Epichnopterix alpina: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Epichnopterix alpina''' Heylaerts, 1900: 190 ist eine [[Glossar Biologie#A|Art]] aus der [[Glossar Biologie#O|Ordnung]] [[Lepidoptera]] (Schmetterlinge), [[Glossar Biologie#F|Familie]] [[Psychidae]] (Sackträger).
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==Diagnose==
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''E. alpina'' ist eine sehr große Art, größer noch als ''[[Epichnopterix plumella]]''. Die Deckschuppen auf den Vorderflügeln der Männchen sind zudem mehr haarförmig als bei dieser Art. Die Säcke sind ebenfalls sehr groß und kaum bauchig.
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==Verbreitung, Lebensraum und Phänologie<ref>siehe [[Glossar Biologie#P|Phänologie]]</ref>==
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Ein von Heimo Nelwek am 21.3.1993 am Enzingerboden (Stubachtal, Zone IV nach Embacher et al. 2024) gefangenes Männchen wurde auf Grund der damaligen Kenntnislage vom Autor als ''Epichnopterix alpina'' bestimmt und fand so auch Eingang in die Listen von Huemer (2013), sowie Embacher (2011, 2024), aber auch in die Arbeit von Kurz & Embacher (2018). Eine Nachuntersuchung des Tieres im Februar 2025 hat nun aber ergeben, dass das Tier höchstwahrscheinlich eine ''[[Epichnopterix montana]]'' ist. ''E. alpina'' ist daher vorerst aus der Liste der Schmetterlinge Salzburgs zu streichen.
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Nachweise von ''E. alpina'' sind aber von den Südabhängen des Großglockners in Kärnten bekannt (Sieder & Loebel 1954), sodass durchaus mit Funden in Salzburg zu rechnen ist.
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==Nachbarfaunen==
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''E. alpina'' ist aus dem Westen und Süden Österreichs bekannt, fehlt aber in [[Oberösterreich]], [[Niederösterreich]], [[Wien]] und dem [[Burgenland]] (Huemer 2013). Hauser (2014) hält ein Vorkommen in den Hochgebirgen von Oberösterreich allerdings nicht für völlig ausgeschlossen. Aus [[Bayern]] ist kein Fund bekannt (Haslberger & Segerer 2016).
  
'''Epichnopterix alpina''' Heylaerts, 1900 ist eine Art aus der Ordnung [[Lepidoptera]], Familie [[Psychidae]].
 
==Verbreitung, Lebensraum und Phänologie==
 
Bisher ist aus Salzburg nur ein einziges Männchen bekannt, das auf Grund seiner Größe und Flügelbeschuppung mit hoher Wahrscheinlichkeit zu ''E. alpina'' zu stellen ist. Das Tierchen wurde am 21.3.1993 von Heimo Nelwek am Enzingerboden ([[Stubachtal]], Zone IV nach Embacher et al. 2011) gefangen. Nachweise sind aber auch von den Südabhängen des [[Großglockner]]s in Kärnten bekannt (Sieder & Loebel 1954), sodass durchaus mit weiteren Funden in Salzburg zu rechnen ist. Der bisher bekannte Fundort liegt in 1500 m Höhe (Kurz & Kurz 2011). Über den Lebensraum in Salzburg ist nichts bekannt, doch wie die Funde in Kärnten belegen, dürfte, ''E. alpina'' ein Tier naturnaher Bergwiesen sein. Ungewöhnlich am Salzburger Fund ist die frühe Flugzeit, da die Tiere auf Grund der Schneelage im Gebirge üblicherweise erst im Juni und Juli zu erwarten sind.
 
==Biologie und Gefährdung==
 
Über die Biologie von ''E. alpina'' in Salzburg ist nichts bekannt, sodass zur Zeit auch keine Aussage zu einer eventuellen Gefährdung getroffen werden kann.
 
 
==Weiterführende Informationen==
 
==Weiterführende Informationen==
 
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==Quellen==
 
==Quellen==
*Embacher, G., P. Gros, M.E. Kurz, M.A.Kurz & C. Zeller-Lukashort 2011: Die Schmetterlinge des Landes Salzburg. Teil I: Systematisches Verzeichnis mit Verbreitungsangaben für die geologischen Zonen des Landes (Insecta: Lepidoptera). In Vorbereitung
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*{{Quelle Embacher et al.}}{{Quelle Embacher et al. 2024}}
*Kurz, M. A. & M. E. Kurz 2000–2011. Naturkundliches Informationssystem. – URL: http://www.nkis.info [online 28 Juni 2011].
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*Haslberger, A. &amp; A.H. Segerer 2016. Systematische, revidierte und kommentierte Checkliste der Schmetterlinge Bayerns (Insecta: Lepidoptera). Mitteilungen der Münchner Entomologischen Gesellschaft 106. Supplement: 336 pp.
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*Hauser, E. 2014. Die „Seelchen“ Oberösterreichs mit Angaben zur Determination und Taxonomie (Lepidoptera, Psychidae). Linzer biologische Beiträge 46(2): 1041–1086.
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*Huemer, P. 2013. Die Schmetterlinge Österreichs (Lepidoptera). Systematische und faunistische Checkliste. Studiohefte 12. Tiroler Landesmuseum Innsbruck: 304 pp.
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*Kurz, M. A. & G. Embacher 2018. Die Psychidae (Lepidoptera) des Bundeslandes Salzburg, Österreich. Zeitschrift der Arbeitsgemeinschaft Österreichischer Entomologen 70: 93-104.
 
