Salzachschifffahrt: Unterschied zwischen den Versionen
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| − | [[Bild:Salzachschiffer_01.jpg|thumb|Beispiel eines Salzachschiffs]]Bei der Geschichte der '''Salzachschifffahrt''' gilt es wohl die Bereiche Gütertransport, Personenschifffahrt und einige geschichtliche ''Personentransporte'' getrennt zu betrachten. | + | [[Bild:Salzachschiffer_01.jpg|thumb|Beispiel eines Salzachschiffs]]Bei der Geschichte der '''Salzachschifffahrt''' gilt es wohl die Bereiche Gütertransport, Personenschifffahrt und einige geschichtliche ''Personentransporte'' sowie die [[Salzschifffahrt]] getrennt zu betrachten. |
==Geschichtliche Ereignisse auf der Salzach== | ==Geschichtliche Ereignisse auf der Salzach== | ||
| − | Ab [[1400]] | + | Ab [[1400]] gab es zwei Schiffsherrenrechte auf der Salzach, die vom Landesfürst erworben wurden: Erste Klasse - nicht zu Schiff gehende Adelige (Erb'''aus'''fergen) und zweite Klasse - selbst fahrende Bürgerliche (Erb'''nauf'''fergen)<ref>andere Erklärung siehe auch [[Erbausfergenamt]]</ref>. |
[[1669]] ertranken 62 [[Anthering]]er bei der Rückkehr von einer [[Bad Dürrnberg|Dürrnberger Wallfahrt]] in der Nähe des [[Michaelitor]]es in [[Altstadt|Salzburg]]. | [[1669]] ertranken 62 [[Anthering]]er bei der Rückkehr von einer [[Bad Dürrnberg|Dürrnberger Wallfahrt]] in der Nähe des [[Michaelitor]]es in [[Altstadt|Salzburg]]. | ||
| − | Unter Erzbischof [[Leopold Anton Freiherr von Firmian|Firmian]] mussten Tausende Salzburger, die dem [[Protestantenvertreibung|protestantischen Glauben]] angehörten, das Land für immer verlassen. So auch am [[30. November]] [[1732]], an dem | + | Unter [[Erzbischof#Fürsterzbischöfe|Fürsterzbischof]] [[Leopold Anton Freiherr von Firmian|Firmian]] mussten Tausende Salzburger, die dem [[Protestantenvertreibung|protestantischen Glauben]] angehörten, das Land für immer verlassen. So auch am [[30. November]] [[1732]], an dem 788 Dürrnberger zu Schiff Salzburg verließen, um nach Regensburg zu kommen. Im Juni [[1733]] wurden sie in die [[Niederlande]] überführt und teils bei Vlissingen, teils auf der Insel Radsand angesiedelt. |
| − | [[1770]] Sprengungen im Salzachdurchbruch bei [[Oberndorf]] | + | [[1770]] führten Sprengungen im Salzachdurchbruch bei [[Oberndorf]] zur Verbesserung der Schifffahrt. |
==Personenschifffahrt== | ==Personenschifffahrt== | ||
[[Bild:Salzachschiff Amadeus 22.07.2007.JPG|thumb|Das Personenschiff Amadeus zwischen Staatsbrücke und [[Ferdinand-Hanusch-Platz|Hanuschplatz]], im Hintergrund der [[Mönchsberg]] mit dem [[Museum der Moderne]]]] | [[Bild:Salzachschiff Amadeus 22.07.2007.JPG|thumb|Das Personenschiff Amadeus zwischen Staatsbrücke und [[Ferdinand-Hanusch-Platz|Hanuschplatz]], im Hintergrund der [[Mönchsberg]] mit dem [[Museum der Moderne]]]] | ||
| − | [[bild:salzachschiff.jpg|thumb|Das Salzachschiff bei der Anlegestelle vom [[Makartsteg]] aus gesehen]][[1857]] versuchte es das Dampfschiff "Prinz Otto" zum ersten Mal auf der Salzach. Am [[11. April]] legte das Dampfschiff "Prinz Otto von Bayern" der ''Laufener Schiffergesellschaft'' anlässlich ihrer Jungfernfahrt an der Landungsstelle beim [[Ursulinenkloster]] in der [[Altstadt]] von Salzburg an. Am nächsten Tag konnte es besichtigt werden und trat am [[13. April]] | + | [[bild:salzachschiff.jpg|thumb|Das Salzachschiff bei der Anlegestelle vom [[Makartsteg]] aus gesehen]] |
