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→‎Geschichte: ergänzt mit der Quelle Architekt Dr. Georg W. Seunig bzgl. Abriss Domklosters und des wahrscheinlichen Grundes für die Schaffung dieses Platzes
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== Geschichte ==
 
== Geschichte ==
Der Kapitelplatz entstand erst durch radikale städtebaulichen Maßnahmen im Auftrag von [[Fürsterzbischof]] [[Wolf Dietrich von Raitenau]], indem die [[mittelalter]]liche Stadt nach Idealen der [[Renaissance]] zur [[barock]]en Residenzstadt umgestaltet wurde. Zuvor befanden sich hier unter anderem das [[Domkloster]] und der diesem zugehörige Domkreuzgang mit Kapellen. Wolf Dietrich von Raitenau ließ beides ab dem Jahr [[1588]] (? widersprüchliche Jahreszahl - siehe Artikel Domkloster) abtragen, um in der engen Stadt Salzburg nach dem in der [[Renaissance]] entwickelten Architekturmodell der "idealen Stadt"<ref> Malerei des 15. Jahrhunderts, Mittelitalien, Gemälde (Öl auf Leinwand) jeweils von unbekannten Meistern, 1. "Die ideale Stadt", Palazzo Ducale, Urbino (Scala/Art Resource, N.Y.), 2. "Die ideale Stadt", Staatliches Museum, Ost-Berlin, 3. "Die ideale Stadt", The Walters Art Gallery, Baltimore, MD </ref> einen Platz bzw. gleich mehrere Plätze als öffentlichen Raum für die fürstliche Repräsentation zu schaffen, aber auch um den in seinem Auftrag begonnenen Neubau des [[Dom]] eine bessere Wahrnehmbarkeit und Wirkung zu verschaffen.  
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Der Kapitelplatz entstand erst durch radikale städtebaulichen Maßnahmen im Auftrag von [[Fürsterzbischof]] [[Wolf Dietrich von Raitenau]], indem die [[mittelalter]]liche Stadt nach Idealen der [[Renaissance]] zur [[barock]]en Residenzstadt umgestaltet wurde. Zuvor befanden sich hier unter anderem das [[Domkloster]] und der diesem zugehörige Domkreuzgang mit Kapellen. Wolf Dietrich von Raitenau ließ zwischen 1606 und 1608, während der zweiten Abrissetappe des abgebrannten [[Konradinischer Dom|romanischen Doms]], auch die nördlich gelegene ältere Hälfte des Domklosters abreißen, um Platz für [[Vincenzo Scamozzi|Scamozzis]] Domprojekt zu schaffen.
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So entstand etwa um [[1614]] durch den Neubau des Salzburger Doms nach den Plänen von [[Santino Solari]] mit dem Längshaus als neuen Bezugspunkt der rautenförmige Platz, dessen größte Länge in West-Ost-Richtung etwa 100 Meter, dessen größte Breite in Nord-Süd-Richtung etwa 90 Meter beträgt und dessen Fläche etwa 5&nbsp;800 Quadratmeter umfasst. Architektonisch ist er in der Formgebung als zweiseitig funktionales Bindeglied zwischen der der bischöflichen Domkirche und den [[Domherrenhäuser]]n konzipiert.
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Ob Wolf Dietrich diesen und andere Plätze um den Dom schaffen ließ, um in der engen Stadt Salzburg nach dem in der [[Renaissance]] entwickelten Architekturmodell der "idealen Stadt"<ref> Malerei des 15. Jahrhunderts, Mittelitalien, Gemälde (Öl auf Leinwand) jeweils von unbekannten Meistern, 1. "Die ideale Stadt", Palazzo Ducale, Urbino (Scala/Art Resource, N.Y.), 2. "Die ideale Stadt", Staatliches Museum, Ost-Berlin, 3. "Die ideale Stadt", The Walters Art Gallery, Baltimore, MD </ref> einen Platz bzw. gleich mehrere Plätze als öffentlichen Raum für die fürstliche Repräsentation zu schaffen, aber auch um den in seinem Auftrag begonnenen Neubau des Dom eine bessere Wahrnehmbarkeit und Wirkung zu verschaffen, scheint nach der momentanen Quellenlage<ref>Im Begleitbuch [[Fürsterzbischof Wolf Dietrich von Raitenau]] zur gleichnamigen [[Landesausstellung]] 1987 [[schreibt]] Architekt Dr. Georg W. Seunig, dass der von Wolf Dietrich geholte Baumeister für den Domneubau Vincenzo Scamozzi sich am italienischen Baumeister Andrea Palladio orientierte. Palladio, dessen geschriebenes Hauptwerk «Dell'idea della architettura universale» ("Von der Idee der universalen Architektur") hieß, dürfte somit nicht dem Renaissance-Modell einer idealen Stadt' verhangen gewesen sein. Welche Ideen der Fürsterzbischof und Scamozzi tatsächlich hatten, kann auch Seunig in seinem Beitrag nicht sagen. Jedenfalls schreibt Seunig, dass Wolf Dietrich'' zwischen 1606 und 1608, während der zweiten Abrissetappe des abgebrannten romanischen Doms, auch die nördlich gelegene ältere Hälfte des Domklosters abgerissen, um Platz für Scamozzis Domprojekt zu schaffen. Ein beträchtlicher Teil des Domklosters, der Südwesttrakt, blieb jedoch erhalten und wurde erst um 1680 abgebrochen.'' (Seite 198)<ref> eher unwahrscheinlich.
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So entstand etwa um [[1614]] durch den Neubau des Salzburger Doms unter Fürsterzbischof [[Markus Sittikus]] nach neuen Plänen von [[Santino Solari]] mit dem Längshaus als neuen Bezugspunkt der rautenförmige Platz, dessen größte Länge in West-Ost-Richtung etwa 100 Meter, dessen größte Breite in Nord-Süd-Richtung etwa 90 Meter beträgt und dessen Fläche etwa 5&nbsp;800 Quadratmeter umfasst. Architektonisch ist er in der Formgebung als zweiseitig funktionales Bindeglied zwischen der der bischöflichen Domkirche und den [[Domherrenhäuser]]n konzipiert.
    
