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{{Dieser Artikel|behandelt die Geschichte des '''Schlosses Fuschl'''. Ein Artikel über das Schloss als Hotelbetrieb findet sich unter [[Hotel Schloss Fuschl]].}}
 
{{Dieser Artikel|behandelt die Geschichte des '''Schlosses Fuschl'''. Ein Artikel über das Schloss als Hotelbetrieb findet sich unter [[Hotel Schloss Fuschl]].}}
[[Datei:Schloss Fuschl, Westseite.JPG|thumb|Schloss Fuschl, Westansicht]]
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[[Datei:Schloss Fuschl, Westseite.JPG|thumb|Schloss Fuschl, Westansicht;]]
[[Datei:Fuschl Schloss und See.jpg|thumb|Schloss Fuschl mit Fuschlsee und ganz links der [[Schlossfischerei Fuschl|Schlossfischerei]].]]
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Das '''Schloss Fuschl''' ist ein historisches Jagdschloss auf einer kleinen Halbinsel im [[Fuschlsee]] im Gemeindegebiet von [[Hof bei Salzburg]] im [[Flachgau]] am Rande des [[Salzkammergut]]s. Es zählt zu den [[Denkmalgeschützte Objekte in Hof bei Salzburg|denkmalgeschützten Objekten]] in der Gemeinde.  
[[Datei:Schloss und Seeansicht von der Aussichtsplattform nahe der Schloss-Straße.jpg|thumb|Schloss Fuschl und Fuschlsee]]
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[[Datei:Panoramabild Schloss Fuschl.JPG|thumb|Schloss Fuschl im Mai 2013]]
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[[Datei:Eingang zum Schloss Fuschl.jpg|thumb|Eingang zum Schloss Fuschl]]
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[[Datei:Sissi Museum.jpg|thumb|[[Jägerhaus (Hof bei Salzburg)|Jägerhaus]] mit [[Sissi-Museum Hotel Schloss Fuschl|Sissi-Museum]]]]
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[[Datei:Jägerhaus, Schloss Fuschl.jpg|thumb|Jägerhaus, Schloss Fuschl]]
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[[Datei:Waldhaus, Schloss Fuschl.jpg|thumb|Waldhaus, Schloss Fuschl]]
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Das '''Schloss Fuschl''' ist ein historisches Jagdschloss auf einer kleinen Halbinsel im [[Fuschlsee]] im Gemeindegebiet von [[Hof bei Salzburg]] im [[Flachgau]] am Rande des [[Salzkammergut]]s. ES zählt zu den [[Denkmalgeschützte Objekte in Hof bei Salzburg|denkmalgeschützten Objekten]] in der Gemeinde.  
      
== Einleitung ==
 
== Einleitung ==
In der zweiten Hälfte des [[15. Jahrhundert]]s als Jagdschloss erbaut, diente es einst als Sommerresidenz der [[Salzburger Erzbischöfe]]. In den [[1950er]]-Jahren des vergangenen Jahrhunderts wurde das Schloss weltberühmt: seine romantische Lage am Ufer des Fuschlsees machte es zur idealen Filmkulisse für die "Sissi“-Filme mit [[Romy Schneider]]. Heute ist es ein fünf-Sterne-Hotel.
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In der zweiten Hälfte des [[15. Jahrhundert]]s als Jagdschloss erbaut, diente es einst als Sommerresidenz der [[Salzburger Erzbischöfe]]. In den [[1950er]]-Jahren, als es bereits als Hotelbetrieb geführt, wurde das Schloss weltberühmt: Seine romantische Lage am Ufer des Fuschlsees machte es zur idealen Filmkulisse für die "Sissi"-Filme mit [[Romy Schneider]]. Heute ist es ein fünf-Sterne-Hotel.
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[[Datei:Schloss und Seeansicht von der Aussichtsplattform nahe der Schloss-Straße.jpg|thumb|Schloss Fuschl und Fuschlsee.]]
    
