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Die Autofahrer sahen die Sperre zum Großteil  gelassen. "''Ich habe kein Problem damit, wenn ich nicht bis direkt ins  Zentrum fahren kann. Wenn in der Stadt dafür weniger los ist, ist das  doch auch angenehm", betonte etwa Andrea Jeuter aus Baden-Württemberg  (D). Nicht jeder Autofahrer hielt sich allerdings an die Sperre.  Besonders bei der Staatsbrücke ignorierten einige Lenker das  Abbiegeverbot.
 
Die Autofahrer sahen die Sperre zum Großteil  gelassen. "''Ich habe kein Problem damit, wenn ich nicht bis direkt ins  Zentrum fahren kann. Wenn in der Stadt dafür weniger los ist, ist das  doch auch angenehm", betonte etwa Andrea Jeuter aus Baden-Württemberg  (D). Nicht jeder Autofahrer hielt sich allerdings an die Sperre.  Besonders bei der Staatsbrücke ignorierten einige Lenker das  Abbiegeverbot.
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=== Pro und Kontra nach einer Woche ===
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[[Inga Horny]] von der [[Altstadt Marketing GmbH]] berief sich nach einer Woche auf eine Studie des Beratungsunternehmens CIMA in München, die einen Umsatzverlust von mehr als 30 Prozent pro Tag vorhersagte. Die Botschaft, dass die Kunden ohnehin wie gewohnt in der Altstadtgaragen und auf Parkplätzen um die Altstadt (insgesamt 3 400 Parkplätze) parken könnten, sei einfach nicht angekommen, sagte [[Werner Salmen]], Obmann des Altstadtverbandes.
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Für Studien hatte die Altstadt Marketing GmbH Geld, insgesamt, so wurde in den [[Salzburger Nachrichten]] kolportiert, hätte das Altstadtmarketing rund 40.000 Euro für eine Informationskampagne im Vorfeld ausgegeben. Ebenso viel wie die Stadt Salzburg. Nur, so konterte die Stadt Salzburg, hätte es das Altstadtmarketing verabsäumt in dieser Kampagne darauf hinzuweisen, dass die Altstadtparkgaragen rund um die Uhr zu erreichen gewesen wären und ebenso die Altstadt an sich immer erreichbar und ist. Aber man hatte lieber Aussperren oder Todeszone kommuniziert. Stadtrat Padutsch erinnerte in einem Krisengespräch am 24. Juli 2012 an die Schlagzeilen der Vorjahre (durch Stau hätten die Leute die Altstadt überhaupt erst gar nicht mehr erreicht, Lieferanten konnte keine Waren mehr anliefern, die Wirtschaft litt massiv unter der Verkehrsüberflutung). Nun sei der Verkehr geordnet worden, jetzt wäre dies auch wieder nicht gut.
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Bekannt wurden auch Zahlen vom Altstadtmarketing: Fast jeder zweite Besucher aus dem Umland kommt mit dem Zug - und 90 Prozent der Städter verzichtet beim Bummel in der Salzburger Altstadt auf sein Auto. Zwei Drittel des Geldes, welches in die Säckel der Altstadtwirte und Geschäftsleute fließt, kommt von der Salzburger Bevölkerung. Nur ein Viertel der Altstadteinnahmen stammt von Menschen, die in der Stadt oder Umgebung in einem Hotel nächtigten.
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==== Momentaufnahmen ====
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* Salzburger Nachrichten, 24. Juli 2012: ein Bild zeigt fünf Angestellte des [[Restaurant M32]] am [[Mönchsberg]]  mit Bildtext ''am Montag war im m32 auf dem Mönchsberg nur ein Mittagstisch besetzt'' - das M32 ist direkt von den Mönchsberggaragen aus durch den [[Mönchsbergaufzug]] erreichbar, eine Zufahrt mit Pkw ist gar nicht möglich;
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* Salzburger Nachrichten, 21. Juli 2012: in einem Interview meint Janet Kath, Geschäftsführerin und Eigentümerin der Kette interio (Anm. in Salzburg im [[AVA-Haus]] innerhalb des ''Sperrgebiets'' zwischen 10 und 14 Uhr), sie lebe davon, dass die Kunden zufahren können, um die Ware einzuladen (Anm. in der [[Griesgasse]], dem Eingangsbereich des Geschäfts, ist ein Halte- und Parkverbot).
