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| | ==Familie und Berufsleben== | | ==Familie und Berufsleben== |
| − | Rudolf Biebl wurde im sogenannten Schmied-Biebl-Haus in der [[Linzer Gasse]] geboren. Er erlernte den Beruf des Kaufmanns und führte im Haus [[Rathausplatz (Stadt Salzburg)|Rathausplatz]] 2 bereits im Alter von 29 Jahren ein Tuch- und Manufaktur-Geschäft (''Wegschaider & Biebl'', heute ''Hämmerle''). [[1852]] ehelichte er die Kaufmannstochter Marie Arrigler. Dieser Verbindung entstammten fünf Söhne und vier Töchter. | + | Rudolf Biebl wurde im sogenannten [[Klingenschmiedhaus|Schmied-Biebl-Haus]] in der [[Linzer Gasse]] geboren. Er erlernte den Kaufmannsberuf und führte im Haus [[Rathausplatz (Stadt Salzburg)|Rathausplatz]] 2 bereits im Alter von 29 Jahren ein Tuch- und Manufaktur-Geschäft (''Wegschaider & Biebl'', heute ''Hämmerle''). [[1852]] ehelichte er die Kaufmannstochter Marie [[Arrigler]]. Dieser Verbindung entstammten fünf Söhne und vier Töchter (vgl. den Artikel [[Biebl]]). |
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| | In den Jahren von [[1856]] bis [[1875]] war er in der [[Wirtschaftskammer Salzburg|Salzburger Handels- und Gewerbekammer]] tätig, wobei er von [[1858]] bis [[1860]] und später nochmals von [[1874]] bis [[1875]] als deren Präsident fungierte. Zudem war er seit der Gründung [[1860]] Mitglied der [[Gesellschaft für Salzburger Landeskunde]]. | | In den Jahren von [[1856]] bis [[1875]] war er in der [[Wirtschaftskammer Salzburg|Salzburger Handels- und Gewerbekammer]] tätig, wobei er von [[1858]] bis [[1860]] und später nochmals von [[1874]] bis [[1875]] als deren Präsident fungierte. Zudem war er seit der Gründung [[1860]] Mitglied der [[Gesellschaft für Salzburger Landeskunde]]. |
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| | Mit 38 Jahren wurde er [[1858]] in den [[Salzburger Gemeinderat]] gewählt und profilierte sich in Verwaltungs- und Finanzfragen. [[1861]] gehörte er dem erstmals zusammengetretenen [[Salzburger Landtag]] an. Als Abgeordneter (bis [[1870]]) setzte er sich dabei vor allem – wenn auch erfolglos - für die Freigabe der Gewerbe und für die Grundentlastung ein. | | Mit 38 Jahren wurde er [[1858]] in den [[Salzburger Gemeinderat]] gewählt und profilierte sich in Verwaltungs- und Finanzfragen. [[1861]] gehörte er dem erstmals zusammengetretenen [[Salzburger Landtag]] an. Als Abgeordneter (bis [[1870]]) setzte er sich dabei vor allem – wenn auch erfolglos - für die Freigabe der Gewerbe und für die Grundentlastung ein. |
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| − | Am [[27. Dezember]] [[1875]] wurde Rudolf Biebl als Nachfolger von [[Ignaz Harrer]] zum Bürgermeister der Landeshauptstadt gewählt. Trotz einer finanziellen Notlage, bedingt durch den Bau der kostenintensiven [[Fürstenbrunner Wasserleitung]] und den Börsenkrach nach der Wiener Weltausstellung von 1873, die auch Salzburg nicht verschonte, verstand es Biebl, mit einem Sparkurs eine rasche Konsolidierung der Finanzlage, ohne große steuerliche Belastungen für die Bevölkerung, herbeizuführen. | + | Am [[27. Dezember]] [[1875]] wurde Rudolf Biebl als Nachfolger von [[Ignaz Harrer]] zum Bürgermeister der Landeshauptstadt gewählt. Trotz einer finanziellen Notlage, bedingt durch den Bau der kostenintensiven [[Fürstenbrunner Quelle|Fürstenbrunner Wasserleitung|leitung]] und den Börsenkrach nach der Wiener Weltausstellung von 1873, die auch Salzburg nicht verschonte, verstand es Biebl, mit einem Sparkurs eine rasche Konsolidierung der Finanzlage, ohne große steuerliche Belastungen für die Bevölkerung, herbeizuführen. |