Im [[17. Jahrhundert]] befand sich nahe der Mitte zum Platz ein Brunnen mit dem geflügelten Pferd Pegasus, das heute im [[Mirabellgarten]] zu finden ist. <ref>[https://www.dorotheum.com/auktionen/aktuelle-auktionen/kataloge/list-lots-detail/auktion/10909-weihnachtsauktion-salzburg-silber-porzellan-teppiche/lotID/741/lot/1784549-johanna-sibylle-kusell.html "Der Thumb-Platz", noch mit dem Pegasos-Brunnen, Kupferstich, Augsburg um 1690, in der Platte signiert: "Joh(a) nna Sübylla Küsllen fe.", war meist beigebunden dem Buch Joseph Metzger: "Historia Salisburgensis", Salzburg 1692, ca. 39 x 44 cm, Nebehay-W. 414 / 3]</ref>
 
Im [[17. Jahrhundert]] befand sich nahe der Mitte zum Platz ein Brunnen mit dem geflügelten Pferd Pegasus, das heute im [[Mirabellgarten]] zu finden ist. <ref>[https://www.dorotheum.com/auktionen/aktuelle-auktionen/kataloge/list-lots-detail/auktion/10909-weihnachtsauktion-salzburg-silber-porzellan-teppiche/lotID/741/lot/1784549-johanna-sibylle-kusell.html "Der Thumb-Platz", noch mit dem Pegasos-Brunnen, Kupferstich, Augsburg um 1690, in der Platte signiert: "Joh(a) nna Sübylla Küsllen fe.", war meist beigebunden dem Buch Joseph Metzger: "Historia Salisburgensis", Salzburg 1692, ca. 39 x 44 cm, Nebehay-W. 414 / 3]</ref>