Salzkammergut: Unterschied zwischen den Versionen
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| − | * Dirninger, Christian/Hellmuth, Thomas/ [[Anton Thuswaldner |Thuswaldner, Anton]]: Salzkammergut schauen. Ein Blick ins Ungewisse. | + | * Dirninger, Christian / Hellmuth, Thomas / [[Anton Thuswaldner |Thuswaldner, Anton]]: ''Salzkammergut schauen''. Ein Blick ins Ungewisse. Wien, Köln, Weimar 2015 (Schriftenreihe des Forschungsinstitutes für politisch-historische Studien der Dr.-Wilfried-Haslauer-Bibliothek, Salzburg Bd. 51). |
| − | * Gschwandtner, Martin: Hofgeschichten. Eine künstliche Insel im Fuschlsee und andere Überraschungen. München, Norderstedt 2015, S. 21- 35. | + | * Gschwandtner, Martin: ''Hofgeschichten''. Eine künstliche Insel im Fuschlsee und andere Überraschungen. München, Norderstedt 2015, S. 21 - 35. |
| − | * Hellmuth, Thomas/Hiebl, Ewald u.a. (Hrsg.): Visionäre bewegen die Welt - Ein Lesebuch durch das Salzkammergut. Salzburg 2005. | + | * Hellmuth, Thomas/Hiebl, Ewald u.a. (Hrsg.): ''Visionäre bewegen die Welt - Ein Lesebuch durch das Salzkammergut''. Salzburg 2005. |
| − | * Komarek, Alfred:Salzkammergut. Reise durch ein unbekanntes Land. 2. Aufl. Wien 1994. | + | * Komarek, Alfred: ''Salzkammergut''. Reise durch ein unbekanntes Land. 2. Aufl. Wien 1994. |
| − | * Kurz, Michael: Geschichte(n) vom Salzkammergut. Bewohner, Besucher, Begebenheiten. Weitra 2007. | + | * Kurz, Michael: ''Geschichte(n) vom Salzkammergut''. Bewohner, Besucher, Begebenheiten. Weitra 2007. |
| + | * [[Monika Oberhammer|Oberhammer, Monika]]: ''Sommervillen im Salzkammergut''. Die spezifische Sommerfrischenarchitektur des Salzkammergutes in der Zeit von 1830 bis 1918. Galerie Welz, Salzburg 1983, ISBN 3-85349-098-0 | ||
* [[Faszination Salzkammergut]] | * [[Faszination Salzkammergut]] | ||
* [[Salzkammergut Die Welt von gestern in Farbe]] | * [[Salzkammergut Die Welt von gestern in Farbe]] | ||
| − | * Maier, Doris: Feinspitz im Salzkammergut. Salzburg 2015. | + | * Maier, Doris: ''Feinspitz im Salzkammergut''. Salzburg 2015. |
==Quellen== | ==Quellen== | ||
Version vom 15. Juli 2018, 14:14 Uhr
Das Salzkammergut ist die Bezeichnung einer Region, die sich über Teile des oberösterreichischen Bezirkes Gmunden sowie über das Ausseerland in der Steiermark und randlich auch des Salzburger Flachgaus und des Tennengaus erstreckt.
Allgemeines
Die Seen im Salzburger Anteil der Fremdenverkehrsregion Salzkammergut sind Landschaftsschutzgebiete.
Zur Fremdenverkehrsregion Salzkammergut zählen heute:
- im Bundesland Salzburg:
- Teile des Wolfgangsees, historisch Abersee genannt
- der Fuschlsee
- der Krotensee
- im Bundesland Oberösterreich:
- der Attersee
- der Wolfgangsee
- der Traunsee
- der Mondsee
- der Irrsee
- der Hallstätter See
- das Gebiet Bad Ischl - Bad Goisern
- der Gosausee
- das Almtal
- im Bundesland Steiermark:
- das Ausseerland mit Bad Aussee, Altaussee, Bad Mitterndorf und Grundlsee
Namenserklärung
Der Begriff Salz im Wort Salzkammergut geht auf die reichen Salzvorkommen um Hallstatt und Bad Ischl zurück. Ein Kammergut war ein unmittelbarer beweglicher oder unbeweglicher (z. B. ein Land, eine Region) Besitz eines Landesherren. Die in diesem Kammergut vorkommenden Bodenschätze oder landwirtschaftlichen Erträge gehörten direkt diesem Landesherren und dienten zur Deckung seiner Lebenskosten. Im konkreten Fall war dies das Haus Habsburg mit seiner Grundherrschaft Wildenstein bei Bad Ischl, die sich vom Traunsee bis zum Dachstein erstreckte. Die Erträge aus dem Salzhandel gingen also nach Wien in die Habsburgische Privatschatulle. Es gelang den Habsburgern mit dem Salz aus dem Salzkammergut auf Kosten des Erzstiftes Salzburg im 17. und 18. Jahrhundert immer größere Absatzgebiete zu erobern. Der wirtschaftliche Aufstieg des Salzkammergutes war also mit dem Niedergang der Wirtschaftskraft des Landes Salzburgs verbunden. Historisch gehören naturgemäß keine Teile des früher eigenständigen geistlichen Fürstentums Salzburg zum Salzkammergut.
