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===Erstbesteigung===
 
===Erstbesteigung===
Die "[[Salzburger Chronik]]" erinnerte in ihrer Ausgabe vom [[4. August]] [[1928]] an ersten Versuch der Erstbesteigung:<ref>[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=sch&datum=19280804&seite=4&zoom=33 ANNO], "Salzburger Chronik", Ausgabe vom 4. August 1928, Seite 4</ref>
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Die "[[Salzburger Chronik]]" erinnerte in ihrer Ausgabe vom [[4. August]] [[1928]] an ersten Versuch der Erstbesteigung im Jahr [[1828]] sowie an die Erstbesteigung [[1841]]:<ref>[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=sch&datum=19280804&seite=4&zoom=33 ANNO], "Salzburger Chronik", Ausgabe vom 4. August 1928, Seite 4</ref>
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<blockquote>''Erstbesteigung des Groß-Venedigers. Am [[9. August]] des Jahres werden es [[1828|100 Jahre]], daß der höchste unter allen Bergen des Pinzgaues, der "Groß-Venediger", ein erstesmal feierlich bestiegen worden ist. Darüber berichtet [[Josef Dürlinger|Dürlinger]] in seiner Pinzgauer Beschrei­bung folgendes: Am 9. August stieg [[Erzherzog Johann]] von der Hoferhütte im oberen [[Sulzbachtal]]e den [[Gletscher im Nationalpark Hohe Tauern|Gletscher]] an— unter Führung des Revierförsters [[Paul Rohregger]] von [[Bramberg]] und mit einer gewählten Truppe: Pfleger Griesenauer von [[Gastein]], Oberförster v. Lürzer, Wirt A. Oppacher von [[Jochberg]], Holzmeister und Bauer I. Schernthaner von Gries. Wegen Regens im Tale und Schneiens auf der Höhe am frühesten Morgen verließen sie die Hütte erst um 6 Uhr morgens und waren bis 2 Uhr mitunter in ausgehauenen Fußtapfen über jäh abdachende Eisflächen dem Gipfel auf 60 bis 70 Klafter nahegekommen, als Rohr­egger erklärte: er getraue sich wegen augenscheinlicher [[Lawine]]ngefahr nicht mehr vorwärts. Nachdem bereits die Rückkehr angetreten war, brach wirklich vom Gipfel eine Lawine los, erfaßte den Führer und führte ihn pfeilschnell bis zu einer fast angefüllten Keeskluft hinab. Da die eine Hand Rohreggers glücklicherweise über den Schnee empor­stand, konnte man ihn schnell ausgraben und fand ihn noch lebend. Mit der größten Anstrengung gelangte er sogar noch, selbst mit den anderen in der Nacht in die Hoferhütte zurück. So endete die Erstbesteigung.
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<blockquote>''Erstbesteigung des Groß-Venedigers. Am [[9. August]] des Jahres werden es 100 Jahre, daß der höchste unter allen Bergen des Pinzgaues, der "Groß-Venediger", ein erstesmal feierlich bestiegen worden ist. Darüber berichtet [[Josef Dürlinger|Dürlinger]] in seiner Pinzgauer Beschrei­bung folgendes: Am 9. August stieg [[Erzherzog Johann]] von der Hoferhütte im oberen [[Sulzbachtal]]e den [[Gletscher im Nationalpark Hohe Tauern|Gletscher]] an— unter Führung des Revierförsters [[Paul Rohregger]] von [[Bramberg]] und mit einer gewählten Truppe: Pfleger Griesenauer von [[Gastein]], Oberförster v. Lürzer, Wirt A. Oppacher von [[Jochberg]], Holzmeister und Bauer I. Schernthaner von Gries. Wegen Regens im Tale und Schneiens auf der Höhe am frühesten Morgen verließen sie die Hütte erst um 6 Uhr morgens und waren bis 2 Uhr mitunter in ausgehauenen Fußtapfen über jäh abdachende Eisflächen dem Gipfel auf 60 bis 70 Klafter nahegekommen, als Rohr­egger erklärte: er getraue sich wegen augenscheinlicher [[Lawine]]ngefahr nicht mehr vorwärts. Nachdem bereits die Rückkehr angetreten war, brach wirklich vom Gipfel eine Lawine los, erfaßte den Führer und führte ihn pfeilschnell bis zu einer fast angefüllten Keeskluft hinab. Da die eine Hand Rohreggers glücklicherweise über den Schnee empor­stand, konnte man ihn schnell ausgraben und fand ihn noch lebend. Mit der größten Anstrengung gelangte er sogar noch, selbst mit den anderen in der Nacht in die Hoferhütte zurück. So endete die Erstbesteigung.
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''Eine zweite feierliche Besteigung dieses Fürsten unserer Alpen fand unter Leitung des Pflegers Kürsinger von Mittersill am [[3. September]] [[1841]] statt, die um halb 1 Uhr nachts von den Obersulzbachhütten aufbrechend, um 10 Uhr vormittags den Gipfel unter ihren Füßen hatten. Wenn in den Sommer- und Herbstmonaten Hunderts, ja Tausende nun den Venediger besteigen, so mögen sie nicht vergessen, unter welch schwierigen Bedingungen dazumal der Aufstieg wie Abstieg vonstatten ging. Heute führt ein gut angelegter Weg von [[Neukirchen am Großvenediger|Neukirchen]] oder Rosenthal aus zur Kürsinger­hütte in sieben Stunden, dort in der groß angelegten und gut geführten Schutzhütte kann man sich in jeder Weise zur Bezwingung der Hochtour ein letzesmal vorbereiten; das war anno dazumal nicht so.</blockquote>
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''Eine zweite feierliche Besteigung dieses Fürsten unserer Alpen fand unter Leitung des Pflegers Kürsinger von Mittersill am [[3. September]] 1841 statt, die um halb 1 Uhr nachts von den Obersulzbachhütten aufbrechend, um 10 Uhr vormittags den Gipfel unter ihren Füßen hatten. Wenn in den Sommer- und Herbstmonaten Hunderts, ja Tausende nun den Venediger besteigen, so mögen sie nicht vergessen, unter welch schwierigen Bedingungen dazumal der Aufstieg wie Abstieg vonstatten ging. Heute führt ein gut angelegter Weg von [[Neukirchen am Großvenediger|Neukirchen]] oder Rosenthal aus zur Kürsinger­hütte in sieben Stunden, dort in der groß angelegten und gut geführten Schutzhütte kann man sich in jeder Weise zur Bezwingung der Hochtour ein letzesmal vorbereiten; das war anno dazumal nicht so.</blockquote>
    
