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| − | Er war der Sohn des Pfalzgrafen Hartwig I. von Bayern und der Wigburg von Bayern, Tochter von Herzog Eberhard. Er wurde am [[23. Dezember]] [[970]] in Salzburg zum Subdiakon geweiht, am [[19. September]] [[973]] zum Diakon und am [[18. September]] [[985]] Priester. Die Bischofsweihe empfing er schließlich am [[8. November]] [[991]] und erhielt von Papst Johannes XV. das Pallium. | + | Er war der Sohn des Pfalzgrafen Hartwig I. von [[Herzogtum Bayern|Bayern]] und der Wigburg von Bayern, Tochter von Herzog Eberhard. Er wurde am [[23. Dezember]] [[970]] in der [[Stadt Salzburg]] zum Subdiakon geweiht, am [[19. September]] [[973]] zum Diakon und am [[18. September]] [[985]] Priester. Die Bischofsweihe empfing er schließlich am [[8. November]] [[991]] und erhielt von Papst Johannes XV. das [[Pallium]]. |
| − | Sein Aufstieg in der Reichskirche begann, als er Parteigänger | + | Sein Aufstieg in der Reichskirche begann, als er treuer Parteigänger des ottonischen Kaiser wurde. So begleitete er Otto III. [[996]] nach Rom und führte mit Bischof Gottschalk von [[Hagenauer|Hagenau]] den gemeinsamen Vorsitz auf der Krönungssynode Ottos III. Dort erhielt er vom Kaiser das [[Salzburger Märkte|Markt-]], [[Steuern und Abgaben|Maut-]] und [[Salzburger Münze|Münzrecht]] für seinen [[Bischofsburg in Salzburg|Bischofssitz]]. Von Kaiser Heinrich II. empfing Hartwig [[1002]] dann große Besitztümer im [[Lungau]] bei [[Mauterndorf]], im [[oberösterreich]]ischen Kremstal (Schlierbach, [[1006]]) und im steirischen [[Ennstal]] bei [[Admont]] mit Salzpfannen und Sudhäusern. |
| − | Am [[7. Dezember]] [[1005]] schenkte König Heinrich II. dem Erzbischof das Gut | + | Am [[7. Dezember]] [[1005]] schenkte König Heinrich II. dem Erzbischof das Gut Admont im Ennstal, das nach dessen Tod dem [[Benediktiner-Erzabtei St. Peter|Stift St. Peter]] zufallen sollte.<ref>Quelle [http://vdu.uni-koeln.de:8181/mom/AT-StiASP/Urkunden/fond?block=1 vdu.uni-koeln.de Bestand: St. Peter, Archiv der Erzabtei (1005-1981)]</ref> |
| − | Das [[Gasteinertal]] kam unter Hartwig im Rahmen eines Tauschgeschäftes | + | Das [[Gasteinertal]] kam unter Hartwig im Rahmen eines Tauschgeschäftes vom [[Erzbistum Salzburg|Bistum Salzburg]] an die bayrischen Sighardinger, erst [[1297]] konnte es wieder für den Salzburger Erzbischof und seine Kirche erworben werden. Gemeinsam mit den verwandten Aribonen und Sighardinger hatte sich Hartwig entschieden für die Klosterreform eingesetzt und an der Gründungen der Kloster [[Benediktinerinnenstift St. Georgen am Längsee|St. Georgen am Längsee]] in [[Kärnten]], [[Benediktinerkloster Seeon|Seeon]] (nördlich des [[Chiemsee]]s), [[Augustiner-Chorherrenstift Baumburg|Baumburg]] in Bayern und [[Frauenkloster Göß|Göß]] in der [[Steiermark]] mitgewirkt. Im Zusammenhang mit der Kirchenreform entstand ein einheitliches Netz von Pfarrsprengeln, die unter Hartwig für das Gasteinertal erstmals genau festgelegt wurden. An seinem Lebensende stand Hartwig im Ruf der Heiligkeit, sein Leichnam wurde im Dom bestattet. Seit dem 13. Jahrhundert genießt Hartwig auch liturgische Verehrung "Heiliger Hartwig". Ein formelle Seligsprechung oder Heiligsprechung des Erzbischofes im Mittelalter ist aber nicht bekannt. |
| − | Hartwig ließ in Salzburg die [[ | + | Hartwig ließ in der Stadt Salzburg die [[Kirche Mariae Himmelfahrt (Abtei Nonnberg)]] und den [[Dom zu den Hll. Rupert und Virgil#Hartwig-Dom|Hartwig-Dom]], einen Vorgängerbau des heutigen [[Salzburger Dom|Doms]] bauen. Der Neubau wurde durch Kaiser Heinrich II. durch die Übergabe von Grundbesitz in [[Seekirchen am Wallersee|Seekirchen]] gefördert. Der Hartwig-Dom fiel [[1127]] einem [[Brände im Salzburger Dom|Brand]] zum Opfer.<ref>Heinz Dopsch:Geschichte Salzburgs Bd.1/I S.213</ref> |
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| − | * Cod. Hartwici, ed. W. Hauthaler, Salzburger UB 1, 1910, | + | * [[Heinz Dopsch|Dopsch, Heinz]]: ''Der bayerische Adel und die Besetzung des Erzbistums Salzburg im 10. und 11. Jahrhundert''. In: [[Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde]] (MGSL) 110/111(1970/71), 125-151. |
| + | * [[Hermann Vetters|Vetters, Hermann]]: ''Die mittelalterlichen Dome in Salzburg.'' In: Jahrbuch des Instituts für mittelalterliche Studien der Universität Münster; 5, Frühmittelalterliche Studien, Berlin 1971, S. 413 - 435. | ||
| + | * Dopsch, Heinz: ''Die Zeit der Karolinger und Ottonen.'' In: Geschichte Salzburgs - Stadt und Land, Bd. I/1, hg. von Heinz Dopsch, 2. Aufl. Salzburg 1983, S. 157–228, hier S. 211–213. Vergl. Literatur-Anmerkungen-Register. In: Bd. I/3, hg. von Heinz Dopsch, 1984, 1243 f. | ||
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| + | * Cod. Hartwici, ed. W. Hauthaler, Salzburger UB 1, 1910, 188–209 | ||
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Aktuelle Version vom 5. Dezember 2025, 13:40 Uhr
Hartwig (* ?; † 5. Dezember 1023) war von 991 bis 1023 Erzbischof von Salzburg und ist einer der seligen (bzw. heiligen) Personen der Erzdiözese Salzburg.