Historisches Salzkammergut
- Hauptartikel Inneres Salzkammergut
Das historische Salzkammergut ist in Oberösterreich die salzreiche Region von Gmunden über Ebensee nach Bad Ischl und weiter bis Hallstatt und Obertraun, sowie das Ausseerland in der Steiermark. Salzburg hatte keinen Anteil am Salzkammergut, da es nicht habsburgisch war. Fremdenverkehrsaspekte führten dazu, dass sich heute zusätzliche Regionen in Oberösterreich und Salzburg als zum Salzkammergut gehörig bezeichnen. Durch die Eröffnung der Salzkammergut-Lokalbahn im Juli 1894 (seit 1890 waren nur Teilstücke befahrbar) wurde das Salzkammergut dann auch über Mondsee und St. Gilgen erreichbar.
Salz im Salzkammergut
- Hauptartikel: Salz im Salzkammergut
Salzabbau und Salzhandels waren Monopole der Landesfürsten, d.h. im Salzkammergut der Habsburger. Erst gegen Ende des 18. Jahrhunderts hob Joseph II. diese Sonderstellung auf.
Geschichte
Hallstatt gab einer ganzen Geschichtsepoche seinen Namen, der Hallstattzeit. In diesem Gebiet finden sich auch die ältesten Spuren des Salzabbaues. Weitere Salzvorkommen gibt es im Ausseerland in der Steiermark. Somit bildeten das Ausseerland und Hallstatt auch das Zentrum des historischen Salzkammerguts.
In früheren Zeiten war dieser Teil des Salzkammergut durch seine ungünstige Verkehrslage ein in sich abgeschlossener Landstrich. Bis 1859 war es vom Norden her nur mit dem Schiff über den Traunsee und das innere Salzkammergut über den Hallstätter See erreichbar. Auch das Salz konnte nur über die Seen oder über Saumpfade abtransportiert werden.
1284 ließ Herzog Albrecht I. Habsburg am Hallstätter Salzberg einen Turm als Wehr- und Befestigungsanlage errichten, benannt nach seinem Vater "Rudolfturm". Die Wehranlage bewährte sich dann im Krieg um das Salz zwischen den erzbischöflichen Salinen von Hallein und den habsburgischen Salinen in Hallstatt und Aussee.
1291 bis 1297 verteidigte Herzog Albrecht das Salzkammergut im Salzkrieg gegen den Salzburger Erzbischof Konrad IV. von Fohnsdorf. Konrad fiel mit 100 Reitern und 2 000 Mann Fußvolk, darunter auch vielen Knappen des Bergwerks in Hallein, im Salzkammergut ein. Die Salzburger zerstörten dabei die beiden kurz zuvor in Gosau errichteten Sudpfannen und auch die Traunau, den ersten Siedlungskern von Hallstatt. Konrad verlor dadurch aber die salzburgischen Gebietsansprüche an den halbblinden Habsburgerherzog Albrecht I., der schließlich - gegen eine beträchtliche Ablöse - auf das Salzsieden verzichtete. Gosau gehörte nicht mehr zum Erzstift Salzburg, sondern wurde kaiserliches Kammergut.
Nach Beendigung des Salzkrieges kam es zu einer umfassenden Neuorganisation des Salzwesens im Habsburger Reich durch König Albrecht I. und später durch seine Witwe, Königin Elisabeth. 1298 heiratete Herzog Albrecht I. Herzog von Habsburg Elisabeth Gräfin von Görz. Als Morgengabe erhielt die junge Frau das Yschlland, also das innere Salzkammergut mit Hallstatt, Goisern und Gmunden.
