Almwirtschaft: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 26. Dezember 2009, 10:42 Uhr
Unter Almwirtschaft versteht man die Sommerbewirtschaftung höhergelegener Fluren mit Vieh.
Herkunft des Wortes
Das Wort "Alm" leitet sich vom lateinischen Wort "alpes" ab,was so viel wie Gebirgshöhe bedeutet. Im bajuwarischen Sprachraum, also im östlichen Tirol, Salzburg über Oberösterreich und Steiermark, spricht man von "Almwirtschaft", im westlichen Tirol und in Vorarlberg (allemanischer Sprachraum) hingegen von "Alpwirtschaft".
Die Alm
Als "Alm" versteht von man Vieh beweidete Flächen, die sich meistens oberhalb der Baumgrenze im Bergland befinden. Durch jahrhundertlange, mühsame Bewirtschaftung dieser meist hochgelegenen Flächen wurde eine Kulturlandschaft von enormem Wert erhalten. Auf vielen Almen findet man auch Hütten oder kleine Viehställe bzw. -unterstände oder andere Wirtschaftsgebäude. Die Almen sind in der Sommerzeit bewirtschaftet, das Vieh wird vom Tal auf die Almen getrieben. Im Herbst findet der Almabtrieb statt, bei dem die meisten Tiere geschmückt und geschlossen wieder in die Täler getrieben werden. Die landwirtschaftliche Bewirtschaftung einer Alm wird "Sennerei" genannt und hat unter anderem auch im Salzburger Land eine lange Tradition.
Da es mit neuen technischen Geräten schwierig und teilweise auch unmöglich ist, Almflächen zu mähen und pflegen und viele Bauern die Viehwirtschaft einstellen, sind heutzutage viele Almen gefährdet. Sobald eine Almfläche nämlich im Sommer nicht mehr regelmäßig von Vieh beweidet wird, breiten sich auf den Almflächen unerwünschte Pflanzen aus und die Almgrenze (das ist die Flurgrenze zwischen Alm und Wald) geht höher - die von vielen Generationen mühevoll erarbeitete und erhaltene Kulturlandschaft geht also Stück für Stück verloren. Ehemalige Almgebiete wieder zur Alm zu machen ist ein jahrzehntelanger, wenn nicht sogar jahrhundertelanger Prozess. Es gibt bereits Verbände, die sich für den Erhalt von Almen einsetzen und dementsprechend auch um Förderungen für die Almbewirtschafter ansuchen.
Almtypen
Nach Höhenlage
- Niederalmen bis zu 1300 m
- Mittelalmen zwischen 1300 und 1700 m
- Hochalmen über 1700 m
Nach Viehbestand
- Kuh-
- Ochsen-
- Stier-
- Jungrinder-
- Pferde-
- Schaf-
- Ziegenalmen
Nach Nutzungsart
- Melkalmen (Almen mit Milchverarbeitung-ursprüngliche Form
- Galtalmen (reine Weidewirtschaft ohne Milchverarbeitung-heute am weitesten verbreitet)
- Gemischte Formen
Nach Eigentumsverhältnissen
- Privatalmen
- Gemeinschaften(Gemeinschaftsalmen, Agrargemeinschaftsalmen, Genossenschaftsalmen)
- öffentliche Hand
Die älteste Form des Gemeinschaftsbesitzes ist die Gemeindealm oder Gmain. Diese Form gab es bereits im Mittelalter, als mehrere, einer Herrschaft untergebene Höfe auftriebsberechtigt waren.
Almpersonal
Im Gegensatz zu den Almen in Westösterreich war die Milchverarbeitung und die Beaufsichtigung des Viehs in Westösterreich Frauensache.Die Sennerin(auch Sendin,Brentlerin oder Schwoagerin genannt)war meist eine unverheiratete Bauerntochter.Bei Bedarf stand ihr eine Magd(Dirn) zur Seite.Die Beaufsichtigung des Viehs auf der Hochweide war dem Hirten(Halter)übertragen.Kleinvieh wurde von Kindern(Geißern oder Hiatabubn)übertragen.
Die Sennerin genoss auf der Alm eine beachtliche soziale Stellung,sie war Herrin über das Vieh und das Personal und darum war für Frauen die Tätigkeit als Sennerin begehrt.Die notwendigen Kenntnisse wurden den Mädchen schon von Kindesbeinen an beigebracht.
"Das Leben solcher Sennerinnen ist,oberflächlich betrachtet,sehr poetisch,in der Wirklichkeit aber ein mühsames und gefahrvolles Tagwerk.Doch die Freiheit,die die Brentlerin während des ganzen Sommers genoss,ließ sie die Beschwerden vergessen und mit Sehnsucht erwartet sie die Zeit des Alpenauftriebes" schrieb Georg Göth(Das Herzogthum Steiermark,Graz 1843)
Produkte
Neben der Weide wurde auch oft die anfallende Milch in der Sennerei verarbeitet. Heute wird öfters die Milch nicht mehr auf der Alm verarbeitet oder es wird nur nicht Milch gebendes Vieh aufgetrieben. Im Salzburger Land haben sich aber noch einige (sogar nicht wenige) Almen erhalten, wo das Milchvieh direkt auf der Alm gemelkt wird und die Milch dort auch noch traditionell verarbeitet wird.
Bildergalerie
Almvieh vor denMandelwänden
Stuhlalm auf der Salzburger Seite des Gosaukamms
Almhütte am Gennerhorn in der Osterhorngruppe
Themenbezogene Museen
- Annaberg:Heimatmuseum im Denkmalhof Gererhof
- Mauterndorf:Lungauer Landschaftsmuseum
- Radstadt:Radstädter Heimatmuseum
- Sankt Gilgen:Heimatkundliches Museum
- Strobl:Aberseer Heimathaus "Lipphaus"
- Tamsweg:Lungauer Heimatmuseum
- Zederhaus:Denkmalhof Maurergut,Heimatmuseum
Quelle
- Franz Mandl: Die schönsten Almen im Herzen Österreichs (A&M,2003)
- Heimatforschung im Salzburger Land