==Geschichte==
 
==Geschichte==
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===Die Zeit der Fürsterzbischöfe===
 
===Die Zeit der Fürsterzbischöfe===
Im sehr gut und ausführlich gestalteten, reich bebilderten Buch "Hotel Schloss Fuschl"<ref>Chronik, Hof bei Salzburg 2006, S. 1,3,8,10,11,16</ref> wird die Errichtung des Schlosses auf das Jahr [[1461]] unter dem Bauherrn Fürsterzbischof [[Sigmund I. von Volkersdorf]] datiert. Als Begründung für den Bau wird die Wahrung seiner Rechte (Anm. Jagdrechte) angegeben. Hierzu ist zu bemerken, dass der genaue Errichtungszeitraum des Schlosses innerhalb des 15. Jahrhunderts noch nicht deutlich feststeht. Der Bauherr, welcher Erzbischof es auch gewesen sein mochte, wollte ein Jagdschloss in dieser wildreichen Gegend errichten, ohne damit eine Sicherung seiner ohnehin unbestrittenen Rechte notwendig zu haben. Denn bereits im [[14. Jahrhundert]] wurde die [[Burg Wartenfels]] im [[Egg (Thalgau)|Egg]], die von Konrad von Wartenfels an das [[Fürsterzbistum Salzburg|Fürsterzbistum]] gefallen war, zum Sitz des [[Pfleger]]s für das [[Pfleggericht Wartenfels]], dessen Verwaltungsbereich auch den Fuschlsee umfasste.        
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Im sehr gut und ausführlich gestalteten, reich bebilderten Buch "Hotel Schloss Fuschl"<ref>Chronik, Hof bei Salzburg 2006, S. 1,3,8,10,11,16</ref> wird die Errichtung des Schlosses auf das Jahr [[1461]] unter dem Bauherrn Fürsterzbischof [[Sigmund I. von Volkersdorf]] datiert. Als Begründung für den Bau wird die Wahrung seiner Rechte (Anm. Jagdrechte) angegeben. Hierzu ist zu bemerken, dass der genaue Errichtungszeitraum des Schlosses innerhalb des [[15. Jahrhundert]]s noch nicht genau feststeht. Der Bauherr, welcher Erzbischof es auch gewesen sein mochte, wollte ein Jagdschloss in dieser wildreichen Gegend errichten, ohne damit eine Sicherung seiner ohnehin unbestrittenen Rechte notwendig zu haben. Denn bereits im [[14. Jahrhundert]] wurde die [[Burg Wartenfels]] in [[Egg (Thalgau)|Egg]], die von Konrad von Wartenfels an das [[Fürsterzbistum Salzburg|Fürsterzbistum]] gefallen war, zum Sitz des [[Pfleger]]s für das [[Pfleggericht Wartenfels]], dessen Verwaltungsbereich auch den Fuschlsee umfasste.
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Die dendrochronologischen<ref>Datierungsmethode der Archäologie, siehe [http://de.wikipedia.org/wiki/Dendrochronologie Wikipedia Dendrochronologie]</ref>   Untersuchungen ergaben bei den Trambalken (eine so genannte "Waldkante", also der letzte Jahresring war vorhanden,<ref>E-Mail von Dr. Hermann Fuchsberger an Martin Gschwandtner vom 12.12.2013</ref>) ein jüngstes Fälldatum von 1461. Damit weiß man, wann der Baum geschlägert wurde, nicht aber wann das Schloss gebaut wurde. Berücksichtigt man jedoch die damals notwendige Holztrocknungszeit bei Weichholz von