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| | == Biographie == | | == Biographie == |
| − | Barbara Krafft wurde als Tochter des [[Österreich|österreichischen]] k. k. Hofmalers Johann Nepomuk Steiner in Iglau geboren, wo der Vater herstammte und arbeitete. Von ihrem sehr erfolgreichen Vater erhielt Barbara in frühester Kindheit und Jugend Malunterricht und übersiedelte gemeinsam mit ihm nach [[Wien]], wo sie 1786 ihr erstes Bild ausstellte. bald fand auch sie Anklang als Porträtmalerin. | + | Barbara Krafft wurde als Tochter des [[Österreich|österreichischen]] k. k. Hofmalers Johann Nepomuk Steiner in Iglau geboren, wo der Vater herstammte und arbeitete. Von ihrem sehr erfolgreichen Vater erhielt Barbara in frühester Kindheit und Jugend Malunterricht und übersiedelte gemeinsam mit ihm nach [[Wien]], wo sie 1786 ihr erstes Bild ausstellte. Bald fand auch sie Anklang als Porträtmalerin. |
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| − | Aus der Ehe mit dem Apotheker Josef Krafft entstammt ihr Sohn Johann August Krafft, 1792 geboren, der später in München als Lithograf tätig war. Nach einigen Jahren in Wien trennte sie sich von ihrem Mann und übersiedelte 1794 nach [[Salzburg]]. Dann ging sie über Iglau nach [[Prag]], wo sie bis 1803 blieb. In Prag führte sie zahlreiche Porträt-Aufträge aus. Von 1803 bis 1821 lebte sie dann fast zwei Jahrzehnte in Salzburg. 1861 übersiedelte Barbara Kraft nach Bamberg und verstarb dort im Alter von 61 Jahren. | + | Aus der Ehe mit dem Apotheker Josef Krafft entstammte ihr Sohn Johann August Krafft, 1792 geboren, der später in [[München]] als Lithograf tätig war. Nach einigen Jahren in [[Wien]] trennte sie sich von ihrem Mann und übersiedelte 1794 in die [[Stadt Salzburg]]. Dann zog sie zunächst nach Iglau und dann weiter nach Prag, wo sie bis 1803 blieb. In Prag führte sie zahlreiche Porträt-Aufträge aus. Von 1803 bis 1821 lebte sie dann fast zwei Jahrzehnte wieder in der Stadt Salzburg. 1861 übersiedelte Barbara Kraft nach Bamberg in [[Bayern]] und verstarb dort im Alter von 61 Jahren. |
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| − | Ihre Werke signierte sie stets mit Barbara Krafft, nata Steiner.
| + | Eigene Werke signierte sie stets mit Barbara Krafft, ''nata Steiner pinxit'', um sich mit dem Hinweis auf den bekannten Vater zu empfehlen. |
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| | == Salzburgbezug == | | == Salzburgbezug == |
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| | == Werke == | | == Werke == |
| − | Barbara Krafft lebte in der Zeit des Klassiszismus. Die Künstlerin galt damals als eine der bekanntesten Porträtmalerinnen ihrere Zeit."''Allein in den letzten 4 Jahren in Bamberg schuf sie 145 Bildnisse''." | + | Barbara Krafft lebte in der Zeit des Klassiszismus. Die Künstlerin galt damals als eine der bekanntesten Porträtmalerinnen ihrer Zeit. "''Allein in den letzten vier Jahren in Bamberg schuf sie 145 Bildnisse''". Weiters fertigte Barbara Krafft auch Altarbilder und Genre-Darstellungen an. |
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| − | Weiters fertigte Barbara Krafft auch Altarbilder und Genre-Darstellungen an. | |
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| | == Sonderausstellung im Salzburg Museum == | | == Sonderausstellung im Salzburg Museum == |
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| | Barbara Krafft ist als Schöpferin des posthum geschaffenen, bekanntesten Mozartporträts jedem präsent, aber vermutlich kaum jemandem namentlich ein Begriff. Die Ausstellung ist die erste umfassende Präsentation ihres sehr umfangreichen Werkes und versteht sich als monographische Schau, die sich an den Lebensstationen der Malerin orientiert. Ein Hauptaugenmerk liegt auf Kraffts Mozartporträt. | | Barbara Krafft ist als Schöpferin des posthum geschaffenen, bekanntesten Mozartporträts jedem präsent, aber vermutlich kaum jemandem namentlich ein Begriff. Die Ausstellung ist die erste umfassende Präsentation ihres sehr umfangreichen Werkes und versteht sich als monographische Schau, die sich an den Lebensstationen der Malerin orientiert. Ein Hauptaugenmerk liegt auf Kraffts Mozartporträt. |
