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| | ==Geschichte== | | ==Geschichte== |
| | =====Gründung===== | | =====Gründung===== |
| − | Die Wallner-Kaserne ist nach dem Freiheitskämpfer [[Anton Wallner]] benannt, welcher – von Andreas Hofer zum Oberkommandanten des [[Pinzgau]]es erklärt – die dortigen Schützenkompanien [[1809]] im [[Befreiungskriege_(Überblick)|Freiheitskampf]] gegen die Franzosen und [[Bayern]] anführte. Die Kaserne wurde in den Jahren [[1936]]/37 errichtet und im Oktober [[1937]] erstmals von Soldaten des 1. Österreichischen Bundesheeres bezogen. Diese waren Angehörige des Infanterieregiments Nr. 2 "Alt Starhemberg" und wurden von Wien nach Saalfelden am Steinernen Meer verlegt. | + | Die Wallner-Kaserne ist nach dem Landesverteidiger [[Anton Wallner]] benannt, welcher – von [[Andreas Hofer (Freiheitskämpfer)|Andreas Hofer]] zum Oberkommandanten des [[Pinzgau]]es erklärt – die dortigen Schützenkompanien [[1809]] im [[Koalitionskriege (Überblick)|Koalitionskrieg]] gegen die [[Salzburg unter Napoleon|Franzosen]] und [[Bayern]] anführte. Die Kaserne wurde in den Jahren [[1936]]/37 errichtet und im Oktober [[1937]] erstmals von Soldaten des 1. Österreichischen Bundesheeres bezogen. Diese waren Angehörige des Infanterieregiments Nr. 2 "Alt Starhemberg" und wurden von Wien nach Saalfelden am Steinernen Meer verlegt. |
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| | Nach dem Anschluss des Ständestaates Österreich an das Deutsche Reich im März [[1938]] stationierte die Wehrmacht während des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkriegs]] in der Wallner-Kaserne Teile des Ergänzungsbataillons des Gebirgsjägerregiments 137 sowie der Korpssanitätsschule (später umbenannt in Heeresgebirgssanitätsschule mit Hauptstandort in St. Johann in [[Tirol]]). | | Nach dem Anschluss des Ständestaates Österreich an das Deutsche Reich im März [[1938]] stationierte die Wehrmacht während des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkriegs]] in der Wallner-Kaserne Teile des Ergänzungsbataillons des Gebirgsjägerregiments 137 sowie der Korpssanitätsschule (später umbenannt in Heeresgebirgssanitätsschule mit Hauptstandort in St. Johann in [[Tirol]]). |
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| | =====Givat Avoda===== | | =====Givat Avoda===== |
| − | : ''Hauptartikel: [[Givat Avoda]]'' | + | : ''Hauptartikel [[Givat Avoda]] |
| | Beim Zusammenbruch des Deutschen Reiches im Mai [[1945]] übernahmen anfangs Soldaten des 2. Bataillons/ 506. Fallschirmjägerregiment/ 101. US-Luftlandedivision die Wallner-Kaserne. Noch im Jahre 1945 errichtete die amerikanische Militärverwaltung in der Wallner-Kaserne ein Lager (''[[Displaced Persons]] Camp'') für Kriegsflüchtlinge und Heimatvertriebene, die vornehmlich aus dem osteuropäischen Raum kamen. Angesichts der jüdischen Flüchtlingswelle mit über 200.000 Heimatlosen alleine in der US-Besatzungszone entschied man ab August [[1946]] nur mehr jüdische Flüchtlinge unterzubringen. | | Beim Zusammenbruch des Deutschen Reiches im Mai [[1945]] übernahmen anfangs Soldaten des 2. Bataillons/ 506. Fallschirmjägerregiment/ 101. US-Luftlandedivision die Wallner-Kaserne. Noch im Jahre 1945 errichtete die amerikanische Militärverwaltung in der Wallner-Kaserne ein Lager (''[[Displaced Persons]] Camp'') für Kriegsflüchtlinge und Heimatvertriebene, die vornehmlich aus dem osteuropäischen Raum kamen. Angesichts der jüdischen Flüchtlingswelle mit über 200.000 Heimatlosen alleine in der US-Besatzungszone entschied man ab August [[1946]] nur mehr jüdische Flüchtlinge unterzubringen. |
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| | =====Camp Saalfelden===== | | =====Camp Saalfelden===== |
