Tinea semifulvella: Unterschied zwischen den Versionen

Aus SALZBURGWIKI
Zur Navigation springen Zur Suche springen
(Die Seite wurde neu angelegt)
 
 
(17 dazwischenliegende Versionen von 3 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
+
[[File:E-MK-17530a.jpg|thumb|Salzburg, [[Flachgau]], [[Bürmoos]], 1989.07.23]]
 +
'''Tinea semifulvella''' Haworth, 1828: 561-562 ist eine [[Glossar Biologie#A|Art]] aus der [[Glossar Biologie#O|Ordnung]] [[Lepidoptera]], [[Glossar Biologie#F|Familie]] [[Tineidae]].
 +
 
 +
==Diagnose==
 +
Durch die verschwommen orangebräunliche Färbung im Außenteil des Vorderflügels und den schwarzen Punkt am Innenrand ist ''T. semifulvella'' in [[Salzburg (Bundesland)|Salzburg]] unverwechselbar.
 +
 
 +
==Verbreitung, Lebensraum und Phänologie<ref>siehe [[Glossar Biologie#P|Phänologie]]</ref>==
 +
''T. semifulvella'' ist im Land Salzburg bisher nur in den Zonen I ([[Alpenvorland]] und [[Flyschzone]]: [[Bürmoos]], Salzachau bei [[Weitwörth]], [[Hallwang]]-[[Söllheim]]) und II ([[Salzburger Kalkalpen|nördliche Kalkalpen]]: [[Krottensee]] bei [[St. Gilgen]] und zwischen [[Niederalm]] und St. Leonhard) nach [[Gernot Embacher#Embacher et al.|Embacher et al. (2024)]] gefunden worden. Die Höhenverbreitung im Land ist ebenfalls nur von 390 bis 580 m dokumentiert ([[Michael Kurz (Wissenschafter)|Kurz]] & [[Marion Kurz|Kurz]] 2024). Lebensraum der Art sind Laub-(misch-)wälder und deren Ränder. Hier fliegen die Tiere in vermutlich zwei Generationen von Juni bis September.
 +
 
 +
==Nachbarfaunen==
 +
In Österreich ist ''T. semifulvella'' aus allen Bundesländern nachgewiesen worden (Huemer 2013). In Oberösterreich kommt sie ebenfalls in allen drei Landesteilen vor (Klimesch 1990). Auch in [[Bayern]] werden rezente Funde aus allen vier Naturräumen gemeldet (Haslberger & Segerer 2016).
  
'''Tinea semifulvella''' Haworth, 1828 ist eine Art aus der Ordnung [[Lepidoptera]], Familie [[Tineidae]].
 
==Verbreitung, Lebensraum und Phänologie==
 
''T. semifulvella'' scheint im Land Salzburg zwar durchaus weiter verbreitet und nicht selten zu sein, wurde bisher aber nur in den Zonen I (Alpenvorland und Flyschzone), Ia ([[Stadt Salzburg]]) und II (nördliche Kalkalpen) nach Embacher et al. (2011) gefunden. Die Höhenverbreitung im Land ist nur von 420 - 570 m dokumentiert (Kurz & Kurz 2011). Lebensraum der Art sind Laub-(misch-)wälder und deren Ränder. Hier fliegen die Tiere in vermutlich zwei Generationen von Mai bis August.
 
 
==Biologie und Gefährdung==
 
==Biologie und Gefährdung==
Über die Lebensweise der Imagines ist in Salzburg nichts bekannt. Hannemann (1977) gibt die Raupen aus Vogelnestern, aus dem Fell- bzw. Federkleid toter Tiere, sowie von Wollsachen im Freien an. Nach den bisherigen Funden dürfte die Art in Salzburg zwar nur in niedrigen Lagen vorkommen, besitzt hier aber ausreichend Lebensraum und eine genügende Verbreitung um als ungefährdet angesehen werden zu können.
+
Über die Lebensweise der [[Glossar Biologie#I|''Imagines'']] ist in Salzburg nichts bekannt. Hannemann (1977) gibt die Raupen aus Vogelnestern, aus dem Fell- bzw. Federkleid toter Tiere, sowie von Wollsachen im Freien an. Gaedike (2019) berichtet über eine vergleichbare Nahrungswahl. Nach den bisherigen Funden dürfte die Art in Salzburg nicht synanthrop auftreten, wie andere ''Tinea''-Arten. Da sie nur selten und nur in niedrigen Höhen gefunden wurde, wird sie vorläufig als potentiell bedroht angesehen (Einstufung NT nach Embacher et al. 2024).
 +
 
