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| − | {{Salzburgbezug}}[[Datei:Kurfürstlicher Salzamtsschreiber um 1600.jpg|thumb|Kurfürstlicher Salzamtsschreiber um 1600]] | + | {{Salzburgbezug}} |
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| | [[Datei:Bad Reichenhall, Blick zum Rathaus u. Ägidiuskirche.jpg|thumb|Bad Reichenhall, Blick zum Rathaus und Ägidiuskirche]] | | [[Datei:Bad Reichenhall, Blick zum Rathaus u. Ägidiuskirche.jpg|thumb|Bad Reichenhall, Blick zum Rathaus und Ägidiuskirche]] |
| | + | [[Datei:Brunnenhaus Bad Reichenhall 20190920 162034.jpg|thumb|Brunnenhaus Bad Reichenhall]] |
| | [[Datei:Landratsamt des Berchtesgadener Landes.jpg|thumb|Landratsamt des Berchtesgadener Landes in Bad Reichnhall]] | | [[Datei:Landratsamt des Berchtesgadener Landes.jpg|thumb|Landratsamt des Berchtesgadener Landes in Bad Reichnhall]] |
| | '''Bad Reichenhall''' ist eine Stadt in [[Bayern]] ([[Deutschland]]). Ihre Geschichte ist - nicht nur durch die [[Salz]]<nowiki>gewinnung</nowiki> - mit jener der [[Stadt Salzburg]] und des [[Salzburg (Bundesland)|Bundeslandes Salzburg]] verbunden. | | '''Bad Reichenhall''' ist eine Stadt in [[Bayern]] ([[Deutschland]]). Ihre Geschichte ist - nicht nur durch die [[Salz]]<nowiki>gewinnung</nowiki> - mit jener der [[Stadt Salzburg]] und des [[Salzburg (Bundesland)|Bundeslandes Salzburg]] verbunden. |
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| | Die geografische Lage der Stadt im [[Reichenhaller Becken]] war schon in vorrömischer Zeit von Bedeutung, bis zu der auch der Beginn der [[Salzgewinnung]] zurückreicht. Bad Reichenhall liegt am Anfang der alten Salzstraße, die über [[Wasserburg am Inn|Wasserburg]], [[München]], Fürstenfeldbruck und [[Augsburg]] nach Westen führte. | | Die geografische Lage der Stadt im [[Reichenhaller Becken]] war schon in vorrömischer Zeit von Bedeutung, bis zu der auch der Beginn der [[Salzgewinnung]] zurückreicht. Bad Reichenhall liegt am Anfang der alten Salzstraße, die über [[Wasserburg am Inn|Wasserburg]], [[München]], Fürstenfeldbruck und [[Augsburg]] nach Westen führte. |
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| − | In der [[Römer]]<nowiki>zeit</nowiki> umfasste das Salzburger [[Iuvavum]] das gesamte Gebiet von Reichenhall, des [[Rupertiwinkel]]s sowie des [[Berchtesgadener Land]]es und wurde vom Zentrum aus, der heutigen [[Altstadt]] der Stadt Salzburg, verwaltet. Unter den [[Baiernherzöge in Salzburg|Baiernherzögen]] gehörte Reichenhall zum [[Salzburggau]]. Die besonders reichen Schenkungen der bayerischen Herzöge an das [[Benediktiner-Erzabtei St. Peter|Kloster St. Peter]] in Salzburg schufen schon zur Zeit [[Rupert von Worms|Rupert]]s die wirtschaftliche Basis für den späteren Aufstieg Salzburgs zum Metropolitansitz (Sitz des [[Erzbischof]]s als Mittelpunkt der [[Bayerische Kirchenprovinz|bayerischen Kirchenprovinz]]). Besonders wichtig war die Schenkung von einem Drittel der Soleschüttung und 20 Salzsiedeanlagen in Reichenhall. Rupert besaß damit den größten Anteil an der Saline. Das kommt auch durch den seit etwa [[755]] verwendeten deutschen Namen für ''Iuvavum'' zum Ausdruck: "''Salzburg''" ist abgeleitet vom [[Salz]] aus den [[Saline Reichenhall|Reichenhaller Salinen]] und der [[Salzpurch|Herzogsburg]] am [[Festungsberg]] in der Stadt Salzburg. Der Name weist auf die damals führende Position Salzburgs in der Salzproduktion und im [[Salzhandel]] hin. | + | In der [[Römer]]<nowiki>zeit</nowiki> umfasste das Salzburger [[Iuvavum]] das gesamte Gebiet von Reichenhall, des [[Rupertiwinkel]]s sowie des [[Berchtesgadener Land]]es und wurde vom Zentrum aus, der heutigen [[Altstadt]] der Stadt Salzburg, verwaltet. Unter den [[Baiernherzöge in Salzburg|Baiernherzögen]] gehörte Reichenhall zum [[Salzburggau]]. Die besonders reichen Schenkungen der bayerischen Herzöge an das [[Benediktiner-Erzabtei St. Peter|Kloster St. Peter]] in Salzburg schufen schon zur Zeit [[Rupert von Salzburg|Rupert]]s die wirtschaftliche Basis für den späteren Aufstieg Salzburgs zum Metropolitansitz (Sitz des [[Erzbischof]]s als Mittelpunkt der [[Bayerische Kirchenprovinz|bayerischen Kirchenprovinz]]). Besonders wichtig war die Schenkung von einem Drittel der Soleschüttung und 20 Salzsiedeanlagen in Reichenhall. Rupert besaß damit den größten Anteil an der Saline. Das kommt auch durch den seit etwa [[755]] verwendeten deutschen Namen für ''Iuvavum'' zum Ausdruck: "''Salzburg''" ist abgeleitet vom [[Salz]] aus den [[Saline Reichenhall|Reichenhaller Salinen]] und der [[Salzpurch|Herzogsburg]] auf dem [[Festungsberg]] in der Stadt Salzburg. Der Name weist auf die damals führende Position Salzburgs in der Salzproduktion und im [[Salzhandel]] hin. |
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| − | Kirchengeschichtlich gibt es mehrere Verbindungen mit dem [[Erzbischof als Landesherr oder Grundherr#Erzstift|Erzstift]], wie beispielsweise mit dem [[Augustiner Chorherrenstift St. Zeno]]. Außerdem gehörte das Gebiet östlich des [[Inn]], in dem Reichenhall liegt, bis 1821/22 zum [[Bistum Salzburg]]. | + | Kirchengeschichtlich gibt es mehrere Verbindungen mit dem [[Erzbischof als Landesherr oder Grundherr#Erzstift|Erzstift]], wie beispielsweise mit dem [[Augustiner-Chorherrenstift St. Zeno]]. Außerdem gehörte das Gebiet östlich des [[Inn]], in dem Reichenhall liegt, bis 1821/22 zum [[Bistum Salzburg]]. |
