| − | 1. Als um die Mitte des [[16. Jahrhundert]]s das für den Bergbau auf der Nordseite des Radhausberges benötigte [[Holz]] allmählich immer knapper wurde, verfielen die [[Hofrat|Räte]] der [[Salzburger Hofkammer]] auf die Idee, einen Waldtausch anzustreben. Das [[Erzbischof als Landesherr oder Grundherr#Erzstift|Erzstift]] trete an das [[Habsburger|habsburgische]] [[Steiermark|Innerösterreich]] die Wälder im Bereich [[Forstau]]-[[Mandling]] für den steierischen Bergbauort [[Schladming]] ab und erhalte im Gegenzug den habsburgischen Woiskenwald knapp westlich des kärntnerischen [[Mallnitz]]. Die gefällten und entasteten Bäume sollten über die [[Woiskenscharte]] zum Schiedeck und von dort weiter auf die Nordseite des Radhausberg transportiert und einer Nutzung zugeführt werden. Der Plan scheiterte letztlich daran, dass die steile, felsig-alpine Passage über das Schiedeck nicht zu bewältigen war. Außerdem war diese Stelle im Winter, da man mit Schlittenfuhren billig liefern hätte können, für jede Art von Betretung tabuisiert, da dort extrem große [[Lawine]]n, meist sogar bis zum Talboden hinunter, abgehen können. Aus diesem Grund ist die [[Gasteiner Alpenstraße]] tief unten unter Tage geführt, teils mittels Tunnels, teils mittels einer langen Lawinengalerie. | + | 1. Als um die Mitte des [[16. Jahrhundert]]s das für den Bergbau auf der Nordseite des Radhausberges benötigte [[Holz]] allmählich immer knapper wurde, verfielen die [[Hofrat|Räte]] der [[Salzburger Hofkammer]] auf die Idee, einen Waldtausch anzustreben. Das [[Erzbischof als Landesherr oder Grundherr#Erzstift|Erzstift]] trete an das [[Habsburger|habsburgische]] [[Steiermark|Innerösterreich]] die Wälder im Bereich [[Forstau]]-[[Mandling]] für den steierischen Bergbauort [[Schladming]] ab und erhalte im Gegenzug den habsburgischen Woiskenwald knapp westlich des kärntnerischen [[Mallnitz]]. Die gefällten und entasteten Bäume sollten über die [[Woiskenscharte]] zum Schiedeck und von dort weiter auf die Nordseite des Radhausberg transportiert und einer Nutzung zugeführt werden. Der Plan scheiterte letztlich daran, dass die steile, felsig-alpine Passage über das Schiedeck nicht zu bewältigen war. Außerdem war diese Stelle im Winter, da man mit Schlittenfuhren billig liefern hätte können, für jede Art von Betretung tabuisiert, da dort extrem große [[Lawine]]n, meist sogar bis zum Talboden hinunter, abgehen können. Aus diesem Grund ist die [[Gasteiner Alpenstraße]] tief unten unter Tage geführt, teils mittels Tunnels, teils mittels einer langen [[Lawinengalerie]]. |
| | 2. Historisch spielt jener Streit eine Rolle, der höchstwahrscheinlich erstmals den Namen "Schiedeck" aufkommen ließ. Die Knappen auf der Südseite und der Nordseite des Radhausbergs hatten abgegrenzte Weideflächen für ihre Ziegen, die sie anscheinend sehr häufig unerlaubt in den mittleren Bereich, eben die heutig Schiedeck (damals im südlichen Teil das "Bären-Karl"), hinein grasen ließen. Dies passte den dort berechtigten Bauern nicht und sie gingen zu Gericht, ja sogar bis zum erzbischöflichen [[Hofgericht]]. In diesem Zusammenhang wurde noch im [[18. Jahrhundert]] sogar ein Bild gemalt, das die Situation vor Ort zeigt. Als Maler darf einer der hier tätigen bergmännischen Grubengeometer vermutet werden. Es ist ein besonderer Fall, dass in dieser frühen Zeit ein Bild nicht aus künstlerisch-ästhetischer Motivation heraus angefertigt wurde, sondern aus rein praktischen Überlegungen. | | 2. Historisch spielt jener Streit eine Rolle, der höchstwahrscheinlich erstmals den Namen "Schiedeck" aufkommen ließ. Die Knappen auf der Südseite und der Nordseite des Radhausbergs hatten abgegrenzte Weideflächen für ihre Ziegen, die sie anscheinend sehr häufig unerlaubt in den mittleren Bereich, eben die heutig Schiedeck (damals im südlichen Teil das "Bären-Karl"), hinein grasen ließen. Dies passte den dort berechtigten Bauern nicht und sie gingen zu Gericht, ja sogar bis zum erzbischöflichen [[Hofgericht]]. In diesem Zusammenhang wurde noch im [[18. Jahrhundert]] sogar ein Bild gemalt, das die Situation vor Ort zeigt. Als Maler darf einer der hier tätigen bergmännischen Grubengeometer vermutet werden. Es ist ein besonderer Fall, dass in dieser frühen Zeit ein Bild nicht aus künstlerisch-ästhetischer Motivation heraus angefertigt wurde, sondern aus rein praktischen Überlegungen. |