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| | [[Datei:Fischotter 2.jpg|thumb|Fischotter im Zoo Salzburg]] | | [[Datei:Fischotter 2.jpg|thumb|Fischotter im Zoo Salzburg]] |
| | [[File:Lutra lutra Eurasischer Fischotter 06.jpg|thumb|Wild lebende Fischotterfamilie mit zwei Jungtieren im Hafenbereich von Bodø, Provinz Nordland, [[Norwegen]]]] | | [[File:Lutra lutra Eurasischer Fischotter 06.jpg|thumb|Wild lebende Fischotterfamilie mit zwei Jungtieren im Hafenbereich von Bodø, Provinz Nordland, [[Norwegen]]]] |
| − | Der '''Fischotter''' ist ein im [[Bundesland Salzburg]] selten vorkommendes und streng geschütztes Säugetier. | + | Der '''Fischotter''' (''Lutra lutra'') ist ein im [[Bundesland Salzburg]] selten vorkommendes und streng [[Tierartenschutz|geschütztes]] Säugetier aus der [[Glossar Biologie#F|Familie]] der Marder (''Mustelidae''). |
| − | ==Geschichte der Fischotter in Salzburg am Beispiel Tauernregion== | + | ==Geschichte der Fischotter in Salzburg am Beispiel der Tauernregion== |
| − | Was die Region [[Hohe Tauern]] betrifft, war der Fischotter einst an den Hauptflüssen im Vorfeld des [[Nationalpark Hohe Tauern]] bis weit in die Täler hinein verbreitet und galt als nicht selten. Diese Situation hielt bis Mitte des [[19. Jahrhundert]]s. Zu dieser Zeit setzte in ganz Europa und auch in der Tauernregion eine massive Verfolgung ein. Bis zur darauf folgenden Jahrhundertwende wurden in den Bundesländern [[Tirol]], [[Kärnten]] und Salzburg jährlich 20 bis 60 Otter erlegt. Aus der Tauernregion existieren vor allem aus dem [[Oberpinzgau]] und aus dem [[Lungau]] Aufzeichnungen über zahlreiche erlegte oder gefangene Fischotter, für deren Tötung Prämien bezahlt und die daher genau verbucht wurden. Aus dem Bericht des ''Ausschusses des Schutz-Vereins für Jagd und Fischerei'' geht hervor, dass zwischen [[1893]] und [[1910]] in der Tauernregion über 60 Fischotter getötet wurden. Ein Oberpinzgauer Förster war in der Gegend von [[Uttendorf]] besonders erfolgreich: er allein erlegte [[1893]] zehn Otter. | + | Was die Region [[Hohe Tauern]] betrifft, war der Fischotter einst an den Hauptflüssen im Vorfeld des [[Nationalpark Hohe Tauern|Nationalparks Hohe Tauern]] bis weit in die Täler hinein verbreitet und galt als nicht selten. Diese Situation hielt bis Mitte des [[19. Jahrhundert]]s. Zu dieser Zeit setzte in ganz Europa und auch in der Tauernregion eine massive Verfolgung ein. Bis zur darauf folgenden Jahrhundertwende wurden in den Bundesländern [[Tirol]], [[Kärnten]] und Salzburg jährlich 20 bis 60 Otter erlegt. Aus der Tauernregion existieren vor allem aus dem [[Oberpinzgau]] und aus dem [[Lungau]] Aufzeichnungen über zahlreiche erlegte oder gefangene Fischotter, für deren Tötung Prämien bezahlt und die daher genau verbucht wurden. Aus dem Bericht des ''Ausschusses des Schutz-Vereins für Jagd und Fischerei'' geht hervor, dass zwischen [[1893]] und [[1910]] in der Tauernregion über 60 Fischotter getötet wurden. Ein Oberpinzgauer Förster war in der Gegend von [[Uttendorf]] besonders erfolgreich: er allein erlegte [[1893]] zehn Otter. |
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| − | Zudem wurden nachfolgend auch die Lebensräume der Otter zunehmend eingeschränkt oder vernichtet. Flussregulierungen, Trockenlegungen und Bachverbauungen, Gewässerableitungen und die Zerstörung der bachbegleitenden [[Auwald|Auwälder]] führten zum weiteren Rückgang der Otterpopulation, die in der Tauernregion vermutlich in den 1960er-Jahren gänzlich erloschen ist. | + | Zudem wurden nachfolgend auch die Lebensräume der Otter zunehmend eingeschränkt oder vernichtet. Flussregulierungen, Trockenlegungen und Bachverbauungen, Gewässerableitungen und die Zerstörung der bachbegleitenden [[Auwald|Auwälder]] führten zum weiteren Rückgang der Otterpopulation, die in der Tauernregion vermutlich in den [[1960er]]-Jahren gänzlich erloschen ist. |