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| | Dieser Artikel gibt eine Einführung über Bad Reichenhall unter weiterführenden Links zu Salzburg-relevanten Beiträgen. Darüber hinausgehende Informationen werden hier nicht angeboten. | | Dieser Artikel gibt eine Einführung über Bad Reichenhall unter weiterführenden Links zu Salzburg-relevanten Beiträgen. Darüber hinausgehende Informationen werden hier nicht angeboten. |
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| | Aufgrund der verkehrsgünstigen Lage an zwei [[Saumweg]]en ins Gebirge entwickelte sich im Ortsteil [[Karlstein]] seit der frühen [[Bronzezeit]] ein metallurgisches Zentrum. Dort wurde vor allem [[Kupfer]] vom [[Mitterberg (Pongau)|Mitterberg]] bei [[Bischofshofen]] verarbeitet. Die Solequellen waren zwar bekannt, aber eine Salzgewinnung ist nicht nachgewiesen. | | Aufgrund der verkehrsgünstigen Lage an zwei [[Saumweg]]en ins Gebirge entwickelte sich im Ortsteil [[Karlstein]] seit der frühen [[Bronzezeit]] ein metallurgisches Zentrum. Dort wurde vor allem [[Kupfer]] vom [[Mitterberg (Pongau)|Mitterberg]] bei [[Bischofshofen]] verarbeitet. Die Solequellen waren zwar bekannt, aber eine Salzgewinnung ist nicht nachgewiesen. |
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| − | Zur Römerzeit wurden die Solequellen von Reichenhall (von den Römern „Salinas“ genannt), über den lokalen Bedarf hinaus genutzt. Außer den ''Salinas'' gab es im Reichenhaller Becken römische Siedlungen in [[Marzoll]] (villa rustica), Nonn, Gmain ([[Großgmain]]) und am Langacker bei Karlstein. Das [[Reichenhaller Becken]] gehörte zum Verwaltungsbezirk von Iuvavum (Salzburg). | + | Zur Römerzeit wurden die Solequellen von Reichenhall (von den Römern "Salinas" genannt), über den lokalen Bedarf hinaus genutzt. Außer den ''Salinas'' gab es im Reichenhaller Becken römische Siedlungen in [[Marzoll]] (villa rustica), Nonn, Gmain ([[Großgmain]]) und am Langacker bei Karlstein. Das [[Reichenhaller Becken]] gehörte zum Verwaltungsbezirk von Iuvavum (Salzburg). |
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| | ===Mittelalter=== | | ===Mittelalter=== |
| − | Der [[Bayerische Herzöge in Salzburg|Baiernherzog]] [[Theodo II.]] holte Rupert von Worms [[696]] nach Salzburg und beauftragte ihn mit der Missionierung seiner Untertanen und der Organisation der bayerischen Kirche. Als Grundausstattung seines Klosters St. Peter erhielt Rupert vom Herzog etwa ein Drittel der Saline in „Hall“ (= Salzbergwerk, Saline), wie die ''Salinas'' von den Bayern genannt wurde. Im frühen [[Mittelalter]] war die Reichenhaller Saline die leistungsfähigste im [[Ostalpen]]<u></u>raum. Sie bildete über Jahrhunderte hinweg das wirtschaftliche Rückgrat der Salzburger Kirche. Das kam auch durch den seit etwa 755 verwendeten deutschen Namen für Iuvavum zum Ausdruck: „Salzburg“ ist abgeleitet vom Salz aus den Reichenhaller Salinen und der Herzogsburg der Agilolfinger auf dem Festungsberg. | + | Der [[Bayerische Herzöge in Salzburg|Baiernherzog]] [[Theodo II.]] holte Rupert von Worms [[696]] nach Salzburg und beauftragte ihn mit der Missionierung seiner Untertanen und der Organisation der bayerischen Kirche. Als Grundausstattung seines Klosters St. Peter erhielt Rupert vom Herzog etwa ein Drittel der Saline in "Hall" (= Salzbergwerk, Saline), wie die ''Salinas'' von den Bayern genannt wurde. Im frühen [[Mittelalter]] war die Reichenhaller Saline die leistungsfähigste im [[Ostalpen]]<u></u>raum. Sie bildete über Jahrhunderte hinweg das wirtschaftliche Rückgrat der Salzburger Kirche. Das kam auch durch den seit etwa 755 verwendeten deutschen Namen für Iuvavum zum Ausdruck: "Salzburg" ist abgeleitet vom Salz aus den Reichenhaller Salinen und der Herzogsburg der Agilolfinger auf dem Festungsberg. |
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| − | Ab dem [[8. Jahrhundert]] waren zahlreiche weitere Bistümer und Klöster im süddeutschen Raum anteilig an der Saline vertreten, ebenso der König und der Adel. Reichenhall erlebte bis zum Ende des [[12. Jahrhundert]]s einen starken wirtschaftlichen Aufschwung, der sich unter anderem im Bau mehrerer Kirchen durch die finanzkräftige Bürgerschaft und die Errichtung einer Stadtmauer manifestierte. Von [[1123]] bis [[1136]] errichtete [[Erzbischof]] [[Konrad I. von Abenberg]] das [[Augustinerchorherrenstift St. Zeno]] bei der um [[810]] von Erzbischof [[Arn]] gegründeten Zeno-Kirche vor den Toren der Stadt. Dem Stift wurde die Seelsorge im gesamten Reichenhaller Becken übertragen. Mit dem Chorherrenstift wollte sich der Erzbischof einen Brückenkopf bei der aufstrebenden Stadt schaffen und damit seinen Einfluss in Reichenhall noch weiter ausbauen. Auch mit der Errichtung von Burgen verstärkte er seine Präsenz im Reichenhaller Becken: Kirchberg um 1130, Amerang um 1150 und Vager vor 1177. Ohnehin war der Erzbischof der größte Grundherr innerhalb des [[1159]] erstmals als „Stadt“ („civitas“) genannten Reichenhall. | + | Ab dem [[8. Jahrhundert]] waren zahlreiche weitere Bistümer und Klöster im süddeutschen Raum anteilig an der Saline vertreten, ebenso der König und der Adel. Reichenhall erlebte bis zum Ende des [[12. Jahrhundert]]s einen starken wirtschaftlichen Aufschwung, der sich unter anderem im Bau mehrerer