fünf bis zehn Jahren (heute dauert das in den Trockenkammern nur kurze Zeit), dann kommt man schon auf einen Verarbeitungsbeginn von 1466 bis 1471. Sollte jedoch der Balken aus Altholz aus einem abgetragenen anderen Haus stammen (Bauernhaus, Stall, Stadl), dann vergrößert sich die zeitliche Unsicherheit noch mehr. Ein derartiges Schloss errichtete man nicht in einem Jahr; fünf bis zehn Jahre wären plausibel. Der Bau des Schlosses wird wohl in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts irgendwann innerhalb der Zeitspanne  der Regierungszeit der Fürsterzbischöfe  [[Burkhard II. von Weißpriach]] (1461 - [[1466]]), [[Bernhard von Rohr]] (1466 - [[1487]]) und  [[Johann III. Beckenschlager]] (1487 - [[1489]]) stattgefunden haben. Eine genaue Datierung wird erst nach Auffindung entsprechender Urkunden, Rechnungen, Unterlagen über Robotleistungen etc. möglich sein. Soweit bekannt, waren die diesbezüglichen Nachforschungen nicht von Erfolg gekrönt. Auch eigene<ref>Anmer. Autor [[Martin Gschwandtner]]</ref> Recherchen in verschiedenen Archiven brachten keine Klarheit.  
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[[Datei:Wappen beim Schlosseingang.JPG|thumb|Ein Wappen über dem Schlosseingang.]]         
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Die dendrochronologischen<ref>Datierungsmethode der Archäologie</ref> Untersuchungen ergaben bei den Trambalken (eine so genannte "Waldkante", also der letzte Jahresring war vorhanden,<ref>E-Mail von Dr. Hermann Fuchsberger an Martin Gschwandtner vom 12.12.2013</ref>) ein jüngstes Fälldatum von [[1461]]. Damit weiß man, wann der Baum geschlägert wurde, nicht aber wann das Schloss gebaut wurde. Berücksichtigt man jedoch die damals notwendige Holztrocknungszeit bei Weichholz von fünf bis zehn Jahren (heute dauert das in den Trockenkammern nur kurze Zeit), dann kommt man schon auf einen Verarbeitungsbeginn von [[1466]] bis [[1471]]. Sollte jedoch der Balken aus Altholz aus einem abgetragenen anderen Haus stammen (Bauernhaus, Stall, Stadl), dann vergrößert sich die zeitliche Unsicherheit noch mehr. Ein derartiges Schloss errichtete man nicht in einem Jahr; fünf bis zehn Jahre wären plausibel. Der Bau des Schlosses wird wohl in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts irgendwann innerhalb der Zeitspanne  der Regierungszeit der Fürsterzbischöfe  [[Burkhard II. von Weißpriach]] (1461–1466), [[Bernhard von Rohr]] (1466–[[1487]]) und  [[Johann III. Beckenschlager]] (1487–[[1489]]) stattgefunden haben. Eine genaue Datierung wird erst nach Auffindung entsprechender Urkunden, Rechnungen, Unterlagen über Robotleistungen etc. möglich sein. Soweit bekannt, waren die diesbezüglichen Nachforschungen nicht von Erfolg gekrönt. Auch eigene<ref>Anmer. Autor [[Martin Gschwandtner]]</ref> Recherchen in verschiedenen Archiven brachten keine Klarheit.  
    