Es waren drei junge Wiener, deren Erstbesteigungspläne 1841 den damaligen [[Mittersill]]er Gerichts[[pfleger]] [[Ignaz von Kürsinger]] veranlassten, den Gipfelsieg in einer Annonce in der "[[Salzburger Zeitung]]" zu einer "nationalen Angelegenheit des Oberpinzgaus" zu erklären, damit die "Weltalte Majestät, die höchste Zinne des Landes, von den Söhnen unseres Tales erklommen wird." Die Erstbesteigung war als politische Demonstration inszeniert worden. Nach Aufrufen in Zeitungen nahmen 40 Männer teil, darunter neben den erhofften Oberpinzgauern auch die drei Wiener sowie [[Josef Freiherr Lasser von Zollheim]]. Die Erstbesteigung dann erfolgte am 3. September 1841.<ref>Eine Quellenangabe zum Termin findet sich in [https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=vhg&datum=18411110&query=%22Wiesbachhorn%22&ref=anno-search&seite=3 anno], "Österreichisches Bürgerblatt für Verstand, Herz und gute Laune", Ausgabe vom 10. November 1841, Seite 3, rechts unten in der Einzelnachweis</ref> Es war eine richtige Expedition, bestehend aus 40 Teilnehmern, die vor allem auf Betreiben von Ignaz von Kürsinger zustande gekommen war. Die Expedition stand unter der Leitung von Ignaz von Kürsinger und Dr. [[Anton von Ruthner]], der als erster Tourist den Gipfel betreten hat. Die Expedition stieg von [[Neukirchen am Großvenediger]], durch das [[Obersulzbachtal]] über die Stierlahnerwand.  
 
Es waren drei junge Wiener, deren Erstbesteigungspläne 1841 den damaligen [[Mittersill]]er Gerichts[[pfleger]] [[Ignaz von Kürsinger]] veranlassten, den Gipfelsieg in einer Annonce in der "[[Salzburger Zeitung]]" zu einer "nationalen Angelegenheit des Oberpinzgaus" zu erklären, damit die "Weltalte Majestät, die höchste Zinne des Landes, von den Söhnen unseres Tales erklommen wird." Die Erstbesteigung war als politische Demonstration inszeniert worden. Nach Aufrufen in Zeitungen nahmen 40 Männer teil, darunter neben den erhofften Oberpinzgauern auch die drei Wiener sowie [[Josef Freiherr Lasser von Zollheim]]. Die Erstbesteigung dann erfolgte am 3. September 1841.<ref>Eine Quellenangabe zum Termin findet sich in [https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=vhg&datum=18411110&query=%22Wiesbachhorn%22&ref=anno-search&seite=3 anno], "Österreichisches Bürgerblatt für Verstand, Herz und gute Laune", Ausgabe vom 10. November 1841, Seite 3, rechts unten in der Einzelnachweis</ref> Es war eine richtige Expedition, bestehend aus 40 Teilnehmern, die vor allem auf Betreiben von Ignaz von Kürsinger zustande gekommen war. Die Expedition stand unter der Leitung von Ignaz von Kürsinger und Dr. [[Anton von Ruthner]], der als erster Tourist den Gipfel betreten hat. Die Expedition stieg von [[Neukirchen am Großvenediger]], durch das [[Obersulzbachtal]] über die Stierlahnerwand.  
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==Legenden==
 
==Legenden==
Um den Großvenediger ranken sich auch viele [[Sagen und Legenden|Sagen]], wie jene vom ''Venediger Mandl''<ref>[https://www.sagen.at/texte/sagen/oesterreich/salzburg/pinzgau/venedigermandl.html www.sagen.at]</ref>.
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Um den Großvenediger ranken sich auch viele [[Sagen und Legenden|Sagen]], wie jene vom [[Venedigermandl]]<ref>[https://www.sagen.at/texte/sagen/oesterreich/salzburg/pinzgau/venedigermandl.html www.sagen.at]</ref>.
    
=== Geheimnisvolle Südländer ===
 
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== Bilder ==
 
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== Literatur ==
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* 150. Ausgabe "[[Alpenvereinsjahrbuch BERG 2026]]" mit Schwerpunkt Großvenediger
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* 1. Ausgabe 1865 [https://www.digitale-sammlungen.de/de/view/bsb10010013?page=,1 digitale-sammlungen.de]
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== Weblink ==
 
== Weblink ==
 
* Lage auf [https://maps.bev.gv.at/#/center/12.3519,47.1111/zoom/15.5 AMap] (korrigierter neuer Link, Datenstand 7. November 2022)
 
* Lage auf [https://maps.bev.gv.at/#/center/12.3519,47.1111/zoom/15.5 AMap] (korrigierter neuer Link, Datenstand 7. November 2022)