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| | Auf den Almen der Kalkzone wird auch Magerkäse hergestellt, wobei die Käselaibe sehr zierlich sind und in der Größe kleineren Brotlaiben ähneln, während die Käselaibe in der Tauern- und in der Grauwackenzone rund 22 bis 24 kg wiegen und in Form und Masse an Mühlsteine erinnern. | | Auf den Almen der Kalkzone wird auch Magerkäse hergestellt, wobei die Käselaibe sehr zierlich sind und in der Größe kleineren Brotlaiben ähneln, während die Käselaibe in der Tauern- und in der Grauwackenzone rund 22 bis 24 kg wiegen und in Form und Masse an Mühlsteine erinnern. |
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| − | Auf manchen Gemeinschaftsalmen bestand ein genossenschaftlicher Sennerei-, bzw. Käsereibetrieb, jedoch sind diese wegen der kurzfristigen Lagerfähigkeit des Käses und wegen der in den Dreißigerjahren auftretenden Wirtschaftskrise wieder eingestellt worden. | + | Auf manchen Gemeinschaftsalmen bestand ein genossenschaftlicher Sennerei-, bzw. Käsereibetrieb, jedoch sind diese wegen der kurzfristigen Lagerfähigkeit des Käses und wegen der in den [[1930er]]-Jahren auftretenden Wirtschaftskrise wieder eingestellt worden. |
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| | ==Almpersonal== | | ==Almpersonal== |
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| | Im Tauerngebiet ist der Senner für das Melken, die Milchverarbeitung und die Herstellung der Mahlzeiten, die Käserei und alle übrigen Arbeiten in der Hütte verantwortlich. Der Kühhüter leitet den Weidegang der Kühe in den oft absturzgefährlichen Almgebieten. Der Galtviehhüter, oft auch ''„Karer“'' genannt, betreut das Jungvieh und die Pferde im Hochkar und führt die Tiere bis zur Felsgrenze heran. Der Ziegenhüter oder ''Goaßer'' treibt das ''„Krackachvieh“'', das sind die [[Pinzgauer Ziege|Ziegen]] und die [[Pinzgauer Strahlenziege|Kitze]] bis hinauf an die Grenzen der Almregion und betreut oft nebenbei auch die [[Alpines Steinschaf|Schafe]] im ''„Schafbirg“''. Er muss flink sein und benötigt Gewandtheit, Furchtlosigkeit und Wetterfestigkeit. Der Kühhüter und der Goaßer haben dem Senner beim Melken der Kühe zu helfen. Der Schwender hält die Almwege und die Triebsteige instand, schwendet die auf Weideflächen anwachsenden Erlen, Latschen (Luttach genannt), Preiselbeersträucher, Almrosen und sonstigen Unkräuter. Weiters gräbt er die Düngerverteilungs- und Wassergräben und klaubt die von Lawinen und Wildbächen angeschwemmten Steine von den Weiden. Er reinigt die Viehtränken, hält die Wasserzuleitungen instand und behebt Schäden an den Zäunen. Aber schon um das Jahr 1935 ist festzustellen, dass die Anzahl dieser Arbeitskräfte abnimmt und daher Verunkrautung und Verwachsung von Almflächen zunehmen. | | Im Tauerngebiet ist der Senner für das Melken, die Milchverarbeitung und die Herstellung der Mahlzeiten, die Käserei und alle übrigen Arbeiten in der Hütte verantwortlich. Der Kühhüter leitet den Weidegang der Kühe in den oft absturzgefährlichen Almgebieten. Der Galtviehhüter, oft auch ''„Karer“'' genannt, betreut das Jungvieh und die Pferde im Hochkar und führt die Tiere bis zur Felsgrenze heran. Der Ziegenhüter oder ''Goaßer'' treibt das ''„Krackachvieh“'', das sind die [[Pinzgauer Ziege|Ziegen]] und die [[Pinzgauer Strahlenziege|Kitze]] bis hinauf an die Grenzen der Almregion und betreut oft nebenbei auch die [[Alpines Steinschaf|Schafe]] im ''„Schafbirg“''. Er muss flink sein und benötigt Gewandtheit, Furchtlosigkeit und Wetterfestigkeit. Der Kühhüter und der Goaßer haben dem Senner beim Melken der Kühe zu helfen. Der