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| | und künd’ der Welt die Sorgen, die hier bei uns verborgen.<br /> | | und künd’ der Welt die Sorgen, die hier bei uns verborgen.<br /> |
| | Fünfhundert Menschen hungern. Zehn Jahre schon ohn’ Brot. –<br /> | | Fünfhundert Menschen hungern. Zehn Jahre schon ohn’ Brot. –<br /> |
| − | Das Leben uns’res Ortes, ist elend jetzt – voll Not.“<br /> | + | Das Leben uns’res Ortes, ist elend jetzt – voll Not."<br /> |
| | [[1936]] | | [[1936]] |
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| | Schwarzmoosklause, [[1882]]; | | Schwarzmoosklause, [[1882]]; |
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| − | Triftholzhacker fällten Bäume arbeiteten das Holz auf und schafften es zum Lagerplatz. 1814 wird ihre Zahl mit 60–70 angegeben. Oft erbauten sie sich im Wald am Ufer des Baches kleine Häuser, wo sie mit Frau, Kindern und Vieh lebten. Die Holzhauer bildeten untereinander "Gespannschaften“. Diese besorgten das Einwerfen der Scheiter in den Bach und das Abtriften. | + | Triftholzhacker fällten Bäume arbeiteten das Holz auf und schafften es zum Lagerplatz. 1814 wird ihre Zahl mit 60–70 angegeben. Oft erbauten sie sich im Wald am Ufer des Baches kleine Häuser, wo sie mit Frau, Kindern und Vieh lebten. Die Holzhauer bildeten untereinander "Gespannschaften". Diese besorgten das Einwerfen der Scheiter in den Bach und das Abtriften. |
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| − | Die Zeit der [[Holztrift]] war im Frühjahr (Waldschneeschmelze), die Schwemmkanäle waren etwa 1,3 bis 1,6 m breit und ca. einen halben Meter tief. Entlang der Kanäle wurde das Holz aufgestapelt. Die Klausen mussten sich stets untereinander verständigen. Sie durften ihre Schleusen nur abwechselnd öffnen. Mit dem Schwemmwasser musste gespart werden. Das Einwerfen musste rasch vor sich gehen. Das eingeworfene Holz konnte man auch nicht sich selbst überlassen. Entlang der gesamten Schwemmstrecke waren Scheitertreiber aufgestellt. Sie regulierten mit einer etwa drei Meter langen Stange, an deren Ende ein eiserner Haken (= Griaßbeil) angebracht war die Trift. Bei Dietfurt, unweit Braunau, befand sich in der Mattig ein großer Rechen, der die Scheiter auffing. Hier wurde das Holz aus dem Wasser gezogen und im "Holzgarten“ aufgeschichtet und vermessen. Reparaturen der Klausen, Wehren und Schwemmkanäle verursachten hohe Kosten. In Spitzenjahren betrug die jährliche Triftmenge bis zu 75nbsp;000 Raummeter Holz. | + | Die Zeit der [[Holztrift]] war im Frühjahr (Waldschneeschmelze), die Schwemmkanäle waren etwa 1,3 bis 1,6 m breit und ca. einen halben Meter tief. Entlang der Kanäle wurde das Holz aufgestapelt. Die Klausen mussten sich stets untereinander verständigen. Sie durften ihre Schleusen nur abwechselnd öffnen. Mit dem Schwemmwasser musste gespart werden. Das Einwerfen musste rasch vor sich gehen. Das eingeworfene Holz konnte man auch nicht sich selbst überlassen. Entlang der gesamten Schwemmstrecke waren Scheitertreiber aufgestellt. Sie regulierten mit einer etwa drei Meter langen Stange, an deren Ende ein eiserner Haken (= Griaßbeil) angebracht war die Trift. Bei Dietfurt, unweit Braunau, befand sich in der Mattig ein großer Rechen, der die Scheiter auffing. Hier wurde das Holz aus dem Wasser gezogen und im "Holzgarten" aufgeschichtet und vermessen. Reparaturen der Klausen, Wehren und Schwemmkanäle verursachten hohe Kosten. In Spitzenjahren betrug die jährliche Triftmenge bis zu 75nbsp;000 Raummeter Holz. |
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| | Das Ende der Holztrift kam 1887 mit dem Bau der [[Mattigtalbahn|Eisenbahnstrecke]] [[Steindorf (Straßwalchen)|Steindorf]] - Braunau mit Industriebahn nach Schneegattern. Es kam zur Errichtung des Holzplatzes zur Beladung. | | Das Ende der Holztrift kam 1887 mit dem Bau der [[Mattigtalbahn|Eisenbahnstrecke]] [[Steindorf (Straßwalchen)|Steindorf]] - Braunau mit Industriebahn nach Schneegattern. Es kam zur Errichtung des Holzplatzes zur Beladung. |
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| | === Industrieort Schneegattern === | | === Industrieort Schneegattern === |
| − | Besiedlung dieses Teiles der Gemeinde erfolgte verhältnismäßig spät. Der Wald, das nasse Tal und das raue Klima haben dazu beigetragen. Der ursprüngliche Name "Weißenbach“ kommt erstmals [[1363]] vor. Namensänderung auf "Schneegattern“ am [[29. März]] [[1910]] laut Kundmachung der k. k. Statthalterei in [[Linz]] wegen der Häufigkeit des Namens in Österreich. | + | Besiedlung dieses Teiles der Gemeinde erfolgte verhältnismäßig spät. Der Wald, das nasse Tal und das raue Klima haben dazu beigetragen. Der ursprüngliche Name "Weißenbach" kommt erstmals [[1363]] vor. Namensänderung auf "Schneegattern" am [[29. März]] [[1910]] laut Kundmachung der k. k. Statthalterei in [[Linz]] wegen der Häufigkeit des Namens in Österreich. |
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| | Schon Ende des [[16. Jahrhundert]]s (ca. 1589) soll es in Höcken eine Farbenfabrik gegeben haben. Zu Beginn des [[17. Jahrhundert]]s sollte eine kurfürstliche bayrische Rohrschmiede für Musketen und Pistolen geplant gewesen sein, die aber nicht errichtet wurde. | | Schon Ende des [[16. Jahrhundert]]s (ca. 1589) soll es in Höcken eine Farbenfabrik gegeben haben. Zu Beginn des [[17. Jahrhundert]]s sollte eine kurfürstliche bayrische Rohrschmiede für Musketen und Pistolen geplant gewesen sein, die aber nicht errichtet wurde. |
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| | [[1836]]: Brand der Fabrik <br /> | | [[1836]]: Brand der Fabrik <br /> |
| − | [[1874]] verlegte man die Betriebsstätte vom heutigen Ortsteil "Alte Hütte“ in den südlichen Ortsteil. Die Öfen wurden auf Gasfeuerung umgestellt.<br /> | + | [[1874]] verlegte man die Betriebsstätte vom heutigen Ortsteil "Alte Hütte" in den südlichen Ortsteil. Die Öfen wurden auf Gasfeuerung umgestellt.<br /> |
| | [[1891]] wurde ein zweites Gebäude gebaut. <br /> | | [[1891]] wurde ein zweites Gebäude gebaut. <br /> |
| | [[1920]] waren vier Öfen, davon drei Hafenöfen mit je zwölf Hafen in Betrieb. 800 Beschäftigte fanden Arbeit.<br /> | | [[1920]] waren vier Öfen, davon drei Hafenöfen mit je zwölf Hafen in Betrieb. 800 Beschäftigte fanden Arbeit.<br /> |