Marianne Sayn-Wittgenstein-Sayn: Unterschied zwischen den Versionen

Aus SALZBURGWIKI
Zur Navigation springen Zur Suche springen
(kein Unterschied)

Version vom 9. Dezember 2018, 17:37 Uhr

Marianne Prinzessin zu Sayn Wittgenstein-Sayn

Marianne Prinzessin zu Sayn Wittgenstein-Sayn (* 9. Dezember 1919 in Salzburg),genannt Fürstin Marianne zu Sayn-Wittgenstein-Sayn, ist die älteste Schwester von Friedrich Mayr-Melnhof und eine bekannte Fotografin.

Leben

1919 in Salzburg geboren als Tochter von Friedrich Baron Mayr-Melnhof und seiner Frau Maria Anna Gräfin von Meran, wächst die junge Baronesse in Schloss Glanegg bei Salzburg als älteste von neun Geschwistern auf. Die Schulzeit beendet sie 1938 mit dem Matura. Sie geht nach München, Bundesrepublik Deutschland, um die renommierte Blocherer Kunstakademie zu besuchen. 1935 hatte Fürstin Marianne von ihren Eltern einen Fotoapparat erhalten. Daraus wurde sie von von einer Faszination ergriffen, die sie ihr Leben lang begleiten sollte: dem Fotografieren.

In München lernt sie Ludwig Prinz zu Sayn-Wittgenstein kennen, der auf Heimaturlaub von der Front zu Besuch zu seiner Tante Elisabeth kam. Schon nach wenigen Tagen verloben sich die beiden. 1941 bringt Prinz Ludwig seine Braut zum ersten Mal nach Sayn. Prinz Ludwig richtet für sich und seine Braut fünf Zimmer im eher verwahrlosten Schloss ein, in dem die Familie seit einem Viertel Jahrhundert nicht gelebt hatte. Anfang 1942 findet die Hochzeit in Glanegg statt, und nur 10 Tage später muss Prinz Ludwig wieder zurück an die Front. Im Dezember 1942 wird das erste Kind, Prinzessin Yvonne geboren, ein knappes Jahr später schenkt Prinzessin Marianne einem weiteren Kind das Leben, dem heutigen Fürst Alexander. Die junge Prinzessin lebt mit ihren Kindern in Sayn und auch viel in Österreich bei den Eltern, während ihr Mann an der Ostfront kämpfen muss. Glücklicherweise hält sie sich auch kurz vor Kriegsende mit den zwei Kindern bei ihren Eltern auf, als deutsche Truppen auf der Flucht vor den Amerikanern, die schon den Rhein überquert hatten, die Brücke vor dem Schloss mit einer Bombe sprengen. Danach bietet das Schloss außen und innen ein Bild der Zerstörung, das Dach ist eingestürzt und alle sind Fenster zerstört. Fürst Ludwig ist noch im Krieg und anschließend bis Oktober 1946 in Gefangenschaft in England.

Der Pastor von Sayn bietet der Familie Unterkunft, später wird in verschiedenen kleinen Wohnungen in Sayn zur Miete gewohnt, und man denkt an eine Auswanderung nach Brasilien. Prinz Ludwig und Prinzessin Marianne kümmern sich um die Landwirtschaft und den Wiederaufbau der Schlossgärtnerei und verdienen dort den Unterhalt für die Familie. Der ganze Stolz ist ein kleiner Tempo-Lieferwagen, mit der Aufschrift Schlossgärtnerei Sayn, der zum Liefern der Kränze genauso wie zur Fahrt zu eleganten Abendessen bei Botschaftern in Bonn dient.

Mit vier Kindern, die Töchter Elisabeth und Teresa werden 1948 bzw. 1952 geboren, kann die Familie im Sommer 1952 zusammen mit den aus der Schweiz wieder nach Sayn gezogenen Eltern von Prinz Ludwig, in ein eigenes Haus, das „Landhaus am Friedrichsberg“, ziehen. Zwei Jahre später wird Prinz Peter geboren. In das gastfreundliche Haus kommen viele Freunde zu Besuch. Prinz Ludwig, der sehr an Sport interessiert ist, und auch selbst viel Sport betreibt, (Handicap 4 im Golf) begeistert seine Familie für den Motorsport. Viele Besuche auf dem Nürburgring, Bundesrepublik Deutschland, und anderen Rennstrecken im In- und Ausland folgen. Prinzessin Marianne hält alles mit ihrer Kamera fest.

Als 1958 Fürst Stanislaus zu Sayn-Wittgenstein-Sayn stirbt, übernimmt sein Neffe und Erbe, Prinz Ludwig den Besitz in Sayn und wird Chef der Familie. Nur vier Jahre später kommt Fürst Ludwig bei einem schrecklichen Autounfall in Sayn ums Leben. Er hinterlässt seine 42jährige Frau, Fürstin Marianne und fünf Kinder im Alter von sieben bis neunzehn Jahren.

Fürstin Marianne übernimmt nach dem Tod ihres Mannes gemeinsam mit einem Vormund die Verwaltung in Sayn, bis ihr Sohn Fürst Alexander volljährig ist. Zunehmend verlegt sie ihren Lebensmittelpunkt wieder nach Österreich, wo sie von ihrem Vater einen kleinen Besitz erhalten und mit Fürst Ludwig ein Haus gebaut hatte.

Die berühmte Schauspielerin Lilli Palmer, eine ihrer besten Freundinnen, rät Fürstin Marianne ihre sehr begehrten Fotos nicht nur zu verschenken, sondern die Fotografie zu ihrem Beruf zu machen um damit den Lebensunterhalt zu verdienen. Karl Lagerfeld, der große Modeschöpfer und Fotograf schlägt vor ihre Fotos bei dem angesehenen Steidl-Verlag zu veröffentlichen.

Ab 1970 arbeitet Fürstin Sayn-Wittgenstein für einige Zeitschriften als Fotografin. Ab 1991 werden ihre Fotos in verschiedenen Einzelausstellungen in Salzburg, München und Berlin gezeigt. 1999 erscheint ihr Fotoband Mamarazza im Steidl-Verlag. Seit 2003 zeigt die Rudolf Budja Galerie in Salzburg Fotos der „Sayn-Wittgenstein-Collection“, wie die Sammlung der über 100 Tausend Fotos von Fürstin zu Sayn-Wittgenstein genannt wird, in einer Dauerausstellung in Salzburg.

Die Fürstin steht auch jedes Jahr bei den Salzburger Festspielen im Mittelpunkt. 2007 war sie wegen der von ihr geforderten Anrede als Fürstin Dauerthema bei den Salzburgern.

Familie

Zu Weihnachten 2010 zählte die Prinzessin zwei Söhne und zwei Töchter, 20 Enkel und 22 Urenkel am Heiligen Abend.

Quellen