 
==Weiterführende Informationen==
 
==Weiterführende Informationen==
 
{{NKIS | taxonid=1055}}
 
{{NKIS | taxonid=1055}}
[[Salzburgwiki:Projekt_Fauna_und_Flora|Projekt:  Fauna und Flora von Salzburg]]
+
{{Fauna und Flora Projekt}}
 +
 
 
==Quellen==
 
==Quellen==
*Embacher, G., P. Gros, M.E. Kurz, M.A.Kurz & C. Zeller-Lukashort 2011: Die Schmetterlinge des Landes Salzburg. Teil I: Systematisches Verzeichnis mit Verbreitungsangaben für die geologischen Zonen des Landes (Insecta: Lepidoptera). In Vorbereitung
+
{{Quelle Embacher et al. 2024}}
*Hannemann, H.-J. 1977. Kleinschmetterlinge oder Microlepidoptera III. Federmotten (Pterophoridae) Gespinstmotten (Yponomeutidae) Echte Motten (Tineidae). - In: Dahl, F. 1925. Die Tierwelt Deutschlands. 63. Teil. VEB Gustav Fischer Verlag Jena, 275 pp., 17 Taf.
+
*Gaedike, R. 2019. Tineidae II (Myrmecozelinae, Perissomasticinae, Tineinae, Hieroxestinae, Teichobiinae and Stathmopolitinae). In: Karsholt, O., Mutanen, M. & M. Nuss (2019): Microlepidoptera of Europe 9, Leiden, Boston (Brill): I-XXIII, 1-248.
*Kurz, M. A. & M. E. Kurz 2000–2011. Naturkundliches Informationssystem. URL: http://www.nkis.info [online 21 März 2011].
+
*Hannemann, H.-J. 1977. Kleinschmetterlinge oder Microlepidoptera III. Federmotten (Pterophoridae) Gespinstmotten (Yponomeutidae) Echte Motten (Tineidae). In: Dahl, F. 1925. Die Tierwelt Deutschlands. 63. Teil. VEB Gustav Fischer Verlag Jena, 275 pp., 17 Taf.
[[Kategorie: Biologie]]
+
*Haslberger, A. &amp; A.H. Segerer 2016. Systematische, revidierte und kommentierte Checkliste der Schmetterlinge Bayerns (Insecta: Lepidoptera). Mitteilungen der Münchner Entomologischen Gesellschaft 106. Supplement: 336 pp.
[[Kategorie: Pflanzen und Tiere]]
+
*Huemer, P. 2013. Die Schmetterlinge Österreichs (Lepidoptera). Systematische und faunistische Checkliste. Studiohefte 12. Tiroler Landesmuseum Innsbruck: 304 pp.
[[Kategorie: Tiere]]
+
*Klimesch, J. 1990. Die Schmetterlinge Oberösterreichs, Teil 6. Microlepidoptera I. Ent. Arbeitsgemeinschaft am O.Ö. Landesmuseum Linz: 1–332.
 +
*[[Michael Kurz (Wissenschafter)|Kurz, M. A.]] &amp; [[Marion Kurz|M. E. Kurz]] 2000–2024. Naturkundliches Informationssystem. URL: http://www.nkis.info [online 2024.11.19].
 +
 
 +
== Einzelnachweis ==
 +
<references />
 +
 
 +
[[Kategorie:Wissenschaft]]
 +
[[Kategorie:Naturwissenschaft]]
 +
[[Kategorie:Biologie]]
 +
[[Kategorie:Fauna]]
 +
[[Kategorie:Insekt]]
 +
[[Kategorie:Schmetterling]]
 +
[[Kategorie:Kleinschmetterling]]

Aktuelle Version vom 28. November 2024, 13:25 Uhr

Salzburg, Flachgau, Bürmoos, 1989.07.23

Tinea semifulvella Haworth, 1828: 561-562 ist eine Art aus der Ordnung Lepidoptera, Familie Tineidae.

Diagnose

Durch die verschwommen orangebräunliche Färbung im Außenteil des Vorderflügels und den schwarzen Punkt am Innenrand ist T. semifulvella in Salzburg unverwechselbar.