| + | [[1857]] versuchte es das Dampfschiff "Prinz Otto" zum ersten Mal auf der Salzach. Am [[11. April]] legte das Dampfschiff "Prinz Otto von Bayern" der ''Laufener Schiffergesellschaft'' anlässlich ihrer Jungfernfahrt an der Landungsstelle beim [[Ursulinenkloster]] in der [[Altstadt]] von Salzburg an. Am nächsten Tag konnte es besichtigt werden und trat am [[13. April]] seine Rückreise an<ref>Quelle Buch ''Kronland Salzburg, historische Fotografien von 1850 bis 1918'', [[Salzburger Museum Carolino Augusteum]], Wolfram Morath (Herausgeber), 2000, ISBN 3-901014-68-3</ref>. | ||
| − | Erst [[1884]] gab es wieder einen Versuch mit einem Dampfschiff von Salzburg nach Braunau zu fahren. Doch dieser Versuch missglückte. Einen neuerlichen Versuch unternahm man dann [[1890]], der, wie die vorhergehenden nicht über ein Versuchsstadium hinaus kam. | + | Erst [[1884]] gab es wieder einen Versuch mit einem Dampfschiff von Salzburg nach [[Braunau am Inn]] zu fahren. Doch dieser Versuch missglückte. Einen neuerlichen Versuch unternahm man dann [[1890]], der, wie die vorhergehenden, nicht über ein Versuchsstadium hinaus kam. |
| − | [[1891]] beantragte der Salzburger Anton Petzer eine Bewilligung eines Dampferverkehrs auf der Strecke [[Schloss Hellbrunn|Hellbrunn]] - [[Altstadt|Salzburg]] - Muntigl. Natürlich mit etliche Landungsstellen. Ende Mai fand eine Probefahrt statt, Ende Juni erteilte man die gewünschte Genehmigung für den Betrieb zwischen Salzburg und Hellbrunn. | + | [[1891]] beantragte der Salzburger [[Anton Petzer]] eine Bewilligung eines Dampferverkehrs auf der Strecke [[Schloss Hellbrunn|Hellbrunn]] - [[Altstadt|Salzburg]] - [[Muntigl]]. Natürlich mit etliche Landungsstellen. Ende Mai fand eine Probefahrt statt, Ende Juni erteilte man die gewünschte Genehmigung für den Betrieb zwischen Salzburg und Hellbrunn. Die Eröffnungsfahrt am [[29. Juni]] lief auf eine Schotterbank auf, samt den Ehrengästen vom Statthalter über [[Landeshauptmann]] bis hin zum Vizebürgermeister. Unverdrossen begann man nach den notwendigen Reparaturarbeiten am [[2. Juli]] mit dem Linienbetrieb. Beim [[Café Bazar]] fuhr man vier Mal täglich ab. Doch schon nur vier Wochen später, am [[7. August]] stellte man den Betrieb wieder ein, wie es hieß "für heuer" - die Schiffsmaschine sei zu schwach gewesen. |
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| − | Die Eröffnungsfahrt am [[29. Juni]] lief auf eine Schotterbank auf, samt den Ehrengästen vom Statthalter über [[Landeshauptmann]] bis hin zum Vizebürgermeister. Unverdrossen begann man nach den notwendigen Reparaturarbeiten am [[2. Juli]] mit dem Linienbetrieb. Beim [[Café Bazar]] fuhr man vier Mal täglich ab. Doch schon nur vier Wochen später, am [[7. August]] stellte man den Betrieb wieder ein, wie es hieß "für heuer" - die Schiffsmaschine sei zu schwach gewesen. | ||
Aber im nächsten Jahr ging die Schifffahrtslinie nicht mehr in Betrieb. Der Salzachschotter war ihr Untergang. | Aber im nächsten Jahr ging die Schifffahrtslinie nicht mehr in Betrieb. Der Salzachschotter war ihr Untergang. | ||
| − | Erst 2002 unternahm der Salzburger Dr. [[Erich Berer]] einen neuerlichen Versuch mit einem Schiff, der [[Amadeus Salzburg]], das einen besonders geringen Tiefgang von nur 38 cm hat, eine Ausflugslinie zwischen Salzburg - [[Ferdinand-Hanusch-Platz]] und [[ | + | Erst 2002 unternahm der Salzburger Dr. [[Erich Berer]] einen neuerlichen Versuch mit einem Schiff, der [[Amadeus Salzburg]], das einen besonders geringen Tiefgang von nur 38 cm hat, eine Ausflugslinie zwischen Salzburg - [[Ferdinand-Hanusch-Platz]] und [[Hellbrunner Brücke]] einzurichten. Auch gibt es kürzer Stadtfahrten bis etwa zur [[Parsch#Rennbahnsiedlung|Rennbahnsiedlung]], sowie Dinner-Fahrten. |
