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| | Der Streubesitz der Salzburger Kirche im Isengau erstreckte sich zu Ende des [[8. Jahrhundert]]s von Gars am Inn und Loinbruck an der Isen (Gemeinde Schwindegg, Landkreis Mühldorf am Inn) im Westen bis Untertürken (Gemeinde Julbach, Lankdreis Rottal-Inn) im Osten. Im Norden lagen vereinzelte Güter bis an die Rott. Bis dorthin reichte auch die [[Erzdiözese Salzburg|Diözese Salzburg]]. Die im frühen [[Mittelalter]] erworbenen Besitzungen gingen bis zum [Zweiter Erhartinger Vertrag|Zweiten Erhartinger Vertrag]] ([[1275]]) größtenteils wieder verloren. | | Der Streubesitz der Salzburger Kirche im Isengau erstreckte sich zu Ende des [[8. Jahrhundert]]s von Gars am Inn und Loinbruck an der Isen (Gemeinde Schwindegg, Landkreis Mühldorf am Inn) im Westen bis Untertürken (Gemeinde Julbach, Lankdreis Rottal-Inn) im Osten. Im Norden lagen vereinzelte Güter bis an die Rott. Bis dorthin reichte auch die [[Erzdiözese Salzburg|Diözese Salzburg]]. Die im frühen [[Mittelalter]] erworbenen Besitzungen gingen bis zum [Zweiter Erhartinger Vertrag|Zweiten Erhartinger Vertrag]] ([[1275]]) größtenteils wieder verloren. |
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| − | Der [[Erzbischof]] besaß im Spätmittelalter noch Güter in Altmühldorf, Ampfing Megling, Mittergars und Buchbach. Hauptorte des salzburgischen „[[Auswärtige Herrschaften|auswärtigen Besitzes]]“ waren die Märkte Gars und Buchbach. In diesen beiden Hofmarken übte der Fürsterzbischof die niedere Gerichtsbarkeit aus. | + | Der [[Erzbischof]] besaß im Spätmittelalter noch Güter in Altmühldorf, Ampfing Megling, Mittergars und Buchbach. Hauptorte des salzburgischen "[[Auswärtige Herrschaften|auswärtigen Besitzes]]“ waren die Märkte Gars und Buchbach. In diesen beiden Hofmarken übte der Fürsterzbischof die niedere Gerichtsbarkeit aus. |
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| | == Orte im Isengau mit Bedeutung für Salzburg == | | == Orte im Isengau mit Bedeutung für Salzburg == |
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| | Mühldorf gelangte nach [[798]] in Salzburger Besitz, da es in den ''Breves Notitiae'' nicht aufscheint. Durch das [[Niederlagsrecht]] für [[Saline Reichenhall|Reichenhaller Salz]] ([[1190]]) entwickelte sich Mühldorf rasch zur Stadt, die [[1239]] erstmals als solche erwähnt wurde. Im Jahr [[1442]] überließen die Wittelsbacher den Fürsterzbischöfen auf Dauer die hohe Gerichtsbarkeit in Mühldorf. Erst damit wurde die Stadt vollends ein Teil des [[Erzstift Salzburg|Erzstifts Salzburg]]. Als Gegenleistung hatte Fürsterzbischof [[Friedrich IV. Truchseß von Emmerberg]] einen Gebietsstreifen an der Alz bei [[Trostberg]] an Bayern abgetreten. Die Handelsstadt Mühldorf, am Kreuzungspunkt des Inn mit der bedeutenden Straße von Salzburg nach [[Regensburg]] gelegen, war ein Zentrum des Getreidehandels für Salzburg und [[Tirol]]. Sie blieb bis [[1802]] eine Salzburger Exklave in bayerischem Territorium. | | Mühldorf gelangte nach [[798]] in Salzburger Besitz, da es in den ''Breves Notitiae'' nicht aufscheint. Durch das [[Niederlagsrecht]] für [[Saline Reichenhall|Reichenhaller Salz]] ([[1190]]) entwickelte sich Mühldorf rasch zur Stadt, die [[1239]] erstmals