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| | Er bewies Weitsicht mit der Regulierung und Anlage des [[Giselakai]]s, die der Stadtgemeinde nach dem Verkauf der dadurch gewonnenen Baugründe einen satten Gewinn von mehr 120.000 [[Gulden]] einbrachte, und sorgte in einer schwierigen Zeit mit seinem rigorosen, aber durchdachten Finanzprogramm für die Realisierung vieler wichtiger Vorhaben. | | Er bewies Weitsicht mit der Regulierung und Anlage des [[Giselakai]]s, die der Stadtgemeinde nach dem Verkauf der dadurch gewonnenen Baugründe einen satten Gewinn von mehr 120.000 [[Gulden]] einbrachte, und sorgte in einer schwierigen Zeit mit seinem rigorosen, aber durchdachten Finanzprogramm für die Realisierung vieler wichtiger Vorhaben. |
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| − | In seine Amtszeit fielen unter anderem die Eröffnung der Aerarischen Hauptbrücke (heutige [[Staatsbrücke]]) am [[10. Mai]] [[1877]], die Anlage des [[Kommunalfriedhof]]s in der Gemeinde [[Morzg]] (eröffnet [[1. Jänner]] [[1879]]), Bau und Einweihung des Franz-Carl-Gehstegs (heute [[Müllner Steg]]; eröffnet am [[15. August]] [[1878]]), der Neubau der [[Karolinenbrücke]], eröffnet [[2. Februar]] [[1884]]) und der Baubeginn der Trambahnstrecke bis zur Landesgrenze am Hangenden Stein ([[13. Juli]] [[1884]]). | + | In seine Amtszeit fielen unter anderem die Eröffnung der Aerarischen Hauptbrücke (heutige [[Staatsbrücke]]) am [[10. Mai]] [[1877]], die Anlage des [[Kommunalfriedhof]]s in der Gemeinde [[Morzg]] (eröffnet [[1. Jänner]] [[1879]]), Bau und Einweihung des Franz-Carl-Gehstegs (heute [[Müllner Steg]]; eröffnet am [[15. August]] [[1878]]), der Neubau der [[Karolinenbrücke]] (eröffnet [[2. Februar]] [[1884]]) und der Baubeginn der [[Rote Elektrische|Trambahnstrecke]] bis zur Landesgrenze am [[Hangendenstein-Pass|Hangenden Stein]] ([[13. Juli]] [[1884]]). |
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| | Ein Höhepunkt seiner Amtsperiode war am [[19. September]] [[1877]] die Zusammenkunft des österreichisch-ungarischen Außenministers Graf Gyula Andrássy mit dem deutschen Reichskanzler Otto Fürst Bismarck im [[Grand Hotel de l´Europe (Salzburg)]]. | | Ein Höhepunkt seiner Amtsperiode war am [[19. September]] [[1877]] die Zusammenkunft des österreichisch-ungarischen Außenministers Graf Gyula Andrássy mit dem deutschen Reichskanzler Otto Fürst Bismarck im [[Grand Hotel de l´Europe (Salzburg)]]. |
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| | [[Bild:Biebl_Rudolf_Grab.jpg|thumb|200px|Familiengrab am Kommunalfriedhof]] | | [[Bild:Biebl_Rudolf_Grab.jpg|thumb|200px|Familiengrab am Kommunalfriedhof]] |
