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=====Das Ruder=====
 
=====Das Ruder=====
Die Form der Ruder war eine Besonderheit. Ihre Bauweise wich von der Form der Ruder, die anderswo in Gebrauch waren, wesentlich ab. Auch die Art des Ruderns war eine völlig andere. Die Länge des Ruders betrug etwa 2,9 Meter. Davon fielen 0,9 m auf die Schaufel und zwei Meter auf den Stiel. Dieser reichte in die Schaufel hinein, die am Stiel befestigt war. Beide – aber vor allem die Schaufel – waren stark gekrümmt. Würde man an diesem gekrümmten Ruder eine Bogensehne befestigen, würde der Abstand der Sehne vom Mittelpunkt des Bogens 40 cm betragen. Das Ruder wurde mit einem Stift, der an einem beweglichen Bügel befestigt war, in eine Hülse gesteckt. Diese war an der rechten Bootswand - diese 65 bis 70 cm überragend – am ein Stück vor dem Steuerbrett stehenden Ruderstock befestigt. Gerudert wurde - in Fahrtrichtung blickend - stehend, weshalb das Ruder als Stehruder und der Ruderstock als Stehruderstock bezeichnet wurden. Die Art der Anbringung des Ruders ermöglichte eine leichte Drehung. Das Ruder wurde beidhändig gehandhabt und im Stoß waagrecht so durch das Wasser geführt, ''„dass die eingebogene Seite der Schaufel nach vorne sieht und mit der ausgebogenen Seite durch das Wasser gefahren wird.“'' Diese Bewegung trieb das Boot nicht nur nach vorne, sondern gab ihm auch eine leichte Drehung. Wäre diese Drehung nicht durch eine leichte Drehbewegung des Ruders ausgeglichen worden, wäre das Boot im Kreis gefahren. Das Stehruderfahren war daher eine Kunst, die erst erlernt werden musste. Die Kenntnis dieser Technik stirbt durch das Ende der Verwendung dieser Boote aus. Tatsächlich werden heute Flachboote, sofern sie noch im Einsatz stehen durch Sitzruder fortbewegt, wie sie aus den Ruderbooten bekannt sind. Durch das Anbringen der Ruder auf beiden Bootsseiten entfällt auch die Drehbewegung des Bootes.
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Die Form der Ruder war eine Besonderheit. Ihre Bauweise wich von der Form der Ruder, die anderswo in Gebrauch waren, wesentlich ab. Auch die Art des Ruderns war eine völlig andere. Die Länge des Ruders betrug etwa 2,9 Meter. Davon fielen 0,9 m auf die Schaufel und zwei Meter auf den Stiel. Dieser reichte in die Schaufel hinein, die am Stiel befestigt war. Beide – aber vor allem die Schaufel – waren stark gekrümmt. Würde man an diesem gekrümmten Ruder eine Bogensehne befestigen, würde der Abstand der Sehne vom Mittelpunkt des Bogens 40 cm betragen. Das Ruder wurde mit einem Stift, der an einem beweglichen Bügel befestigt war, in eine Hülse gesteckt. Diese war an der rechten Bootswand - diese 65 bis 70 cm überragend – am ein Stück vor dem Steuerbrett stehenden Ruderstock befestigt. Gerudert wurde - in Fahrtrichtung blickend - stehend, weshalb das Ruder als Stehruder und der Ruderstock als Stehruderstock bezeichnet wurden. Die Art der Anbringung des Ruders ermöglichte eine leichte Drehung. Das Ruder wurde beidhändig gehandhabt und im Stoß waagrecht so durch das Wasser geführt, ''„dass die eingebogene Seite der Schaufel nach vorne sieht und mit der ausgebogenen Seite durch das Wasser gefahren wird.“'' Diese Bewegung trieb das Boot nicht nur nach vorne, sondern gab ihm auch eine leichte Drehung. Wäre diese Drehung nicht durch eine leichte Drehbewegung des Ruders ausgeglichen worden, wäre das Boot im Kreis gefahren. Das Stehruderfahren war daher eine Kunst, die erst erlernt werden musste. Die Kenntnis dieser Technik stirbt durch das Ende der Verwendung dieser Boote aus. Tatsächlich werden heute Flachboote, sofern sie noch im Einsatz stehen, durch Sitzruder fortbewegt, wie sie aus den Ruderbooten bekannt sind. Durch das Anbringen der Ruder auf beiden Bootsseiten entfällt auch die Drehbewegung des Bootes.
    
==Die Kosten eines Flachbootes==
 
==Die Kosten eines Flachbootes==
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