Verbreitung, Lebensraum und Phänologie[1]

T. semifulvella ist im Land Salzburg bisher nur in den Zonen I (Alpenvorland und Flyschzone: Bürmoos, Salzachau bei Weitwörth, Hallwang-Söllheim) und II (nördliche Kalkalpen: Krottensee bei St. Gilgen und zwischen Niederalm und St. Leonhard) nach Embacher et al. (2024) gefunden worden. Die Höhenverbreitung im Land ist ebenfalls nur von 390 bis 580 m dokumentiert (Kurz & Kurz 2024). Lebensraum der Art sind Laub-(misch-)wälder und deren Ränder. Hier fliegen die Tiere in vermutlich zwei Generationen von Juni bis September.

Nachbarfaunen

In Österreich ist T. semifulvella aus allen Bundesländern nachgewiesen worden (Huemer 2013). In Oberösterreich kommt sie ebenfalls in allen drei Landesteilen vor (Klimesch 1990). Auch in Bayern werden rezente Funde aus allen vier Naturräumen gemeldet (Haslberger & Segerer 2016).

Biologie und Gefährdung

Über die Lebensweise der Imagines ist in Salzburg nichts bekannt. Hannemann (1977) gibt die Raupen aus Vogelnestern, aus dem Fell- bzw. Federkleid toter Tiere, sowie von Wollsachen im Freien an. Gaedike (2019) berichtet über eine vergleichbare Nahrungswahl. Nach den bisherigen Funden dürfte die Art in Salzburg nicht synanthrop auftreten, wie andere Tinea-Arten. Da sie nur selten und nur in niedrigen Höhen gefunden wurde, wird sie vorläufig als potentiell bedroht angesehen (Einstufung NT nach Embacher et al. 2024).

Weiterführende Informationen

Allgemeine Informationen und Hilfe:

Naturkundliche Gesellschaft

Logo nkis.jpg
Über das SALZBURGWIKI-Projekt Fauna und Flora
Das SALZBURGWIKI-Projekt Fauna und Flora möchte eine Übersicht über alle Pflanzen-, Pilz- und Tierarten des Landes Salzburg erstellen. Wer eine Art beschreiben will, kann sich die hier hinterlegte Formatvorlage kopieren und für einen neuen Artikel verwenden. Im Abschnitt "Material und Methoden" wird erklärt, wann deutsche und wann lateinische Namen als Artikelnamen verwendet werden sollen.


Quellen

  • Embacher, G., S. Flechtmann, P. Gros & M. A. Kurz 2024 [2025]. Die Schmetterlinge des Landes Salzburg. Teil I: Systematische und revidierte Liste mit Verbreitungsangaben für die geologischen Zonen des Landes (Insecta: Lepidoptera). Mitteilungen aus dem Haus der Natur. Sonderband. In Zusammenarbeit mit der Naturkundlichen Gesellschaft Salzburg. Haus der Natur, Salzburg: 3-176.
  • Gaedike, R. 2019. Tineidae II (Myrmecozelinae, Perissomasticinae, Tineinae, Hieroxestinae, Teichobiinae and Stathmopolitinae). In: Karsholt, O., Mutanen, M. & M. Nuss (2019): Microlepidoptera of Europe 9, Leiden, Boston (Brill): I-XXIII, 1-248.
  • Hannemann, H.-J. 1977. Kleinschmetterlinge oder Microlepidoptera III. Federmotten (Pterophoridae) Gespinstmotten (Yponomeutidae) Echte Motten (Tineidae). – In: Dahl, F. 1925. Die Tierwelt Deutschlands. 63. Teil. VEB Gustav Fischer Verlag Jena, 275 pp., 17 Taf.
  • Haslberger, A. & A.H. Segerer 2016. Systematische, revidierte und kommentierte Checkliste der Schmetterlinge Bayerns (Insecta: Lepidoptera). Mitteilungen der Münchner Entomologischen Gesellschaft 106. Supplement: 336 pp.
  • Huemer, P. 2013. Die Schmetterlinge Österreichs (Lepidoptera). Systematische und faunistische Checkliste. Studiohefte 12. Tiroler Landesmuseum Innsbruck: 304 pp.
  • Klimesch, J. 1990. Die Schmetterlinge Oberösterreichs, Teil 6. Microlepidoptera I. Ent. Arbeitsgemeinschaft am O.Ö. Landesmuseum Linz: 1–332.
  • Kurz, M. A. & M. E. Kurz 2000–2024. Naturkundliches Informationssystem. URL: http://www.nkis.info [online 2024.11.19].

Einzelnachweis