Bürgermeisterloch: Unterschied zwischen den Versionen

Aus SALZBURGWIKI
Zur Navigation springen Zur Suche springen
K (Kat. Stadtberge --> Stadtberg)
K (Textersetzung - „Napoléon“ durch „Napoleon“)
 
(34 dazwischenliegende Versionen von 3 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
[[Datei:Bürgermeisterloch am Mönchsberg.jpg|thumb|Bürgermeisterloch, Blick von Nonntal]]
+
[[Datei:Bürgermeisterloch am Mönchsberg.jpg|thumb|Das Bürgermeisterloch, Blick von Süden hinauf]]
Das '''Bürgermeisterloch''' ist ein Wehrmauerdurchbruch am [[Salzburger Stadtberge|Salzburger Stadtberg]] [[Mönchsberg]].   
+
[[Datei:Mönchsberg Kokoschka Weg 01 Mai 2019 4.jpg|thumb|Unter diesem Straßenteil befindet sich das Bürgermeisterloch.]]
 +
[[Datei:Bürgermeisterloch Schartenmauer.jpg|thumb|Das Bürgermeisterloch unterhalb der [[Die Schartenmauer als Teil des Schartenwalls|Schartenmauer als Teil des Schartenwalls]].]]
 +
Das sogenannte '''Bürgermeisterloch''' ist ein Durchbruch in der [[Schartenmauer]] auf der [[Mönchsbergscharte]].   
  
==Geschichte==
+
== Geschichte ==
Der Durchbruch wurde [[1863]], in der Amtszeit ([[1861]] bis [[1872]]) von [[Bürgermeister der Stadt Salzburg|Bürgermeister]] [[Heinrich Ritter von Mertens]] ([[1811]], †  [[1872]]), geschaffen. Ritter von Mertens wohnte im [[Daun-Schlössl|Weingarten-Schlössl]] in [[Nonntal]] (heute zur [[Riedenburg]] gehörend) und ging durch dieses Tor oftmals zur Arbeit in die Salzburger [[Altstadt]]. Daher ist es im Volksmund auch unter dem Namen "''Bürgermeisterloch''" bekannt.
+
230 Jahre blieb die Mönchsbergscharte gesperrt, bis [[Heinrich Ritter von Mertens]] (* [[1811]]; †  [[1872]]), der [[1861]] bis 1872 [[Bürgermeister der Stadt Salzburg]] war, [[1863]] im Namen der Stadt ein Tor durch die hohe Ouadermauer brechen ließ, das (irrtümlich auch "Schartentor" genannte) "Bürgermeisterloch". Ursprünglich hieß es auch "Galgentor", denn in diesem Raum außerhalb der Mauer lag einst der Richtplatz für die [[Festung Hohensalzburg|Festungs]]gefangenen.<ref>[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=svb&datum=19350720&query=%22Villa+Berta%22&ref=anno-search&seite=5 ANNO], [[Salzburger Volksblatt]], Ausgabe vom 20. Juli 1935, Seite 5</ref> Ritter von Mertens wohnte im [[Daun-Schlössl]] in [[Nonntal]] (heute zu [[Riedenburg]] gehörend) und ging später durch diesen neu geschaffenen Durchlass oftmals zur Arbeit in das [[Rathaus der Stadt Salzburg|Rathaus]] in die Salzburger [[Altstadt]]. Er war der erste Präsident des [[Stadtverein Salzburg|Stadt-Verschönerungsvereins]], der im ersten Jahr seines Bestehens auch der Bauherr des Bürgermeisterloches war.<ref>[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=sza&datum=18631110&query=%22scharte%22+%22m%c3%b6nchsberg%22+%22wall%22&seite=1 ANNO], [[Salzburger Zeitung]], 10. November 1863, Seite 1</ref><ref>[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=sza&datum=18640201&query=%22wallmauer%22+%22scharte%22&seite=7 ANNO], Salzburger Zeitung, 1. Februar 1864, Seite 7</ref><ref>[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=svb&datum=19230602&query=%22b%c3%bcrgermeisterloch%22&seite=5 ANNO], Salzburger Volksblatt, 2. Juni 1923, Seite 5</ref>.  
  