Laut einer Urkunde um [[1500]] war der Amtmann von [[Thalgau]] verpflichtet, bei den Aufenthalten des [[Salzburger Fürstenhof]]s (des fürsterzbischöfliche Hof) in Schloss Fuschl für die notwendige Möblierung zu sorgen. Üblicherweise verfügten Schlösser, die nur zeitweise genutzt wurden, damals kaum über eine feste Ausstattung.
 
Laut einer Urkunde um [[1500]] war der Amtmann von [[Thalgau]] verpflichtet, bei den Aufenthalten des [[Salzburger Fürstenhof]]s (des fürsterzbischöfliche Hof) in Schloss Fuschl für die notwendige Möblierung zu sorgen. Üblicherweise verfügten Schlösser, die nur zeitweise genutzt wurden, damals kaum über eine feste Ausstattung.
    
[[1545]] kommt es dann zur ersten urkundlichen Erwähnung der fürstbischöflichen Jagd in Fuschl. Und [[1558]] besucht Fürsterzbischof [[Johann Jakob von Kuen-Belasy]] das Schloss Fuschl im Rahmen der jährlichen Prunkjagd. Auch Fürsterzbischof [[Wolf Dietrich von Raitenau]] hält sich [[1593]] zur Jagd im Schloss Fuschl auf. Seit dieser Zeit wird das Schloss zunehmend mit Mobiliar ausgestattet, das dort nun auch ständig aufbewahrt wird. [[1624]] ist Fürsterzbischof [[Paris Graf Lodron]] zur Jagd auf Schloss Fuschl.
 
[[1545]] kommt es dann zur ersten urkundlichen Erwähnung der fürstbischöflichen Jagd in Fuschl. Und [[1558]] besucht Fürsterzbischof [[Johann Jakob von Kuen-Belasy]] das Schloss Fuschl im Rahmen der jährlichen Prunkjagd. Auch Fürsterzbischof [[Wolf Dietrich von Raitenau]] hält sich [[1593]] zur Jagd im Schloss Fuschl auf. Seit dieser Zeit wird das Schloss zunehmend mit Mobiliar ausgestattet, das dort nun auch ständig aufbewahrt wird. [[1624]] ist Fürsterzbischof [[Paris Graf Lodron]] zur Jagd auf Schloss Fuschl.
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Am [[17. Oktober]] [[1614]] legt [[Hofbaumeister]] [[Santino Solari]] ein Gutachten über eine Dachsanierung vor. [[1617]] werden die Brunnenrohre verlegt, [[1644]] im Schloss und beim Fischhaus die Kalter repariert und [[1663]] weitere Teile des Schlossdachs saniert. In einem Schreiben, datiert vom [[25. November]] [[1669]] wird das Schloss als "wohl unterhalten und verwahrt" beschrieben. Bewohnt wird es nur vom Fürsterzbischof und seinem Hofstaat, der Jäger wohnt in der "Herrenkuchl". Am [[9. Juli]] [[1694]] wird das Schloss durch [[Blitz]]schlag schwer beschädigt, ohne allerdings zu zünden.
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[[1762]] wurden alle Fenster verglast.
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[[Datei:Schloss_Fuschl_16_Oktober_2022_Wolfgang_Seifert.jpg|thumb|Schloss Fuschl mit Fuschlsee im Sommer 2022.]]
    