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* Auszüge aus online-Debatten auf der Internetplattform der Salzburger Nachrichten sowie aus Leserbriefen (veröffentlicht in den SN am 24. Juli 2012)
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** Stefan Eisenmann aus [[Eugendorf]] betont: ''...Danke, liebe Politiker, dass ihr uns jetzt nicht nur die Touristen aussperrt, sondern auch noch die einheimischen Gäste!'' (Anmerk: auch einheimische Gäste sind Touristen...)
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** Roland Walter aus [[Radstadt]] meint '''...eine nahezu komplette Sperre der Stadt darf hier nur das allerletzte Mittel darstellen'' (Anmerk: gesperrt sind lediglich die beiden Straßenzüge von der [[Staatsbrücke]] zum [[Müllner Hügel]] und zum [[Sigmundstor]], was lediglich einen kleinen Teil der Stadt Salzburg darstellt)
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** Michael Wanger aus [[Seekirchen am Wallersee]] schreibt ''Wir haben ersten Festspielsamstag und die Stadt ist teilweise leer! ... Wir alle leben von den Festspielen und ihren Besuchern. Wir alle, ohne Ausnahme!'' (Anmerk: im letzten Punkt dürfte sich Herr Wanger wohl irren)
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** [[Gunter Mackinger]] vom [[Stadtbus]] wird auf gleicher Seite zitiert: ''Wir haben in der letzten Woche (Anm: der ersten Woche der Sperre) die Hälfte der Park-and-Ride-Tickets verkauft, die wir sonst im ganzen Jahr verkaufen. Also 2&500 Stück in einer Woche'' (Anm: also doch Touristen und einheimische Gäste dagewesen)
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** Günter Österer aus [[Anthering]] bedankt sich für die Innenstadtsperre, die Beschwerden von Gastwirten und Geschäftsleuten über das Ausbleiben von Touristen seien ''lächerlich'', betont Österer. Die Wirtschaftstreibenden hätten sich schließlich im Vorfeld an einer besseren Informationspolitik beteiligen können.
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** Alexander Pichler, Unternehmer in [[Maxglan]], sagt, ''Die Aufregugn über weniger Geschäft trotz leerer Garage ist verwunderlich. Hier scheint das Marketing versagt zu haben.'' Die Verkehrsentlastung in der [[Maxglaner Hauptstraße]] sei erfreulich. ''Verglichen mit den Umsätzen zum Vorjahr an den Stautagen, ist erfreulicherweise eine spürbare Steigerung der Einnahmen schon jetzt sichtbar.''
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** Walter Bittner verweist auf der Homepage der SN darauf, dass eine Verkehrsregelung, die in ''vielen großen und kleinen italienischen Städten tadellso funktioniert'', auch in Salzburg möglich sein sollte.
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==== Alternative E-Mobil ====
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Hotelier [[Fritz Hirnböck]] vom [[Romantik Hotel Gmachl]] in [[Elixhausen]] hat zwei Elektroautos von [[EMIL]] gemietet. Diese dürfen auch von Montag bis Freitag zwischen 10 und 14 Uhr in die Altstadt fahren. Diese Fahrzeuge stellt er seinen Gästen zur Verfügung.
    
=== Strafen ===
 
=== Strafen ===
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== Quellen ==
 
== Quellen ==
* {{Quelle SN|26. April und 14. Mai 2012}}
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* {{Quelle SN|26. April, 14. Mai 2012, 21., 23., 24. und 25. Juli 2012}}
 
* Salzburger Nachrichten online, abgefragt am 2. Mai und [http://www.salzburg.com/nachrichten/salzburg/chronik/sn/artikel/fuenfwoechiges-fahrverbot-in-der-salzburger-altstadt-21722/ 16. Juli] 2012
 
* Salzburger Nachrichten online, abgefragt am 2. Mai und [http://www.salzburg.com/nachrichten/salzburg/chronik/sn/artikel/fuenfwoechiges-fahrverbot-in-der-salzburger-altstadt-21722/ 16. Juli] 2012