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Die '''Pfauenziege''' ist eine Ziegenrasse, die sowohl in [[Österreich]] als auch in der [[Schweiz]] autochthon vorkommt und nach wie vor als stark gefährdet gilt.
 
Die '''Pfauenziege''' ist eine Ziegenrasse, die sowohl in [[Österreich]] als auch in der [[Schweiz]] autochthon vorkommt und nach wie vor als stark gefährdet gilt.
 
==Name==
 
==Name==
„Pfau“ leitet sich vom Rätoromanischen „pfaven“ = gefleckt ab.
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"Pfau“ leitet sich vom Rätoromanischen "pfaven“ = gefleckt ab.
 
==Herkunft und Beschreibung==
 
==Herkunft und Beschreibung==
 
Zu jenen [[Hausziege]]n, die noch in den Dreißigerjahren zu Tausenden auf Pinzgauer [[Alm]]en aufgetrieben wurden, zählte neben den [[Tauernschecken]], der [[Pinzgauer Ziege]] und der [[Pinzgauer Strahlenziege]] sicherlich auch Pfauenziegen.  
 
Zu jenen [[Hausziege]]n, die noch in den Dreißigerjahren zu Tausenden auf Pinzgauer [[Alm]]en aufgetrieben wurden, zählte neben den [[Tauernschecken]], der [[Pinzgauer Ziege]] und der [[Pinzgauer Strahlenziege]] sicherlich auch Pfauenziegen.  
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Ihr äußeres Erscheinungsbild entwickelte sich durch die Haltungs- und Umweltbedingungen im Alpentraum und die Pfauenziege war vermutlich in weiten Teilen der [[Ostalpen]] und in Teilen der Westalpen verbreitet. Allerdings fehlen in Österreich und damit auch in Salzburg frühe schriftliche Belege. Für die ersten Jahrzehnte des [[20. Jahrhundert]]s gibt es fotografische Belege für die Haltung der Pfauenziege in [[Tirol]], in der [[Steiermark]] und in der [[Stadt Salzburg]]. Es existierten jedoch unterschiedliche lokale Bezeichnungen, wie „Steirer Goaß“ (Stmk.) und „Gansen“ (Tiroler Stubaital). „Gansen“ bezieht sich auf die Zweiteilung der Mantelfärbung und laut [[Günter Jaritz]] wird „Gansert“ als Name für Ziegen verwendet, „deren hintere Körperhälfte dunkel und vordere Körperhälfte hell gezeichnet ist.“
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Ihr äußeres Erscheinungsbild entwickelte sich durch die Haltungs- und Umweltbedingungen im Alpentraum und die Pfauenziege war vermutlich in weiten Teilen der [[Ostalpen]] und in Teilen der Westalpen verbreitet. Allerdings fehlen in Österreich und damit auch in Salzburg frühe schriftliche Belege. Für die ersten Jahrzehnte des [[20. Jahrhundert]]s gibt es fotografische Belege für die Haltung der Pfauenziege in [[Tirol]], in der [[Steiermark]] und in der [[Stadt Salzburg]]. Es existierten jedoch unterschiedliche lokale Bezeichnungen, wie "Steirer Goaß“ (Stmk.) und "Gansen“ (Tiroler Stubaital). "Gansen“ bezieht sich auf die Zweiteilung der Mantelfärbung und laut [[Günter Jaritz]] wird "Gansert“ als Name für Ziegen verwendet, "deren hintere Körperhälfte dunkel und vordere Körperhälfte hell gezeichnet ist.“
 
   
 
