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| − | [[File:SchlossAnif01.jpg|thumb|Stich von [[Johann Fischbach]] aus dem Jahr 1852]] | + | [[File:SchlossAnif01.jpg|thumb|Stich von [[Johann Fischbach]] aus dem Jahr 1852]]{{Googlemapsort|Schloss+Anif}} |
| − | [[Datei:Wasserschloss Anif n.jpg|thumb|Das Wasserschloss Anif]]{{Googlemapsort|Schloss+Anif}} | + | [[Datei:Wasserschloss Anif n.jpg|thumb|Das Wasserschloss Anif]] |
| | [[Bild:Wasserschloss Anif bei Nacht.JPG||thumb|Wasserschloss Anif bei Nacht]] | | [[Bild:Wasserschloss Anif bei Nacht.JPG||thumb|Wasserschloss Anif bei Nacht]] |
| | Das '''Schloss Anif''' befindet sich auf dem Gemeindegebiet von [[Anif]], südlich der [[Salzburg|Stadt Salzburg]]. Es liegt inmitten eines kleinen Teichs, verbunden mit einem festen Weg. Das Schloss ist nicht öffentlich zugänglich. | | Das '''Schloss Anif''' befindet sich auf dem Gemeindegebiet von [[Anif]], südlich der [[Salzburg|Stadt Salzburg]]. Es liegt inmitten eines kleinen Teichs, verbunden mit einem festen Weg. Das Schloss ist nicht öffentlich zugänglich. |
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| | ==Geschichte== | | ==Geschichte== |
| − | Erster nachweisbarer Besitzer ist der [[Salzburger Hofkanzler]] Dr. [[Nikolaus Ribeisen]]. [[1530]] erhielt er das Haus am ''obern Weyer'' zu [[Erklärungen früherer Bezeichnungen und Ausdrücke#L|Leibgeding]]. Anna Lienpacher hatte nach 1543 das Gut lehensweise inne, 1535 kam es durch Erbschaft in den Besitz von [[Achaz Kölderer|Achatz]] [[Kölderer|Köllrer zu Wispach]]. Von diesem erhielt es um 1560 [[Christoph Perner]] von Rettenwörth, der durch seinen Plan, die [[Salzachöfen]] beim [[Pass Lueg]] durch Sprengungen schiffbar zu machen, bekannt ist. Wie es von dessen Erben an Ferdinand Freiherrn von [[Khuen von Belasy|Kuen-Belasy]] kam, ist nicht bekannt. Dieser wurde am [[8. Juni]] [[1592]] mit dem Schloss Anif samt dem Weiher, den zwei F<sup>?</sup>achen in der Au, dem Fischer in der [[Salzach]] aufwärts, dem Mairhans in Anif und den Gründen im Ober-, Mitter- und Thiergartenfeld von [[Fürsterzbischof]] [[Wolf Dietrich von Raitenau]] belehnt<ref>Vgl. Martin, Franz: ''Beiträge zur Geschichte Erzbischof Wolf Dietrichs von Raitenau'', in: [http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?apm=0&aid=slk&datum=19110003&zoom=2&seite=00000209 MGSLK 51, 1911, S. 209-336] [http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?apm=0&aid=slk&datum=19110003&zoom=2&seite=00000307 (S. 307).]</ref>. [[1606]] verkaufte er das Schloss an die Brüder Ernfried und Hans Kaspar von [[Kuenburg]]. Diese Familie wiederum verkaufte es [[1643]] an Sophie von [[Paurnfeind#Die_Pauernfeind_von_Eyß|Pauernfeind]], die mit Johann Ägyd Perner von Rettenwörd und Lampoting, dem letzten seines Stammes, verheiratet war. Er starb [[1663]], und [[1673]] verkaufte es die Witwe an Preisgott Grafen [[Kuefstein|Kuefstain]], und dieser wiederum [[1689]] an Fürsterzbischof [[Johann Ernst Graf von Thun und Hohenstein]], der es erneuern ließ; [[1693]] gab er das Schloss Anif den [[Bischöfe von Chiemsee|Bischöfen von Chiemsee]] als Lehen. Die Fürstbischöfe von Chiemsee nutzten dann von 1693 bis [[1814]] das Schloss als Sommersitz. Es war dann auch einer der Fürstbischöfe, [[Ferdinand Christoph von Waldburg-Zeil]], der den englischen Schlosspark anlegen ließ. Erst [[Alois Graf von Arco-Steppberg]] (* 1808, † 1891), ein Urenkel der Kaiserin [[Maria Theresia]], ließ [[1837]] das Schloss nach dem Vorbild der englischen Tudorschlösser im romantisch-neogotischen Stil umgestalten. Seine einzige Tochter Sophie heiratete den bayerischen Grafen Ernst von Moy de Sons. Sie übergab ihrem Neffen [[Johannes Graf von Moy]] die [[Villa Swoboda]] ebenso wie das Wasserschloss Anif mit der Gutsverwaltung. | + | Erster nachweisbarer Besitzer ist der [[Salzburger Hofkanzler]] Dr. [[Nikolaus Ribeisen]]. [[1530]] erhielt er das Haus am ''obern Weyer'' zu [[Erklärungen früherer Bezeichnungen und Ausdrücke#L|Leibgeding]]. Anna Lienpacher hatte nach 1543 das Gut lehensweise inne, 1535 kam es durch Erbschaft in den Besitz von [[Achaz Kölderer|Achatz]] [[Kölderer|Köllrer zu Wispach]]. Von diesem erhielt es um 1560 [[Christoph Perner]] von Rettenwörth, der durch seinen Plan, die [[Salzachöfen]] beim [[Pass Lueg]] durch Sprengungen schiffbar zu machen, bekannt ist. Wie es von dessen Erben an Ferdinand Freiherrn von [[Khuen von Belasy|Kuen-Belasy]] kam, ist nicht bekannt. Dieser wurde am [[8. Juni]] [[1592]] mit dem Schloss Anif samt dem Weiher, den zwei F<sup>?