Am [[12. August]] [[2002]] zerstörte ein [[Salzach Hochwasser August 2002|Hochwasser]] das Schiff und die Anlegestelle beinahe komplett. Nach intensiven Reparaturarbeiten konnte die Amadeus Salzburg aber im April 2004 wieder auf der Salzach verkehren. | Am [[12. August]] [[2002]] zerstörte ein [[Salzach Hochwasser August 2002|Hochwasser]] das Schiff und die Anlegestelle beinahe komplett. Nach intensiven Reparaturarbeiten konnte die Amadeus Salzburg aber im April 2004 wieder auf der Salzach verkehren. | ||
==Gütertransporte== | ==Gütertransporte== | ||
| − | [[825]] finden sich in der | + | [[825]] finden sich in der Laufener Chronik erste Hinweise auf eine Salzachschifffahrt. |
| − | Natürlich und vor allem wurde das [[ | + | Natürlich und vor allem wurde das [[Salz]] auf der Salzach verschifft. Früher befuhren die Schöffleute auf ihren Zillen ([[Plätte]]n) die Salzach, beladen mit Salz. Von den Salinen [[Hallein]]s, [[Salzbergwerk Berchtesgaden|Berchtesgadens]] und [[Bad Reichenhall|Reichenhalls]] wurde das Salz über die Salzach, den Inn und die Donau ins Schwarze Meer transportiert. |
| − | Auf Anordnung von Kaiser Ludwig dem Bayern aus dem Jahr [[1333]] durfte das Salz aus | + | Auf Anordnung von Kaiser Ludwig dem Bayern aus dem Jahr [[1333]] durfte das Salz aus Hallein nur noch am Fluss verfrachtet werden. |
| − | In [[Oberndorf]]- | + | In [[Oberndorf]]-Laufen musste das Salz von den kleineren Zillen auf die größeren Plätten umgeladen werden. Der Grund war zum einen die geringere Wasserführung der Salzach auf der Strecke von Hallein bis zur Einmündung der [[Saalach]] bei [[Freilassing]] und zum anderen der „Nocken“, ein gefährliches Hindernis im Flusslauf bei Laufen. Die großen Salzschiffe, die bis Passau fuhren, wurden auf den Schopperplätzen in Laufen gebaut. |
Aber auch alle anderen Waren mussten umgeladen werden und so erlangten diese beiden Städte großen Wohlstand. Zum Schutze der Schiffer gegen kriegerische und räuberische Überfälle auf die Salzzillen wurde [[1278]] von Erzbischof [[Friedrich II. von Walchen]] die [[Schiffergarde]] gegründet, welche bis zum heutigen Tag besteht. | Aber auch alle anderen Waren mussten umgeladen werden und so erlangten diese beiden Städte großen Wohlstand. Zum Schutze der Schiffer gegen kriegerische und räuberische Überfälle auf die Salzzillen wurde [[1278]] von Erzbischof [[Friedrich II. von Walchen]] die [[Schiffergarde]] gegründet, welche bis zum heutigen Tag besteht. | ||
| − | [[1851]] | + | [[1851]] befuhren laut österreichischem Schifffahrtsvertrag vom [[2. Dezember]] noch alljährlich an die 1 000 Plätten die Salzach, was einen Warenwert von 1,6 Mill. [[Gulden]] darstellte. |
| − | [[1866]] | + | [[1866]] fand der letzte königlich bayerischer Salztransport nach Passau auf dem Wasserweg statt. |
| − | Die letzten Aufzeichnungen aus den Jahren [[1871]] bis [[1880]] weisen eine Verschiffung von 91 | + | Die letzten Aufzeichnungen aus den Jahren [[1871]] bis [[1880]] weisen eine Verschiffung von 91 000 Zentner Waren (Kalk, Gips, Braunkohle) aus. |
