| | [auf einer vorhergehenden Seite:] ''Liebe Fanni! Wie mich das glüklich macht heute 8 Tag dich in Geselschaft der guten Mutter'' [Maria Anthonia Spängler, geborene [[Lürzer von Zechenthal]], * 1803; † 1882 in Salzburg] ''und erfahrene Frau zu'' [siehe Abbildung:] ''wissen kann ich dir nicht beschreiben, nach dem dein Befinden Gott sey Dank immer so gut als es unter diesen Umständen seyn kann ist, so wird alles gut vorüber geh’n. Mein Befinden ist zimmlich gut, daher kannst du auch in dieser Beziehung ruhig sein. Laschanzki'' <nowiki>[</nowiki>[[Laschensky]] = Cäcilia Laschensky († 1877 in Salzburg, 84 Jahre alt)] ''seine Frau wird auch schon im März entbunden; es'' [geht] ''gut soviel ich von seiner Mutter höre welche dich vielmals grüßen läßt. Frau v: Bauernfeind'' <nowiki>[</nowiki>[[Paurnfeind]] = wohl Josefa Baurnfeind († 1878 in der Stadt Salzburg) im Alter von 72 Jahren)] ''ist von Rematischenschmerz im Fuß schon 8 Wochen im Bett. Wenn dein Wuzl Gethauft und eingewickelt ist, so'' [gib ihm] ''einen lan lange''[n], ''lange''[n] ''Kuß von mir, was würde ich darum geben wenn ich bey euch sein könnte. Lebe wohl liebe Fanni, grüße deinen Mann. Meine Augen erlauben mir nicht länger zu schreiben. Fanni.''<ref>Briefbeleg im Besitz der Familie [siehe oben], ebenso Partezettel für Laschensky und Baurnfeind</ref> | | [auf einer vorhergehenden Seite:] ''Liebe Fanni! Wie mich das glüklich macht heute 8 Tag dich in Geselschaft der guten Mutter'' [Maria Anthonia Spängler, geborene [[Lürzer von Zechenthal]], * 1803; † 1882 in Salzburg] ''und erfahrene Frau zu'' [siehe Abbildung:] ''wissen kann ich dir nicht beschreiben, nach dem dein Befinden Gott sey Dank immer so gut als es unter diesen Umständen seyn kann ist, so wird alles gut vorüber geh’n. Mein Befinden ist zimmlich gut, daher kannst du auch in dieser Beziehung ruhig sein. Laschanzki'' <nowiki>[</nowiki>[[Laschensky]] = Cäcilia Laschensky († 1877 in Salzburg, 84 Jahre alt)] ''seine Frau wird auch schon im März entbunden; es'' [geht] ''gut soviel ich von seiner Mutter höre welche dich vielmals grüßen läßt. Frau v: Bauernfeind'' <nowiki>[</nowiki>[[Paurnfeind]] = wohl Josefa Baurnfeind († 1878 in der Stadt Salzburg) im Alter von 72 Jahren)] ''ist von Rematischenschmerz im Fuß schon 8 Wochen im Bett. Wenn dein Wuzl Gethauft und eingewickelt ist, so'' [gib ihm] ''einen lan lange''[n], ''lange''[n] ''Kuß von mir, was würde ich darum geben wenn ich bey euch sein könnte. Lebe wohl liebe Fanni, grüße deinen Mann. Meine Augen erlauben mir nicht länger zu schreiben. Fanni.''<ref>Briefbeleg im Besitz der Familie [siehe oben], ebenso Partezettel für Laschensky und Baurnfeind</ref> |
| | + | Letzte Willenserklärung der [[Franziska Kobler]], Salzburg, 24. Mai 1875. Registriert beim Bezirksgericht in Salzburg am 16. Juli 1886<ref>Franziska Kobler starb am 12. Juli 1886. Abschrift (ihr Namen ist mit m. p. = eigenhändig gekennzeichnet); Beleg im Besitz der Familie: [[Otto Holzapfel]]</ref> Ein Bogen, Seitengröße 34 x 21 cm, grüne Stempelmarke 36 Kreuzer; // = Absatz; Leseabsatz eingefügt; / = Seitenwechsel; [Ergänzung]; [?] = fraglich:<br /> |
| | + | [unterstrichen:] ''Letzte Willenserklärung // der Franziska Kobler. // Meine Leiche soll anständig zur Erde bestattet werden, es sollen die gewöhnlichen hl. Messen gelesen werden und fünfzig Gulden an die Armen vertheilt werden. // Als Allein-Erbin meines ganzen Vermögens oder Nachlaß setze ich meine Enkelin Franziska Schlegel<ref>[[Franziska Schlegel]], verheiratet Spängler</ref> ein. Die Universalerbin Franziska Schlegel ist verpflichtet nachstehende Vermächtnisse abzuführen. // 1.) Der Betti Kobler<ref>(* 1825; † 1881)</ref> Tochter meines Vaters Bruder Johann Kobler alle Jahr fünfzig Gulden Ö.W.