Kirchen durch die finanzkräftige Bürgerschaft und die Errichtung einer Stadtmauer manifestierte. Von [[1123]] bis [[1136]] errichtete [[Erzbischof]] [[Konrad I. von Abenberg]] das [[Augustinerchorherrenstift St. Zeno]] bei der um [[810]] von Erzbischof [[Arn]] gegründeten Zeno-Kirche vor den Toren der Stadt. Dem Stift wurde die Seelsorge im gesamten Reichenhaller Becken übertragen. Mit dem Chorherrenstift wollte sich der Erzbischof einen Brückenkopf bei der aufstrebenden Stadt schaffen und damit seinen Einfluss in Reichenhall noch weiter ausbauen. Auch mit der Errichtung von Burgen verstärkte er seine Präsenz im Reichenhaller Becken: Kirchberg um 1130, Amerang um 1150 und Vager vor 1177. Ohnehin war der Erzbischof der größte Grundherr innerhalb des [[1159]] erstmals als "Stadt" ("civitas") genannten Reichenhall. |
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| − | Ende des 12. Jahrhunderts wurde die Salzproduktion in den neuen Salinen [[Hallein]] und [[Berchtesgaden]] aufgenommen. Die Monopolstellung der Reichenhaller Saline war damit gebrochen. Nach der grundlegenden Zerstörung Reichenhalls und seiner Siedeanlagen durch Erzbischof [[Adalbert III. von Böhmen]] im Jahre [[1196]] konnte das erzbischöfliche Hallein die Marktführerschaft im [[Salzhandel]] übernehmen. Nach dem Aussterben der Grafen von Peilstein (ca. 1218) entbrannte ein über Jahrzehnte dauernder Kampf zwischen dem Herzog und dem Erzbischof um die Herrschaft über Reichenhall, den sie mit einem regelrechten „Burgenkrieg“ ausfochten. Im Jahr [[1262]] entschied Herzog Heinrich XIII. von Niederbayern den Kampf für sich. Er zerstörte die erzbischöflichen Burgen Kirchberg, Amerang und Vager. Der Baiernherzog erkannte [[1275]] die Westgrenze des erzbischöflichen Herrschaftsbereichs weitgehend an. Das bayerisch gebliebene Reichenhall war seither auf drei Seiten von salzburgischem, und Berchtesgadener Gebiet umgeben und nur noch über einen schmalen Weg durch die Weißbachschlucht bei [[Inzell]] mit dem bayerischen Territorium verbunden. | + | Ende des 12. Jahrhunderts wurde die Salzproduktion in den neuen Salinen [[Hallein]] und [[Berchtesgaden]] aufgenommen. Die Monopolstellung der Reichenhaller Saline war damit gebrochen. Nach der grundlegenden Zerstörung Reichenhalls und seiner Siedeanlagen durch Erzbischof [[Adalbert III. von Böhmen]] im Jahre [[1196]] konnte das erzbischöfliche Hallein die Marktführerschaft im [[Salzhandel]] übernehmen. Nach dem Aussterben der Grafen von Peilstein (ca. 1218) entbrannte ein über Jahrzehnte dauernder Kampf zwischen dem Herzog und dem Erzbischof um die Herrschaft über Reichenhall, den sie mit einem regelrechten "Burgenkrieg" ausfochten. Im Jahr [[1262]] entschied Herzog Heinrich XIII. von Niederbayern den Kampf für sich. Er zerstörte die erzbischöflichen Burgen Kirchberg, Amerang und Vager. Der Baiernherzog erkannte [[1275]] die Westgrenze des erzbischöflichen Herrschaftsbereichs weitgehend an. Das bayerisch gebliebene Reichenhall war seither auf drei Seiten von salzburgischem, und Berchtesgadener Gebiet umgeben und nur noch über einen schmalen Weg durch die Weißbachschlucht bei [[Inzell]] mit dem bayerischen Territorium verbunden. |
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| | Mit der Erlassung einer eigenen [[Salzburger Landesordnung|Landesordnung]] im Jahre [[1328]] trennte Erzbischof [[Friedrich III. von Leibnitz]] seinen Herrschaftsbereich vollends vom [[Herzogtum Bayern]]. Salzburg wurde zum selbständigen Land innerhalb des [[Reich#Historische Reiche|Heiligen Römischen Reiches]]. Im Reichenhaller Becken hatte die [[1077]] erstmals erwähnte und nur auf die Stadt bezogene Hallgrafschaft bis [[1169]] bestanden und aus der älteren Grafschaft Reichenhall entwickelte sich das [[Pfleggericht]] Reichenhall. | | Mit der Erlassung einer eigenen [[Salzburger Landesordnung|Landesordnung]] im Jahre [[1328]] trennte Erzbischof [[Friedrich III. von Leibnitz]] seinen Herrschaftsbereich vollends vom [[Herzogtum Bayern]]. Salzburg wurde zum selbständigen Land innerhalb des [[Reich#Historische Reiche|Heiligen Römischen Reiches]]. Im Reichenhaller Becken hatte die [[1077]] erstmals erwähnte und nur auf die Stadt bezogene Hallgrafschaft bis [[1169]] bestanden und aus der älteren Grafschaft Reichenhall entwickelte sich das [[Pfleggericht]] Reichenhall. |
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| | ===19. Jahrhundert=== | | ===19. Jahrhundert=== |
| − | Im Zuge der [[Säkularisierung]] von [[1803]] erfolgte die Aufhebung des Augustinerchorherrenstifts San Zeno. Tiroler Aufständische belagerten unter ihrem Anführer [[Josef Speckbacher]] [[1809]] für mehrere Wochen die Stadt. Im Jahre [[1810]] fiel das Land Salzburg (und [[Berchtesgaden]]) an Bayern. Für die Stadt Reichenhall und ihre Umgebung erwies sich der Wegfall der Grenze an der [[Saalach]] als sehr vorteilhaft. Zum einen konnte die Stadt jetzt mit Lebensmitteln aus dem salzburgischen „[[Flachgau|flachen Land]]“ versorgt werden, ohne eine Grenze überschreiten zu müssen und zum anderen verlief die Straße über Traunstein nach [[München]] nun über ausschließlich bayerisches Gebiet. Im Jahre [[1816]] fiel das Land Salzburg zum zweiten Mal und diesmal dauerhaft an die [[Habsburgermonarchie]]. Das Gebiet des so genannten [[Rupertiwinkel]]s westlich von Saalach und [[Salzach]] blieb aber bei Bayern. | + | Im Zuge der [[Säkularisierung]] von [[1803]] erfolgte die Aufhebung des Augustinerchorherrenstifts San Zeno. Tiroler Aufständische belagerten unter ihrem Anführer [[Josef Speckbacher]] [[1809]] für mehrere Wochen die Stadt. Im Jahre [[1810]] fiel das Land Salzburg (und [[Berchtesgaden]]) an Bayern. Für die Stadt Reichenhall und ihre Umgebung erwies sich der Wegfall der Grenze an der [[Saalach]] als sehr vorteilhaft. Zum einen konnte die Stadt jetzt mit Lebensmitteln aus dem salzburgischen "[[Flachgau|flachen Land]]" versorgt werden, ohne eine Grenze überschreiten zu müssen und zum anderen verlief die Straße über Traunstein nach [[München]] nun über ausschließlich bayerisches Gebiet. Im Jahre [[1816]] fiel das Land Salzburg zum zweiten Mal und diesmal dauerhaft an die [[Habsburgermonarchie]]. Das Gebiet des so genannten [[Rupertiwinkel]]s westlich von Saalach und [[Salzach]] blieb aber bei Bayern. |
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| | Aus dem ebenfalls bayerisch gebliebenen Berchtesgaden führte ab 1817 eine Soleleitung über die Schwarzbachwacht zur Reichenhaller Saline. In den folgenden Jahren bis 1822 wurden die Diözesangrenzen an die Staatsgrenzen angeglichen. Der Rupertiwinkel und das bayerische Gebiet östlich des [[Inn]], die seit jeher kirchlich zur [[Erzdiözese Salzburg]] gehört hatten, fielen nun in die Zuständigkeit des Erzbistums München und Freising. | | Aus dem ebenfalls bayerisch gebliebenen Berchtesgaden führte ab 1817 eine Soleleitung über die Schwarzbachwacht zur Reichenhaller Saline. In den folgenden Jahren bis 1822 wurden die Diözesangrenzen an die Staatsgrenzen angeglichen. Der Rupertiwinkel und das bayerische Gebiet östlich des [[Inn]], die seit jeher kirchlich zur [[Erzdiözese Salzburg]] gehört hatten, fielen nun in die Zuständigkeit des Erzbistums München und Freising. |
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| − | Im Jahre [[1834]] fielen etwa drei Viertel der Stadt einer Brandkatastrophe zum Opfer. Vor allem aus der Stadt Salzburg trafen ganze Wagenladungen mit Hilfsgütern, wie Lebensmittel, Kleidung und Hausrat ein. Der Aufbau der Salinenanlagen hatte für König [[Ludwig I. von Bayern]] oberste Priorität: Bis 1851 wurden die Gebäude der heutigen „Alten Saline“ fertig gestellt. | + | Im Jahre [[1834]] fielen etwa drei Viertel der Stadt einer Brandkatastrophe zum Opfer. Vor allem aus der Stadt Salzburg trafen ganze Wagenladungen mit Hilfsgütern, wie Lebensmittel, Kleidung und Hausrat ein. Der Aufbau der Salinenanlagen hatte für König [[Ludwig I. von Bayern]] oberste Priorität: Bis 1851 wurden die Gebäude der heutigen "Alten Saline" fertig gestellt. |
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| | ===Die Saline=== | | ===Die Saline=== |
| − | : ''Hauptartikel: [[Saline Reichenhall]]'' | + | : ''Hauptartikel [[Saline Reichenhall]] |
| | Die Saline Reichenhall ist die älteste Saline im Bereich von [[Salzburg (Bundesland)|Bundesland Salzburg]] und dem [[Berchtesgadener Land]]. | | Die Saline Reichenhall ist die älteste Saline im Bereich von [[Salzburg (Bundesland)|Bundesland Salzburg]] und dem [[Berchtesgadener Land]]. |
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| − | ==Der Kurbetrieb== | + | === Die Kurstadt === |
| | [[Datei:Sole-Trinkbrunnen (Kaiser-Karl-Quelle) in der Wandelhalle im Kurgarten Bad Reichenhall (1927).JPG|thumb|Sole-Trinkbrunnen (Kaiser-Karl-Quelle) in der Wandelhalle im Kurgarten Bad Reichenhall (1927)]] | | [[Datei:Sole-Trinkbrunnen (Kaiser-Karl-Quelle) in der Wandelhalle im Kurgarten Bad Reichenhall (1927).JPG|thumb|Sole-Trinkbrunnen (Kaiser-Karl-Quelle) in der Wandelhalle im Kurgarten Bad Reichenhall (1927)]] |
| − | Der Kurbetrieb geht auf Anfang des [[18. Jahrhundert]]s zurück. [[1710]] nutzte man schon eine aus dem Felsen des Müllner Bergs kommende Kalk-Natron-Quelle zu Trinkkuren. Das erste ''Curhaus Achselmannstein'' hatte im Eröffnungsjahr [[1846]] 93 Gäste. Schon [[1848]] kurt der bayerische König Maxi II. fünf Wochen lang in Reichenhall und bringt dadurch den Kurtourismus in Gang. Die schöne und auch verkehrstechnisch günstige Lage brachte dann den Kurort zu Weltruhm. | + | [[Datei:Schloss Kirchberg mit hölzernen Badegebäuden.jpg|thumb|Bauernbad Kirchberg, ab [[1786]]]] |
| | + | Der Kurbetrieb geht auf Anfang des [[18. Jahrhundert]]s zurück. [[1710]] nutzte man schon eine aus dem Felsen des Müllner Bergs kommende Kalk-Natron-Quelle zu Trinkkuren. Das "Bauernbad" Kirchberg bei Reichenhall hatte seinen Gästen ab [[1786]] Bäder in Sole aus der Reichenhaller Saline angeboten. |
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| | + | Aber erst nach dem Stadtbrand von 1834 machte man sich verstärkt Gedanken über die Errichtung eines regelrechten Heilbades. So wurde [[1846]]die erste "Sole- und Molken-Kuranstalt Achselmannstein" eröffnet, die im Eröffnungsjahr 93 Gäste zählte. Schon [[1848]] kurte der bayerische König Maxi II. fünf Wochen lang in Reichenhall und brachte dadurch den Kurfremdenverkehr in Gang. Die schöne und auch verkehrstechnisch günstige Lage brachte dann den Kurort zu Weltruhm. |
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| − | Das Königliche Kurhaus wurde 1900 von Max Littmann im neobarocken Stil errichtet. Der Kurpark nimmt eine Fläche von 39 000 m² ein.