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Man vermutet, dass es sich vor allem um den Schiffstyp "Hallaschen" gehandelt hat, der auf der Salzach zum Einsatz kam. Dieser Schiffstyp war etwa 10 m lang, am Boden etwa zwei Meter breit, ihre Bordhöhe betrug etwa 85 cm. Seit [[1494]] waren von den für den [[Salztransport]] auf der Salzach vorgesehenen 66 Schiffen 18 für Scheibfahrten nach [[Burghausen]] bestimmt. Sie beförderten das Salz in "Scheiben" (= Fässer) oder seltener leicht verpackt in "Fudern" zur Mautstelle in Burghausen, wo es abgezählt und anschließend auf die "Salzbrücken" oder "Salzbühnen" der Fertiger gebracht wurde. | Man vermutet, dass es sich vor allem um den Schiffstyp "Hallaschen" gehandelt hat, der auf der Salzach zum Einsatz kam. Dieser Schiffstyp war etwa 10 m lang, am Boden etwa zwei Meter breit, ihre Bordhöhe betrug etwa 85 cm. Seit [[1494]] waren von den für den [[Salztransport]] auf der Salzach vorgesehenen 66 Schiffen 18 für Scheibfahrten nach [[Burghausen]] bestimmt. Sie beförderten das Salz in "Scheiben" (= Fässer) oder seltener leicht verpackt in "Fudern" zur Mautstelle in Burghausen, wo es abgezählt und anschließend auf die "Salzbrücken" oder "Salzbühnen" der Fertiger gebracht wurde. | ||
| − | Bis zu fünf Salzschiffe brachten täglich ihre Last von Hallein nach Burghausen. Wenn man bedenkt, | + | Bis zu fünf Salzschiffe brachten täglich ihre Last von Hallein nach Burghausen. Wenn man bedenkt, dass bei durchschnittlich 600 jährlichen Scheibfahrten etwa 112 200 Scheiben Salz von den Burghausner Fertigern bezogen wurden und ein Pferdewagen durchschnittlich 24 Scheiben Salz beförderte, waren 4 675 Fuhrwerke für den Abtransport nötig. |
| − | Für den Schiffbau wurden jährlich an die 50 | + | Für den Schiffbau wurden jährlich an die 50 000 Tannen und Fichten benötigt. |
==Versuche== | ==Versuche== | ||
| − | Unter | + | Unter Fürsterzbischof [[Johann Jakob Khuen von Belasi]] unternahm man einen Versuch der Salzachschifffahrt im Bereich vom [[Pass Lueg]] und der [[Salzachöfen]]. Nach umfangreichen Sprengungen wurden dann aber [[1565]] die Arbeiten wieder eingestellt, da der eigentliche Initiator, der Gewerke [[Christoph Perner]], starb. |
| − | [[1808]] wurde unter der k. k. Regierung der Versuch unternommen, Eisenerz von | + | [[1808]] wurde unter der k. k. Regierung der Versuch unternommen, Eisenerz von [[Sankt Johann im Pongau]] nach [[Werfen]] zu transportieren. Auch wurden im Folgejahr begonnen, Felsen unterhalb der [[Festung Hohenwerfen]] zu sprengen. Der Krieg stoppte die weiteren Maßnahmen. |
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* [http://www.salzburgcoins.at/htdocs/AF06.htm Die Salzburger Emigration 1732] | * [http://www.salzburgcoins.at/htdocs/AF06.htm Die Salzburger Emigration 1732] | ||
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* [http://www.lobensommer.com/Hauptteil/Stadtgeschichte.htm Stadtgeschichte Laufen Oberndorf] | * [http://www.lobensommer.com/Hauptteil/Stadtgeschichte.htm Stadtgeschichte Laufen Oberndorf] | ||
* [http://www.historisches-franken.de/auswanderer/salzbergwerke/salzschiffe.htm Salzschiffe] | * [http://www.historisches-franken.de/auswanderer/salzbergwerke/salzschiffe.htm Salzschiffe] | ||
| − | + | {{Quelle Salzburgs Synchronik}} | |
| − | * ''Salzburg Chronik'' | + | * [[Pert Peternell|Peternell, Pert]]: ''Salzburg Chronik'', 1960, [[Verlag "Das Bergland-Buch"]] |
| − | * Vierthaler, Franz Michael | + | * [[Franz Michael Vierthaler|Vierthaler, Franz Michael]]: ''Meine Wanderungen durch Salzburg, Berchtesgaden und Österreich, Zweiter Theil'', Wien, 1816; S. 143 |
[[Kategorie:Tourismus]] | [[Kategorie:Tourismus]] | ||
Version vom 4. März 2013, 19:16 Uhr
Bei der Geschichte der Salzachschifffahrt gilt es wohl die Bereiche Gütertransport, Personenschifffahrt und einige geschichtliche Personentransporte sowie die Salzschifffahrt getrennt zu betrachten.
