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Die Ortsnamen „Marzoll“ und „Türk“ sind ebenfalls römischen Ursprungs. In der [[Notitia Arnonis]] wird Marzoll mit der Nennung der Kirche „''ad marciolas''“ erstmals urkundlich erwähnt. Während der Ablösung des Salzburger Landes von Bayern in den Jahren [[1275]] bis [[1328]], blieb Marzoll im Herrschaftsbereich des bayerischen Herzogs. Ab dem ausgehenden [[Mittelalter]] war Marzoll ein [[Erklärungen früherer Bezeichnungen und Ausdrücke#H|Hofmark]].
 
Die Ortsnamen „Marzoll“ und „Türk“ sind ebenfalls römischen Ursprungs. In der [[Notitia Arnonis]] wird Marzoll mit der Nennung der Kirche „''ad marciolas''“ erstmals urkundlich erwähnt. Während der Ablösung des Salzburger Landes von Bayern in den Jahren [[1275]] bis [[1328]], blieb Marzoll im Herrschaftsbereich des bayerischen Herzogs. Ab dem ausgehenden [[Mittelalter]] war Marzoll ein [[Erklärungen früherer Bezeichnungen und Ausdrücke#H|Hofmark]].
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Um [[1484]] erhielt die Reichenhaller Patrizierfamilie Fröschl die [[Hofmark]]<nowiki>srechte</nowiki> (niedere Gerichtshoheit) über Marzoll. Die [[Hofmark]] umfasste die Ortsteile Marzoll und Schwarzbach, während Türk und Weißbach zum Landgericht Reichenhall gehörten. Das bedeutendste Mitglied dieser einflussreichen Familie war [[Wiguleius Fröschl]] von Marzoll (* 4. April 1445 in Marzoll, † 1517), der im Jahr 1500 zum Fürstbischof von [[Passau]] gewählt wurde. Im Jahre [[1525]] wurde Degenhard II. [[Fröschl]] als ausländischer Landmann in die [[Salzburger Landtafel]] (Versammlung der Landstände) aufgenommen. An der Stelle eines bescheidenen Vorgängerbaus errichteten sich die Fröschl bis [[1536]] einen Familiensitz im Stil der [[Renaissance]]. Die Schlossanlage in Form eines kubischen Baukörpers mit vier von „Welschen Hauben“ gekrönten Ecktürmen war eine der ersten ihrer Art in Bayern.  
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Um [[1484]] erhielt die Reichenhaller Patrizierfamilie Fröschl die [[Hofmark]]<nowiki>srechte</nowiki> (niedere Gerichtshoheit) über Marzoll. Die [[Hofmark]] umfasste die Ortsteile Marzoll und Schwarzbach, während Türk und Weißbach zum Landgericht Reichenhall gehörten. Das bedeutendste Mitglied dieser einflussreichen Familie war [[Wiguleius Fröschl]] von Marzoll (* 4. April 1445 in Marzoll; † 1517), der im Jahr 1500 zum Fürstbischof von [[Passau]] gewählt wurde. Im Jahre [[1525]] wurde Degenhard II. [[Fröschl]] als ausländischer Landmann in die [[Salzburger Landtafel]] (Versammlung der Landstände) aufgenommen. An der Stelle eines bescheidenen Vorgängerbaus errichteten sich die Fröschl bis [[1536]] einen Familiensitz im Stil der [[Renaissance]]. Die Schlossanlage in Form eines kubischen Baukörpers mit vier von „Welschen Hauben“ gekrönten Ecktürmen war eine der ersten ihrer Art in Bayern.  
    
Von 1605 bis 1798 war die Hofmark Marzoll im Besitz der Salzburger Familie [[Lasser von Lasseregg]]. In der Eingangshalle der [[Wallfahrtskirche St. Valentin]] sind noch heute einige Grabplatten dieser Familie zu sehen. 1798 fielen die Hofmarksrechte an das [[Kurfürstentum Bayern]] und das Schloss kam in den Besitz der Familie Laßberg. Ab [[1834]] besaßen die Freiherrn von Aretin das Schloss. Die Freiherren von Malsen, ab 1837 Besitzer des Anwesens, ließen die Renaissance-Kuppeln der vier Türme abtragen und durch Zinnen im Stil der [[Neugotik]] ersetzen.
 
Von 1605 bis 1798 war die Hofmark Marzoll im Besitz der Salzburger Familie [[Lasser von Lasseregg]]. In der Eingangshalle der [[Wallfahrtskirche St. Valentin]] sind noch heute einige Grabplatten dieser Familie zu sehen. 1798 fielen die Hofmarksrechte an das [[Kurfürstentum Bayern]] und das Schloss kam in den Besitz der Familie Laßberg. Ab [[1834]] besaßen die Freiherrn von Aretin das Schloss. Die Freiherren von Malsen, ab 1837 Besitzer des Anwesens, ließen die Renaissance-Kuppeln der vier Türme abtragen und durch Zinnen im Stil der [[Neugotik]] ersetzen.