als solche erwähnt wurde. Im Jahr [[1442]] überließen die Wittelsbacher den Fürsterzbischöfen auf Dauer die hohe Gerichtsbarkeit in Mühldorf. Erst damit wurde die Stadt vollends ein Teil des [[Erzstift Salzburg|Erzstifts Salzburg]]. Als Gegenleistung hatte Fürsterzbischof [[Friedrich IV. Truchseß von Emmerberg]] einen Gebietsstreifen an der Alz bei [[Trostberg]] an Bayern abgetreten. Die Handelsstadt Mühldorf, am Kreuzungspunkt des Inn mit der bedeutenden Straße von Salzburg nach [[Regensburg]] gelegen, war ein Zentrum des Getreidehandels für Salzburg und [[Tirol]]. Sie blieb bis [[1802]] eine Salzburger Exklave in bayerischem Territorium. |
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| − | Die „[[Schlacht bei Mühldorf]]“, auch „Schlacht bei Ampfing“ genannt, fand am [[28. September]] [[1322]] statt und führte unter anderem schließlich zur vollständigen Ablösung Salzburgs von Bayern ab [[1328]]. | + | Die "[[Schlacht bei Mühldorf]]“, auch "Schlacht bei Ampfing“ genannt, fand am [[28. September]] [[1322]] statt und führte unter anderem schließlich zur vollständigen Ablösung Salzburgs von Bayern ab [[1328]]. |
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| | === Erharting === | | === Erharting === |
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| | === Altötting === | | === Altötting === |
| − | Das [[748]] erstmals urkundlich erwähnte [[Altötting]] lag bis zum Anfang des 19. Jahrhunderts in der [[Erzdiözese Salzburg]]. Der Ort entwickelte sich nach ersten Wundern 1489 zu einem der bedeutendsten [[Wallfahrt]]sorte im süddeutschen Raum. Einer Legende zufolge hatte der heilige [[Rupert von Worms|Rupert]] das Gnadenbild - die „Schwarze Madonna“ – nach Altötting gebracht. Zur Ikonographie Ruperts gehört daher auch die Darstellung des Bischofs mit dem Altöttinger Gnadenbild in Händen, unter anderem über dem Eingang der Gnadenkapelle und am Hochaltar der Stiftspfarrkirche in Altötting. | + | Das [[748]] erstmals urkundlich erwähnte [[Altötting]] lag bis zum Anfang des 19. Jahrhunderts in der [[Erzdiözese Salzburg]]. Der Ort entwickelte sich nach ersten Wundern 1489 zu einem der bedeutendsten [[Wallfahrt]]sorte im süddeutschen Raum. Einer Legende zufolge hatte der heilige [[Rupert von Worms|Rupert]] das Gnadenbild - die "Schwarze Madonna“ – nach Altötting gebracht. Zur Ikonographie Ruperts gehört daher auch die Darstellung des Bischofs mit dem Altöttinger Gnadenbild in Händen, unter anderem über dem Eingang der Gnadenkapelle und am Hochaltar der Stiftspfarrkirche in Altötting. |
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| | Der Marienbrunnen auf dem Kapellplatz ist eine Stiftung des Salzburger Fürsterzbischofs [[Paris Graf von Lodron]], der [[1637]] von [[Santino Solari]] geschaffen wurde. Der Brunnen erinnert daran, dass Salzburg [[1632]] das dorthin vor den Schweden in Sicherheit gebrachte Altöttinger Gnadenbild hatte beherbergen dürfen. | | Der Marienbrunnen auf dem Kapellplatz ist eine Stiftung des Salzburger Fürsterzbischofs [[Paris Graf von Lodron]], der [[1637]] von [[Santino Solari]] geschaffen wurde. Der Brunnen erinnert daran, dass Salzburg [[1632]] das dorthin vor den Schweden in Sicherheit gebrachte Altöttinger Gnadenbild hatte beherbergen dürfen. |