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| | In den Jahren nach dem Ersten Weltkrieg trat der nunmehrige Politiker der NSDAP bei Parteiveranstaltungen der österreichischen Schwesterpartei [[DNSAP]] in Erscheinung: | | In den Jahren nach dem Ersten Weltkrieg trat der nunmehrige Politiker der NSDAP bei Parteiveranstaltungen der österreichischen Schwesterpartei [[DNSAP]] in Erscheinung: |
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| − | Auf dem am [[7. August]] [[1920]] in Salzburg abgehaltenen ''Vertretertag aller nationalen Sozialisten des deutschen Sprachgebietes'' meldete sich Hitler, der außerhalb Münchens noch unbekannt und auch nicht Vorsitzender der NSDAP war, zu Wort und hielt im [[Chiemseehof]] eine vielbeklatschte Rede<ref>Die Rede liegt handschriftlich und in einer maschingeschriebenen Abschrift im Bundesarchiv Koblenz vor.</ref>; er beschwor die „Volksgemeinschaft“ (im Gegensatz zum Klassendenken), rief dazu auf, die Arbeiterschaft für das nationale Gedankengut zu gewinnen und den Nationalsozialismus zu einer Volksbewegung zu machen, und zog gegen die Juden los. Auch der folgende Festabend im [[Kurhaus Salzburg (historisch)|Kurhaus]] gab ihm Gelegenheit zu einer „begeisternden Ansprache“.<ref>[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=svb&datum=19200809&seite=4&zoom=33 ANNO], [[Salzburger Volksblatt]], Ausgabe vom 9. August 1920, Seite 4</ref><ref>[[Dem Salzburger Wilfried Haslauer zu Ehren]], Seite 12</ref> | + | Auf dem am [[7. August]] [[1920]] in Salzburg abgehaltenen ''Vertretertag aller nationalen Sozialisten des deutschen Sprachgebietes'' meldete sich Hitler, der außerhalb Münchens noch unbekannt und auch nicht Vorsitzender der NSDAP war, zu Wort und hielt im [[Chiemseehof]] eine vielbeklatschte Rede<ref>Die Rede liegt handschriftlich und in einer maschingeschriebenen Abschrift im Bundesarchiv Koblenz vor.</ref>; er beschwor die „Volksgemeinschaft“ (im Gegensatz zum Klassendenken), rief dazu auf, die Arbeiterschaft für das nationale Gedankengut zu gewinnen und den Nationalsozialismus zu einer Volksbewegung zu machen, und zog gegen die Juden los. Auch der folgende Festabend im [[Kurhaus Salzburg (historisch)|Kurhaus]] gab ihm Gelegenheit zu einer „begeisternden Ansprache“.<ref>[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=svb&datum=19200809&seite=4&zoom=33 ANNO], [[Salzburger Volksblatt]], Ausgabe vom 9. August 1920, Seite 4.</ref><ref>[[Dem Salzburger Wilfried Haslauer zu Ehren]], Seite 12</ref> |
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| | Die österreichischen Nationalsozialisten benützten die Gelegenheit, Hitler für eine Wahlkampfreise im Herbst 1920 einzuladen. Am [[1. Oktober]] sprach Hitler im Kurhaus in Salzburg. In einer mehrstündigen Rede zeichnete er sich „als ein weit über das gewohnte Maß hervorragender Redner aus, der die Kraft hat, seine Ansichten mit zwingender Gewalt zu verbreiten“, wie die Salzburger Parteizeitung „[[Deutscher Volksruf]]“ schrieb. | | Die österreichischen Nationalsozialisten benützten die Gelegenheit, Hitler für eine Wahlkampfreise im Herbst 1920 einzuladen. Am [[1. Oktober]] sprach Hitler im Kurhaus in Salzburg. In einer mehrstündigen Rede zeichnete er sich „als ein weit über das gewohnte Maß hervorragender Redner aus, der die Kraft hat, seine Ansichten mit zwingender Gewalt zu verbreiten“, wie die Salzburger Parteizeitung „[[Deutscher Volksruf]]“ schrieb. |
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| | Zwischen seiner Haftentlassung ([[20. Dezember]] 1924) und seiner Machtergreifung im Deutschen Reich (1933) kümmerte sich Hitler nur mehr wenig um seine zerstrittenen österreichischen Anhänger und Gesinnungsverwandten. | | Zwischen seiner Haftentlassung ([[20. Dezember]] 1924) und seiner Machtergreifung im Deutschen Reich (1933) kümmerte sich Hitler nur mehr wenig um seine zerstrittenen österreichischen Anhänger und Gesinnungsverwandten. |
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| − | 1930 soll Hitler seinen Anwalt Hans Frank, später Generalgouverneur im besetzten Polen, damit beauftragt haben, eine jüdische Herkunft seines Vaters zu widerlegen und einen Stammbaum zu erstellten. Dieser wurde dann medial gestreut, das rechtslastige [[Salzburger Volksblatt]] druckte ihn bereitwillig ab.<ref>[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?apm=0&aid=svb&datum=19330715&seite=6. Digitalisat]</ref> | + | 1930 soll Hitler seinen Anwalt Hans Frank, später Generalgouverneur im besetzten Polen, damit beauftragt haben, eine jüdische Herkunft seines Vaters zu widerlegen und einen Stammbaum zu erstellten. Dieser wurde dann medial gestreut, das rechtslastige [[Salzburger Volksblatt]] druckte ihn bereitwillig ab.<ref>[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?apm=0&aid=svb&datum=19330715&seite=6. ANNO], Salzburger Volksblatt, Ausgabe vom 15. Juli 1933, Seite 6.</ref> |
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| | ====Als Führer und Reichskanzler==== | | ====Als Führer und Reichskanzler==== |