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| − | Für seine Teilnahme an einer Hilfsaktion für verwundete deutsche Soldaten im Deutsch-Französischen Krieg ([[1870]]-[[1871]]) zeichnete ihn [[König Ludwig II. von Bayern]] [[1871]] mit der kgl. Bayerischen Verdienst-Medaille aus. [[Kaiser Franz Joseph I.]] verlieh ihm den Orden der Eisernen Krone III. Klasse, weiters wurde er zum Commandeur des Belgischen Leopold-Ordens ernannt. | + | Für seine Teilnahme an einer Hilfsaktion für verwundete deutsche Soldaten im Deutsch-Französischen Krieg ([[1870]]-[[1871]]) zeichnete ihn [[König Ludwig II. von Bayern]] [[1871]] mit der kgl. Bayerischen Verdienst-Medaille aus. [[Kaiser Franz Joseph I.]] verlieh ihm den Orden der Eisernen Krone III. Klasse, weiters wurde er zum Commandeur des [[Belgien|Belgischen]] Leopold-Ordens ernannt. |
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| | Die [[Stadt Salzburg]] ehrte ihn noch während seiner Amtszeit als Bürgermeister am [[13. Jänner]] [[1879]] mit der Verleihung der [[Ehrenbürger der Stadt Salzburg|Ehrenbürgerschaft]]. | | Die [[Stadt Salzburg]] ehrte ihn noch während seiner Amtszeit als Bürgermeister am [[13. Jänner]] [[1879]] mit der Verleihung der [[Ehrenbürger der Stadt Salzburg|Ehrenbürgerschaft]]. |
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| | ==Literatur und Quellen == | | ==Literatur und Quellen == |
| | * [[Ludwig Netsch]]: ''Die Salzburger Bürgermeister ab 1847.'' Magistrat Salzburg. Dokumentation über das Geschehen in der Stadt. Salzburg 1980 | | * [[Ludwig Netsch]]: ''Die Salzburger Bürgermeister ab 1847.'' Magistrat Salzburg. Dokumentation über das Geschehen in der Stadt. Salzburg 1980 |
| − | * [[Josef Gassner|Dr. Josef Gassner]]: ''Die Ehrenbürger der Landeshauptstadt Salzburg.'' Katalog zur 10. Sonderausstellung. Selbstverlag des [[Salzburger Museum Carolino Augusteum|Museums Carolino Augusteum]]. Salzburg 1954 | + | * [[Josef Gassner (Historiker)|Dr. Josef Gassner]]: ''Die Ehrenbürger der Landeshauptstadt Salzburg.'' Katalog zur 10. Sonderausstellung. Selbstverlag des [[SMCA|Museums Carolino-Augusteum]]. Salzburg 1954 |
| − | * [[Friederike Zaisberger]], [[Reinhard R. Heinisch]]: ''Leben über den Tod hinaus... Prominente im Salzburger Kommunalfriedhof.'' Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde. 23. Ergänzungsband. Selbstverlag der Gesellschaft. Salzburg 2006 | + | * [[Friederike Zaisberger]], [[Reinhard R. Heinisch]]: ''Leben über den Tod hinaus... Prominente im Salzburger Kommunalfriedhof.'' [[Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde]]. 23. Ergänzungsband. Selbstverlag der Gesellschaft. Salzburg 2006 |
| | {{Quelle Salzburgs Synchronik}} | | {{Quelle Salzburgs Synchronik}} |
| − | * [[Franz Martin]]: ''Salzburger Straßennamen. Verzeichnis der Straßen, Gassen, Plätze, Wege, Brücken, Tore und Parks mit Erklärung ihrer Namen.'' 5. wesentlich überarbeitete Auflage von Willa Leitner-Martin und Andreas Martin. Miteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde. 25. Ergänzungsband. Selbstverlag der Gesellschaft. Salzburg 2006
| + | {{Quelle Franz Martin}} |
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| | ==Weblinks== | | ==Weblinks== |
| | * [http://www.stadt-salzburg.at/internet/themen/bildung_forschung/t2_89747/t2_166675/t2_166678/t2_166144/t2_155770/p2_155867.htm Stadt Salzburg Online: Fotos der Bürgermeister während der Habsburgermonarchie] | | * [http://www.stadt-salzburg.at/internet/themen/bildung_forschung/t2_89747/t2_166675/t2_166678/t2_166144/t2_155770/p2_155867.htm Stadt Salzburg Online: Fotos der Bürgermeister während der Habsburgermonarchie] |