===Das Schloss kommt in Privatbesitz===
 
===Das Schloss kommt in Privatbesitz===
Als Salzburg [[1816]] zu Österreich kommt, geht das Schloss in österreichischen Staatsbesitz über und wird durch das Salinenamt [[Hallein]] verwaltet. Bis [[1833]] bleibt es fast unbewohnt und verfällt zusehends. Eine Versteigerung im selben Jahr bringt auch kein Ergebnis. So entschließt man sich zur Verpachtung des Schlosses.
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Als Salzburg [[1816]] zu Österreich kommt, geht das Schloss in österreichischen Staatsbesitz über und wird durch das Salinenamt [[Hallein]] verwaltet. Bis [[1833]] bleibt es fast unbewohnt und verfällt zusehends. Eine Versteigerung im selben Jahr bringt auch kein Ergebnis. So entschließt man sich zur Verpachtung des Schlosses bis [[1851]]. Am [[5. September]] [[1864]] erwirbt der Linzer Schiffmeister Michael Fink das Schloss, das damit erstmals in Privatbesitz übergeht. Fink erwirbt auch alle Fischereirechte am Fuschlsee. Das Schloss wird am [[11. April]] [[1873]] an Finks Tochter Amelie und ihren Mann, den königlich bayerischen Ober-Auditeur (Militärstaatsanwalt) Michael Erl, verkauft. Die Familie Erl lässt in den folgenden Jahren zahlreiche Erneuerungen, Umbauten und Veränderungen am Schloss vornehmen. Der bayerische Oberst Alfred Erl, Sohn von Michael und Amelie Erl, erbt am [[3. Oktober]] [[1894]] das "gelbe Schloss", in dem er bis [[1910]] in den Sommermonaten lebt.
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[[1864]] erwirbt der Linzer Schiffmeister Michael Fink das Schloss, das damit erstmals in Privatbesitz übergeht. Fink erwirbt auch alle Fischereirechte am Fuschlsee. Das Schloss wird [[1873]] an Finks Tochter Amelie und ihren Mann, den königlich bayerischen Ober-Auditeur (Militärstaatsanwalt) Michael Erl, verkauft. Die Familie Erl lässt in den folgenden Jahren zahlreiche Erneuerungen, Umbauten und Veränderungen am Schloss vornehmen. Der bayerische Oberst Alfred Erl, Sohn von Michael und Amelie Erl, erben [[1894]] das "gelbe Schloss“, in dem er bis [[1910]] in den Sommermonaten lebt.
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===Nach dem Ersten Weltkrieg===
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[[1910]] kommen neue Schlossbesitzer: der Hof-Fischmeister Fritz Steinbacher und seine Frau Babette aus [[München]] in [[Bayern]] kaufen mit [[19. Dezember]] das Schloss. Schließlich erwerben es mit [[29. April]] [[1918]] die Brüder Eduard Mayer, Postwirt in Hof, und Martin Mayer vom [[Gasthof Baderluck]] in Hof das Schloss, das [[1925]] in den alleinigen Besitz des Postwirtes übergeht.
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===Nach dem Ersten Weltkrieg===
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Der Besitzwechsel geht weiter. Die Brüder Mayer verkaufen mit [[13. Juni]] [[1929]] an [[Gustav Edler von Remiz]] und seine Frau Hedwig, geborene Baronin Neufforge (eine Enkelin des deutschen Großindustriellen August Thyssen), die es von Architekt Julius Kubick für ihre Wohnzwecke herrichten lassen.<ref>[https://architekturmuseum.ub.tu-berlin.de/index.php?set=1&p=79&Daten=185347 Technische Universität Berlin, Architekturmuseum] Pläne vom Juli 1929.</ref> Es erfolgen umfassende Renovierungen und Ausbauten, die später auch das [[Jägerhaus (Hof bei Salzburg)|Jägerhaus]] und die Parkanlage betreffen. Der Schlossbesitzer von Remiz wird nach der [[Anschluss|deutschen Besetzung]] Österreichs wegen seines Einsatzes für die "[[Vaterländische Front|Vaterländischen Front]]" [[1938]] verhaftet und in das [[Konzentrationslager Dachau|KZ Dachau]] überstellt, wo er im Jahr darauf umkommt. Sein gesamter Besitz ist da bereits beschlagnahmt.
[[1910]] kommen neue Schlossbesitzer: der Hof-Fischmeister Fritz Steinbacher und seine Frau Babette aus München, Bayern. Schließlich kaufen [[1918]] die Brüder Eduard Mayer, [[Postwirt in Hof]], und Martin Mayer vom [[Gasthof Baderluck]] in Hof das Schloss, das [[1925]] in den alleinigen Besitz des Postwirtes übergeht.
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Der Besitzwechsel geht weiter. [[Gustav Edler von Remiz]] und seine Frau Hedwig, geborene ''Baronin Neufforge'' (eine Enkelin des deutschen Großindustriellen August Thyssen) kaufen das Schloss [[1929]] und lassen es von Architekt ''Julius Kubick'' für ihre Wohnzwecke herrichten.<ref>[https://architekturmuseum.ub.tu-berlin.de/index.php?set=1&p=79&Daten=185347 Technische Universität Berlin, Architekturmuseum] Pläne vom Juli 1929.</ref> Es erfolgen umfassende Renovierungen und Ausbauten, die später auch das [[Jägerhaus (Hof bei Salzburg)|Jägerhaus]] und die Parkanlage betreffen. Der Schlossbesitzer von Remiz wird nach der [[Anschluss|deutschen Besetzung]] Österreichs wegen seines Einsatzes für die "Vaterländischen Front“ 1938 verhaftet und in das [[Konzentrationslager Dachau|KZ Dachau]] überstellt, wo er im Jahr darauf umkommt. Sein gesamter Besitz ist da bereits beschlagnahmt.
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[[Datei:Schloss Fuschl 1930.jpg|thumb|Luftaufnahme um 1930.]]
    