==Erreichbarkeit==
+
Der Begriff ''Bürgermeisterloch'' lässt sich in den uns zur Verfügung stehenden digitalisierten Zeitungen erstmals [[1867]] finden. "Die Presse" berichtete in ihrer Ausgabe vom 21. August 1867, die Kaiser [Anmerkung: der französische Kaiser Napoleon III. und Kaiser [[Franz Joseph I.]]] seien von der Festung Hohensalzburg durch das Bürgermeisterloch in die Vorstadt ''Nönettel'' [Anmerkung: Nonntal] gegangen.<ref>[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=apr&datum=18670821&query=%22B%c3%bcrgermeisterloch%22&ref=anno-search&seite=14 ANNO], Die Presse, 21. August 1867, Seite 14</ref> In späteren Quellen wird es als ''sogenanntes'' Bürgermeisterloch bezeichnet. Jedenfalls scheint es eine gängige Bezeichnung gewesen zu sein.
Man erreicht es von [[Nonntal]] ([[Krauthügel]]) kommend auf dem  [[Hans-Sedlmayr-Weg]] (die letzten Meter sind sehr stark ansteigend,  jedoch führt neben dem Weg eine Stiege bergan). Von der Altstadt führt eine Stiege im [[Toscanini-Hof]] an der [[Felsenreitschule]] unterhalb der [[Edmundsburg]] auf dem [[Dr.-Herbert-Klein-Weg]] hinauf. Über das {{PAGENAME}} führt der [[Oskar Kokoschka|Oskar-Kokoschka-Weg]], der den [[Festungsberg]] mit dem Mönchsberg verbindet.
 
  
==Quellen==  
+
=== Das Bürgermeisterloch als "falsches" (Äußeres) Schartentor ===
 +
Seit dem Bau des Bürgermeisterlochs wurde dieses auch als [[Äußeres Schartentor]] bezeichnet. Der Name (Äußeres) "Schartentor" für das Bürgermeisterloch blieb bis um 1980 weitum üblich. In diesem Sinn verwendet u. a. auch [[Peter Handke]] diesen Begriff in seinen autobiographischen Werken.
 +
 
 +
Das Bürgermeisterloch wurde 1863 unter der Leitung von [[Franz Zeller (Kaufmann)|Franz Zeller]] und Bürgermeister Mertens erbaut. Nachdem die Reste des Äußeren Schartentor kurz vor dem Bau des Bürgermeisterloches entfernt worden waren, wollte man historisierend den alten Namen im neuen Torbogen erhalten.
 +
 
 +
== Erreichbarkeit ==
 +
Man  erreicht es von Nonntal vom [[Krauthügel]] kommend auf dem [[Hans-Sedlmayr-Weg]] (die letzten Meter sind sehr stark ansteigend, jedoch führt neben dem Weg eine Stiege bergan). In der Altstadt führt die [[Clemens-Holzmeister-Stiege]] vom [[Toscaninihof]], vorbei an der [[Felsenreitschule]] auf dem [[Dr.-Herbert-Klein-Weg]] zum Bürgermeisterloch hinauf. Über das {{PAGENAME}} führt der [[Oskar-Kokoschka-Weg]], der den [[Festungsberg]] mit dem Mönchsberg verbindet.
 +
 
 +
== Quellen ==  
 
* ''Salzburg Synchronik'', [[Josef Brettenthaler]], Verlag Alfred Winter, 2002, ISBN 3-85380-055-6
 
* ''Salzburg Synchronik'', [[Josef Brettenthaler]], Verlag Alfred Winter, 2002, ISBN 3-85380-055-6
 
{{Quelle Franz Martin}}
 
{{Quelle Franz Martin}}
==Bildergalerie==
+
== Einzelnachweise ==
<gallery>
+
<references/>
Bild:Buergermeisterloch.jpg|Ansicht vom [[Oskar-Kokoschka-Weg]] aus
 
</gallery>
 
 
 
  
 
[[Kategorie:Stadt Salzburg]]
 
[[Kategorie:Stadt Salzburg]]
 
[[Kategorie:Altstadt]]
 
[[Kategorie:Altstadt]]
 +
[[Kategorie:Stadtberg]]
 +
[[Kategorie:Mönchsberg]]
 +
[[Kategorie:Kultur und Bildung]]
 
[[Kategorie:Architektur]]
 
[[Kategorie:Architektur]]
 
[[Kategorie:Tor]]
 
[[Kategorie:Tor]]
[[Kategorie:Mönchsberg]]
 
[[Kategorie:Stadtberg]]
 

Aktuelle Version vom 14. November 2025, 08:48 Uhr

Das Bürgermeisterloch, Blick von Süden hinauf
Unter diesem Straßenteil befindet sich das Bürgermeisterloch.
Das Bürgermeisterloch unterhalb der Schartenmauer als Teil des Schartenwalls.

