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Die Planung für den Residenzplatz von Scamozzi sah - anderes als heute - eine Orientierung auf den Haupteingang zu dem in Nord-Süd-Richtung stehenden Scamozzi-Dom vor, der durch je einen Arkadengang sowohl mit der Alten Residenz (im Westen) als auch mit der Neuen Residenz (im Osten) verbunden sein sollte. Über diesen Arkadengang sollte man - sowie heute durch die [[Dombogen|Dombögen]] - von einer Residenz über den Eingangsraum des Domes in die andere - gehen können. Deswegen liegt - mutmaßlich - das Piano Nobile der Neuen Residenz im zweiten Stock und ist das Stiegenhaus leicht seitlich aus der Mitte des Gebäudes gerückt. Geplant war zudem ein (Innen-)Hof vor der Nordfassade der Neuen Residenz, dort wo sich heute der Mozartplatz befindet, und daran im Norden anschließend ein zweistöckiges Gebäude (Marktgebäude?). Anders als das [[Imhofstöckl]] sollte dieses im Grundriss kleinere Gebäude jedoch mit Arkaden im  Westen und Osten mit der Neuen Residenz verbunden werden und so der neue Platz geschlossen werden.  
 
Die Planung für den Residenzplatz von Scamozzi sah - anderes als heute - eine Orientierung auf den Haupteingang zu dem in Nord-Süd-Richtung stehenden Scamozzi-Dom vor, der durch je einen Arkadengang sowohl mit der Alten Residenz (im Westen) als auch mit der Neuen Residenz (im Osten) verbunden sein sollte. Über diesen Arkadengang sollte man - sowie heute durch die [[Dombogen|Dombögen]] - von einer Residenz über den Eingangsraum des Domes in die andere - gehen können. Deswegen liegt - mutmaßlich - das Piano Nobile der Neuen Residenz im zweiten Stock und ist das Stiegenhaus leicht seitlich aus der Mitte des Gebäudes gerückt. Geplant war zudem ein (Innen-)Hof vor der Nordfassade der Neuen Residenz, dort wo sich heute der Mozartplatz befindet, und daran im Norden anschließend ein zweistöckiges Gebäude (Marktgebäude?). Anders als das [[Imhofstöckl]] sollte dieses im Grundriss kleinere Gebäude jedoch mit Arkaden im  Westen und Osten mit der Neuen Residenz verbunden werden und so der neue Platz geschlossen werden.  
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== Bauliche Erweiterungen ==
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Im Süden der Neuen Residenz ließ Wolf Dietich einen Garten (heute der zweite Innenhof) errichten, an dem im Osten ein weiteres Gebäude anschloss. Fürsterzbischof [[Maximilian Gandolf Graf von Kuenburg|Max Gandolf von Kuenburg]] ließ ab [[1674]] - einen Westflügel und einen Südflügel errichten, in dem sich die [[Salzburger Hofbibliothek|Hofbibliothek]] befand und sich bis heute der [[Kuenburgsaal]] befindet.
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== Turm ==
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Ein erster Turm wurde [[1592]] gegen den Aschhof errichtet und diente später als Unterbau für den heutigen Glockenturm. Diesem gegenüber liegend war an der Fassade der alten Residenz war ein ähnlicher Turm vorgesehen. Der heutige Glockenspielturm am Neugebäude stammt aus der zweiten Hälfte des [[17. Jahrhundert]]s. Er wurde [[1701]] um einen achteckigen Aufsatz mit Rundbogen erhöht, damit dort das in den [[Niederlande]]n erworbene [[Salzburger Glockenspiel|Glockenspiel]] eingebaut werden konnte. [[1706]] wurde das Stiegenhaus im Glockenspielturm mit besonders exquisiten Stuck, bestehend aus Obst- und Blumenornamenten in den Farben gelb und weiß, sowie Figuren, Masken und mehreren Wappenmedaillons im Vollrelief ausgestattet.
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Auf den Glockenspielturm bietet das Salzburg Museum jeden Donnerstag um 17:30 Uhr und jeden Freitag um 10:30 Uhr Führungen an.
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== Alte Ansichten, die beiden letzten nach einer Vorlage von 1710 gestaltet ==
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Datei:Salzburg (Kupferstich) Matthäus Seutter 1740 Detail Nr 07 Neue Residenz.jpg|[[Salzburg (Kupferstich) Matthäus Seutter]], gestochen 1740, Vorlage [[1710]]?
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Datei:Salzburg Kupferstich 1740 Detail Nr 08 Neue Residenz.jpg|[[Salzburg (Kupferstich) Friedrich Bernhard Werner|Werner, Friedrich Bernhard; Stadtansicht von 1710, Detail Nr 08 ]]
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Datei:Salzburg Kupferstich 1750 Detail Nr 04 Neue Residenz.jpg|[[Salzburg (Kupferstich) Johann Friedrich Probst|Probst, Johann Friedrich; Stadtansicht von 1710, Detail Nr 04 ]]
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== Nutzungsänderung ==
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[[1786]] ließ Fürsterzbischof [[Hieronymus Graf Colloredo|Colloredo]] das Zeughaus im Trakt an der [[Kaigasse]] räumen und diesen größtenteils für Zwecke der Verwaltung umbauen. Heute ist hier das [[Amtsgebäude Kaigasse 2A]].
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Nach dem Ende des [[Erzbistum]]s wurden hier die Öffentliche Verwaltung und das [[Landesgericht]] (bis [[1909]]) untergebracht, worauf die lange Zeit gebräuchliche Bezeichnung "Dikasterialgebäude" zurückzuführen ist. Ab dem späten [[19. Jahrhundert]] bürgert sich auch der Name "Residenz-Neugebäude" ein. [[2002]] wurde es offiziell in '''Neue Residenz''' umbenannt.
      