===Das Schloss unter Reichsaußenminister Joachim von Ribbentrop===
 
===Das Schloss unter Reichsaußenminister Joachim von Ribbentrop===
[[1939]] wird Schloss Fuschl von einer Stiftung zugunsten des deutschen Reichsaußenministers Joachim von Ribbentrop übernommen. Joachim von Ribbentrop richtet Schloss Fuschl als seinen Sommerwohnsitz ein und empfängt hier während der Kriegsjahre häufig Staatschefs und Diplomaten der mit Deutschland verbündeten Länder. In den letzten Kriegsmonaten befindet sich ein Teil der Leitung des Auswärtigen Amtes aus Berlin in Schloss Fuschl. Nach dem Einmarsch der amerikanischen Truppen wird das Schloss besetzt und dient für kurze Zeit als Erholungsheim für amerikanische Offiziere.  
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[[1939]] wird Schloss Fuschl von einer Stiftung zugunsten des deutschen Reichsaußenministers Joachim von Ribbentrop übernommen. Joachim von Ribbentrop richtet Schloss Fuschl als seinen Sommerwohnsitz ein und empfängt hier während der Kriegsjahre häufig Staatschefs und Diplomaten der mit Deutschland verbündeten Länder. So empfing Ribbentrop am Freitag, den 11. August 1939, den italienischen Außenminister Galeazzo Gra Ciano zu Besprechungen hier im Schloss Fuschl. Der italienische Außenminister trifft knapp nach Mittag auf dem [[Salzburger Hauptbahnhof]] ein, wo ihn Reichsaußenminister v. Ribbentrop erwartet. In Rosen­heim sind der italienische Botschafter in Berlin Attolico, Bot­schaftsrat Graf Magistrati und der Stellvertretende Chef des Protokolls, Legationsrat v. Halem in den Sonderzug einge­stiegen. Graf Ciano reist in Begleitung des Gesandten Ditetti, des Legationsrates del Drago, des Konsuls Bellia und des Dizekonsuls Farace. Die italienischen Gäste werden vom Reichsaußenminister und seinen Mitarbeitern nach dem Schloss Fuschl begleitet, wo v. Ribbentrop um 13:30 Uhr dem italienischen Außenminister ein Frühstück gibt. Der weitere Nachmittag ist bereits den sachlichen Beratungen gewidmet. Außenminister Graf Ciano wird während seines Salzburger Aufenthaltes im [[Hotel Österreichischer Hof|Hotel "Österreichischer Hof"]] logieren.<ref>[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=svb&datum=19390811&seite=1&zoom=33&query=%22Erich%2BJanik%22&ref=anno-search ANNO], "[[Salzburger Volksblatt]]", Ausgabe vom 11. August 1939, Seite 1</ref>
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Bald nach Kriegsende unternimmt die Familie von Remiz juristische Anstrengungen zur Wiedererlangung ihres Besitzes, die erst [[1955]] zu einer endgültigen Restitution führen.
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In den letzten Kriegsmonaten befindet sich ein Teil der Leitung des Auswärtigen Amtes aus Berlin in Schloss Fuschl. Nach dem Einmarsch der amerikanischen Truppen wird das Schloss besetzt und dient für kurze Zeit als Erholungsheim für amerikanische Offiziere. Bald nach Kriegsende unternimmt die Familie von Remiz juristische Anstrengungen zur Wiedererlangung ihres Besitzes, die erst [[1955]] zu einer endgültigen Restitution führen.
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===Neubeginn 1947===
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===Neubeginn 1945 ===
[[1947]] wird erstmals ein [[Hotel Schloss Fuschl|Hotelbetrieb]] aufgenommen, der durch Umbauten [[1950]] erweitert wird. [[Harriet Gräfin Walderdorff]] pachtet [[1954]] Schloss Fuschl, um hier neben ihrem in Salzburg bereits erfolgreichen "[[Hotel Goldener Hirsch|Goldenen Hirschen]]ein weiteres Hotel für ein internationales Publikum zu etablieren.
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Nach Kriegsende wird ein US-Soldatenheim im Schloss eingerichtet. Mit [[20. Februar]] [[1947]] erfolgt die Rückstellung an Hedwig von Remiz und Miterben.
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1947 wird erstmals ein [[Hotel Schloss Fuschl|Hotelbetrieb]] aufgenommen, der durch Umbauten [[1950]] erweitert wird. [[Harriet Gräfin Walderdorff]] pachtet ab [[1954]] ein - das "Schlosshotel Fuschl", um hier neben ihrem in Salzburg bereits erfolgreichen "[[Hotel Goldener Hirsch|Goldenen Hirschen]]" ein weiteres Hotel für ein internationales Publikum zu etablieren. Nach rund zehn Jahren problematischer Eigentumsverhältnisse erwirbt [[Carl Adolf Vogel]] am [[5. März]] [[1959]] Schloss und richtet im Jagdhof einen Restaurantbetrieb und ein Pfeifenmuseum ein. Am [[8. Juni]] [[1977]] ersteigert die Max-Grundig-Stiftung in Nürnberg-Fürth den Gesamtbesitz, da Vogel in Konkurs gegangen war.
    