Das Salzkammergut wurde ein beliebtes Jagdgebiet des Hauses Habsburg, zunächst des deutschen Kaiserhauses und später des österreichischen Kaiserhauses. (Bad) Ischl stieg zu einem weltbekannter Kurort auf. Bereits seit dem 16. Jahrhundert wurde in Ischl Salzsole zu Salz versotten. 1595 wurde erstmals durch eine hölzerne Leitung Sole aus dem Hallstätter Bergwerk nach Ischl geleitet und im Sudwerk verarbeitet.
Es gelang dem Hause Habsburg im späten 17. und 18. Jahrhundert zunehmend mit Hilfe des Salzes aus dem Salzkammergut das Erzstift Salzburg aus dessen ertragreichen Salzabsatzgebieten zu verdrängen. Der Aufstieg des Salzabbaus des Salzkammergutes bedeutete den wirtschaftlichen Abstieg des Erzstiftes Salzburg.
Das Salzkammergut entwickelte sich dann ab Mitte des 19. Jahrhunderts aber allgemein zu einem beliebten Sommerfrischeziel. Von 1891 bis 1957 verband die Ischlerbahn Salzburg mit Mondsee, St. Gilgen und Bad Ischl. Am 1. August 1893 nahm die Schafbergbahn ihren Dienst auf. Heute kann man zwischen Badeseen, Salzbergwerk, Wandern, Operettenbesuch und vielen anderen Unterhaltungs- und Sportmöglichkeiten in dieser Region wählen.
Die schrittweise Ausdehnung des Begriffes Salzkammergutes
Auf Salzburger Gebiet umfasst im Zuge der schrittweisen Erweiterung des Begriffes "Salzkammergut" fast den gesamten Wolfgangsee (der Bereich von der Dittelbach-Mündung bis zum Abfluss des Sees - der Beginn der Ischl - bei Strobl zählt zu oberösterreichischem Gebiet) und im erweiterten Sinn auch den Fuschlsee. Damit hat Salzburg den flächenmäßig kleinsten Anteil an dieser Urlaubsregion.
In einer Übersichtskarte aus dem Jahre 1981 von Alfred Hoffmann und Franz Carl Lipp wird die Region Salzkammergut in ein "östliches" und ein "westliches" Salzkammergut unterteilt. Das östliche umfasst die historischen, ursprünglichen Salzregionen und ihre Zubringergebiete für Holz und Nahrungsmittel, während das westliche aus jenen Gebieten besteht, die seit dem Aufschwung des Fremdenverkehrs im 19. und 20. Jahrhundert aus Werbegründen ebenfalls als "Salzkammergut" bezeichnet wurde. Dieses westliche Salzkammergut umfasst das Mondseeland, den Attergau, das Wolfgangseegebiet und die Fuschlseeregion. Die Westgrenze des westlichen Salzkammergutes verläuft nach den in der genannten Karte festgehaltenen Vorstellungen der Autoren Hoffmann und Lipp vom Gamsfeld über den Hohen Zinken und über das Gennerhorn zum Faistenauer Schafberg. Von dort über den Filbling und dann gerade noch den Ortskern von Hof bei Salzburg umschlingend östlich der Fuschler Ache nach Thalgau-Oberdorf. Von dort südlich der Fuschler Ache Richtung Osten bis zur Landesgrenze und dieser nach Norden folgend über den Kolomansberg zum Irrsberg[1]. Diese Grenzziehung ist zwar nicht willkürlich, dennoch aber ohne jede historische Grundlage. Das heutige "Tourismus-Salzkammergut" umfasst eine Fläche von rund 2.500 Quadratkilometer, also nicht ganz die Größe von Vorarlberg. Dazu hat der Oberste Gerichtshof nach einem Rechtsstreit im Jahre 2014 festgestellt, dass für das Salzkammergut „keine exakte geografische Gebietsabgrenzung“ bestehe. Das Wachstum vom historischen Gebiet des Salzkammergutes, der Grundherrschaft Wildenstein in Oberösterreich mit ca. 680 Quadratkilometern (zeitweise auch "Ischlland" bzw. "österreichische Schweiz" genannt) inklusive dem Ausseerland insgesamt etwa 850 Quadratkilometer umfassend, auf die heutigen 2.500 Quadratkilometer zeigt die Attraktivität der Marke "Salzkammergut" für die Tourismuswirtschaft.