| + | Positiv wirkte sich unter anderem auch die 1866 eröffnete Eisenbahnlinie [[Freilassing]]–Reichenhall aus. Ab 1868 sorgte ein Kurorchester für die "Badmusik" im neu angelegten Kurpark an den Gradierhäusern. Seit 1890 durfte sich die Stadt "Bad Reichenhall" und seit 1899 "königlich bayerisches Staatsbad" nennen. Das Königliche Kurhaus wurde 1900 von Max Littmann im neobarocken Stil errichtet. Das neue Gradierhaus folgte 1910, und die Wandelhalle mit Soletrinkbrunnen und Konzert-Rotunde 1912. Der Kurpark nimmt eine Fläche von 39 000 m² ein. |
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| − | === Die Kurstadt ===
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| − | Das „Bauernbad“ Kirchberg bei Reichenhall hatte seinen Gästen ab [[1786]] Bäder in Sole aus der Reichenhaller Saline angeboten. Aber erst nach dem Stadtbrand von 1834 machte man sich verstärkt Gedanken über die Errichtung eines regelrechten Heilbades. So wurde 1846 die „Sole- und Molken-Kuranstalt Achselmannstein“ eröffnet. Nach dem Kuraufenthalt von König Maximilian II. im Sommer 1848 stiegen die Gästezahlen immer weiter an. Positiv wirkte sich unter anderem auch die 1866 eröffnete Eisenbahnlinie [[Freilassing]]–Reichenhall aus. Ab 1868 sorgte ein Kurorchester für die „Badmusik“ im neu angelegten Kurpark an den Gradierhäusern. Seit 1890 durfte sich die Stadt „Bad Reichenhall“ und seit 1899 „königlich bayerisches Staatsbad“ nennen. Das „königliche Kurhaus“ konnte 1900, das neue Gradierhaus 1910, und die Wandelhalle mit Soletrinkbrunnen und Konzert-Rotunde 1912 eröffnet werden.
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| − | Mit dem Beginn des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkriegs]] brach jedoch der internationale Kurtourismus zusammen. In den [[1920er]]–Jahren verstärkten sich die Bemühungen, an den Erfolg des Kurwesens vor 1914 anzuknüpfen. So wurde [[1925]] der [[Flugplatz Reichenhall-Mayerhof]] für regelmäßigen Flugverkehr nach München eröffnet. Im Jahre [[1926]] begann die Salzproduktion in der „Neuen Saline“ am Stadtrand. Seit [[1928]] konnte man mit der Seilschwebebahn<ref>siehe dazu einen weiterführenden [[Benutzer:Archiv/Predigtstuhlbahn|Predigtstuhlbahn]]</ref> auf den Reichenhaller Hausberg Predigtstuhl fahren und Kuranwendungen im neu erbauten Staatlich-Städtischen Kurmittelhaus in Anspruch nehmen. | + | Mit dem Beginn des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkriegs]] brach jedoch der internationale Kurtourismus zusammen. In den [[1920er]]–Jahren verstärkten sich die Bemühungen, an den Erfolg des Kurwesens vor 1914 anzuknüpfen. So wurde [[1925]] der [[Flugplatz Reichenhall-Mayerhof]] für regelmäßigen Flugverkehr nach München eröffnet. Im Jahre [[1926]] begann die Salzproduktion in der "Neuen Saline" am Stadtrand. Seit [[1928]] konnte man mit der Seilschwebebahn<ref>siehe dazu einen weiterführenden [[Benutzer:Archiv/Predigtstuhlbahn|Predigtstuhlbahn]]</ref> auf den Reichenhaller Hausberg Predigtstuhl fahren und Kuranwendungen im neu erbauten Staatlich-Städtischen Kurmittelhaus in Anspruch nehmen. |
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| | Seit 1934 war Bad Reichenhall Garnisonsstadt der Gebirgsjäger. Jüdische Gäste durften ab 1939 die Kureinrichtungen nicht mehr nutzen. Am [[25. April]] [[1945]] forderte ein alliierter Bombenangriff auf das Stadtgebiet 215 Todesopfer, die Stadt wurde durch alliierte Truppen besetzt. Auf dem Gelände der ehemaligen Kaserne wurde 1946 ein [[Displaced Persons]]-Lager eingerichtet. | | Seit 1934 war Bad Reichenhall Garnisonsstadt der Gebirgsjäger. Jüdische Gäste durften ab 1939 die Kureinrichtungen nicht mehr nutzen. Am [[25. April]] [[1945]] forderte ein alliierter Bombenangriff auf das Stadtgebiet 215 Todesopfer, die Stadt wurde durch alliierte Truppen besetzt. Auf dem Gelände der ehemaligen Kaserne wurde 1946 ein [[Displaced Persons]]-Lager eingerichtet. |
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| − | Im Jahre 1947 erfolgte die Gründung eines neuen Kurorchesters und 1955 eröffnete die erste bayerische Spielbank in Bad Reichenhall. Seit 1958 ist die Stadt erneut Garnisonsstandort der Gebirgsjäger. Das Solebad „Rupertusbad“ wurde 1970 fertig gestellt und 1973 eröffnete eine Schwimm- und Eislaufhalle. Im Jahre 1974 begann die Ausweisung von weitläufigen Fußgängerzonen in der Innenstadt. Im Zuge der Gebietsreform erfolgte 1978 die Eingemeindung der Orte [[Marzoll]] und Karlstein. Seit 1980 logiert das Landratsamt des Landkreises Berchtesgadener Land im neuen Gebäude in Bad Reichenhall. | + | Im Jahre 1947 erfolgte die Gründung eines neuen Kurorchesters und 1955 eröffnete die erste bayerische Spielbank in Bad Reichenhall. Seit 1958 ist die Stadt erneut Garnisonsstandort der Gebirgsjäger. Das Solebad "Rupertusbad" wurde 1970 fertig gestellt und 1973 eröffnete eine Schwimm- und Eislaufhalle. Im Jahre 1974 begann die Ausweisung von weitläufigen Fußgängerzonen in der Innenstadt. Im Zuge der Gebietsreform erfolgte 1978 die Eingemeindung der Orte [[Marzoll]] und Karlstein. Seit 1980 logiert das Landratsamt des Landkreises Berchtesgadener Land im neuen Gebäude in Bad Reichenhall. |
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| − | Aufgrund der Gesundheitsreform wurde 1997 der Staatsbadbetrieb privatisiert, die Staatliche Kurverwaltung aufgelöst und dafür die „KurGmbH Bad Reichenhall/Bayerisch Gmain“ gegründet. Anstelle des „Rupertusbades“ öffnete 2005 die neu erbaute „Rupertustherme“ ihre Pforten. 2006 starben beim Einsturz der Eislaufhalle 15 Menschen, zahlreiche wurden schwer verletzt. Das Jubiläum der 850-jährigen Ersterwähnung als „Stadt“ wurde 2009 gefeiert.