Schwender hält die Almwege und die Triebsteige instand, schwendet die auf Weideflächen anwachsenden Erlen, Latschen (Luttach genannt), Preiselbeersträucher, Almrosen und sonstigen Unkräuter. Weiters gräbt er die Düngerverteilungs- und Wassergräben und klaubt die von Lawinen und Wildbächen angeschwemmten Steine von den Weiden. Er reinigt die Viehtränken, hält die Wasserzuleitungen instand und behebt Schäden an den Zäunen. Aber schon um das Jahr 1935 ist festzustellen, dass die Anzahl dieser Arbeitskräfte abnimmt und daher Verunkrautung und Verwachsung von Almflächen zunehmen. |
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| − | Die Almleute leben ein von der Umwelt abgeschiedenes Leben und sind sie noch dazu auf einer abgelegenen Alm tätig, so treffen sie nur bei einem Gang in das Tal auf andere Menschen. Ihre Arbeitszeit und Arbeitsleistung ist enorm, der Arbeitstag beginnt nicht selten um drei oder halb vier Uhr in der Früh und endet erst bei Einbruch der Nacht, der in den Sommermonaten erst gegen 21 Uhr 30 erfolgt. | + | Die Almleute leben ein von der Umwelt abgeschiedenes Leben und sind sie noch dazu auf einer abgelegenen Alm tätig, so treffen sie nur bei einem Gang in das Tal auf andere Menschen. Ihre Arbeitszeit und Arbeitsleistung ist enorm, der Arbeitstag beginnt nicht selten um drei oder halb vier Uhr in der Früh und endet erst bei Einbruch der Nacht, der in den Sommermonaten erst gegen 21:30 Uhr erfolgt. |
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| | ==Ende des Almsommers== | | ==Ende des Almsommers== |
| | Wo die Almen nicht allzu weit von den Heimhöfen entfernt liegen und während des Sommers kein Unglück geschehen ist, gestaltet sich der [[Almabtrieb]] festlich. Vorher sind die Almgebäude zu reinigen, die Almprodukte zu verpacken und die schönsten Kühe und Kalbinnen zu schmücken. Mit Kränzen und mit oft alten hofeigenen Halsglocken, die in verschiedenen Tonlagen klingen, behängt, macht sich das Vieh, begleitet von den Almleuten, auf den Heimweg. | | Wo die Almen nicht allzu weit von den Heimhöfen entfernt liegen und während des Sommers kein Unglück geschehen ist, gestaltet sich der [[Almabtrieb]] festlich. Vorher sind die Almgebäude zu reinigen, die Almprodukte zu verpacken und die schönsten Kühe und Kalbinnen zu schmücken. Mit Kränzen und mit oft alten hofeigenen Halsglocken, die in verschiedenen Tonlagen klingen, behängt, macht sich das Vieh, begleitet von den Almleuten, auf den Heimweg. |
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| | Im Tal finden nun die [[Viehmärkte]] und die Viehausstellungen statt. Das Können des Züchters, die Qualität der Alm sowie der Fleiß des Almpersonals entscheiden nun über den Erfolg des Almbauern. | | Im Tal finden nun die [[Viehmärkte]] und die Viehausstellungen statt. Das Können des Züchters, die Qualität der Alm sowie der Fleiß des Almpersonals entscheiden nun über den Erfolg des Almbauern. |
| − | ==Quellen== | + | |
| − | * Franz Keidel, Die Almen und die Almwirtschaft im Pinzgau, im Selbstverlag des Autors, Zell am See, 1936 | + | ==Quelle== |
| − | [[Kategorie:Almwirtschaft]]
| + | * [[Franz Keidel]]: ''Die Almen und die Almwirtschaft im Pinzgau'', im Selbstverlag des Autors, Zell am See, 1936 |
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| | [[Kategorie:Geschichte]] | | [[Kategorie:Geschichte]] |
| | [[Kategorie:Kulturgeschichte]] | | [[Kategorie:Kulturgeschichte]] |
| | + | [[Kategorie:Landwirtschaft]] |
| | + | [[Kategorie:Almwirtschaft]] |
| | [[Kategorie:Brauchtum]] | | [[Kategorie:Brauchtum]] |
| | [[Kategorie:Pinzgau]] | | [[Kategorie:Pinzgau]] |