Amalie-Redlich-Turm: Unterschied zwischen den Versionen

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Der '''Amalie-Redlich-Turm''' (ehemals einfach ''Wasserturm am Mönchsberg'') befindet sich auf dem [[Mönchsberg]] oberhalb der [[Altstadt]] von [[Salzburg]] neben dem [[Museum der Moderne Mönchsberg]] und dient heute als Zentrum zur Kunstvermittlung.
 
Der '''Amalie-Redlich-Turm''' (ehemals einfach ''Wasserturm am Mönchsberg'') befindet sich auf dem [[Mönchsberg]] oberhalb der [[Altstadt]] von [[Salzburg]] neben dem [[Museum der Moderne Mönchsberg]] und dient heute als Zentrum zur Kunstvermittlung.
  
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Damit der Wasserdruck am Mönchsberg richtig verteilt werden konnte, entstand neben dem elektrischen Aufzug der Wasserturm als Aussichtsturm. Der Speicher im Inneren des Turms versorgte zuletzt bis Ende 2012 das [[Hotel Schloss Mönchstein]], Privathäuser und Trinkbrunnen mit Wasser. Ab Ende 2012 wurde deren Versorgung jedoch vom [[Hochbehälter Mönchsberg]] übernommen. An seiner Außenseite waren starke Scheinwerfer angebracht, mit denen die [[Festung Hohensalzburg]] bestrahlt werden konnte.  
 
Damit der Wasserdruck am Mönchsberg richtig verteilt werden konnte, entstand neben dem elektrischen Aufzug der Wasserturm als Aussichtsturm. Der Speicher im Inneren des Turms versorgte zuletzt bis Ende 2012 das [[Hotel Schloss Mönchstein]], Privathäuser und Trinkbrunnen mit Wasser. Ab Ende 2012 wurde deren Versorgung jedoch vom [[Hochbehälter Mönchsberg]] übernommen. An seiner Außenseite waren starke Scheinwerfer angebracht, mit denen die [[Festung Hohensalzburg]] bestrahlt werden konnte.  
  
Im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] diente der Wasserturm den Flugbeobachtern des Volkssturms als Beobachtungsstandort. Man hatte in Mitten der Aussichtsplattform eine große Metallscheibe mit einem aufgesetzten beweglichen Winkel montiert mit der man die genauen An- und Abflugwinkel der Flugzeuge ablesen konnten. Die gemessenen Daten mussten dann per Telefon an eine zentrale Leitstelle weitergeleitet werden. Einer dieser Flugbeobachter war Anton Schnellinger, im Zivilberuf Portier im [[Hotel zur Traube]].
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Im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] diente der Wasserturm den Flugbeobachtern des Volkssturms als Beobachtungsstandort. Man hatte inmitten der Aussichtsplattform eine große Metallscheibe mit einem aufgesetzten beweglichen Winkel montiert, mit der man die genauen An- und Abflugwinkel der Flugzeuge ablesen konnte. Die gemessenen Daten mussten dann per Telefon an eine zentrale Leitstelle weitergeleitet werden. Einer dieser Flugbeobachter war Anton Schnellinger, im Zivilberuf Portier im [[Hotel zur Traube]].
  
 
== Umbau zum Kunstvermittlungszentrum ==
 
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==Quellen==
 
==Quellen==
 
* ''Salzburger Miniaturen,'' [[Karl Heinz Ritschel]], [[Otto Müller Verlag]], 1998, ISBN 3-7013-09579-5
 
* ''Salzburger Miniaturen,'' [[Karl Heinz Ritschel]], [[Otto Müller Verlag]], 1998, ISBN 3-7013-09579-5
* ''lebens.linien'', Nachrichten für Kunden der [[Salzburg AG]], Ausgabe 54, Juni 2012
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* ''lebens.linien'', Nachrichten für Kunden der [[Salzburg AG]], [http://www.salzburg-ag.at/?eID=download&uid=532 Ausgabe 54, Juni 2012], S. 14
 
* Augenzeugenbericht Walter Schnellinger
 
* Augenzeugenbericht Walter Schnellinger
 
* [http://www.salzburg.com/nachrichten/salzburg/kultur/sn/artikel/im-wasserturm-am-moenchsberg-ziehen-kuenstler-ein-129809/ Im Wasserturm am Mönchsberg ziehen Künstler ein]
 
* [http://www.salzburg.com/nachrichten/salzburg/kultur/sn/artikel/im-wasserturm-am-moenchsberg-ziehen-kuenstler-ein-129809/ Im Wasserturm am Mönchsberg ziehen Künstler ein]

Version vom 10. Dezember 2014, 08:05 Uhr

Amalie-Redlich-Turm neben dem Museum der Moderne
Amalie-Redlich-Turm, westseitige Ansicht

Der Amalie-Redlich-Turm (ehemals einfach Wasserturm am Mönchsberg) befindet sich auf dem Mönchsberg oberhalb der Altstadt von Salzburg neben dem Museum der Moderne Mönchsberg und dient heute als Zentrum zur Kunstvermittlung.