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| − | Der Malerin und vor allem ihrer „männlich-dreisten Manier“ wurde zu Lebzeiten sehr viel Anerkennung entgegengebracht. Mithilfe von Zeitungsinseraten für eine Verkaufs-ausstellung können die wirtschaftlichen Überlebensstrategien einer Künstlerin an der Wende vom [[18. Jahrhundert|18.]] zum [[19. Jahrhundert]] veranschaulicht werden, der die Aufnahme an die Akademie noch verwehrt war. | + | Der Malerin und vor allem ihrer "männlich-dreisten Manier" wurde zu Lebzeiten sehr viel Anerkennung entgegengebracht. Mithilfe von Zeitungsinseraten für eine Verkaufs-ausstellung können die wirtschaftlichen Überlebensstrategien einer Künstlerin an der Wende vom [[18. Jahrhundert|18.]] zum [[19. Jahrhundert]] veranschaulicht werden, der die Aufnahme an die Akademie noch verwehrt war. |
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| − | Das Salzburg Museum besitzt eine herausragende und umfangreiche Sammlung von Werken der Künstlerin Barbara Krafft. So war es auch ein langgehegter Wunsch des Museums, der Malerin eine eigene Ausstellung zu widmen. Die Präsentation liefert einerseits Einblicke in das Leben und Werk der Künstlerin. Andererseits würdigt die Ausstellung das besondere Vermögen von Barbara Krafft, im 18. Jahrhundert als Frau eine erfolgreiche künstlerische Karriere zu verfolgen. Gemäß dem Jahresmotto des Salzburg Museum „Edle Gäste“ treffen sich hier nun Arbeiten aus allen Lebensstationen der Malerin: Wien – Salzburg – Prag – Salzburg – Bamberg. | + | Das Salzburg Museum besitzt eine herausragende und umfangreiche Sammlung von Werken der Künstlerin Barbara Krafft. So war es auch ein langgehegter Wunsch des Museums, der Malerin eine eigene Ausstellung zu widmen. Die Präsentation liefert einerseits Einblicke in das Leben und Werk der Künstlerin. Andererseits würdigt die Ausstellung das besondere Vermögen von Barbara Krafft, im 18. Jahrhundert als Frau eine erfolgreiche künstlerische Karriere zu verfolgen. Gemäß dem Jahresmotto des Salzburg Museum "Edle Gäste" treffen sich hier nun Arbeiten aus allen Lebensstationen der Malerin: Wien – Salzburg – Prag – Salzburg – Bamberg. |
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| | In diesen ehemaligen Residenzstädten fand die Künstlerin ein reiches Aufgabengebiet: vom hohen Adel über Klerus und Gelehrte bis hin zu Bürgern. Leider haben sich kaum Beispiele ihrer sogenannten Holländer Stücke (Studien des bäuerlichen Milieus) und keine Darstellungen aus der griechischen Mythologie erhalten. Ihr OEuvre reicht vom Miniatur- bis zum Altarbild. | | In diesen ehemaligen Residenzstädten fand die Künstlerin ein reiches Aufgabengebiet: vom hohen Adel über Klerus und Gelehrte bis hin zu Bürgern. Leider haben sich kaum Beispiele ihrer sogenannten Holländer Stücke (Studien des bäuerlichen Milieus) und keine Darstellungen aus der griechischen Mythologie erhalten. Ihr OEuvre reicht vom Miniatur- bis zum Altarbild. |
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| | Datei:Barbara Krafft Salzburger Bürgerin.jpg|vornehme Salzburger Bürgerin, 1795, Öl auf Leinwand; | | Datei:Barbara Krafft Salzburger Bürgerin.jpg|vornehme Salzburger Bürgerin, 1795, Öl auf Leinwand; |
| | Barbara Krafft Therese Edel.jpg|Porträt der Therese Edel, geborene Maier aus Bamberg, 1821, Öl auf Leinwand | | Barbara Krafft Therese Edel.jpg|Porträt der Therese Edel, geborene Maier aus Bamberg, 1821, Öl auf Leinwand |
| − | Datei:Gedenktafel Barbara Krafft.jpg|Gedenktafel für Barbara Krafft (* [[1764]], + [[1825]]), Wohnhaus der anerkannten Porträt- und Genremalerin - am [[ Waagplatz]] Nr. 6 | + | Datei:Gedenktafel Barbara Krafft.jpg|Gedenktafel für Barbara Krafft (* [[1764]], + [[1825]]), Wohnhaus der anerkannten Porträt- und Genremalerin - am [[Waagplatz]] Nr. 6 |
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