Der oberösterreichische Teil des historischen, echten Salzkammergutes unterstand der Wiener bzw. Niederösterreichischen Hofkammer. Für das steirische Salzkammergut, gab es ab dem 16. Jahrhundert ein eigenes Organisationsstatut. Bis zur Mitte des 18.Jahrhunderts unterstand es nicht dem Gmundner Salzoberamt, sondern der Grazer bzw. innerösterreichischen Hofkammer.
Geschichte
Geschichtlich von Bedeutung sind viele Orte des echten und des erweiterten Salzkammergutes, neben Gmunden, Ebensee, Bad Ischl, Aussee vor allem Hallstatt, wonach eine ganze, bedeutende Geschichtsperiode benannt ist. U.a. auch St. Gilgen. Dort wurden Mozarts Mutter Anna Maria Walburga Pertl am 25. Dezember 1720 und ihr Vater Wolfgang Nikolaus Pertl am 6. Dezember 1667 geboren. Die Schwester von Wolfgang Amadeus Mozart, Maria Anna Walburga Ignatia Mozart, genannt Nannerl, heiratete am 23. August 1784 einen Amtsnachfolger ihres Großvaters, Reichsfreiherr Johann Baptist Berchtold zu Sonnenburg.
Erwähnenswert
- Schloss Fuschl, heute ein 5-Sterne-Hotel in Hof bei Salzburg
- Jagdhof Fuschl in Hof bei Salzburg
- Red Bull-Firmenzentrale in Fuschl am See
- Ansitz Wartenfels unterhalb der Drachenwand
- Europakloster Gut Aich in St. Gilgen
- Falkensteinweg in St. Gilgen
- Ferienhort Ried zur Gemeinde St. Gilgen gehörig
- Ischlerbahn: "Zwischen Salzburg und Bad Ischl pfeift a kloane liabe Eisenbahn...", die am 30. September 1957 zum letzten Mal ihre Dampfkessel anheizte.
Kultur
Die Operette Im Weißen Rössl hatte ihren Ursprung im Gasthaus Weißes Rössl in Lauffen, im südlichen Stadtgebiet von Bad Ischl.
Unterkünfte (Auszug)
Landgasthof Batzenhäusl, Parkhotel Billroth, Seegasthof Gamsjaga Gasthof Fürberg, Hotel Hintersee, Hotel Gasthof zur Post St. Gilgen, Berghotel Schafbergspitze, Scalaria u.a.
Bilder
Salzkammergut – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im SALZBURGWIKI
Weblinks
Literatur
- Dirninger, Christian / Hellmuth, Thomas / Thuswaldner, Anton: Salzkammergut schauen. Ein Blick ins Ungewisse. Wien, Köln, Weimar 2015 (Schriftenreihe des Forschungsinstitutes für politisch-historische Studien der Dr.-Wilfried-Haslauer-Bibliothek, Salzburg Bd. 51).
- Gschwandtner, Martin: Hofgeschichten. Eine künstliche Insel im Fuschlsee und andere Überraschungen. München, Norderstedt 2015, S. 21 - 35.
- Hellmuth, Thomas/Hiebl, Ewald u.a. (Hrsg.): Visionäre bewegen die Welt - Ein Lesebuch durch das Salzkammergut. Salzburg 2005.
- Komarek, Alfred: Salzkammergut. Reise durch ein unbekanntes Land. 2. Aufl. Wien 1994.
- Kurz, Michael: Geschichte(n) vom Salzkammergut. Bewohner, Besucher, Begebenheiten. Weitra 2007.
- Oberhammer, Monika: Sommervillen im Salzkammergut. Die spezifische Sommerfrischenarchitektur des Salzkammergutes in der Zeit von 1830 bis 1918. Galerie Welz, Salzburg 1983, ISBN 3-85349-098-0
- Faszination Salzkammergut
- Salzkammergut Die Welt von gestern in Farbe
- Maier, Doris: Feinspitz im Salzkammergut. Salzburg 2015.
Quellen
- Stiftung Seeau
- Internet
- Benutzer:Peter Krackowizer
Fußnoten
- ↑ siehe: Dirninger, Hellmuth, Thuswaldner, 2015