| | Sepp Hödlmosers persönliche Erscheinung, sein Atelier und seine Wohnung in der Burg spiegelten in ihrer Einzigartigkeit die Eigenart Sepp Hödlmosers und seiner Kunst wider. Atelier- und Wohnungsgestaltung waren Produkt seiner innenarchitektonischen Ambitionen und bildeten – auch bedingt durch die Burgatmosphäre – den passenden Rahmen für die Künstlerpersönlichkeit und das künstlerische Werk Sepp Hödlmosers. Der Maler und sein Werk waren vom Anerkannten und von der Kunstszene seiner Zeit disloziert und von dieser schon durch Wohn- und Atelierstandort im buchstäblichen Sinn abgehoben. | | Sepp Hödlmosers persönliche Erscheinung, sein Atelier und seine Wohnung in der Burg spiegelten in ihrer Einzigartigkeit die Eigenart Sepp Hödlmosers und seiner Kunst wider. Atelier- und Wohnungsgestaltung waren Produkt seiner innenarchitektonischen Ambitionen und bildeten – auch bedingt durch die Burgatmosphäre – den passenden Rahmen für die Künstlerpersönlichkeit und das künstlerische Werk Sepp Hödlmosers. Der Maler und sein Werk waren vom Anerkannten und von der Kunstszene seiner Zeit disloziert und von dieser schon durch Wohn- und Atelierstandort im buchstäblichen Sinn abgehoben. |
| − | Mit dem aus Berlin zugewanderten und bereits arrivierten Keramiker Arno Lehmann bekam Sepp Hödlmoser [[1949]]/[[1950]] Gesellschaft. Auch er - wie Hödlmoser - ein Exzentriker, mit dem Unterschied, dass Arno Lehmanns Werk unumstritten war. [[Alois Lindner]], ein noch unbekannter junger Antiquitätenschnitzer und Bildhauer aus [[Tirol]], erweiterte den Personenkreis der sogenannten Festungskünstler. Gemeinsam mit ihm arbeitete Sepp Hödlmoser an der Gestaltung des Wappensaales des Festungsrestaurants. Dieses "Künstlerdreigespann“, dominiert von Arno Lehmann, stand abseits vom Rest der Salzburger Kunstszene. Die Festungskünstler waren aber keineswegs eine homogene Gruppe, was schon wegen der Distanziertheit Arno Lehmanns und des Separatismus Sepp Hödlmosers nicht möglich war. Sepp Hödlmosers esoterischen Neigungen wurden durch Arno Lehmanns Einwirkung verstärkt. Auch seine Form- und Farbexperimente standen unter Lehmanns Einfluss. | + | Mit dem aus Berlin zugewanderten und bereits arrivierten Keramiker Arno Lehmann bekam Sepp Hödlmoser [[1949]]/[[1950]] Gesellschaft. Auch er - wie Hödlmoser - ein Exzentriker, mit dem Unterschied, dass Arno Lehmanns Werk unumstritten war. [[Alois Lindner]], ein noch unbekannter junger Antiquitätenschnitzer und Bildhauer aus [[Tirol]], erweiterte den Personenkreis der sogenannten Festungskünstler. Gemeinsam mit ihm arbeitete Sepp Hödlmoser an der Gestaltung des Wappensaales des Festungsrestaurants. Dieses "Künstlerdreigespann", dominiert von Arno Lehmann, stand abseits vom Rest der Salzburger Kunstszene. Die Festungskünstler waren aber keineswegs eine homogene Gruppe, was schon wegen der Distanziertheit Arno Lehmanns und des Separatismus Sepp Hödlmosers nicht möglich war. Sepp Hödlmosers esoterischen Neigungen wurden durch Arno Lehmanns Einwirkung verstärkt. Auch seine Form- und Farbexperimente standen unter Lehmanns Einfluss. |
| | In vielerlei Hinsicht war Sepp Hödlmoser das Gegenteil eines damals "respektablen" Künstlers der Moderne. In der Wahl seiner Materialien wich er von allen geltenden Regeln der Kunst ab. Auch aus materieller Not heraus verwendete er alles "halbwegs Brauchbare" als Maluntergrund. Er wollte sich auch technisch bewusst von der Tradition abheben, experimentierte und erfand eigenwillige Innovationen. Selbst sein Wissen über die klassische Tradition der Malerei und auch sein technisches know how waren beschränkt. Er wurde als Maler nicht respektiert und auch gezielt lächerlich gemacht. | | In vielerlei Hinsicht war Sepp Hödlmoser das Gegenteil eines damals "respektablen" Künstlers der Moderne. In der Wahl seiner Materialien wich er von allen geltenden Regeln der Kunst ab. Auch aus materieller Not heraus verwendete er alles "halbwegs Brauchbare" als Maluntergrund. Er wollte sich auch technisch bewusst von der Tradition abheben, experimentierte und erfand eigenwillige Innovationen. Selbst sein Wissen über die klassische Tradition der Malerei und auch sein technisches know how waren beschränkt. Er wurde als Maler nicht respektiert und auch gezielt lächerlich gemacht. |