Salzachschifffahrt: Unterschied zwischen den Versionen

Aus SALZBURGWIKI
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Zeile 6: Zeile 6:
 
[[1669]] ertranken 62 [[Anthering]]er bei der Rückkehr von einer [[Bad Dürrnberg|Dürrnberger Wallfahrt]] in der Nähe des [[Michaelitor]]es in [[Altstadt|Salzburg]].
 
[[1669]] ertranken 62 [[Anthering]]er bei der Rückkehr von einer [[Bad Dürrnberg|Dürrnberger Wallfahrt]] in der Nähe des [[Michaelitor]]es in [[Altstadt|Salzburg]].
  
Unter Erzbischof [[Leopold Anton Freiherr von Firmian|Firmian]] mussten Tausende Salzburger, die dem [[Protestantenvertreibung|protestantischen Glauben]] angehörten, das Land für immer verlassen. So auch am [[309. November]] [[1732]], an dem  788 Dürrnberger zu Schiff Salzburg verließen, um nach Regensburg zu kommen. Im Juni [[1733]] wurden sie nach Holland überführt und teils bei Vlissingen, teils auf der Insel Radsand angesiedelt.
+
Unter Erzbischof [[Leopold Anton Freiherr von Firmian|Firmian]] mussten Tausende Salzburger, die dem [[Protestantenvertreibung|protestantischen Glauben]] angehörten, das Land für immer verlassen. So auch am [[30. November]] [[1732]], an dem  788 Dürrnberger zu Schiff Salzburg verließen, um nach Regensburg zu kommen. Im Juni [[1733]] wurden sie nach Holland überführt und teils bei Vlissingen, teils auf der Insel Radsand angesiedelt.
  
 
[[1770]] Sprengungen im Salzachdurchbruch bei [[Oberndorf]] zur Verbesserung der Schifffahrt.
 
[[1770]] Sprengungen im Salzachdurchbruch bei [[Oberndorf]] zur Verbesserung der Schifffahrt.

Version vom 10. November 2008, 17:23 Uhr

Bei der Geschichte der Salzachschifffahrt gilt es wohl die Bereiche Gütertransport, Personenschifffahrt und einige geschichtliche Personentransporte getrennt zu betrachten.

Geschichtliche Ereignisse auf der Salzach

Ab 1400 gibt es zwei Schiffsherrenrechte auf der Salzach, die vom Landesfürst erworben wurden: Erste Klasse - nicht zu Schiff gehende Adelige (Erbausfergen) und zweite Klasse - selbst fahrende Bürgerliche (Erbnauffergen).

1669 ertranken 62 Antheringer bei der Rückkehr von einer Dürrnberger Wallfahrt in der Nähe des Michaelitores in Salzburg.

Unter Erzbischof Firmian mussten Tausende Salzburger, die dem protestantischen Glauben angehörten, das Land für immer verlassen. So auch am 30. November 1732, an dem 788 Dürrnberger zu Schiff Salzburg verließen, um nach Regensburg zu kommen. Im Juni 1733 wurden sie nach Holland überführt und teils bei Vlissingen, teils auf der Insel Radsand angesiedelt.

1770 Sprengungen im Salzachdurchbruch bei Oberndorf zur Verbesserung der Schifffahrt.

Personenschifffahrt

Das Personenschiff Amadeus zwischen Staatsbrücke und Hanuschplatz. Im Hintergrund der Mönchsberg mit dem Museum der Moderne. Aufnahme Juli 2007.
Das Salzachschiff bei der Anlegestelle vom Makartsteg aus gesehen

1857 versuchte es das Dampfschiff "Prinz Otto" zum ersten Mal auf der Salzach. Erst 1884 gab es wieder einen Versuch mit einem Dampfschiff von Salzburg nach Braunau zu fahren. Doch dieser Versuch missglückte. Einen neuerlichen Versuch unternahm man dann 1890, der, wie die vorhergehenden nicht über ein Versuchsstadium hinaus kam.

1891 beantragte der Salzburger Anton Petzer eine Bewilligung eines Dampferverkehrs auf der Strecke Hellbrunn - Salzburg - Muntigl. Natürlich mit etliche Landungsstellen. Ende Mai fand eine Probefahrt statt, Ende Juni erteilte man die gewünschte Genehmigung für den Betrieb zwischen Salzburg und Hellbrunn.

Die Eröffnungsfahrt am 29. Juni lief auf eine Schotterbank auf, samt den Ehrengästen vom Statthalter über Landeshauptmann bis hin zum Vizebürgermeister. Unverdrossen begann man nach den notwendigen Reparaturarbeiten am 2. Juli mit dem Linienbetrieb. Beim Café Bazar fuhr man vier Mal täglich ab. Doch schon nur vier Wochen später, am 7. August stellte man den Betrieb wieder ein, wie es hieß "für heuer" - die Schiffsmaschine sei zu schwach gewesen.