*Sieder, L. & F. Loebel 1954. Wissenswertes über die Gattung ''Epichnopterix'' Hb. (Lep. Psychidae). Zeitschrift der Wiener Entomologischen Gesellschaft 39: 310-327, Taf. 17.
 
*Sieder, L. & F. Loebel 1954. Wissenswertes über die Gattung ''Epichnopterix'' Hb. (Lep. Psychidae). Zeitschrift der Wiener Entomologischen Gesellschaft 39: 310-327, Taf. 17.
[[Kategorie: Biologie]]
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[[Kategorie: Pflanzen und Tiere]]
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== Einzelnachweis ==
[[Kategorie: Tiere]]
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<references />
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[[Kategorie:Wissenschaft]]
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[[Kategorie:Naturwissenschaft]]
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[[Kategorie:Biologie]]
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[[Kategorie:Fauna]]
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[[Kategorie:Insekt]]
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[[Kategorie:Schmetterling]]
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[[Kategorie:Kleinschmetterling]]

Aktuelle Version vom 2. Februar 2025, 15:24 Uhr

Epichnopterix alpina Heylaerts, 1900: 190 ist eine Art aus der Ordnung Lepidoptera (Schmetterlinge), Familie Psychidae (Sackträger).

Diagnose

E. alpina ist eine sehr große Art, größer noch als Epichnopterix plumella. Die Deckschuppen auf den Vorderflügeln der Männchen sind zudem mehr haarförmig als bei dieser Art. Die Säcke sind ebenfalls sehr groß und kaum bauchig.

Verbreitung, Lebensraum und Phänologie[1]

Ein von Heimo Nelwek am 21.3.1993 am Enzingerboden (Stubachtal, Zone IV nach Embacher et al. 2024) gefangenes Männchen wurde auf Grund der damaligen Kenntnislage vom Autor als Epichnopterix alpina bestimmt und fand so auch Eingang in die Listen von Huemer (2013), sowie Embacher (2011, 2024), aber auch in die Arbeit von Kurz & Embacher (2018). Eine Nachuntersuchung des Tieres im Februar 2025 hat nun aber ergeben, dass das Tier höchstwahrscheinlich eine Epichnopterix montana ist. E. alpina ist daher vorerst aus der Liste der Schmetterlinge Salzburgs zu streichen.

Nachweise von E. alpina sind aber von den Südabhängen des Großglockners in Kärnten bekannt (Sieder & Loebel 1954), sodass durchaus mit Funden in Salzburg zu rechnen ist.

Nachbarfaunen

E. alpina ist aus dem Westen und Süden Österreichs bekannt, fehlt aber in Oberösterreich, Niederösterreich, Wien und dem Burgenland (Huemer 2013). Hauser (2014) hält ein Vorkommen in den Hochgebirgen von Oberösterreich allerdings nicht für völlig ausgeschlossen. Aus Bayern ist kein Fund bekannt (Haslberger & Segerer 2016).

Weiterführende Informationen

Allgemeine Informationen und Hilfe:

Naturkundliche Gesellschaft

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Über das SALZBURGWIKI-Projekt Fauna und Flora
Das SALZBURGWIKI-Projekt Fauna und Flora möchte eine Übersicht über alle Pflanzen-, Pilz- und Tierarten des Landes Salzburg erstellen. Wer eine Art beschreiben will, kann sich die hier hinterlegte Formatvorlage kopieren und für einen neuen Artikel verwenden. Im Abschnitt "Material und Methoden" wird erklärt, wann deutsche und wann lateinische Namen als Artikelnamen verwendet werden sollen.


Quellen

  • Embacher, G., S. Flechtmann, P. Gros & M. A. Kurz 2024 [2025]. Die Schmetterlinge des Landes Salzburg. Teil I: Systematische und revidierte Liste mit Verbreitungsangaben für die geologischen Zonen des Landes (Insecta: Lepidoptera). Mitteilungen aus dem Haus der Natur. Sonderband. In Zusammenarbeit mit der Naturkundlichen Gesellschaft Salzburg. Haus der Natur, Salzburg: 3-176.
  • Haslberger, A. & A.H. Segerer 2016. Systematische, revidierte und kommentierte Checkliste der Schmetterlinge Bayerns (Insecta: Lepidoptera). Mitteilungen der Münchner Entomologischen Gesellschaft 106. Supplement: 336 pp.
  • Hauser, E. 2014. Die „Seelchen“ Oberösterreichs mit Angaben zur Determination und Taxonomie (Lepidoptera, Psychidae). Linzer biologische Beiträge 46(2): 1041–1086.
  • Huemer, P. 2013. Die Schmetterlinge Österreichs (Lepidoptera). Systematische und faunistische Checkliste. Studiohefte 12. Tiroler Landesmuseum Innsbruck: 304 pp.
  • Kurz, M. A. & G. Embacher 2018. Die Psychidae (Lepidoptera) des Bundeslandes Salzburg, Österreich. Zeitschrift der Arbeitsgemeinschaft Österreichischer Entomologen 70: 93-104.
  • Sieder, L. & F. Loebel 1954. Wissenswertes über die Gattung Epichnopterix Hb. (Lep. Psychidae). Zeitschrift der Wiener Entomologischen Gesellschaft 39: 310-327, Taf. 17.

Einzelnachweis