Geschichtliche Ereignisse auf der Salzach
Ab 1400 gab es zwei Schiffsherrenrechte auf der Salzach, die vom Landesfürst erworben wurden: Erste Klasse - nicht zu Schiff gehende Adelige (Erbausfergen) und zweite Klasse - selbst fahrende Bürgerliche (Erbnauffergen)[1].
1669 ertranken 62 Antheringer bei der Rückkehr von einer Dürrnberger Wallfahrt in der Nähe des Michaelitores in Salzburg.
Unter Fürsterzbischof Firmian mussten Tausende Salzburger, die dem protestantischen Glauben angehörten, das Land für immer verlassen. So auch am 30. November 1732, an dem 788 Dürrnberger zu Schiff Salzburg verließen, um nach Regensburg zu kommen. Im Juni 1733 wurden sie in die Niederlande überführt und teils bei Vlissingen, teils auf der Insel Radsand angesiedelt.
1770 führten Sprengungen im Salzachdurchbruch bei Oberndorf zur Verbesserung der Schifffahrt.
Personenschifffahrt
1857 versuchte es das Dampfschiff "Prinz Otto" zum ersten Mal auf der Salzach. Am 11. April legte das Dampfschiff "Prinz Otto von Bayern" der Laufener Schiffergesellschaft anlässlich ihrer Jungfernfahrt an der Landungsstelle beim Ursulinenkloster in der Altstadt von Salzburg an. Am nächsten Tag konnte es besichtigt werden und trat am 13. April seine Rückreise an[2].
Erst 1884 gab es wieder einen Versuch mit einem Dampfschiff von Salzburg nach Braunau am Inn zu fahren. Doch dieser Versuch missglückte. Einen neuerlichen Versuch unternahm man dann 1890, der, wie die vorhergehenden, nicht über ein Versuchsstadium hinaus kam.
1891 beantragte der Salzburger Anton Petzer eine Bewilligung eines Dampferverkehrs auf der Strecke Hellbrunn - Salzburg - Muntigl. Natürlich mit etliche Landungsstellen. Ende Mai fand eine Probefahrt statt, Ende Juni erteilte man die gewünschte Genehmigung für den Betrieb zwischen Salzburg und Hellbrunn. Die Eröffnungsfahrt am 29. Juni lief auf eine Schotterbank auf, samt den Ehrengästen vom Statthalter über Landeshauptmann bis hin zum Vizebürgermeister. Unverdrossen begann man nach den notwendigen Reparaturarbeiten am 2. Juli mit dem Linienbetrieb. Beim Café Bazar fuhr man vier Mal täglich ab. Doch schon nur vier Wochen später, am 7. August stellte man den Betrieb wieder ein, wie es hieß "für heuer" - die Schiffsmaschine sei zu schwach gewesen.
Aber im nächsten Jahr ging die Schifffahrtslinie nicht mehr in Betrieb. Der Salzachschotter war ihr Untergang.
Erst 2002 unternahm der Salzburger Dr. Erich Berer einen neuerlichen Versuch mit einem Schiff, der Amadeus Salzburg, das einen besonders geringen Tiefgang von nur 38 cm hat, eine Ausflugslinie zwischen Salzburg - Ferdinand-Hanusch-Platz und Hellbrunner Brücke einzurichten. Auch gibt es kürzer Stadtfahrten bis etwa zur Rennbahnsiedlung, sowie Dinner-Fahrten.
Am 12. August 2002 zerstörte ein Hochwasser das Schiff und die Anlegestelle beinahe komplett. Nach intensiven Reparaturarbeiten konnte die Amadeus Salzburg aber im April 2004 wieder auf der Salzach verkehren.
Gütertransporte
825 finden sich in der Laufener Chronik erste Hinweise auf eine Salzachschifffahrt.
Natürlich und vor allem wurde das Salz auf der Salzach verschifft. Früher befuhren die Schöffleute auf ihren Zillen (Plätten) die Salzach, beladen mit Salz. Von den Salinen Halleins, Berchtesgadens und Reichenhalls wurde das Salz über die Salzach, den Inn und die Donau ins Schwarze Meer transportiert.
Auf Anordnung von Kaiser Ludwig dem Bayern aus dem Jahr 1333 durfte das Salz aus Hallein nur noch am Fluss verfrachtet werden.