<ref>Österreichische Währung, 1858 eingeführt</ref> auszubeza[h]len. // 2.) Ihren Bruder Wilhelm Kobler<ref>(† nach 1881) Von den weiteren genannten Personen fehlen [2025] Daten, auch Namen der Zwischenglieder zur Erblasserin.</ref> derzeit Privat[er] in Linz müssen tausend Gulden Ö.W. in einem Zeitraum von einem Jahr ausgeza[h]lt werden. // 3.) Der Luise Kobler Tochter meines Vaters Schwester legi[e]re ich zwei Hundert Gulden Ö.W.; sollte Luise Kobler nicht mehr am Leben sein, so sollen es ihre Kinder bekommen. // 4.) Herrn Paul Kobler Sohn meines Vaters Bruder Johann Kobler'' [sollen] ''zwei hundert Gulden Ö.W. ausbeza[h]lt werden. Der Babette Kobler Tochter meines Vaters Bruder Valentin Kobler ehemals Bräuer in Raab, ist jetzt mit einem Mann verheiratet, der Weyerer heißt, legi[e]re [ich] ebenfalls Zweitausend Gulden Ö.W. // 5.) Die vier Töchter m meines Vaters Schwester Walburga Holzinger sollte jede zwei hundert Gulden bekommen, sie heißen Anna, Theres, Walburga und Amalie. // 6.) Meinem Schwiegersohn Dr Richard Schleg[e]l<ref>[[Richard Franz Schlegel]], in erster Ehe verheiratet mit der 1848 verstorbenen Tochter der Franziska Kobler, [[Zäzilia Amalia Kobler]].</ref> als Andenken sechs silberne Löffel, Messer und Gabeln, seiner Frau Katharina Schlegel ein goldenes Armband mit dem Rubin und die gleiche Brouch'' [Brosche] ''. // Einen jeden von ihren Kindern einen Dukaten / in Gold. Noch muß ich bemerken, daß ich meinen Schwi[e]gersohn Dr Richard Schlegel drei tausend Gulden R.W. von dem Nachlasse seiner ersten Frau meiner Tochter Amalia Schlegel noch schulde, welche ihm nach meinem Tod sobald als möglich zu beza[h]len sind.<ref>Der Heiratsvertrag zwischen Richard Schlegel und Amalia Kobler vom 20. April 1846 enthält folgenden späteren Zusatz: ''Ich erkläre hiemit, bezüglich aller aus diesen [!] Vertrage mir zukommenden Rechte vollkommen befriedigt zu seyn. // Salzburg am 30′ Mai [1]878. // Dr Schlegel''. [[Richard Franz Schlegel]] selbst starb am 1. März 1881.</ref> // 7.) Dem [[Franz Hinterholzer]], derzeit Zeichnungslehrer zwei hundert Gulden. Seiner Mutter Karolina Hinterholzer Wittwe 4 Hemden, 6 Paar Strümpfe, ein Wollkleid und ein Umhängtuch von meinen Sachen. // '' |
| | + | ''Für den Fall das meine Universal-Erbin Kinderlos nach meinem Tod sterben sollte, so ernenne ich ohne sie zur mittlerweiligen Sicherstellung verhalten müssen zu wollen ihren Mann resp Wittwer derselben Dr Franz Spängler zu deren Nacherben, und verpflichte ihm [!] nachstehende Legate zu bezahlen [!]. // 1.) Der Betti Kobler zwei tausend Gulden Ö.W. sollte sie nicht mehr am Leben sein, so sollten diese Zweitausend Gulden ihren Bruder Wilhelm Kobler ausbezahlt [!] werden. // 2.) Sollen die zwei Töchter von Meiner Mutter Schwester Sohn geborne Kralinger, Kirschner [-ü-]-Meister Töchter von Reichenhall, Sabine Boltera ebenfalls Kirschnerin und Anna Wayer Arztens Gattin derzeit in Salzburg jede tausend Gulden Ö.W. bekommen. // 3.) Mein Schwi[e]gersohn Dr Richard Schlegel zwei tausend Gulden Ö.W. // 4.) Den Unterstützungs-Verein für Oberrealschüler und Lehramtszöglinge zu Salzburg ein tausend Gulden. // 5.) Den Dommusikverein<ref>Vgl. [[Salzburger Dom-Musikverein und Mozarteum]]</ref> dahi[e]r drei hundert Gulden. / 6.) Der Dienstbothen-Erziehungs-Anstalt zwei hundert Gulden. // Zur Urkunde dessen hab[e] ich diesen meinen letzten Willen eigenhändig geschrieben und gefertigert. // Franziska Kobler Privat[e] mp.'' [eigenhändig] '' // Salzburg am 24. Mai 1875 // Kundgemacht beim K. K.'' städt: XX. [dlg. {?} Abkürzung für mich unauflösbar] ''Bezirksgerichte Salzburg am 16. Juli 1886. // Schuster mp.'' |