Geschichte

Auffälliger als der meist unterirdisch geführte Almkanal kommt der 1892 errichtete Wasserturm am Mönchsberg im Salzburger Stadtbild zur Geltung. Er wurde vom Privatbankier Karl Leitner erbaut, der auch den ersten elektrischen Aufzug auf den Mönchsberg und die Restauration Elektrischer Aufzug‎ errichtet hatte.

Leitner, der auf einem großen Grundstück am Mönchsberg in der Leitner-Villa wohnte, erkannte, dass der Druck vom Fürstenbrunner Wasserreservoir nicht ausreichte, um den Mönchsberg mit Wasser zu versorgen. Das führte zu einem Gemeinderatsbeschluss, die Gaisbergwasserleitung zu bauen. Da die Quellfassung am Gaisberg wesentlich höher als jene in Fürstenbrunn lag, war es nun möglich, nicht nur alle Häuser des Imbergs, sondern auch jene am Nonnberg, Festungsberg und Mönchsberg mit Wasser zu versorgen. Die Leitung über die Salzach führte und führt noch heute durch die Karolinenbrücke.

Damit der Wasserdruck am Mönchsberg richtig verteilt werden konnte, entstand neben dem elektrischen Aufzug der Wasserturm als Aussichtsturm. Der Speicher im Inneren des Turms versorgte zuletzt bis Ende 2012 das Hotel Schloss Mönchstein, Privathäuser und Trinkbrunnen mit Wasser. Ab Ende 2012 wurde deren Versorgung jedoch vom Hochbehälter Mönchsberg übernommen. An seiner Außenseite waren starke Scheinwerfer angebracht, mit denen die Festung Hohensalzburg bestrahlt werden konnte.

Im Zweiten Weltkrieg diente der Wasserturm den Flugbeobachtern des Volkssturms als Beobachtungsstandort. Man hatte inmitten der Aussichtsplattform eine große Metallscheibe mit einem aufgesetzten beweglichen Winkel montiert, mit der man die genauen An- und Abflugwinkel der Flugzeuge ablesen konnte. Die gemessenen Daten mussten dann per Telefon an eine zentrale Leitstelle weitergeleitet werden. Einer dieser Flugbeobachter war Anton Schnellinger, im Zivilberuf Portier im Hotel zur Traube.

Umbau zum Kunstvermittlungszentrum

Im Frühjahr 2013 wurde der Wasserbehälter entfernt und mit dem Umbau des Turms begonnen.

Als Erweiterung des Museums der Moderne (MdM) ist der Turm seit 30. November 2014 ein lebendiges Zentrum der Kunstvermittlung. Großzügige Räumlichkeiten für Workshops und Büros wurden eingerichtet und ganz oben, wohin 152 Treppen, aber auch ein Lift führen, eine Wohnung samt Künstleratelier. Drei Mal im Jahr darf sich hier für je drei Monate ein Artist in Residence vom wunderbaren Blick auf Stadt und Land Salzburg inspirieren lassen. Wobei ein Künstler jeweils aus Kanada kommen soll. Das hat seinen Grund.

1,53 Mill. Euro für den Umbau des Kunstturms stellte die Familie Jorisch aus Quebec zur Verfügung. Georg Jorisch hatte vom Land Salzburg das Klimt-Gemälde Litzlberg am Attersee zurückerhalten, das einst seiner Großmutter Amalie Redlich gehörte. Redlich wurde 1941 mit ihrer Tochter Mathilde nach Polen deportiert und ermordet, das Bild von der Gestapo beschlagnahmt. Über den Kunsthändler Friedrich Welz kam das Kunstwerk 1944 nach Salzburg. 2011 wurde es restituiert und erzielte bei einer Versteigerung in New York rund 40 Millionen Dollar. Fortan trägt der Turm den Namen von Amalie Redlich.

Quellen