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Mit dem "Anders sein" von Menschen wurde Reschreiter schon früh konfrontiert. Sein Großonkel Leopold war geistig schwer behindert, entkam aber der Vernichtungsindustrie der [[Nationalsozialisten]]. "''Er wurde von Bauern versteckt und hat so überlebt.''" Die Erinnerung an den Großonkel war mit ein Grund, dass Reschreiter während des Psychologie-Studiums begann, sich mit der [[NS-Euthanasie]] auseinander zu setzen. Ein weiteres Motiv war die bequeme österreichische Art des Umgangs mit der Vergangenheit. "''Die Täter wie [[Heinrich Gross]] kamen nach dem Krieg schnell wieder zu gesellschaftlichen Ehren''", sagt Reschreiter. "''Die Euthanasie-Opfer dagegen waren bis [[1995]] keine anerkannte NS-Opfergruppe.''"
 
Mit dem "Anders sein" von Menschen wurde Reschreiter schon früh konfrontiert. Sein Großonkel Leopold war geistig schwer behindert, entkam aber der Vernichtungsindustrie der [[Nationalsozialisten]]. "''Er wurde von Bauern versteckt und hat so überlebt.''" Die Erinnerung an den Großonkel war mit ein Grund, dass Reschreiter während des Psychologie-Studiums begann, sich mit der [[NS-Euthanasie]] auseinander zu setzen. Ein weiteres Motiv war die bequeme österreichische Art des Umgangs mit der Vergangenheit. "''Die Täter wie [[Heinrich Gross]] kamen nach dem Krieg schnell wieder zu gesellschaftlichen Ehren''", sagt Reschreiter. "''Die Euthanasie-Opfer dagegen waren bis [[1995]] keine anerkannte NS-Opfergruppe.''"
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So begann der Nike-Preisträger in den [[1980er]] Jahren, Akten zu studieren, Quellen zu sammeln, mit Angehörigen von Opfern des NS-Euthanasieprogramms zu reden. Viele Jahre später gestaltete er - inhaltlich unterstützt vom Historiker [[Johannes Hofinger]] und der Dipl. Sozialarbeiterin [[Christina Nöbauer]] aus dem gesammelten Material eine Ausstellung, die am Allerseelentag [[2008]] zum letzten Mal im [[Salzburg Museum]] zu sehen war.
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So begann der Nike-Preisträger in den [[1980er]] Jahren, Akten zu studieren, Quellen zu sammeln, mit Angehörigen von Opfern des NS-Euthanasieprogramms zu reden. Viele Jahre später gestaltete er - inhaltlich unterstützt vom Historiker [[Johannes Hofinger]] und der Dipl. Sozialarbeiterin [[Christina Nöbauer]] - aus dem gesammelten Material eine Gedenk-Ausstellung, die 2006 im Halleiner Keltenmuseum eröffnet wurde und am Allerseelentag [[2008]] im [[Salzburg Museum]] zum letzten Mal zu sehen war.
    
Reschreiter, der das Kanufahren auf schwedischen Seen zum "Abschalten" nützt, hat indes schon ein neues Ziel vor Augen: die Politik. Er, der sich selbst einen "zugeheirateten Halleiner" nennt, kandidiert an 9. Stelle auf der [[SPÖ]]-Liste für den Halleiner Gemeinderat. In gewisser Hinsicht scheint seine Annäherung an die Politik auch prophylaktischer Natur zu sein. "Ich habe die Tendenz gesehen, dass ich sonst zum Dauernörgler werden könnte."
 
Reschreiter, der das Kanufahren auf schwedischen Seen zum "Abschalten" nützt, hat indes schon ein neues Ziel vor Augen: die Politik. Er, der sich selbst einen "zugeheirateten Halleiner" nennt, kandidiert an 9. Stelle auf der [[SPÖ]]-Liste für den Halleiner Gemeinderat. In gewisser Hinsicht scheint seine Annäherung an die Politik auch prophylaktischer Natur zu sein. "Ich habe die Tendenz gesehen, dass ich sonst zum Dauernörgler werden könnte."
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