandelbare Mann scheint zuerst ab etwa 1550 in allerersten Hexenprozessen auf. In den Jahrzehnten nach 1600 verfallen dann allmählich größere Landstriche  solchen haltlosen Phantastereien über angebliche Werwölfe. Ausgegangen waren diese Verdächtigungen vom Zauber gegen Wölfe, dem sogenannten Wolfssegen gegenüber bösen Wölfen, die ihrerseits zuvor einem bösen Wolfsbann unterlegen waren.
 
In der frühen Neuzeit hat der Hexenglaube auch dem an einzelnen Orten verbreiteten Werwolf-Glauben neu belebt. Im Hexenhammer "Malleus maleficarum" (1486) wird bereits die magische Verwandlung in eine Katze erwähnt. Der in einen Wolf wandelbare Mann scheint zuerst ab etwa 1550 in allerersten Hexenprozessen auf. In den Jahrzehnten nach 1600 verfallen dann allmählich größere Landstriche  solchen haltlosen Phantastereien über angebliche Werwölfe. Ausgegangen waren diese Verdächtigungen vom Zauber gegen Wölfe, dem sogenannten Wolfssegen gegenüber bösen Wölfen, die ihrerseits zuvor einem bösen Wolfsbann unterlegen waren.
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Zuerst erhebt sich der Vorwurf des Schadenszaubers an Tieren gegenüber armen Hirten, die damals am Rand der Gesellschaft standen.  Im Raum Westerwald wird zuerst 1582 eine Hirtin zusammen mit ihrer Tochter wegen des Schadenszauber an Haustieren hingerichtet. Eine weitere Person stirbt in diesem Prozess durch die Folter. 1587 taucht gegenüber einem armen alten Mann der Vorwurf auf selbst ein Werwolf zu sein, er wird wenig später enthauptet. Bald wird der Irrglaube immer stärker, dass nicht wenige Hirten selber Werwölfe seien. Nun werden auch vereinzelt Männer der Oberschicht bezichtigt, gefährliche zaubernde Werwölfe zu sein. Diese Vorwürfe führten aber selten zur Verurteilung, sie verunsicherten die Bevölkerung aber weiter. Die Hexenlehre und der Hexenhammer hatten in breiteren Bevölkerungskreisen den Glauben an den Schadzauber erfasst.
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Zuerst erhebt sich der Vorwurf des Schadenszaubers gegenüber armen Hirten, die damals am Rand der Gesellschaft standen.  Im Raum Westerwald wird zuerst 1582 eine Hirtin zusammen mit ihrer Tochter wegen des Schadenszauber an Haustieren und angeblicher "Segnungen" hingerichtet. Eine weitere Person stirbt in diesem Prozess durch die Folter. 1587 taucht gegenüber einem armen alten Mann der Vorwurf auf selbst ein Werwolf zu sein, er wird wenig später enthauptet. Bald wird der Irrglaube immer stärker, dass nicht wenige Hirten selber Werwölfe seien. Nun werden auch vereinzelt Männer der Oberschicht bezichtigt, gefährliche zaubernde Werwölfe zu sein. Diese Vorwürfe führten aber selten zur Verurteilung, sie verunsicherten die Bevölkerung aber weiter. Die Hexenlehre und der Hexenhammer hatten in breiteren Bevölkerungskreisen den Glauben an den Schadzauber erfasst.
Ein Flugblatt aus der Stadt Jülich aus dem Jahr 1591 zeigt samt Bilddarstellung, dass sich dort angeblich 300 (!) Frauen mit Hilfe des Teufels in Werwölfe verwandelt hätten und darauf Menschen und Tiere getötet hätten. Zuvor traf der Vorwurf Werwölfe zu sein fast nur Männer. Diesbezügliche Prozesse fanden aber offensichtlich nicht statt, das sensationslüsterne Flugblatt entspringt nur einer kranken Phantasie.
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Ein Flugblatt aus der Stadt Jülich aus dem Jahr 1591 zeigt samt Bilddarstellung, dass sich dort angeblich 300 (!) Frauen mit Hilfe des Teufels in Werwölfe verwandelt hätten und darauf Menschen und Tiere getötet hätten. Zuvor hatte der Vorwurf Werwölfe zu sein fast nur Männer getroffen. Diesbezügliche Prozesse im Raum Jülich fanden aber offensichtlich nicht statt, das sensationslüsterne Flugblatt entspringt offensichtlich nur einer kranken Phantasie.
    
==Die Bestie des Gévaudan in Frankreich==
 
==Die Bestie des Gévaudan in Frankreich==
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