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| | ==Gegenwärtige Bestandsschätzung== | | ==Gegenwärtige Bestandsschätzung== |
| − | Die wenigen in der Tauernregion seit [[1980]] nachgewiesenen Sichtungen von Fischottern stammen von Tieren, die über die [[Enns]], die [[Salzach]] oder die [[Möll]] neu zugewandert sind. In einer Studie aus 2009 wurde der Bestand dieses selten gewordenen Tieres im [[Bundesland Salzburg]] auf 27 Exemplare geschätzt. Ein großer Teil dieser Population, nämlich etwa zehn Tiere, soll sich an der [[Mur]] im [[Lungau]] aufhalten und zählt der Fischotter - sofern sich sein Bestand stabilisiert - wieder zu den [[Tiere im Nationalpark Hohe Tauern|Tieren im Nationalpark Hohe Tauern]]. Die Wiederansiedelung dieses seltenen Tieres an der Mur wäre durch die geplante Errichtung eines Kraftwerkes zumindest gestört, wenn nicht entscheidend gefährdet. Auch im [[Naturschutzgebiet Zeller See]] soll der Fischotter vorkommen. | + | Die wenigen in der Tauernregion seit [[1980]] nachgewiesenen Sichtungen von Fischottern stammen von Tieren, die über die [[Enns]], die [[Salzach]] oder die [[Möll]] neu zugewandert sind. In einer Studie aus 2009 wurde der Bestand dieses selten gewordenen Tieres im [[Bundesland Salzburg]] auf 27 Exemplare geschätzt. Ein großer Teil dieser Population, nämlich etwa zehn Tiere, soll sich an der [[Mur]] im Lungau] aufhalten und zählt der Fischotter - sofern sich sein Bestand stabilisiert - wieder zu den [[Tiere im Nationalpark Hohe Tauern|Tieren im Nationalpark Hohe Tauern]]. Die Wiederansiedelung dieses seltenen Tieres an der Mur wäre durch die geplante Errichtung eines Kraftwerkes zumindest gestört, wenn nicht entscheidend gefährdet. Auch im [[Naturschutzgebiet Zeller See]] soll der Fischotter vorkommen. |
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| | Fischotter werden selten gesichtet. Meist sind es nur ihre Spuren – Fährten und Losungen -, die auf ihre Anwesenheit schließen lassen. | | Fischotter werden selten gesichtet. Meist sind es nur ihre Spuren – Fährten und Losungen -, die auf ihre Anwesenheit schließen lassen. |
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| | ==Aktuelles== | | ==Aktuelles== |
| − | Am [[20. Dezember]] 2010 hat Florian Aigner, vulgo Steiner, im Ortsteil [[Schellgaden]] in [[Muhr]] im Lungau auf der Straße einen toten Fischotter gefunden. Das Tier ist offenbar dem Verkehr zum Opfer gefallen. Es weist eine Länge von 97 cm auf und hat ein dichtes Winterfell. Dieser Fischotter wurde vom Amtstierarzt begutachtet, anschließend präpariert und im Februar [[2011]] bei der Trophäenschau in [[St. Michael]] ausgestellt. | + | Am [[20. Dezember]] 2010 hat Florian Aigner, vulgo Steiner, im Ortsteil [[Schellgaden]] in [[Muhr]] im Lungau auf der Straße einen toten Fischotter gefunden. Das Tier war offenbar dem Verkehr zum Opfer gefallen. Es wies eine Länge von 97 cm auf und hatte ein dichtes Winterfell. Dieser Fischotter wurde vom Amtstierarzt begutachtet, anschließend präpariert und im Februar [[2011]] bei der Trophäenschau in [[St. Michael]] ausgestellt. |
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| | ==Quellen== | | ==Quellen== |
| | * [[Salzburger Nachrichten]], Lokalteil S. 10, Mittwoch, 22. Dezember 2010 | | * [[Salzburger Nachrichten]], Lokalteil S. 10, Mittwoch, 22. Dezember 2010 |
| | * Salzburgwiki, Stichwort [[Naturschutzgebiet Zeller See]] | | * Salzburgwiki, Stichwort [[Naturschutzgebiet Zeller See]] |
| − | *[[Eberhard Stüber|Stüber, Eberhard]], [[Norbert Winding|Winding, Norbert]], Tierwelt, Wissenschaftliche Schriften, Nationalpark Hohe Tauern, S. 181 | + | *[[Eberhard Stüber|Stüber, Eberhard]], [[Norbert Winding|Winding, Norbert]]: Tierwelt, Wissenschaftliche Schriften, Nationalpark Hohe Tauern, S. 181 |
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