   
Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet des Schweizer Bestandes der Pfauenziege war der Kanton Graubünden und das angrenzende Tessin. Der Schweizer Typ wird von Günter Jaritz als großrahmige, milchbetonte Gebirgsziege beschrieben. Mittlerweile wurde durch Einkreuzen von Leistungsrassen versucht, Milchleistung und Euterqualität zu verbessern, was jedoch nicht zur Generhaltung beigetragen hat. Die in der Schweiz in den 40er-Jahren erfolgte „Rassenbereinigung“ brachte der Pfauenziege das Prädikat „nicht erhaltenswürdig“ ein und sie verschwand in der Folge fast vollständig aus Schweizer Gebiet. Erst in den 1990er-Jahren gelang auf Initiative von „Pro Spezie Rara“ die Auffindung und Registrierung einzelner noch vorhandener Tiere und der Anlage eines Herdezuchtbuches für den Bereich der Schweiz.
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Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet des Schweizer Bestandes der Pfauenziege war der Kanton Graubünden und das angrenzende Tessin. Der Schweizer Typ wird von Günter Jaritz als großrahmige, milchbetonte Gebirgsziege beschrieben. Mittlerweile wurde durch Einkreuzen von Leistungsrassen versucht, Milchleistung und Euterqualität zu verbessern, was jedoch nicht zur Generhaltung beigetragen hat. Die in der Schweiz in den 40er-Jahren erfolgte "Rassenbereinigung“ brachte der Pfauenziege das Prädikat "nicht erhaltenswürdig“ ein und sie verschwand in der Folge fast vollständig aus Schweizer Gebiet. Erst in den 1990er-Jahren gelang auf Initiative von "Pro Spezie Rara“ die Auffindung und Registrierung einzelner noch vorhandener Tiere und der Anlage eines Herdezuchtbuches für den Bereich der Schweiz.
    
Ungefähr zeitgleich kam es zu Rettungsaktionen in Österreich. [[1988]] machten sich die Obmänner der Gesellschaft für gefährdete Haus- und Nutztierrassen in [[Deutschland]] und Österreich auf, um nach letzten noch vorhandenen Pfauenziegen zu suchen. Sie fanden lediglich drei (!) Exemplare, wussten jedoch damals nicht, dass im Tiroler Valsertal noch eine kleine Herde gehalten wurde. Mitte der 90er-Jahre begann die Zoologin Dr. Ruth Maria Wallner ihre eigenen Recherchen in Sachen Pfauenziege und baute mit von ihr gefundenen Pfauenziegen aus Niederösterreich, Salzburg und der Steiermark einen Ausgangsbestand von rund 15 phänotypisch entsprechenden Tieren auf. Sie züchtete mit diesen Ziegen von Beginn an im Herdbuch des [[Salzburger Zuchtverband für Schafe und Ziegen|Salzburger Zuchtverbandes für Schafe und Ziegen]]. Ihre Öffentlichkeitsarbeit brachte sie in Kontakt mit anderen Züchtern, die den Austausch von Deckböcken ermöglichte.
 
Ungefähr zeitgleich kam es zu Rettungsaktionen in Österreich. [[1988]] machten sich die Obmänner der Gesellschaft für gefährdete Haus- und Nutztierrassen in [[Deutschland]] und Österreich auf, um nach letzten noch vorhandenen Pfauenziegen zu suchen. Sie fanden lediglich drei (!) Exemplare, wussten jedoch damals nicht, dass im Tiroler Valsertal noch eine kleine Herde gehalten wurde. Mitte der 90er-Jahre begann die Zoologin Dr. Ruth Maria Wallner ihre eigenen Recherchen in Sachen Pfauenziege und baute mit von ihr gefundenen Pfauenziegen aus Niederösterreich, Salzburg und der Steiermark einen Ausgangsbestand von rund 15 phänotypisch entsprechenden Tieren auf. Sie züchtete mit diesen Ziegen von Beginn an im Herdbuch des [[Salzburger Zuchtverband für Schafe und Ziegen|Salzburger Zuchtverbandes für Schafe und Ziegen]]. Ihre Öffentlichkeitsarbeit brachte sie in Kontakt mit anderen Züchtern, die den Austausch von Deckböcken ermöglichte.