Das sogenannte Bürgermeisterloch ist ein Durchbruch in der Schartenmauer auf der Mönchsbergscharte.

Geschichte

230 Jahre blieb die Mönchsbergscharte gesperrt, bis Heinrich Ritter von Mertens (* 1811; † 1872), der 1861 bis 1872 Bürgermeister der Stadt Salzburg war, 1863 im Namen der Stadt ein Tor durch die hohe Ouadermauer brechen ließ, das (irrtümlich auch "Schartentor" genannte) "Bürgermeisterloch". Ursprünglich hieß es auch "Galgentor", denn in diesem Raum außerhalb der Mauer lag einst der Richtplatz für die Festungsgefangenen.[1] Ritter von Mertens wohnte im Daun-Schlössl in Nonntal (heute zu Riedenburg gehörend) und ging später durch diesen neu geschaffenen Durchlass oftmals zur Arbeit in das Rathaus in die Salzburger Altstadt. Er war der erste Präsident des Stadt-Verschönerungsvereins, der im ersten Jahr seines Bestehens auch der Bauherr des Bürgermeisterloches war.[2][3][4].

Der Begriff Bürgermeisterloch lässt sich in den uns zur Verfügung stehenden digitalisierten Zeitungen erstmals 1867 finden. "Die Presse" berichtete in ihrer Ausgabe vom 21. August 1867, die Kaiser [Anmerkung: der französische Kaiser Napoleon III. und Kaiser Franz Joseph I.] seien von der Festung Hohensalzburg durch das Bürgermeisterloch in die Vorstadt Nönettel [Anmerkung: Nonntal] gegangen.[5] In späteren Quellen wird es als sogenanntes Bürgermeisterloch bezeichnet. Jedenfalls scheint es eine gängige Bezeichnung gewesen zu sein.

Das Bürgermeisterloch als "falsches" (Äußeres) Schartentor

Seit dem Bau des Bürgermeisterlochs wurde dieses auch als Äußeres Schartentor bezeichnet. Der Name (Äußeres) "Schartentor" für das Bürgermeisterloch blieb bis um 1980 weitum üblich. In diesem Sinn verwendet u. a. auch Peter Handke diesen Begriff in seinen autobiographischen Werken.

Das Bürgermeisterloch wurde 1863 unter der Leitung von Franz Zeller und Bürgermeister Mertens erbaut. Nachdem die Reste des Äußeren Schartentor kurz vor dem Bau des Bürgermeisterloches entfernt worden waren, wollte man historisierend den alten Namen im neuen Torbogen erhalten.

Erreichbarkeit

Man erreicht es von Nonntal vom Krauthügel kommend auf dem Hans-Sedlmayr-Weg (die letzten Meter sind sehr stark ansteigend, jedoch führt neben dem Weg eine Stiege bergan). In der Altstadt führt die Clemens-Holzmeister-Stiege vom Toscaninihof, vorbei an der Felsenreitschule auf dem Dr.-Herbert-Klein-Weg zum Bürgermeisterloch hinauf. Über das Bürgermeisterloch führt der Oskar-Kokoschka-Weg, der den Festungsberg mit dem Mönchsberg verbindet.

Quellen

Einzelnachweise

  1. ANNO, Salzburger Volksblatt, Ausgabe vom 20. Juli 1935, Seite 5
  2. ANNO, Salzburger Zeitung, 10. November 1863, Seite 1
  3. ANNO, Salzburger Zeitung, 1. Februar 1864, Seite 7
  4. ANNO, Salzburger Volksblatt, 2. Juni 1923, Seite 5
  5. ANNO, Die Presse, 21. August 1867, Seite 14