Leben
Er war der Sohn des Pfalzgrafen Hartwig I. von Bayern und der Wigburg von Bayern, Tochter von Herzog Eberhard. Er wurde am 23. Dezember 970 in der Stadt Salzburg zum Subdiakon geweiht, am 19. September 973 zum Diakon und am 18. September 985 Priester. Die Bischofsweihe empfing er schließlich am 8. November 991 und erhielt von Papst Johannes XV. das Pallium.
Sein Aufstieg in der Reichskirche begann, als er treuer Parteigänger des ottonischen Kaiser wurde. So begleitete er Otto III. 996 nach Rom und führte mit Bischof Gottschalk von Hagenau den gemeinsamen Vorsitz auf der Krönungssynode Ottos III. Dort erhielt er vom Kaiser das Markt-, Maut- und Münzrecht für seinen Bischofssitz. Von Kaiser Heinrich II. empfing Hartwig 1002 dann große Besitztümer im Lungau bei Mauterndorf, im oberösterreichischen Kremstal (Schlierbach, 1006) und im steirischen Ennstal bei Admont mit Salzpfannen und Sudhäusern.
Am 7. Dezember 1005 schenkte König Heinrich II. dem Erzbischof das Gut Admont im Ennstal, das nach dessen Tod dem Stift St. Peter zufallen sollte.[1]
Das Gasteinertal kam unter Hartwig im Rahmen eines Tauschgeschäftes vom Bistum Salzburg an die bayrischen Sighardinger, erst 1297 konnte es wieder für den Salzburger Erzbischof und seine Kirche erworben werden. Gemeinsam mit den verwandten Aribonen und Sighardinger hatte sich Hartwig entschieden für die Klosterreform eingesetzt und an der Gründungen der Kloster St. Georgen am Längsee in Kärnten, Seeon (nördlich des Chiemsees), Baumburg in Bayern und Göß in der Steiermark mitgewirkt. Im Zusammenhang mit der Kirchenreform entstand ein einheitliches Netz von Pfarrsprengeln, die unter Hartwig für das Gasteinertal erstmals genau festgelegt wurden. An seinem Lebensende stand Hartwig im Ruf der Heiligkeit, sein Leichnam wurde im Dom bestattet. Seit dem 13. Jahrhundert genießt Hartwig auch liturgische Verehrung "Heiliger Hartwig". Ein formelle Seligsprechung oder Heiligsprechung des Erzbischofes im Mittelalter ist aber nicht bekannt.
Hartwig ließ in der Stadt Salzburg die Kirche Mariae Himmelfahrt (Abtei Nonnberg) und den Hartwig-Dom, einen Vorgängerbau des heutigen Doms bauen. Der Neubau wurde durch Kaiser Heinrich II. durch die Übergabe von Grundbesitz in Seekirchen gefördert. Der Hartwig-Dom fiel 1127 einem Brand zum Opfer.[2]
Literatur
- Dopsch, Heinz: Der bayerische Adel und die Besetzung des Erzbistums Salzburg im 10. und 11. Jahrhundert. In: Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde (MGSL) 110/111(1970/71), 125-151.
- Vetters, Hermann: Die mittelalterlichen Dome in Salzburg. In: Jahrbuch des Instituts für mittelalterliche Studien der Universität Münster; 5, Frühmittelalterliche Studien, Berlin 1971, S. 413 - 435.
- Dopsch, Heinz: Die Zeit der Karolinger und Ottonen. In: Geschichte Salzburgs - Stadt und Land, Bd. I/1, hg. von Heinz Dopsch, 2. Aufl. Salzburg 1983, S. 157–228, hier S. 211–213. Vergl. Literatur-Anmerkungen-Register. In: Bd. I/3, hg. von Heinz Dopsch, 1984, 1243 f.
Quelle
- Cod. Hartwici, ed. W. Hauthaler, Salzburger UB 1, 1910, 188–209
Einzelnachweise
- ↑ Quelle vdu.uni-koeln.de Bestand: St. Peter, Archiv der Erzabtei (1005-1981)
- ↑ Heinz Dopsch:Geschichte Salzburgs Bd.1/I S.213
| Vorgänger |
Salzburger Erzbischof 991–1023 |
Nachfolger |