===Romy Schneider: Drehort für "Sissi"-Film===
 
===Romy Schneider: Drehort für "Sissi"-Film===
[[1955]] wird das Hotel Schloss Fuschl Schauplatz des ersten Sissi-Films mit [[Romy Schneider]] in der Hauptrolle. Es steht für das ähnlich malerisch gelegene Schloss Possenhofen, das sich am Starnberger See in [[Bayern]] befindet. Während der Dreharbeiten wohnte Romy Schneider im Schlosshotel, woran die luxuriöse Sissi-Suite mit ihrem atemberaubenden Ausblick auf den Fuschlsee noch heute erinnert. Durch den anhaltenden Erfolg des Films ist das Hotel Schloss Fuschl für ein weltweites Millionenpublikum untrennbar mit dem Sissi-Mythos verbunden, woran noch heute ein kleines Museum erinnert. Heute gibt es im Jägerhaus ein [[Sissi-Museum Hotel Schloss Fuschl|Sissi-Museum]].
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[[Datei:Sissi Museum.jpg|thumb|[[Jägerhaus (Hof bei Salzburg)|Jägerhaus]] mit [[Sissi-Museum Hotel Schloss Fuschl|Sissi-Museum]].]]
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[[1955]] wird das Hotel Schloss Fuschl Schauplatz des [[Sissi (Film)|ersten Sissi-Films]] mit [[Romy Schneider]] in der Hauptrolle. Es steht für das ähnlich malerisch gelegene Schloss Possenhofen, das sich am Starnberger See in [[Bayern]] befindet. Während der Dreharbeiten wohnte Romy Schneider im Schlosshotel, woran die luxuriöse Sissi-Suite mit ihrem atemberaubenden Ausblick auf den Fuschlsee noch heute erinnert. Durch den anhaltenden Erfolg des Films ist das Hotel Schloss Fuschl für ein weltweites Millionenpublikum untrennbar mit dem Sissi-Mythos verbunden, woran noch heute ein kleines Museum erinnert. Heute gibt es im Jägerhaus ein [[Sissi-Museum Hotel Schloss Fuschl|Sissi-Museum]].
    
== Sehenswürdigkeiten ==
 
== Sehenswürdigkeiten ==
 
* [[Die künstliche Insel im Fuschlsee- eine archäologische Rarität!|Die künstliche Fuschlsee-Insel der Romanen (um 540 n. Chr.)]]
 