Aber im nächsten Jahr ging die Schifffahrtslinie nicht mehr in Betrieb. Der Salzachschotter war ihr Untergang.

Erst 2002 unternahm der Salzburger Dr. Erich Berer einen neuerlichen Versuch mit einem Schiff, der Amadeus Salzburg, das einen besonders geringen Tiefgang von nur 38 cm hat, eine Ausflugslinie zwischen Salzburg - Ferdinand-Hanusch-Platz und Hellbrunner Brücke einzurichten. Auch gibt es kürzer Stadtfahrten bis etwa zur Rennbahnsiedlung, sowie Dinnerfahrten.

Am 12. August 2002 zerstörte ein Hochwasser das Schiff und die Anlegestelle beinahe komplett. Nach intensiven Reparaturarbeiten konnte die Amadeus Salzburg aber im April 2004 wieder auf der Salzach verkehren.

Gütertransporte

825 finden sich in der Laufener Chronik erste Hinweise auf eine Salzachschifffahrt.

Natürlich und vor allem wurde das Salz auf der Salzach verschifft. Früher befuhren die Schöffleute auf ihren Zillen (Plätten) die Salzach, beladen mit Salz. Von den Salinen Halleins, Berchtesgadens und Bad Reichenhalls wurde das Salz über die Salzach, den Inn und die Donau ins Schwarze Meer transportiert.

Auf Anordnung von Kaiser Ludwig dem Bayern aus dem Jahr 1333 durfte das Salz aus Hallein nur noch auf dem Fluß verfrachtet werden.

In Oberndorf-Laufen musste das Salz von den kleineren Zillen auf die größeren Plätten umgeladen werden. Der Grund war zum einen die geringere Wasserführung der Salzach auf der Strecke von Hallein bis zur Einmündung der Saalach bei Freilassing und zum anderen der „Nocken“, ein gefährliches Hinderniss im Flußlauf bei Laufen. Die großen Salzschiffe, die bis Passau fuhren, wurden auf den Schopperplätzen in Laufen gebaut.

Aber auch alle anderen Waren mussten umgeladen werden und so erlangten diese beiden Städte großen Wohlstand. Zum Schutze der Schiffer gegen kriegerische und räuberische Überfälle auf die Salzzillen wurde 1278 von Erzbischof Friedrich II. von Walchen die Schiffergarde gegründet, welche bis zum heutigen Tag besteht.

1851 befahren laut österreichischem Schifffahrtsvertrag vom 2. Dezember noch alljährlich an die 1.000 Plätten die Salzach, was einen Warenwert von 1,6 Mill. Gulden darstellt.

1866 findet der letzte königlich bayerischer Salztransport nach Passau auf dem Wasserweg statt.

Die letzten Aufzeichnungen aus den Jahren 1871 bis 1880 weisen eine Verschiffung von 91.000 Zentner Waren (Kalk, Gips, Braunkohle) aus.

Die Schiffe

Man vermutet, dass ees sich vor allem um den Schiffstyp "Hallaschen" gehandelt hat, der auf der Salzach zum Einsatz kam. Dieser Schiffstyp war etwa 10 m lang, am Boden etwa zweiMeter breit, ihre Bordhöhe betrug etwa 85 cm. Seit 1494 waren von den für den Salztransport auf der Salzach vorgesehenen 66 Schiffen 18 für Scheibfahrten nach Burghausen bestimmt. Sie beförderten das Salz in "Scheiben" (= Fässer) oder seltener leicht verpackt in "Fudern" zur Mautstelle in Burghausen, wo es abgezählt und anschließend auf die "Salzbrücken" oder "Salzbühnen" der Fertiger gebracht wurde.

Bis zu fünf Salzschiffe brachten täglich ihre Last von Hallein nach Burghausen. Wenn man bedenkt, daß bei durchschnittlich 600 jährlichen Scheibfahrten etwa 112 200 Scheiben Salz von den Burghauser Fertigern bezogen wurden und ein Pferdewagen durchschnittlich 24 Scheiben Salz beförderte, waren 4675 Fuhrwerke für den Abtransport nötig.

Für den Schiffbau wurden jährlich an die 50.000 Tannen und Fichten benötigt.

Versuche

Unter Erzbischof Johann Jakob Khuen von Belasi unternahm man einen Versuch der Salzachschifffahrt im Bereich vom Pass Lueg und der Salzachöfen. Nach umfangreichen Sprengungen wurden dann aber 1565 die Arbeiten wieder eingestellt, da der eigentliche Initiator, der Gewerke Christoph Perner, starb.

Quellen