| | Deutsch spricht Sunaari Aways aus Somalia nach mehr als zwei Jahren in Österreich erstaunlich gut. Sie schmeißt mit Substantiven um sich, redet ohne Pause und macht so das triste Ambiente in dem Raum, der seit einem Monat ihr Zuhause ist, mit ihrem Lächeln wett. Denn auch wenn die karge Unterkunft mit Bett, Tisch, Waschbecken und Kasten nicht eben einladend wirkt, so ist die Wohnsituation allemal besser als in ihrer Heimat. Von dort ist sie anderes gewohnt. | | Deutsch spricht Sunaari Aways aus Somalia nach mehr als zwei Jahren in Österreich erstaunlich gut. Sie schmeißt mit Substantiven um sich, redet ohne Pause und macht so das triste Ambiente in dem Raum, der seit einem Monat ihr Zuhause ist, mit ihrem Lächeln wett. Denn auch wenn die karge Unterkunft mit Bett, Tisch, Waschbecken und Kasten nicht eben einladend wirkt, so ist die Wohnsituation allemal besser als in ihrer Heimat. Von dort ist sie anderes gewohnt. |
| − | Fast ihr ganzes Leben ist vom Krieg in dem ostafrikanischen Land, das zu den ärmsten der Welt zählt, geprägt. Sunaaris Leben im Schnelldurchlauf: sie wächst mit sieben Geschwistern in der Hafenstadt Merka auf, der Vater ist Lehrer, stirbt vor einigen Jahren. Die Mutter, Hausfrau, ist krank. Sunaari heiratet mit 17 zwangsweise ihren Onkel, bekommt zwei Kinder (Samira und Madaa). Als sie mit Madaa schwanger ist, stirbt ihr Mann durch eine Bombe. Daraufhin wird ihr Leben in einem Land, in dem Frauen ohne Mann an ihrer Seite nicht arbeiten oder auf die Straße gehen dürfen, sie aber für die Medikamente für ihre Mutter arbeiten gehen muss, zum Albtraum. Dieser gipfelt Ende [[2009]] in der Flucht, als sich ihr Name auf einer Todesliste wiederfindet. Sie verlässt Somalia und kommt über Äthiopien, Sudan, Libyen und Wien ins Asylantenheim nach [[Puch]]. Ihre Kinder muss sie bei ihrer Mutter zurücklassen, erzählt die Somalierin. Ein Thema, dass das Lächeln aus ihrem Gesicht vertreibt. | + | Fast ihr ganzes Leben ist vom Krieg in dem ostafrikanischen Land, das zu den ärmsten der Welt zählt, geprägt. Sunaaris Leben im Schnelldurchlauf: sie wächst mit sieben Geschwistern in der Hafenstadt Merka auf, der Vater ist Lehrer, stirbt vor einigen Jahren. Die Mutter, Hausfrau, ist krank. Sunaari heiratet mit 17 zwangsweise ihren Onkel, bekommt zwei Kinder (Samira und Madaa). Als sie mit Madaa schwanger ist, stirbt ihr Mann durch eine Bombe. Daraufhin wird ihr Leben in einem Land, in dem Frauen ohne Mann an ihrer Seite nicht arbeiten oder auf die Straße gehen dürfen, sie aber für die Medikamente für ihre Mutter arbeiten gehen muss, zum Albtraum. Dieser gipfelt Ende [[2008]] in der Flucht, als sich ihr Name auf einer Todesliste wiederfindet. Sie verlässt Somalia und kommt über Äthiopien, Sudan, Libyen und Wien ins Asylantenheim nach [[Puch]]. Ihre Kinder muss sie bei ihrer Mutter zurücklassen, erzählt die Somalierin. Ein Thema, dass das Lächeln aus ihrem Gesicht vertreibt. |
| | Auf dem Tisch in ihrem Zimmer stapeln sich Lernunterlagen. Sunaari büffelt für den Hauptschulabschluss und zeigt stolz ihre guten Zeugnisse. Im Juli [[2011]] will sie den Abschluss haben und die Studienberechtigungsprüfung ablegen, um ihrem Berufsziel Kinderärztin einen Schritt näherzukommen. Ein gutes Zeugnis stellt ihr auch Gerlinde Hörl von der [[Caritas]] aus, die sie in Puch betreute. "Sunaari ist sehr diszipliniert. Sie will es schaffen und ist auf einem guten Weg." | | Auf dem Tisch in ihrem Zimmer stapeln sich Lernunterlagen. Sunaari büffelt für den Hauptschulabschluss und zeigt stolz ihre guten Zeugnisse. Im Juli [[2011]] will sie den Abschluss haben und die Studienberechtigungsprüfung ablegen, um ihrem Berufsziel Kinderärztin einen Schritt näherzukommen. Ein gutes Zeugnis stellt ihr auch Gerlinde Hörl von der [[Caritas]] aus, die sie in Puch betreute. "Sunaari ist sehr diszipliniert. Sie will es schaffen und ist auf einem guten Weg." |