== Prunkräume ==
 
== Prunkräume ==
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=== Bischofssaal ===
 
=== Bischofssaal ===
 
Der Bischofssaal, mit einer Holzdecke und dem geschnitzten [[Wappen]] Wolf Dietrichs im Mittelfeld, bildete ursprünglich den Abschluss der fürstlichen Prunkräume auf der Westseite. Die heutige Bezeichnung des Saales kam erst in der Mitte des 19. Jahrhunderts auf, nachdem man die Porträts der Fürsterzbischöfe von [[Markus Sittikus]] bis [[Hieronymus Graf Colloredo]] aus der [[Alte Universität|alten Universität]] hier angebracht hatte.
 
Der Bischofssaal, mit einer Holzdecke und dem geschnitzten [[Wappen]] Wolf Dietrichs im Mittelfeld, bildete ursprünglich den Abschluss der fürstlichen Prunkräume auf der Westseite. Die heutige Bezeichnung des Saales kam erst in der Mitte des 19. Jahrhunderts auf, nachdem man die Porträts der Fürsterzbischöfe von [[Markus Sittikus]] bis [[Hieronymus Graf Colloredo]] aus der [[Alte Universität|alten Universität]] hier angebracht hatte.
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== Bauliche Erweiterung ==
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Im Süden der Neuen Residenz ließ Wolf Dietich einen Garten (heute der zweite Innenhof) errichten, an dem im Osten ein weiteres Gebäude anschloss. Fürsterzbischof [[Maximilian Gandolf Graf von Kuenburg|Max Gandolf von Kuenburg]] ließ ab [[1674]] - einen Westflügel und einen Südflügel errichten, in dem sich die [[Salzburger Hofbibliothek|Hofbibliothek]] befand und sich bis heute der [[Kuenburgsaal]] befindet.
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== Turm ==
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Ein erster Turm wurde [[1592]] gegen den Aschhof errichtet und diente später als Unterbau für den heutigen Glockenturm. Diesem gegenüber liegend war an der Fassade der alten Residenz war ein ähnlicher Turm vorgesehen. Der heutige Glockenspielturm am Neugebäude stammt aus der zweiten Hälfte des [[17. Jahrhundert]]s (errichtet unter Max Gandolf?). Er wurde [[1701]] um einen achteckigen Aufsatz mit Rundbogen erhöht, damit dort das in den [[Niederlande]]n erworbene [[Salzburger Glockenspiel|Glockenspiel]] eingebaut werden konnte. [[1706]] wurde das Stiegenhaus im Glockenspielturm mit besonders exquisiten Stuck, bestehend aus Obst- und Blumenornamenten in den Farben gelb und weiß, sowie Figuren, Masken und mehreren Wappenmedaillons im Vollrelief ausgestattet.
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Auf den Glockenspielturm bietet das Salzburg Museum jeden Donnerstag um 17:30 Uhr und jeden Freitag um 10:30 Uhr Führungen an.
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== Nutzungsänderung ==
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[[1786]] ließ Fürsterzbischof [[Hieronymus Graf Colloredo|Colloredo]] das Zeughaus im Trakt an der [[Kaigasse]] räumen und diesen größtenteils für Zwecke der Verwaltung umbauen. Heute ist hier das [[Amtsgebäude Kaigasse 2A]].
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Nach dem Ende des [[Erzbistum]]s wurden hier die Öffentliche Verwaltung und das [[Landesgericht]] (bis [[1909]]) untergebracht, worauf die lange Zeit gebräuchliche Bezeichnung ''"Dikasterialgebäude"'' zurückzuführen ist. Ab dem späten [[19. Jahrhundert]] bürgert sich auch der Name "Residenz-Neugebäude" ein. [[2002]] wurde es offiziell in '''Neue Residenz''' umbenannt.
    
== Salzburg Museum ==
 
== Salzburg Museum ==
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* das [[Salzburger Heimatwerk]]  
 
* das [[Salzburger Heimatwerk]]  
 
* das [[Hauptpostamt Salzburg]] (5010).
 
* das [[Hauptpostamt Salzburg]] (5010).
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== Alte Ansichten ==
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Datei:Salzburg (Kupferstich) Matthäus Seutter 1740 Detail Nr 07 Neue Residenz.jpg|[[Salzburg (Kupferstich) Matthäus Seutter]], gestochen 1740, Vorlage [[1710]]?
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Datei:Salzburg Kupferstich 1740 Detail Nr 08 Neue Residenz.jpg|[[Salzburg (Kupferstich) Friedrich Bernhard Werner|Werner, Friedrich Bernhard; Stadtansicht von 1710, Detail Nr 08 ]]
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Datei:Salzburg Kupferstich 1750 Detail Nr 04 Neue Residenz.jpg|[[Salzburg (Kupferstich) Johann Friedrich Probst|Probst, Johann Friedrich; Stadtansicht von 1710, Detail Nr 04 ]]
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== Bilder ==
 
== Bilder ==