| − | Vom Mai [[1949]] bis zum September [[1955]] diente die Wallner-Kaserne unter dem Namen "Camp Saalfelden" den Truppen der [[USFA]] (United States Forces in Austria) als Stützpunkt. Im Camp Saalfelden waren stationiert: Das 1. Bataillon/ 350. US-Infanterieregiment ("Blue Devils") verstärkt durch eine mittlere Panzerkompanie sowie mit unterschiedlicher Dauer die A, B und C-Kompanie des 70. Kampfkräftigen US-Pionierbataillons. Die Amerikaner belegten die Kaserne zeitweise mit bis zu 3 000 Soldaten und erweiterten sie deshalb beträchtlich, errichteten zusätzliche Gebäude, legten unter anderem auch eine Landebahn für Kleinflugzeuge an. Die von ihnen erbauten Offiziersunterkünfte in der Bürgerau wurden nach ihrem Abzug als Zöglingsinternat der BEA (Bundeserziehungsanstalt) – die heutige HIB (Höhere Internatsschule des Bundes) – weiterverwendet. | + | Vom Mai [[1949]] bis zum September [[1955]] diente die Wallner-Kaserne unter dem Namen "Camp Saalfelden" den Truppen der [[USFA]] (''United States Forces in Austria'') als Stützpunkt. Im Camp Saalfelden waren stationiert: Das 1. Bataillon/ 350. US-Infanterieregiment ("Blue Devils") verstärkt durch eine mittlere Panzerkompanie sowie mit unterschiedlicher Dauer die A, B und C-Kompanie des 70. Kampfkräftigen US-Pionierbataillons. Die Amerikaner belegten die Kaserne zeitweise mit bis zu 3 000 Soldaten und erweiterten sie deshalb beträchtlich, errichteten zusätzliche Gebäude, legten unter anderem auch eine Landebahn für Kleinflugzeuge an. Die von ihnen erbauten Offiziersunterkünfte in der Bürgerau wurden nach ihrem Abzug als Zöglingsinternat der BEA (Bundeserziehungsanstalt) – die heutige HIB (Höhere Internatsschule des Bundes) – weiterverwendet. |
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| | =====Österreichisches Bundesheer===== | | =====Österreichisches Bundesheer===== |
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| | ==Lage== | | ==Lage== |
| | Das 16 Hektar große Areal der Anton-Wallner-Kaserne liegt im Osten der Stadt Saalfelden am Steinernen Meer und ist über die [[Saalfelden Wallnerkaserne (Haltestelle)|Haltestelle Saalfelden Wallnerkaserne]] an den innerstädtischen Öffentlichen Verkehr angebunden. | | Das 16 Hektar große Areal der Anton-Wallner-Kaserne liegt im Osten der Stadt Saalfelden am Steinernen Meer und ist über die [[Saalfelden Wallnerkaserne (Haltestelle)|Haltestelle Saalfelden Wallnerkaserne]] an den innerstädtischen Öffentlichen Verkehr angebunden. |
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| | ==Literatur== | | ==Literatur== |
| | * [[Sabine Aschauer-Smolik]] / Mario Steidl (Hrsg.), ''Tamid Kadima - Immer vorwärts. Der jüdische Exodus aus Europa 1945 - 1948.'' StudienVerlag Innsbruck, Wien, Bozen [[2010]] Anmerkung: das Buch ist in deutscher und in englischer Sprache verfasst. | | * [[Sabine Aschauer-Smolik]] / Mario Steidl (Hrsg.), ''Tamid Kadima - Immer vorwärts. Der jüdische Exodus aus Europa 1945 - 1948.'' StudienVerlag Innsbruck, Wien, Bozen [[2010]] Anmerkung: das Buch ist in deutscher und in englischer Sprache verfasst. |
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| | *Zeitgeschichte Saalfelden [http://www.zeitgeschichte-saalfelden.at/fluchtundhoffnung.htm] | | *Zeitgeschichte Saalfelden [http://www.zeitgeschichte-saalfelden.at/fluchtundhoffnung.htm] |
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| | + | [[Kategorie:Infrastruktur]] |
| | + | [[Kategorie:Militär]] |
| | [[Kategorie:Kaserne]] | | [[Kategorie:Kaserne]] |
| − | [[Kategorie:Militär]]
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| | [[Kategorie:Pinzgau]] | | [[Kategorie:Pinzgau]] |
| | [[Kategorie:Saalfelden am Steinernen Meer]] | | [[Kategorie:Saalfelden am Steinernen Meer]] |