Mehlschwalbe: Unterschied zwischen den Versionen
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Die '''Mehlschwalbe''' (''Delichon urbicum'') ist eine Vogelart aus der Familie der Schwalben (''Hirundinidae''). | Die '''Mehlschwalbe''' (''Delichon urbicum'') ist eine Vogelart aus der Familie der Schwalben (''Hirundinidae''). | ||
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Version vom 27. Juli 2015, 21:58 Uhr
Die Mehlschwalbe (Delichon urbicum) ist eine Vogelart aus der Familie der Schwalben (Hirundinidae).
Beschreibung
Am besten erkennbar ist sie unter den heimischen Schwalbenarten an ihrem kreideweißen Bürzel. Dieser sticht kontrastreich aus dem schwarzen Gefieder der Oberseite des Vogels hervor. Die Mehlschwalbe hat darüber hinaus einen kurzen Schwanz, dadurch ist ihre Körperlänge (13,5 bis 15 cm) im Vergleich zur Rauchschwalbe (17 bis 21 cm) wesentlich kürzer.
Ihr schwarzes Gefieder weist einen Blaustich auf, der auf dem Scheitel, auf dem Mantel und auch auf den Schulterfedern zu sehen ist. Ihre Unterseite ist weiß, der Schwanz – wie bereits erwähnt – kurz, schwarz und leicht gegabelt. Ihre Füße sind ähnlich dem Raufußhuhn weiß befiedert, was am Boden, beispielsweise beim Aufsammeln von Schlamm für den Nestbau, erkennbar ist.
Der Flug der Mehlschwalbe wirkt im Vergleich zur pfeilschnell fliegenden Rauchschwalbe eher flatternd, mit zwischenzeitlichen Gleitphasen.
Lebensraum
Sie brütet häufig in Kolonien. In Dörfern und Städten baut sie ihre Nester an Gebäuden, ist aber auch an Klippen in nicht besiedelten Landstrichen zu finden. Sie ist ein Sommervogel, der von April bis September hierzulande zu beobachten ist. Die Mehlschwalbe überwintert in Afrika. Außerhalb der Brutzeit übernachtet sie in Schwärmen auf Bäumen und in arteigenen Nestern, jedoch nicht im Schilf.
Ihre Lehm-Nester sind kunstvoll geschlossene Gebilde, meist viertelkugelförmig, die sie immer an der Außenseite von Gebäuden, oft direkt unter dem Dach, aber auch an Brücken, ja sogar an pendelnden Fähren anbringt. Sie nutzt aber auch Überhänge und Nischen an Felswänden als Nistplatz. Nach der Brutzeit sind Mehlschwalben in Gruppen auf Leitungsdrähten, in Kolm-Saigurn selbst auf den Seilen der Lastenseilbahn zwischen Ammererhof und Observatorium Sonnblick, aufgereiht versammelt.
Ihre Jagd nach Insekten betreiben die Mehlschwalben bis in große Höhen. Als Kulturfolger nutzen Mehlschwalben auch Gebäude bis in große Höhen und sind z.B. im Bereich der Kaiser Franz Josefs-Höhe an der Großglockner-Hochalpenstraße auf rund 2400 m ü. A. zu beobachten. Das wurde auch in einer Studie des Glockner-Öko-Fonds bestätigt, in deren Rahmen auch der Hausrotschwanz und die Alpendohle als Kulturfolger bis in große Höhen beobachtet und beschrieben werden konnten.
Bestand und Gefährdung
In Österreich steht die Mehlschwalbe als heimischer Brutvogel auf der Vorwarnstufe, d.h. sie gilt als potentiell gefährdet. Im Bundesland Salzburg ist sie mit geschätzten 1.001 bis 10.000 Brutpaaren gegenwärtig nicht gefährdet.
Quellen
- Mullarney, Kilian, Zetterström, Dan, Svensson, Lars, Der Kosmos Vogelführer, Große Ausgabe, Alle Arten Europas, Nordafrikas und Vorderasiens, S. 260 – 261, KOSMOS
- Leopold Slotta-Bachmayr, Rote Liste der gefährdeten Brutvögel des Bundeslandes Salzburg, Naturschutzbeiträge 38/12, Naturschutz Land Salzburg,Salzburg 2012, S. 28