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| − | Im Jahre 2011 eröffnete das neu errichtete Sport- und Familienbad „Rupertustherme“. | + | Aufgrund der Gesundheitsreform wurde 1997 der Staatsbadbetrieb privatisiert, die Staatliche Kurverwaltung aufgelöst und dafür die "KurGmbH Bad Reichenhall/Bayerisch Gmain" gegründet. Anstelle des "Rupertusbades" öffnete 2005 die neu erbaute "Rupertustherme" ihre Pforten. 2006 starben beim [[Benutzer:Archiv/Einsturz des Daches der Eislaufhalle Bad Reichenhall|Einsturz des Daches der Eislaufhalle]] 15 Menschen, zahlreiche wurden schwer verletzt. Das Jubiläum der 850-jährigen Ersterwähnung als "Stadt" wurde 2009 gefeiert. Im Jahre 2011 eröffnete das neu errichtete Sport- und Familienbad "Rupertustherme". |
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| − | ===Kur Indikationen=== | + | ===Kurindikationen=== |
| − | {|border="0" cellpadding="3" width="60%"
| + | Erkrankungen der Atemwege, bei rheumatischen Leiden, Kreislauf- und Durchblutsleiden sowie bei Frauenleiden; |
| − | |- valign="top"
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| − | * Erkrankungen der Atemwege
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| − | * bei rheumatischen Leiden
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| − | * bei Kreislauf- und Durchblutsleiden
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| − | * bei Frauenleiden
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| − | ==Sehenswertes== | + | == Bauwerke und Parkanlagen == |
| | [[Datei:Chorfenster in der St. Ägidius- Kirche in Bad Reichenhall !cid 6BE40D41498641849526A8976B5308F5@acerceed380844.jpg|thumb|Chorfenster in der St. Ägidius-Kirche in Bad Reichenhall]] | | [[Datei:Chorfenster in der St. Ägidius- Kirche in Bad Reichenhall !cid 6BE40D41498641849526A8976B5308F5@acerceed380844.jpg|thumb|Chorfenster in der St. Ägidius-Kirche in Bad Reichenhall]] |
| | [[Datei:Gradierwerk und Solebrunnen im Kurgarten Bad Reichenhall.jpg|thumb|Gradierwerk und Solebrunnen im Kurgarten Bad Reichenhall]] | | [[Datei:Gradierwerk und Solebrunnen im Kurgarten Bad Reichenhall.jpg|thumb|Gradierwerk und Solebrunnen im Kurgarten Bad Reichenhall]] |
| | [[Datei:Konzertrotunde im Kurgarten, erbaut 1912.JPG|thumb|Konzertrotunde im Kurgarten, erbaut 1912]] | | [[Datei:Konzertrotunde im Kurgarten, erbaut 1912.JPG|thumb|Konzertrotunde im Kurgarten, erbaut 1912]] |
| − | Der Kurpark (1868) mit dem Gradierwerk, das 1910 als Freilicht-Inhalatorium errichtet wurde. Es ist ein 170 m langes überdachtes Holzgebäude mit 250 000 Weiß- und Schwarzdornbündeln, die bis zu dreizehn Meter hoch aufgeschichtet werden; darüber rieseln täglich 300 000 Liter Sole, die sich an den Dornzweigen zerstäuben und so die Atemluft der Passanten mit so genannten „Aerosolen“ anreichert. Auf diese Weise wird heilsame „Seeluft“ künstlich erzeugt. Im Kurpark befinden sich auch das „Königliche Kurhaus“ (1900),das Kurmittelhaus (1927), die Wandelhalle mit Soletrinkbrunnen und Konzertrotunde (1912) und der Solespringbrunnen. | + | Der Kurpark (1868) mit dem Gradierwerk, das 1910 als Freilicht-Inhalatorium errichtet wurde. Es ist ein 170 m langes überdachtes Holzgebäude mit 250 000 Weiß- und Schwarzdornbündeln, die bis zu dreizehn Meter hoch aufgeschichtet werden; darüber rieseln täglich 300 000 Liter Sole, die sich an den Dornzweigen zerstäuben und so die Atemluft der Passanten mit so genannten "Aerosolen" anreichert. Auf diese Weise wird heilsame "Seeluft" künstlich erzeugt. Im Kurpark befinden sich auch das "Königliche Kurhaus" (1900),das Kurmittelhaus (1927), die Wandelhalle mit Soletrinkbrunnen und Konzertrotunde (1912) und der Solespringbrunnen. |
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| − | [[Saline Reichenhall|Alte Saline]] (16. bis 19. Jahrhundert) mit 13 Meter hohen oberschlächtigen Wasserrädern, die die Solepumpen antreiben. Unterirdische Gänge mit Solefördertechnik aus dem 18. und 19. Jahrhundert. Brunnhauskapelle St. Rupert im Obergeschoss. Gegenüber der „Beamtenstock“, die ehemalige Salinenverwaltung.