* [[Die künstliche Insel im Fuschlsee- eine archäologische Rarität!|Die künstliche Fuschlsee-Insel der Romanen (um 540 n. Chr.)]]
* Waldhaus
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* eine [[Hubertuskapelle Schloss Fuschl|Hubertuskapelle]]
* eine [[Hubertuskapelle]]
      
==Bildergalerie==
 
==Bildergalerie==
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<gallery mode="nolines" mode="packed-hover" heights="200">
Schloss Fuschl 1930.jpg|Luftbildaufnahme aus den 1930er-Jahren.
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Datei:2025 09 10 Hof Schloss Fuschl 07.jpg|Schloss Fuschl im September 2025.
Datei:Schloss fuschl ostseitig.JPG|Schloss Fuschl, ostseitig
   
Datei:Schloss Fuschl Nahaufnahme.jpg|Schloss Fuschl,  Nahaufnahme
 
Datei:Schloss Fuschl Nahaufnahme.jpg|Schloss Fuschl,  Nahaufnahme
Datei:Wappen beim Schlosseingang.JPG|alte Wappen über dem Schlosseingang
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Datei:Eingang zum Schloss Fuschl.jpg|Eingang zum Schloss Fuschl.
Datei:Hubertusbild am Jägerhaus.jpg|Hubertusbild am Jägerhaus
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Datei:Jägerhaus, Schloss Fuschl.jpg|Jägerhaus, Schloss Fuschl.
Datei:Herzskulptur.JPG|Die Hubertuskapelle beim Schloss.
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Datei:Waldhaus, Schloss Fuschl.jpg|Waldhaus, Schloss Fuschl.
Datei:Kapelle b. Schloss Fuschl mit Bild v. ehemaligen Besitzer Stefan Schörghofer, der 2008 im Alter von 47 J. unerwartet verstarb..jpg|Hubertuskapelle mit Bild vom ehemaligen Besitzer Stefan Schörghofer, der 2008 im Alter von 47 Jahren unerwartet verstarb
   
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=== weitere Bilder ===
 
=== weitere Bilder ===
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* {{Commonscat|Schloss Fuschl}}
 
* {{Commonscat|Schloss Fuschl}}
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==Quelle==
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==Quellen==
* [http://www.schlossfuschlsalzburg.com/ Homepage vom Schloss Fuschl]
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* [https://www.sn.at/archivsn?img=A0tU26DCYSOasgtO%2F5XY2nMFM6%2BQmrIASopTtjKGJ2oH%2BCQ5xAksEQrc3K95AO7ZuhvA%2Ffxy%2BM5j06vVnxlKonffjOHKf3SX0%2FEixcYF5kRKJRTTbdW8NJTapbBeNlR6&id1=19760605_09&q=Harriet%2520Gr%25C3%25A4fin%2520Walderdorff#slide9 www.sn.at], Archiv der "[[Salzburger Nachrichten]]", Ausgabe vom 5. Juni 1976, Seite 9, "Der neue Glanz war nicht von Dauer"
 
+
* "[[Burgen und Schlösser in Salzburg (Zaisberger, Schlegel)]]", Flachgau, Tennengau, Seite 68f
 +
* www.schlossfuschlsalzburg.com, der Link war bei einer Kontrolle am 25. Juni 2024 nicht mehr abrufbar
 
== Einzelnachweise ==
 
== Einzelnachweise ==
 
<references/>
 
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[[Kategorie:Gebäude]]
 
[[Kategorie:Gebäude]]
 
[[Kategorie:historisches Gebäude]]
 
[[Kategorie:historisches Gebäude]]
[[Kategorie:Schloss]]
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[[Kategorie:Schloss|Fuschl]]
 
[[Kategorie:Salzburgs Schätze]]
 
[[Kategorie:Salzburgs Schätze]]
 
[[Kategorie:Geschichte]]
 
[[Kategorie:Geschichte]]