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| | Der '''Gasthof zum Mohren''' befand sich in der Salzburger [[Altstadt]] in der [[Judengasse]] | | Der '''Gasthof zum Mohren''' befand sich in der Salzburger [[Altstadt]] in der [[Judengasse]] |
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| − | Als Wirtshaus wurde er [[1569]] erstmals erwähnt und hieß ''Mohrensitz''. Er war eine [[Trinkstube]], deren übliche Bezeichnung damals [[Sitz]] war. Beim ''Mohrensitz'' blieb diese Bezeichnung am längsten erhalten. | + | Als Wirtshaus wurde er [[1569]] erstmals erwähnt und hieß ''Mohrensitz'' (Genaueres siehe jedoch unten unter "Geschichte"). Er war eine [[Trinkstube]], deren übliche Bezeichnung damals [[Sitz]] war. Beim ''Mohrensitz'' blieb diese Bezeichnung am längsten erhalten. |
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| | Der Gasthof hat bis ins [[20. Jahrhundert]] bestanden. Rechts ein historisches Foto, aufgenommen um 1950 am [[Rudolfskai]], im Vordergrund Busse des Salzburger Busunternehmens [[Schweighofer & Zöhrer]]. | | Der Gasthof hat bis ins [[20. Jahrhundert]] bestanden. Rechts ein historisches Foto, aufgenommen um 1950 am [[Rudolfskai]], im Vordergrund Busse des Salzburger Busunternehmens [[Schweighofer & Zöhrer]]. |
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| − | ==Quelle== | + | |
| − | {{Quelle Kulturlexikon}} | + | ==Geschichte== |
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| | + | Das Haus wird [[1423]] erstmals urkundlich erwähnt, ist jedoch bestimmt wesentlich älter. Es heißt „Silberbergerhaus“. Den Namen dürfte jener August Silberberger gegeben haben, der [[1409]] – [[1413]] das Hofmarschallamt des Erzstiftes bekleidete. Vor ihm haben wahrscheinlich Juden dort gewohnt. Im Jahre [[1404]] hatten sie jedoch in einer neuerlichen Verfolgungswelle Salzburg verlassen müssen. Ihre Besitzungen hatte der Landesherr eingezogen. |
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| | + | Als erster namentlicher Besitzer wird [[1500]] Hans Strobl erwähnt, dessen Frau Margarethe dem angesehenen Bürgergeschlecht der Rauhenperger entstammte. |
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| | + | Für [[1569]] ist ein Wirt namens Ambros Nuecht verbürgt. |
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| | + | Die Rauhenperger mußten aus Glaubensgründen ihre Heimat verlassen. So erwarb Wolf Aigenstueler zu Beginn des [[17. Jahrhundert|17. Jahrhunderts]] das Unternehmen. |
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| | + | Seine Witwe heiratete [[1622]] Balthasar Eizenberger, unter dem das Gasthaus einen beachtlichen Aufschwung nahm. Sein Schwiegersohn Philipp Tunzler geriet in finanzielle Schwierigkeiten und mußte [[1671]] den Besitz vorübergehend an den Hauptgläubiger, den Propst von St. Zeno, abgeben. Franz Eizenberger kaufte das Gasthaus wieder zurück. Spätestens seit dieser Zeit besitzt es den Namen „Zum Mohrenkopf“. Ob die Bezeichnung mit den Türkenkriegen oder mit den Beziehungen zu Venedig in Zusammenhang zu bringen ist, bleibt umstritten. |
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| | + | Im Jahre [[1717]] heiratete ein Wirtssohn aus Mülln ein, Johann Balthasar Mühlbacher. |
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| | + | Von der Familie Mozart weiß man, dass sie gerne beim „Mohren“ einkehrte. Wolfgang und Nannerl waren sogar mit den Geschwisterkindern des Wirtes eng befreundet. |
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| | + | Im Jahre [[1794]] überließ Johann Sigbert Mühlbacher das gesamte Anwesen seiner Base Kreszentia Perghofer und deren Bräutigam Peter Paul Weickl. In seiner Zeit stiegen u. a. folgende Persönlichkeiten im „Mohren“ ab: der Münchner Johann Baptist Stiglmaier, der das Mozart-Denkmal gegossen hat; der Komponist Franz Schubert ([[1825]]) der Dichter und Schauspieler Ferdinand Raimund ([[1826]]), Maler der Romantik wie Julius Schnorr von Carolsfeld. |
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| | + | Der Ziehsohn und Erbe Georg Weickl verkaufte [[1839]] das Haus samt Weinwirtsgerechtsame an den bisherigen Pächter Christian Angele oder Angerer, dieser [[1842]] an den aus Wolfsegg zugezogenen Weingastgeb Franz Seraph Irresberger. [[1853]] folgte dessen Witwe Franziska, [[1858]] dessen Sohn Karl (II.) Irresberger, der im Jahr [[1866]] das Hotel „Österreichischer Hof“ begründete und im Zusammenhang mit dessen Erwerb das Gasthaus „Zum Mohren“ verkaufte. |
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| | + | [[1874]] und [[1881]] gehörte das Haus einem Johann Wiesenberger. |
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| | + | Zu Anfang des [[20. Jahrhundert|20. Jahrhunderts]] erwarben Franz und Kunigunde Obereder das „Gasthaus zum Mohren“. Sie richteten den „Mohrensitz“ am Rudolfs-Kai ein, eröffneten Salzburgs erstes Nachtlokal und machten ihr Anwesen zum Mittelpunkt der Volksmusik und Brauchtumspflege. Von ihren Söhnen Franz und Heinrich kauften Baumeister Ing. Alois und Maria Reinthaler das Haus Judengasse 9 und renovierten es von Grund auf – wegen der historischen Bausubstanz mit nicht geringen Schwierigkeiten und Opfern. |
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| | + | ==Quellen== |
| | + | * {{Quelle Kulturlexikon}} |
| | + | * Hans Spatzenegger“: „Der „Mohrenwirt“ hütet ein Stück Salzburger Geschichte, Zeitungsartikel, um 1970 |
| | + | * „Doppler-Chronik“, eine im [[Salzburger Landesarchiv]] verwahrte (als Sammlung von Mappen angelegte) Häuserchronik |
| | + | * [http://www.restaurant-zummohren.at Homepage des Restaurants] |
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| | [[Kategorie:Gasthof]] | | [[Kategorie:Gasthof]] |
| | [[Kategorie:Altstadt]] | | [[Kategorie:Altstadt]] |