| + | Die 'Alte Saline' (16. bis 19. Jahrhundert) mit 13 Meter hohen oberschlächtigen Wasserrädern, die die Solepumpen antreiben. Unterirdische Gänge mit Solefördertechnik aus dem 18. und 19. Jahrhundert. Brunnhauskapelle St. Rupert im Obergeschoss. Gegenüber der "Beamtenstock", die ehemalige Salinenverwaltung. |
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| | St. Nikolaus-Kirche, romanische Basilika 12. Jahrhundert, Fresken des österreichischen Malers Moritz von Schwind (1863); | | St. Nikolaus-Kirche, romanische Basilika 12. Jahrhundert, Fresken des österreichischen Malers Moritz von Schwind (1863); |
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| | Rathausplatz mit dem Alten Rathaus (1849), Brothaus (14. Jahrhundert) und Wittelsbacherbrunnen (1905). | | Rathausplatz mit dem Alten Rathaus (1849), Brothaus (14. Jahrhundert) und Wittelsbacherbrunnen (1905). |
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| − | Florianiplatz in der „Oberen Stadt“, die vom Stadtbrand 1834 verschont blieb, Peter-und Paul-Turm, ein Teil der Stadtbefestigung (13. Jahrhundert); | + | Florianiplatz in der "Oberen Stadt", die vom Stadtbrand 1834 verschont blieb, Peter-und Paul-Turm, ein Teil der Stadtbefestigung (13. Jahrhundert); |
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| | [[Burg Gruttenstein]] (ursprünglich frühes 12. Jahrhundert, Wiederaufbau 1218) oberhalb der Alten Saline, ehemaliger Sitz der Hallgrafen, später des herzoglichen Pflegers (Inneres nicht zugänglich); | | [[Burg Gruttenstein]] (ursprünglich frühes 12. Jahrhundert, Wiederaufbau 1218) oberhalb der Alten Saline, ehemaliger Sitz der Hallgrafen, später des herzoglichen Pflegers (Inneres nicht zugänglich); |
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| | [[Reichenhaller Burgenweg]] | | [[Reichenhaller Burgenweg]] |
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| − | Weiters das Brothaus, das Rathaus, die Alte Saline und das [[Augustinerchorherrenstift St. Zeno]]
| + | [[Augustinerchorherrenstift St. Zeno]] |
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| | ==Verkehrsanbindung== | | ==Verkehrsanbindung== |
| − | 1860 wurde durch die Kaiserin-Elisabeth-Bahn, die [[Westbahn]], Reichenhall von Salzburg kommend mit München verbunden - fünf Stunden Reisezeit musste man damals planen! Heute führt eine Bundesstraße von Salzburg kommend über Bad Reichenhall über das so genannte [[Kleines Deutsches Eck|Kleine Deutsche Eck]] über den [[Steinpass]] nach [[Lofer]] im [[Pinzgau]]. | + | 1860 wurde durch die Kaiserin-Elisabeth-Bahn, die [[Westbahnstrecke]] Wien mit Salzburg, mit der [[Bayerische Maximiliansbahn|Bayerischen Maximiliansbahn]] nach [[München]] verbunden. Die Eisenbahnstrecke Freilassing-Reichenhall verbindet seit [[1866]] Reichenhall mit der Bahnstrecke Salzburg-München. Fünf Stunden Reisezeit musste man damals von München nach Bad Reichenhall planen! Heute führt eine Landesstraße von Salzburg kommend über Bad Reichenhall über das so genannte [[Kleines Deutsches Eck|Kleine Deutsche Eck]] über den [[Steinpass]] nach [[Lofer]] im [[Pinzgau]]. |
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| − | === Nicht mehr existierend===
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| − | In Bad Reichenhall, Ortsteil Mayerhof gab es einen Flugplatz, den [[Flugplatz Reichenhall-Mayerhof]], der [[1925]] errichtet wurde. Während der [[NS]]-Zeit war es der bevorzugte Flughafen [[Adolf Hitler]]s, wenn er nach [[Berchtesgaden]] oder [[Salzburg]] kam.
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| | ==Ausflugsziele in der Umgebung== | | ==Ausflugsziele in der Umgebung== |
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| | * Der Thumsee, ein idyllischer Bergsee | | * Der Thumsee, ein idyllischer Bergsee |
| | * Der Predigtstuhl ist ein 1 613 [[m ü. A.]] hoher Berg im [[Lattengebirge]] im [[Berchtesgadener Land]] und gehört zu den [[Nördliche Kalkalpen|Nördlichen Kalkalpen]]. Er ist wegen seiner guten Aussichtslage ein beliebtes Ausflugsziel. | | * Der Predigtstuhl ist ein 1 613 [[m ü. A.]] hoher Berg im [[Lattengebirge]] im [[Berchtesgadener Land]] und gehört zu den [[Nördliche Kalkalpen|Nördlichen Kalkalpen]]. Er ist wegen seiner guten Aussichtslage ein beliebtes Ausflugsziel. |
| − | :Kurioses: Die private „Christliche Initiative Pax" unter Führung des Unternehmers Harry Vossberg wollte [[2008]] auf dem Predigtstuhl eine 55 Meter hohe Christusstatue errichten. Dafür waren zwei Millionen Euro veranschlagt. Dieses Ansinnen wurde jedoch von der Bevölkerung abgelehnt.<ref>Quelle [http://www.br-online.de/bayern/menschen-und-geschichten/predigtstuhl-jesus-statue-ID1212396891222.xml br-online.de]</ref> | + | :Kurioses: Die private "Christliche Initiative Pax" unter Führung des Unternehmers Harry Vossberg wollte [[2008]] auf dem Predigtstuhl eine 55 Meter hohe Christusstatue errichten. Dafür waren zwei Millionen Euro veranschlagt. Dieses Ansinnen wurde jedoch von der Bevölkerung abgelehnt.<ref>Quelle [http://www.br-online.de/bayern/menschen-und-geschichten/predigtstuhl-jesus-statue-ID1212396891222.xml br-online.de]</ref> |
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| | + | == Literatur über die Felsritzungen in den Bergen bei Bad Reichenhall == |
| | + | * [[Wolfgang Kauer|Kauer, Wolfgang]]: ''Wohin Seelen reisen. Inspirative Jenseits-Modelle weltweit und in Petroglyphen.'' Bibliothek der Provinz, Weitra 2024, 336 Seiten, 420 Abbildungen. ISBN 978-3-9912-62-40-4 |
| | + | * Kauer, Wolfgang: ''Felsbilder der [[Alpen]]. Motive im internationalen Vergleich.'' Sachbuch, 269 Seiten mit 500 Abbildungen. [[Verlag Anton Pustet]], Salzburg 2019. ISBN 978-3-7025-0932-3 |
