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Thomas Pfefferkorn war 1904–1905 Novize in Volders bei Hall, trat in den Servitenorden ein (Ordensname: Gebhard) und empfing am 25. Oktober 1908 die Priesterweihe. Danach war er bis 1914 in Frohnleiten ([[Steiermark]]), Innsbruck, Rattenberg und Gutenstein ([[NÖ]]) tätig. Im Jahr 1914 wurde er in die [[Erzdiözese Salzburg]] aufgenommen. Hier war er ab 1. Jänner 1915 [[Pfarrer von Siezenheim|Pfarrprovisor]] von [[Pfarre Siezenheim|Siezenheim]]. Anschließend ging er nach Brixen, wo er auch Gemeindesekretär war. Von 1918 bis 1920 war er Kooperator in [[Pfarre Mittersill|Mittersill]].
 
Thomas Pfefferkorn war 1904–1905 Novize in Volders bei Hall, trat in den Servitenorden ein (Ordensname: Gebhard) und empfing am 25. Oktober 1908 die Priesterweihe. Danach war er bis 1914 in Frohnleiten ([[Steiermark]]), Innsbruck, Rattenberg und Gutenstein ([[NÖ]]) tätig. Im Jahr 1914 wurde er in die [[Erzdiözese Salzburg]] aufgenommen. Hier war er ab 1. Jänner 1915 [[Pfarrer von Siezenheim|Pfarrprovisor]] von [[Pfarre Siezenheim|Siezenheim]]. Anschließend ging er nach Brixen, wo er auch Gemeindesekretär war. Von 1918 bis 1920 war er Kooperator in [[Pfarre Mittersill|Mittersill]].
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Seit November 1919 wurde die Mittersiller Bevölkerung durch verschiedene Verbrechen – Diebstähle (u.a. in Pfarrhof und Schule), Drohplakate, Drohbriefe an die [[Gemeindevorstehung]] und die Postwirtsfamilie Schett, Brandstiftung (Ökonomiegebäude des Postwirts), Vergiftung von Hunden – beunruhigt. Es kam zu Verdächtigungen und Verhaftungen, aber erst ein Detektiv konnte den Täter ermitteln: Es war der Kooperator Thomas Pfefferkorn. Dieser hatte sich sehr gesellig gegeben und großes Vertrauen erworben und galt bei der Familie Schett als Familienmitglied. Nach einer Wohnungsdurchsuchung bestand kein Zweifel an der Schuld des Kooperators, denn es wurden Drohplakate, Diebesgut und Geld gefunden. Pfefferkorn verkaufte die gestohlenen Güter auf dem Schwarzmarkt, der in den Jahren nach dem [[Ersten Weltkrieg]] blühte.
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Seit November 1919 wurde die Mittersiller Bevölkerung durch verschiedene Verbrechen – Diebstähle (u. a. in Pfarrhof und Schule), Drohplakate, Drohbriefe an die [[Gemeindevorstehung]] und die Postwirtsfamilie Schett, Brandstiftung (Ökonomiegebäude des Postwirts), Vergiftung von Hunden – beunruhigt. Es kam zu Verdächtigungen und Verhaftungen, aber erst ein Detektiv konnte den Täter ermitteln: Es war der Kooperator Thomas Pfefferkorn. Dieser hatte sich sehr gesellig gegeben und großes Vertrauen erworben und galt bei der Familie Schett als Familienmitglied. Nach einer Wohnungsdurchsuchung bestand kein Zweifel an der Schuld des Kooperators, denn es wurden Drohplakate, Diebesgut und Geld gefunden. Pfefferkorn verkaufte die gestohlenen Güter auf dem Schwarzmarkt, der in den Jahren nach dem [[Ersten Weltkrieg]] blühte.
    
Der Prozess begann am 22. Dezember 1921 vor einem Schöffengericht. Pfefferkorn bestritt sämtliche Anschuldigungen und widerrief ein zuvor gemachtes Geständnis, das nur in der Aufregung geschehen sei. Schließlich wurde er wegen Diebstahls, öffentlicher Gewalttätigkeit (ausgehend von Drohbriefen) und Verleumdung zu achtzehn Monaten schweren Kerkers verurteilt.
 
Der Prozess begann am 22. Dezember 1921 vor einem Schöffengericht. Pfefferkorn bestritt sämtliche Anschuldigungen und widerrief ein zuvor gemachtes Geständnis, das nur in der Aufregung geschehen sei. Schließlich wurde er wegen Diebstahls, öffentlicher Gewalttätigkeit (ausgehend von Drohbriefen) und Verleumdung zu achtzehn Monaten schweren Kerkers verurteilt.