</sup>achen in der Au, dem Fischer in der [[Salzach]] aufwärts, dem Mairhans in Anif und den Gründen im Ober-, Mitter- und Thiergartenfeld von [[Fürsterzbischof]] [[Wolf Dietrich von Raitenau]] belehnt<ref>Vgl. Martin, Franz: ''Beiträge zur Geschichte Erzbischof Wolf Dietrichs von Raitenau'', in: [http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?apm=0&aid=slk&datum=19110003&zoom=2&seite=00000209 MGSLK 51, 1911, S. 209-336] [http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?apm=0&aid=slk&datum=19110003&zoom=2&seite=00000307 (S. 307).]</ref>. [[1606]] verkaufte er das Schloss an die Brüder Ernfried und Hans Kaspar von [[Kuenburg]]. Diese Familie wiederum verkaufte es [[1643]] an Sophie von [[Paurnfeind#Die_Pauernfeind_von_Eyß|Pauernfeind]], die mit Johann Ägyd Perner von Rettenwörd und Lampoting, dem letzten seines Stammes, verheiratet war. Er starb [[1663]], und [[1673]] verkaufte es die Witwe an Preisgott Grafen [[Kuefstein|Kuefstain]], und dieser wiederum [[1689]] an Fürsterzbischof [[Johann Ernst Graf von Thun und Hohenstein]], der es erneuern ließ; [[1693]] gab er das Schloss Anif den [[Bischöfe von Chiemsee|Bischöfen von Chiemsee]] als Lehen. Die Fürstbischöfe von Chiemsee nutzten dann von 1693 bis [[1814]] das Schloss als Sommersitz. Es war dann auch einer der Fürstbischöfe, [[Ferdinand Christoph von Waldburg-Zeil]], der den englischen Schlosspark anlegen ließ. Erst [[Alois Graf von Arco-Steppberg]] (* 1808, † 1891), ein Urenkel der Königin [[Maria Theresia]], ließ [[1837]] das Schloss nach dem Vorbild der englischen Tudorschlösser im romantisch-neogotischen Stil umgestalten. Seine einzige Tochter Sophie heiratete den bayerischen Grafen Ernst von Moy de Sons. Sie übergab ihrem Neffen [[Johannes Graf von Moy]] die [[Villa Swoboda]] ebenso wie das Wasserschloss Anif mit der Gutsverwaltung. |
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| | Hier nahm der bayerische König Ludwig III. am [[7. November]] [[1918]] Zuflucht, während in München der Freistaat [[Bayern]] ausgerufen wurde. Am [[12. November]] folgte seine [[Anifer Erklärung]]. | | Hier nahm der bayerische König Ludwig III. am [[7. November]] [[1918]] Zuflucht, während in München der Freistaat [[Bayern]] ausgerufen wurde. Am [[12. November]] folgte seine [[Anifer Erklärung]]. |
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| | ==Denkmalschutz== | | ==Denkmalschutz== |
| − | Der Schlosspark Anif steht seit dem Jahr [[2014]] unter Denkmalschutz. <ref>[https://www.ris.bka.gv.at/GeltendeFassung.wxe?Abfrage=Bundesnormen&Gesetzesnummer=10009184 www.ris.bka.gv.at/ Denkmalschutzgesetz (DMSG), StF: BGBl. Nr. 533/1923 idF BGBl. I Nr. 92/2013 (Anlage 2) (= gültige Fassung)]</ref> | + | Der Schlosspark Anif steht seit dem Jahr [[2014]] unter [[Denkmalschutz]]. Er wird zweimal jährlich für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht: am Fronleichnamstag für die kirchliche Prozession und am Abend des [[8. Dezember]] für das [[Anifer Turmblasen]]. Moy |
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| − | Der Schlosspark wird zweimal jährlich für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht: am Fronleichnamstag für die kirchliche Prozession und am Abend des [[8. Dezember]] für das [[Anifer Turmblasen]] (Anifer Bläser spielen auf dem Turm des Schlosses weihnachtliche Lieder).
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| | ==Gebäude== | | ==Gebäude== |
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| | * [http://www.salzburgnet.com/ Salzburgnet.com] | | * [http://www.salzburgnet.com/ Salzburgnet.com] |
| | * Buberl, Paul/[[Franz Martin|Martin, Franz]], ''Österreichische Kunsttopographie'', Band XI (''Salzburg-Land II. Band''), [http://www.archive.org/stream/sterreichische11austuoft/sterreichische11austuoft_djvu.txt III. Teil (''Gerichtsbezirk Salzburg''),] Kunstverlag Anton Schroll & Co., Wien 1916. S. 19 bis 21. | | * Buberl, Paul/[[Franz Martin|Martin, Franz]], ''Österreichische Kunsttopographie'', Band XI (''Salzburg-Land II. Band''), [http://www.archive.org/stream/sterreichische11austuoft/sterreichische11austuoft_djvu.txt III. Teil (''Gerichtsbezirk Salzburg''),] Kunstverlag Anton Schroll & Co., Wien 1916. S. 19 bis 21. |
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| | + | == Fußnoten == |
| | <references/> | | <references/> |
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| − | [[Kategorie:Tourismus|Anif, Schloss]] | + | {{SORTIERUNG: Anif, Schloss}} |
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