| | + | * Kauer, Wolfgang: ''Felsbilder der [[Ostalpen]]. Das Erbe der Mondfrau.'' Verlag Anton Pustet, Salzburg, 2017 ISBN 978-3-7025-8045-2 |
| | + | * Kauer, Wolfgang: ''Kult- und Schalensteine. Zeugen der Vorgeschichte in Maurenmassiv, Alpen und Granit-Hochland.'' Sachbuch. 286 Seiten mit 400 Abbildungen. Verlag Bibliothek der Provinz, Weitra Herbst 2021. ISBN 978-3-9912-60-42-4 |
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| | =====Bildergalerie Predigtstuhl ===== | | =====Bildergalerie Predigtstuhl ===== |
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| | Datei:Predigtstuhl, Nordansicht.jpg|Predigtstuhl, Nordansicht | | Datei:Predigtstuhl, Nordansicht.jpg|Predigtstuhl, Nordansicht |
| | Datei:Blick zum Predigtstuhlgipfel a.jpg|Blick zum Predigtstuhlgipfel | | Datei:Blick zum Predigtstuhlgipfel a.jpg|Blick zum Predigtstuhlgipfel |
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| − | ==Sport==
| + | == Sport historisch == |
| − | * [[ Anna Friesinger-Postma]], Eisschnellläuferin
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| − | ==== Sport historisch ====
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| | :''Hauptartikel: [[Stadtrennen Bad Reichenhall]]'' | | :''Hauptartikel: [[Stadtrennen Bad Reichenhall]]'' |
| | Am [[28. August]] [[1949]] fand ein Rundstreckenrennen für Motorräder statt. Start war bei der Saline und Rathaus. | | Am [[28. August]] [[1949]] fand ein Rundstreckenrennen für Motorräder statt. Start war bei der Saline und Rathaus. |
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| | == Persönlichkeiten == | | == Persönlichkeiten == |
| − | * [[ Irmgard Singh]] | + | * [[Anna Friesinger-Postma]], Eisschnellläuferin |
| | + | * [[Irmgard Singh]] |
| | * [[Korbinian Birnbacher]] (* 1967), Historiker und [[Äbte der Benediktiner-Erzabtei St. Peter|Erzabt]] der [[Benediktiner-Erzabtei St. Peter]] in Salzburg | | * [[Korbinian Birnbacher]] (* 1967), Historiker und [[Äbte der Benediktiner-Erzabtei St. Peter|Erzabt]] der [[Benediktiner-Erzabtei St. Peter]] in Salzburg |
| − | * [[Andreas Hofer]] (* 1629; † 1684), Salzburger Komponist und [[Hofkapellmeister]] | + | * [[Andreas Hofer (Komponist)|Andreas Hofer]] (* 1629; † 1684), Salzburger Komponist und [[Hofkapellmeister]] |
| | * [[Peter Kröll von Reichenhall]] († 1363), Theologe und [[Bischof von Lavant]] | | * [[Peter Kröll von Reichenhall]] († 1363), Theologe und [[Bischof von Lavant]] |
| − | * [[Robert Meyer]] (* 1953), Schauspieler, Regisseur und Direktor der Wiener Volksoper | + | * Robert Meyer (* 1953), Schauspieler, Regisseur und Direktor der Wiener Volksoper, spielte den "Dünnen Vetter im "[[Jedermann (Salzburg)|Jedermann]]" von [[1999]] bis [[2001]] bei den [[Salzburger Festspiele]]n |
| − | * [[Amandus Pachler]] (* 1624; † 1673), Salzburger Historiker, Theologe und Abt des Erzstifts St. Peter in Salzburg | + | * [[Amand Pachler]] (* 1624; † 1673), Salzburger Historiker, Theologe und [[Abt der Benediktiner-Erzabtei St. Peter|Abt]] des [[Benediktinerstift St. Peter|Benediktinerstifts St. Peter]] in Salzburg |
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| | == Bilder == | | == Bilder == |
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| | * [http://www.850-bad-reichenhall.de/pdf/Samstag_28_November_2009.pdf Bericht in "Heimatblätter" vom Festvortrag des Archivars und Stadtheimatpflegers Dr. Johannes Lang anlässlich des Jubiläums "850 Jahre Reichenhall" im Jahr 2009] | | * [http://www.850-bad-reichenhall.de/pdf/Samstag_28_November_2009.pdf Bericht in "Heimatblätter" vom Festvortrag des Archivars und Stadtheimatpflegers Dr. Johannes Lang anlässlich des Jubiläums "850 Jahre Reichenhall" im Jahr 2009] |
| | * [http://www.850-bad-reichenhall.de/eine-stadt-macht-geschichte/ 850 Jahre Bad Reichenhall - eine Stadt macht Geschichte] | | * [http://www.850-bad-reichenhall.de/eine-stadt-macht-geschichte/ 850 Jahre Bad Reichenhall - eine Stadt macht Geschichte] |
| − | * [http://badreichenhallwiki.eu/index.php?title=Schwarzbachwacht Artikel Schwarzbachwacht im Bad Reichenhall Wiki] | + | * [https://badreichenhallwiki.eu/index.php?title=Schwarzbachwacht Artikel Schwarzbachwacht im Bad Reichenhall Wiki] |
| − |
| + | * [http://badreichenhallwiki.eu Bad Reichenhall Wiki] |
| − | ==Quellen== | + | |
| | + | == Quellen == |
| | * ''900 Jahre Festung Hohensalzburg'', Landesfest [[4. Juni|4.]] bis [[12. Juni]] [[1977]], Schriftenreihe des Landespressebüro Salzburg, 1977 | | * ''900 Jahre Festung Hohensalzburg'', Landesfest [[4. Juni|4.]] bis [[12. Juni]] [[1977]], Schriftenreihe des Landespressebüro Salzburg, 1977 |
| | * [http://www.derchiemgauer.de/Cityguide/lkrtraunstein/Inzell/chronik.htm Chronik von Inzell] | | * [http://www.derchiemgauer.de/Cityguide/lkrtraunstein/Inzell/chronik.htm Chronik von Inzell] |
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| | ** Lang, Johannes: ''[[Reichenhaller Burgenweg]], Führer zu den Burgen und Schlössern im Reichenhaller Raum'', Bad Reichenhall 2004<ref>[http://www.850-bad-reichenhall.de/burgenweg/flash.html www.850-bad-reichenhall.de]</ref> | | ** Lang, Johannes: ''[[Reichenhaller Burgenweg]], Führer zu den Burgen und Schlössern im Reichenhaller Raum'', Bad Reichenhall 2004<ref>[http://www.850-bad-reichenhall.de/burgenweg/flash.html www.850-bad-reichenhall.de]</ref> |
| | ** [[Andreas Hirsch|Hirsch, Andreas]] | | ** [[Andreas Hirsch|Hirsch, Andreas]] |
| − | | + | == Einzelnachweise == |
| − | ==Einzelnachweise == | |
| | <references/> | | <references/> |
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