In Oberndorf-Laufen musste das Salz von den kleineren Zillen auf die größeren Plätten umgeladen werden. Der Grund war zum einen die geringere Wasserführung der Salzach auf der Strecke von Hallein bis zur Einmündung der Saalach bei Freilassing und zum anderen der „Nocken“, ein gefährliches Hindernis im Flusslauf bei Laufen. Die großen Salzschiffe, die bis Passau fuhren, wurden auf den Schopperplätzen in Laufen gebaut.
Aber auch alle anderen Waren mussten umgeladen werden und so erlangten diese beiden Städte großen Wohlstand. Zum Schutze der Schiffer gegen kriegerische und räuberische Überfälle auf die Salzzillen wurde 1278 von Erzbischof Friedrich II. von Walchen die Schiffergarde gegründet, welche bis zum heutigen Tag besteht.
1851 befuhren laut österreichischem Schifffahrtsvertrag vom 2. Dezember noch alljährlich an die 1 000 Plätten die Salzach, was einen Warenwert von 1,6 Mill. Gulden darstellte.
1866 fand der letzte königlich bayerischer Salztransport nach Passau auf dem Wasserweg statt.
Die letzten Aufzeichnungen aus den Jahren 1871 bis 1880 weisen eine Verschiffung von 91 000 Zentner Waren (Kalk, Gips, Braunkohle) aus.
Die Schiffe
Man vermutet, dass es sich vor allem um den Schiffstyp "Hallaschen" gehandelt hat, der auf der Salzach zum Einsatz kam. Dieser Schiffstyp war etwa 10 m lang, am Boden etwa zwei Meter breit, ihre Bordhöhe betrug etwa 85 cm. Seit 1494 waren von den für den Salztransport auf der Salzach vorgesehenen 66 Schiffen 18 für Scheibfahrten nach Burghausen bestimmt. Sie beförderten das Salz in "Scheiben" (= Fässer) oder seltener leicht verpackt in "Fudern" zur Mautstelle in Burghausen, wo es abgezählt und anschließend auf die "Salzbrücken" oder "Salzbühnen" der Fertiger gebracht wurde.
Bis zu fünf Salzschiffe brachten täglich ihre Last von Hallein nach Burghausen. Wenn man bedenkt, dass bei durchschnittlich 600 jährlichen Scheibfahrten etwa 112 200 Scheiben Salz von den Burghausner Fertigern bezogen wurden und ein Pferdewagen durchschnittlich 24 Scheiben Salz beförderte, waren 4 675 Fuhrwerke für den Abtransport nötig.
Für den Schiffbau wurden jährlich an die 50 000 Tannen und Fichten benötigt.
Versuche
Unter Fürsterzbischof Johann Jakob Khuen von Belasi unternahm man einen Versuch der Salzachschifffahrt im Bereich vom Pass Lueg und der Salzachöfen. Nach umfangreichen Sprengungen wurden dann aber 1565 die Arbeiten wieder eingestellt, da der eigentliche Initiator, der Gewerke Christoph Perner, starb.
1808 wurde unter der k. k. Regierung der Versuch unternommen, Eisenerz von Sankt Johann im Pongau nach Werfen zu transportieren. Auch wurden im Folgejahr begonnen, Felsen unterhalb der Festung Hohenwerfen zu sprengen. Der Krieg stoppte die weiteren Maßnahmen.
Weblinks
- Die Schiffer aus Laufen und Oberndorf und ihr soziales Umfeld
- Bild des Dampfschiffs an der Anlegestelle Nähe heutigem Haus der Natur
Fußnote
- ↑ andere Erklärung siehe auch Erbausfergenamt
- ↑ Quelle Buch Kronland Salzburg, historische Fotografien von 1850 bis 1918, Salzburger Museum Carolino Augusteum, Wolfram Morath (Herausgeber), 2000, ISBN 3-901014-68-3
Quellen
- Die Salzburger Emigration 1732
- Oberndorf - Wissenswertes
- Stadtgeschichte Laufen Oberndorf
- Salzschiffe
- Brettenthaler, Josef: Salzburgs Synchronik, Verlag Alfred Winter, 2002, ISBN 3-85380-055-6
- Peternell, Pert: Salzburg Chronik, 1960, Verlag "Das Bergland-Buch"
- Vierthaler, Franz Michael: Meine Wanderungen durch Salzburg, Berchtesgaden und Österreich, Zweiter Theil, Wien, 1816; S. 143